5.ssw
5. WOCHE
Vor mehr als vier Wochen hat Ihre letzte Periode begonnen. Die nächste Monatsblutung ist überfällig! Sie haben vielleicht schon den Verdacht, dass Sie schwanger sein könnten. Wenn Sie in den Tagen vor der Regelblutung unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS) litten, spüren Sie jetzt besonders stark die Auswirkungen der Hormonveränderung: Übelkeit , eine plötzliche Geruchsempfindlichkeit, häufigen Harndrang (auch nachts!), ein Spannungsgefühl in der Brust,Verstopfung und Blähungen und eine unerklärbare Müdigkeit. Im Becken haben Sie vielleicht ein Gefühl von Schwere oder ein Ziehen, das durch die verstärkte Durchblutung verursacht wird.
Am Ende dieser Woche wird Ihnen ein positiver Schwangerschaftstest den Verdacht bestätigen.
Mit dem positiven Schwangerschaftstest sollten Sie möglichst bald Ihren ersten Vorsorgetermin bei Ihrem Frauenarzt, Ihrer Frauenärztin ausmachen, damit Sie und Ihr Kind von Anfang an gut betreut werden. Und Sie bekommen kompetente Auskunft auf Ihre ganz persönlichen Fragen rund um die Schwangerschaft. Es ist gut, wenn Sie nicht ganz unvorbereitet in die Praxis kommen, umso gezielter können Sie Ihre Fragen stellen. Natürlich wird auch Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin Ihnen Fragen stellen und am besten notieren Sie sich die Antworten schon vorher: der erste Tag der letzten Regel Ihre normale Zyklusdauer falls bekannt das Datum der Zeugung frühere Schwangerschaften oder Geburten (Mutterpass nicht vergessen!), Fehlgeburten, Schwangerschaftsabbrüche, Krankheiten, Operationen Erbkrankheiten in der Familie.
Ihr Frauenarzt, Ihre Frauenärztin wird Ihnen einen neuen Mutterpass aushändigen oder Eintragungen in den zweiten, noch unbenutzten Teil Ihres alten Mutterpasses vornehmen. Der Mutterpass ist ein wichtiges Dokument, das Sie ab jetzt immer bei sich tragen sollten. In den Mutterpass werden nicht nur alle erhobenen Befunde aus Labor- und Ultraschalluntersuchungen eingetragen, dort sind auch wichtige Risikofaktoren dokumentiert. Ein Mutterpass reicht für zwei aufeinanderfolgende Schwangerschaften. Wenn Sie auf die Mutterpass-Abbildung oben auf dieser Seite klicken, erhalten Sie ausführliche Informationen zu den einzelnen Seiten.
Der Embryo entwickelt jetzt vor allem das zentrale Nervensystem: Das Neuralrohr formiert sich, aus dem später das Gehirn und das Rückenmark wird. Jede Störung oder Schädigung in dieser wichtigen Phase kann zu einer Fehlbildung in diesem Bereich führen. Allerdings kann durch die Einnahme eines Folsäure -Präparates das Risiko für Neuralrohrdefekte deutlich gesenkt werden, und man sollte so früh wie möglich in der Schwangerschaft damit beginnen - wenn es geht sogar schon, wenn Sie Ihre Schwangerschaft planen.
Die Entwicklung aller grösseren inneren Organe, der Knochen, Muskeln, Blutgefässe und des Blutes hat nun begonnen. Am Ende der 5. Woche schlägt das embryonale Herz schon regelmässig und pumpt Flüssigkeit in die wenigen winzigen Blutgefässe. Mit hochauflösenden Ultraschall-Geräten, die allerdings in der Praxis selten zur Verfügung stehen, könnte jetzt schon das vorgewölbte Herz und vielleicht sogar die Herzaktion gesehen werden. Einige dieser Blutgefässe bilden die Verbindung zwischen Embryo und Plazenta, die spätere Nabelschnur. Über das Blut werden Sauerstoff und viele wichtige Nährstoffe zum Embryo hin transportiert. Umgekehrt werden die Abfallstoffe abtransportiert, damit sie von der Mutter ausgeschieden werden können.
Leider können aus dem mütterlichen Kreislauf aber auch viele schädliche Substanzen über die Plazenta zum Kind gelangen. Verzichten Sie also zum Wohl Ihres Kindes auf Stoffe, die ihm gefährlich werden könnten, und vermeiden Sie bestimmte Nahrungsmittel und Kontakt zu Personen mit ansteckenden Krankheiten, z.B. Röteln. Geben Sie das Rauchen auf und versuchen Sie, Ihren Partner davon zu überzeugen, ebenfalls damit aufzuhören. Es wird Ihnen dann leichter fallen! Verzichten Sie möglichst ganz auf Alkohol und steigen Sie von Kaffee auf Saft oder Kräutertee um. Informieren Sie Ihren Frauenarzt, Ihre Frauenärztin gleich bei der ersten Schwangerschaftsuntersuchung über Medikamente, die Sie bisher regelmässig eingenommen haben, und lassen Sie sich beraten, ob Sie diese auch in der Schwangerschaft nehmen dürfen oder sollen. Der Embryo ist ab jetzt (von der 5. bis zur 12. Woche) in einer höchst empfindlichen Entwicklungsphase, denn die Organe werden gebildet und eine Schädigung kann nicht mehr so einfach „repariert" werden.
Aber: Machen Sie sich keine Sorgen über die letzten zwei Wochen, als Sie noch nicht wussten, dass Sie schwanger sind! In dieser Zeit der Embryonalentwicklung gilt noch die sogenannte Alles-oder-Nichts-Regel. Schädigende Einflüsse führen in den ersten zwei Wochen nach der Befruchtung entweder zu einer sehr frühen Fehlgeburt (die man oft für eine Periodenblutung hält) oder der Embryo entwickelt sich normal und ungestört weiter. Der Grund dafür: In einem frühen Stadium können die Zellen noch viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen und Schäden werden ausgeglichen. Und schädliche Stoffe (z.B. bestimmte Medikamente und Alkohol) können erst beim Embryo wirksam werden, wenn eine stabile Kreislaufverbindung zwischen Mutter und Kind besteht.
Ihre Schwangerschaft in Zahlen:
5. Woche nach dem 1. Tag d. letzten Periode
4 Wochen + 1 - 7 Tage (ärztliche Berechnung)
3. Woche nach der Befruchtung
15. - 21. Tag der Embryonalentwicklung
Länge des Embryos: 2 mm am 21. Tag (Ende der 5. Woche
Liebe Grüße Verena mit Isabell inside
ET: 21. März 2004
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