Schattenwelten - Musikstils

Alternative Rock

Alternative Rock

Die Bezeichnung Alternative Rock kam in den 1980er Jahren auf und bürgerte sich in den frühen 1990er Jahren als allgemeiner Oberbegriff für die ab diesem Zeitpunkt neu entstandenen Rockbands und -musiker ein. Ursprünglich setzte sich Alternative Rock aus der Musik verschiedener Subkulturen zusammen. Er wurde jedoch schnell um konventionelle Musikstile, überwiegend aus der Rockmusik, erweitert. Post Grunge gilt als Subgenre des Alternative Rock.


Ursprung

Diese Genre-Bezeichnung kam nach dem Erfolg von Soundgarden (Grunge) und Red Hot Chili Peppers (Crossover) auf. Die durch Nirvana und Pearl Jam entstandene Grunge-Welle stach mit ihrer klassisch gitarrenorientierten Musik deutlich hervor. Somit verstand sich der Begriff als eine „Alternative“ zum gewohnten Programm. Der Begriff Grunge wurde durch die zunehmende musikalische Vielfalt dem Begriff Alternative Rock untergeordnet. Das Prinzip steht in Analogie zum Punkrock, der später zeitweise dem Oberbegriff New Wave untergeordnet wurde.

Ein weiterer Aspekt des Begriffes Alternative Rock ist die Erweiterung des Begriffes Indie-Rock. Ein Teil der Musikgruppen waren bei Independent-Labels unter Vertrag und hauptsächlich für den Grunge-Hype verantwortlich. Die Kommerzialisierung ließ den Anteil der Independent-Bands schnell abnehmen. Der Begriff Alternative Rock ist in dieser Hinsicht neutral, nutzt aber den Aspekt der Distanzierung vom Mainstream ebenso wie die Klassifizierung Independent.

Interessant ist hier auch die Bezeichnung Britpop, der sich etwa zur gleichen Zeit in Großbritannien etabliert hat. Dieser Begriff stellt sich als Gegenstück zu Alternative Rock dar, obwohl viele Eigenschaften beider Richtungen nahezu identisch sind. Einziger Unterschied ist die Tendenz der US-amerikanischen Bands zum Rock, während die britischen Bands mehr zum Pop tendieren. Der geübtere Umgang der Briten mit kurzlebigen, aus dem Untergrund entstehenden Stilrichtungen lässt den Britpop wieder verschwinden. Es wird dort als eine weitere Unterkategorie von Independent betrachtet und nicht dem Begriff Alternative Rock zugeordnet.


Das Verhältnis zur Subkultur

Da die Ursprünge von Alternative Rock in der Subkultur liegen, ist ein Bezug vorhanden. Außer von musikalischen Referenzen hängt es damit zusammen, dass typische Merchandising-Produkte wie z. B. bedruckte T-Shirts ursprünglich aus den Subkulturen des Hardcore Punks und des Heavy Metals stammen. Auch die grafische Aufmachung von Bandlogos und Plattenhüllen sowie Mode assoziieren einen starken Bezug zum Underground. Die Bands umgeben sich mit entsprechenden Attitüden, die häufig auch einen Bezug zu Subkulturen wie Punk, Gothic oder Heavy Metal haben. Dies ist jedoch nichts Neues mehr und wird weniger extrem ausgelebt als in den benannten Subkulturen. So erreicht man ein größeres Publikum und die Referenzen zur Subkultur werden, weil sie vom Publikum erwartet werden, verkaufsfördernd eingesetzt. Die Wandlung bei den Independent-Labels trägt ihren Teil dazu bei. Im Laufe der Jahre ist deren idealistischer Charakter zunehmend den kommerziellen Interessen gewichen. Diese dominieren inzwischen die Strategien der Labels.

Insgesamt stellt damit Alternative Rock keine Subkultur mehr dar, sondern vielmehr das Verständnis vom heutigen Rock-Mainstream.



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Dunkle Grüße
carpe nocterm



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