SVV
SVV (Selbstverletzendes Verhalten)
SVV ist ein Symptom einer psychischen Krankheit und eine Sucht. Dabei verletzt sich der Betreffende selbst durch Ritzen, Aufkratzen, Kopf gegen die Wand schlagen, usw., um damit den seelischen Schmerz gegen körperlichen zu ersetzen.
Oftmals haben die Betroffenen in der Vergangenheit schlimmes erlebt und es noch nicht verarbeitet. Sie versuchen den alten Schmerz, durch den neuen abzubauen. Jene, welche an SVV leiden, verspüren nach der Tat, sobald die körperlichen Schmerzen eintreten, Erleichterung und haben das Gefühl wieder zu Leben.
Mehrheitlich sind Frauen von dem Symptom betroffen. Häufig fand bei ihnen ein sexueller Missbrauch in der Vergangenheit statt.
Das selbstverletzende Verhalten ist ein Hilfeschrei des Betroffenen. Und die Zahl der daran Erkrankten nimmt zu. Außerdem beginnt es meistens schon im Teenager Alter (12-13 Jahre), da diese in die Pupertät kommen und immer mehr Probleme haben (Stress mit den Eltern, Mitschülern, ...).
Bei dem Symptom unterscheidet man medizinisch noch zwischen dem offenen und dem heimlichen Selbstverletzen.
Bei dem offenen gibt der Betreffende zu, sich selbst verletzt zu haben oder begeht diese Tat vor anderen.
Bei dem heimlichen, verschweigt bzw. leugnet der Betreffende sich selbst verletzt zu haben. Er gibt stattdessen an, dass es vom Körper verursacht wurde.
Es gibt wiederrum auch Selbstverletzer die zwischen beidem stehen.
Hier einige nicht seltene Erscheinungsformen der offenen Selbstverletzung:
·Schneiden
·Ritzen
·Kratzen
·Zwicken
·Klemmen
·Beißen
·Offenhalten bzw. Aufkratzen von Wunden / Wundschorf (auch Pickeln, Mückenstichen o.ä.)
·Aufkratzen der Haut
·Stechen
·Ausreißen von Haaren, auch Wimpern oder Augenbrauen
·Verbrennungen
·Verätzungen mit Säuren oder Laugen
·Verbrühungen
·Quetschungen von Körperteilen
·Heftiges Schlagen von Kopf oder anderen Körperteilen an Wände etc.
·Abschnürungen, um Durchblutungsstörungen hervorzurufen
·Schlucken von giftigen Substanzen
Zu den bevorzugten Körperteilen (da jene gut versteckt sind) gehören (in dieser Reihenfolge):
·Arme, vor allem Unterarme und Handgelenke
·Beine, vor allem Oberschenkel
·Bauch
·Kopf / Gesicht
·Brust
·Genitalbereich
Die SVV Erkrankten wünschen sich meistens auch den Tod oder erleiden ihn ungewollt, da eine Verletzung zu tief geraten ist.
Andere Menschen, die von den Taten der Selbstverletzer erfahren, denken häufig jene Person sei verrückt. Für diese Menschen ist es einfach nur unlogisch und unverständlich. Oft ekeln jene sich vor den Selbstverletzern, gehen ihnen aus den Weg. Doch den Erkrankten sollte man eher helfen. Alleine schaffen es diese Personen meistens nicht mehr aus dem Teufelskreis. Sie sind Menschen die psychisch nicht so stabil sind wie die anderen. Was also können Familie und Freunde für einen Selbstverletzer tun? Und wie kann sich der Betroffende selbst helfen? Wer verletzt sich selbst? Fangen wir mit letzterer Frage an.
Sich selbst verletzt, wer...
- sich selbst nicht leiden kann und sich verneint
- sehr empfindlich auf Ablehnung reagiert
- chronisch ärgerlich ist, normalerweise auf sich selbst
- dazu neigt, ihre/seine Angst zu unterdrücken
- einen hohen Grad aggressiver Gefühle besitzt, was sie/er sehr stark missbilligt und dann häufig unterdrückt, oder nach innen lenkt
- impulsiver ist und es an Impulskontrolle mangelt
- dazu neigt nach ihrer/seiner momentanen Stimmungslage zu handeln
- dazu neigt, in den Tag hinein zu leben und nicht weiterplant
- depressiv und selbstmordgefährdet/selbstzerstörerisch ist
- unter chronischen Angstzuständen leidet
- leicht reizbar ist
- sich selbst als nicht fähig erachtet mit Situationen und Emotionen umzugehen
- keine vielfältigen Möglichkeiten der Verarbeitung und Bewältigung besitzt
- glaubt, dass er/sie nicht die Fähigkeit besitzt, sein/ihr Leben zu meistern
- dazu neigt, "den Kopf in den Sand zu stecken", vermeidet Probleme
- kein Selbstvertrauen besitzt
Was kann der Betroffende selbst tun, anstelle sich zu verletzen?
-irgendwo bleiben wo Leute um ihn/ihr sind
- einen freund anrufen, mit dem er/sie sich unterhalten kann
- auf seine/ihre Atmung konzentrieren
- irgendetwas aufräumen, oder abwaschen
- einkaufen gehen
- weinen
- ausgehen
- joggen gehen
- einen langen Spatziergang machen
- im garten arbeiten
- malen oder zeichnen, irgendwas mit Händen machen
- ein Musikinstrument spielen
- einen Brief an das Problem oder die Person, die ihn/ihr traurig/wütend macht, schreiben
- irgendwas... zum Beispiel Bälle, oder Kissen, oder Eiswürfel (kein glas) schmeißen
- irgendwas in tausend kleine stücke reißen, z.B. eine Zeitung
- einen Eiswürfel in der hand halten... hört sich komisch an, funktioniert aber, weil man etwas in der hand spürt
- mal mit einem abwaschbaren, roten stift striche dorthin zeichnen, wo er/sie sich verletzen würde (hilft vor allem, wenn er/sie gerne das blut sieht)
- ein Gedicht über die Gefühle die in ihr/ihm vorgehen schreiben
- Gummibänder an den handgelenken tragen, und wenn er/sie das Gefühl hat, sich verletzen zu müssen, anfangen sie leicht(!!!) schnappen zu lassen
Was können Familie und Freunde für einen Selbstverletzer tun?
Man könnte sie/ihn zu einer Therapie überreden. Dafür sollte man
-Geduld und Einfühlungsvermögen haben
-Nie den Freund/-in bzw. das Familienmitglied anschreien
-Ruhig mit ihr/ihm reden
-Ihm/ihr das Gefühl geben verstanden und geliebt zu werden
Außerdem sollte man auch so versuchen, die Tat des Freundes bzw. Familienmitgliedes zu verstehen und sich damit auseinandersetzen. Dem Betroffenen sollte man Aufmerksamkeit, Fürsorge, Liebe entgegenbringen und in Situationen von SVV nachfragen. Demjenigen eventuell bei der Wundversorgung helfen.
Weiteres zu SVV findet ihr auch unter https://mitglied.lycos.de/svvsyndrom/ (woher ich u.a. auch einiges für diesen Text genommen habe)!
Lg Sunfire
https://www.sunfire-14.de.vu/ (meine Site)
https://nimalijari.repage5.de/ (Foren- Rpg)