Petersilie (Petroselinum crispum)
"Den Männern hilfts aufs Pferd,den Frauen unter die Erd." So ein altes Sprichwort.
Der Volksglaube besagt, dass der Name dieses Krauts aufgrund der langen Zeit zwischen Säen und Erscheinen gewählt wurde. Dies wurde damit begründet, dass die Saat erst nach Rom reisen und sich von Petrus die Erlaubnis zum aufgehen holen musste. Den Peterling umranken noch ganze andere Mythen:
Gerade dieses Heilkraut nennt des öfteren das Gute (Apostel) und Böse (Teufel) nebeneinander. Wurde das Peterchen an einem Karfreitag ausgesät, hatte das Böse keine Macht und das Grün erschien wesentlich schneller. Andere Überlieferungen berichten, dass nur Mittwochs ausgesäht werden durfte. Am besten mit Wut im Bauch oder mit einem breitem Lächeln.
Wer sich mit Petersilie wusch, sollte schön werden - in der Antike war das Kraut ein Symbol der Wiedergeburt, da es Verstorbenen Leben einhauchte - Die Stängel wurden im Mittelalter für Liebeszauber verwendet.
Nun aber genug der Mythen... Schwenken wir zu den Fakten:
Petersilie wächst an sonnigen und halbschattigen Plätzen und ist hin und wieder in der Wildnis zu finden. In der Natur ist allerdings große Vorsicht geboten, da eine Verwechslungsgefahr mit giftigen Doldenblütlern besteht. Daher gilt die Devise: "exakt bestimmen"!
Es gibt verschiedenste Züchtungen, wobei die Glatte aromatischer als die krause Petersilie ist.
Die Wurstpeterlilie ist zwei- oder mehrjährig, wird ca 1 Meter hoch und wächst in tiefem Boden. Die Aussaat kann zwischen Frühjahr und Ende Juni erfolgen. Die Blüte kommt zwischen Juni und Juli des 2. Jahres. Gesammelt werden die Blätter im Sommer, die Wurzel im Herbst.
Während der Schwangerschaft sollte, aufgrund der abtreibenden Wirkung, auf dieses Gewürz verzichtet werden. Ansonsten regt Petersilie den Appetit an, ist wassertreibend und krampflösend. In der Küche wird: Fisch, Fleisch, Geflügel, Soßen, Suppen, Gemüse und Eierspeisen damit gewürzt. 100 g frische Petersilie enthalten unglaubliche 100 mg Vitamin C.
In der Volksheilkunde ist Petersilie weniger ein Würz- als ein Heilkraut:
Der Wurzel- bzw. Blättertee wirk bei Blasenerkrankungen, Wassersucht, Nierenbeschwerden und Blähungen. Ebenso bei Schilddrüsenüberfunktion und anderen Stoffwechselleiden, Gicht sogar bei Rheuma. Um die Harnwege gründlich durch zu spülen wird ebenfalls Petersilientee gereicht. Petersilienkraut für die Vitaminzufuhr sollte immer frisch sein. Für eine Durchspühlungstherapie ist das nicht unbedingt notwendig. Allerdings ist nach der Konservierung mit weniger Aroma zu rechnen.
Konservierung und Aufbewahrung: Frische Wurzeln lagern sich gut in einem frostfreien Gemüsekeller. Sie lassen sich aber auch gut trocknen. Nach dem trocknen kann man die Wurzel mahlen. Dadurch hat man immer etwas Würze zur Hand. Die Blätter verwendet man frisch oder aus dem Gefrierschrank.
Das Kraut lässt sich ganzjährig grün halten. Anfangs auf dem Balkon, den Winter über auf dem Fensterbrett."
(Quelle: www.pflanzentreml.de)
Ich horche und warte, kein Stein entgeht mir,
keine Kreatur unter dem Himmel;
aus den Rinden der Bäume will ich lesen,
die Steine sollen mich mit ihrer Kraft taufen,
die Wälder mich einlassen,
die Kräuter mich Wunder und heilsame Zauberei lehren.
Gustav Schenk