Schattenwelten - Musikstils

Doom Metal

Doom Metal

Doom Metal (doom englisch für Untergang, Unheil) ist eine sehr düstere und langsame Spielart des Metal und zeichnet sich durch schwere, langsame Gitarrenriffs aus. Die Texte handeln häufig von Melancholie, Trauer, Endzeitstimmung, Sehnsucht, Verzweiflung und Tod.


Geschichte

Als Begründer des Doom Metal gilt die Band Black Sabbath, deren Lieder wie beispielsweise Black Sabbath (aus der gleichnamigen LP von 1970) oder War Pigs (aus der im selben Jahr veröffentlichten LP Paranoid) als exemplarisch gelten können; Robert Müller vom deutschen Metal Hammer zufolge bezieht sich der traditionelle Doom Metal „letztlich auf die ersten vier Black-Sabbath-Alben“[4]. Auch kann man Zeitgenossen der Band wie Pentagram, Blue Cheer und Black Widow zu den wichtigen Vorreitern zählen, ebenso das Riffing von Liedern aus den 1960er und 1970er Jahren wie Iron Butterflys In-A-Gadda-Da-Vida.

Spätere wichtige Vertreter in den Achtzigern waren The Obsessed, Saint Vitus, Witchfinder General, Trouble und Candlemass, in den Neunzigern kamen u.a. My Dying Bride, Cathedral, Count Raven, Grand Magus, Saturnus und Penance dazu. Während der 1980er entwickelte sich der Doom Metal und kam zu einem eigenen Namen[3], der möglicherweise auf Candlemass’ Debütalbum Epicus Doomicus Metallicus oder den Black-Sabbath-Titel Hand of Doomzurückgeht.

Der Metal wurde allerdings von schnelleren Genres wie dem Thrash Metal und der Mainstream vom Hair Metal dominiert. Der Internetseite doom-metal.com zufolge waren Saint Vitus und Candlemass die möglicherweise einflussreichsten Doom-Metal-Bands,während Trouble den Doom Metal bekannt machte[3]. Der Doom Metal konnte, abgesehen von einigen wenigen Bands wie Black Sabbath, niemals einen großen Einschlag in den Mainstream der Musik, auch nicht in der Metal-Szene, verbuchen. Dennoch existiert eine sehr lebendige und fruchtbare Untergrundszene, wie das Doom-Metal-Festival Doom Shall Rise illustriert.


Subgenres

* Epic Doom, die wohl populärste Doom-Spielart, zeichnet sich durch den klaren, teilweise opernhaft anmutenden Gesang aus. Einige Bands verwenden zudem zur Unterstützung der epischen Atmosphäre Keyboards. Vertreter dieses Genres sind z.B. Candlemass, Solitude Aeturnus, Isole, While Heaven Wept.
* Stoner/Space Doom, oftmals sehr „rockige“ Doom-Variante, die häufig mit etwas positiveren Lyrics auffällt. Als weiteres Merkmal gilt, dass bei Bands dieses Doom-Stils deutliche Einflüsse aus dem Heavy Rock und Psychedelic Rock der 60er und 70er Jahre auszumachen sind. Eine eindeutige Abgrenzung zum Stoner Rock, der ebenfalls mit derartigen Elementen arbeitet, ist deshalb kaum möglich. Protagonisten dieses Subgenres sind u.a. Sleep, OM, Electric Wizard oder Cathedral (ab dem Album „The Ethereal Mirror“).
* Death Doom ist Doom Metal mit Deathgrunts und anderen Elementen des Death Metal im Gegensatz zum hohen Tempo des traditionellen Death Metal. Auch in dieser Doom-Spielart werden oft Keyboards verwendet. Früheste Vertreter sind Dream Death und Goatlord. Einige Bands dieses Genres wie My Dying Brid und Paradise Lost waren außerdem maßgeblich für die Entwicklung des Gothic Metal, weshalb manchen Gruppen dieses Genres gerne auch das „Etikett“ Gothic Doom verpasst wird. Weitere bedeutende Vertreter sind Anathema Mourning Beloveth, Katatonia (die frühen Alben), Winter, und Thergothon.
* Funeral Doom (Funeral englisch für Begräbnis): Metal mit extrem langsamer, monotoner und depressiver Atmosphäre. Pioniere waren Winter und insbesondere Thergothon[4], gefolgt von Bands wie Skepticism, Esoteric und Worship. Weitere Bands: Ahab, Funeral, Shape of Despair.
* Drone Doom besteht vor allem aus dröhnenden, verzerrten Gitarrenklängen. Die Stücke haben oft keine klare Struktur und keinen Rhythmus. Dieser auf die Band Earth und ihr Album Earth 2: Special Low-Frequency Version zurückgehende Stil, der als die Quintessenz des Doom gilt, hat einen sehr meditativen Charakter und kann schon fast nicht mehr als Stilart des Metal, sondern eher des Ambient angesehen werden. Ein weiterer bekannter Vertreter ist Sunn O))).
* Doomcore: Auch ursprünglich im Hardcore verwurzelte Bands nahmen Elemente des Doom auf und kreierten eine neuartige Spielart, auf die viele Eigenschaften des Doom Metals zutreffen, die allerdings gemeinhin als Sludge bezeichnet wird. Hier sind insbesondere EyeHateGod, Acid Bath, Down und Crowbar zu nennen, Müller bezeichnet EyeHateGod als Ursprung des Sludge.
* Post Metal ist eine progressive Weiterentwicklung des Sludge. Dies Subgenre wechselt meist zwischen langen ruhigen Passagen und aggressiven Ausbrüchen. Häufig werden mehrere Gitarren in Schichten arrangiert und durch eine komplexe Rhythmusgruppe begleitet. Als wichtigste Vertreter gelten gemeinhin Isis, Neurosis und Cult of Luna.
* Black Doom bewegt sich zwischen Doom- und Black Metal. Ein früher Vertreter dieses Stils ist Barathrum; auch die Frühwerke der Band Bethlehem entsprechen stilistisch dieser Mischform, die sich jedoch nicht, wie für Black Metal üblich, auf den Satanismus berufen, sodass Bethlehem als Dark Metal bezeichnet wird. Weitere Bands: Forgotten Tomb, Dolorian, Furze.

Wie bei allen Genres des Metal üblich, ist die Grenze zwischen den Stilen (z.B. zwischen Death- und Funeral Doom) etwas verwischt.



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Dunkle Grüße
carpe nocterm



~~{Salome}~~