Schweden/Dalarna - Empfehlungen / Tipps

Der Göta Kanal

Der Göta Kanal

Hallo zusammen,

hier noch einige Tipps zum Götakanal.

Der Götakanal, oft auch das blaue Band Schwedens genannt, ist bei Freizeitkapitänen und Aktivurlaubern wohl bekannt. Der 1832 eingeweihte Kanal ist 190 Kilometer lang und bot damals eine einmalig schnelle Möglichkeit, um von Göteborg in die Hauptstadt Stockholm zu gelangen. Heute ist der Wasserweg nicht nur Top-Ziel für Wassersportbegeisterte aus vielen Ländern, sondern bietet auch um den Kanal herum eine Vielzahl von Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten.

 Die Schleusenstrasse vom Götakanal.

Die Geschichte des Göta Kanals

Der Göta Kanal ist eines der größten Bauprojekte, das je in Schweden durchgeführt worden ist. Der Kanal erstreckt sich von Sjötorp am Vänern bis nach Mem am Slätbaken. Er ist 190 km lang und hat 58 Schleusen. 87 km der Strecke sind ausgegraben. Die kleineren Seen, durch die man bei der Kanalfahrt kommt, bilden zusammen eine Kanalstrecke von 103 km.

Ein 300 Jahre alter Traum
Schon im 16. Jahrhundert schlug der bekannte Bischof Brask in Linköping vor, daß eine schiffbare Verbindung quer durch Schweden gebaut werden sollte ­ von der Ostsee zum westlichen Meer. Die Pläne für einen Kanal durch Schweden sollten in der Folgezeit noch viel hin und her diskutiert werden, bis dann Anfang des 19. Jahrhunderts die Kanalpläne Baltzar von Platens verwirklicht wurden.

Baltzar von Platen
Baltzar von Platen, Graf, Seeoffizier und Staatsrat wurde derjenige, dem es gelang, das Kanalprojekt durchzuführen. 1806 legte er seine Abhandlung über Kanäle vor, die dazu führte, daß er den Auftrag erhielt, einen Vorschlag zum Göta Kanal zu machen. Er nahm sich den besten Kanalbauer Europas, den Schotten Thomas Telford, zu seinem Helfer. Am 11. April 1810 fertigte Karl XIII. das Privileg aus, das der Göta Kanalgesellschaft das Recht erteilte, den Kanal zu bauen und zu betreiben. Er gab der Gesellschaft die für den Kanalbau notwendigen Arbeitskräfte, Grundstücke und Wälder. Im Mai 1810 war der erste Spatenstich bei Motala. Die Arbeiten begannen rasch an mehr als 15 verschiedenen Stellen entlang des Kanals.

Soldaten und Tagewerke
Der Kanal wurde im wesentlichen erbaut von 58 000 eingeteilten Milizsoldaten aus 15 verschiedenen Regimentern, die während kürzerer oder längerer Zeiten am Kanalbau beteiligt waren. Während der 22 Baujahre wurden von etwa 60 000 Mann, einschließlich einer Pionierkompanie russischer Kriegsgefangener und einem Teil privater Arbeiter, ca. 7 Millionen Tagewerke mit je 12 Stunden geleistet. Das Ausgraben des Kanals wurde zum größten Teil in Handarbeit mit Hilfe von blechbeschlagenen Holzspaten durchgeführt. Die Arbeit bestand hauptsächlich im Ausgraben, Sprengen und Mauern des Kanals. Baltzar von Platen besorgte auch neue Technik in Form von verschiedenen Geräten und technischen Hilfsmitteln aus England. Mehrere geschickte englische Arbeitsleiter wurden angestellt.

Motala Verkstad
Baltzar von Platen gründete 1822 eine kleinere Maschinenfabrik in Motala, die sich später “zur Wiege der schwedischen Maschinenbauindustrie² entwickeln sollte.

Die feierliche Einweihung
Am 26. September 1832 wurde die Einweihung des Kanals in Mem mit großer Pracht und im Beisein von Schwedens König Karl XIV. Johan und seiner Familie gefeiert. Baltzar von Platen war es nicht vergönnt, die Krönung seines Lebenswerkes zu erleben. Er verstarb 1829, ca.3 Jahre vor der Einweihung.

Der Warenverkehr
Während des ganzen 19. Jahrhunderts hatte der Kanal eine große Bedeutung als Transportstrecke für Waren und Passagiere. Dagegen erhielt der Kanal nicht die langfristige Bedeutung, auf die von Platen gehofft hatte. Die Eisenbahn und vor allem der Lastwagenverkehr übernahmen allmählich die Rolle des Kanals. Die Transportstrecke verwandelte sich stattdessen in eine der meistbesuchten und bekanntesten Touristenattraktionen Schwedens.
 



Eine Schleuse von vielen.

Tolles Schauspiel wie die Boote geschleust werden.

Vom Zeltplatz in Töreboda mit Blick direkt auf den Götakanal hinter dem Zelt

Der Rastplatz für die Boote am Abend gegnüber von unserm Zelt.
Schienblitz