"Naja, eigentlich stand ich ja nie so wirklich auf Mädels. Es gibt ja so ein Alter da interessiert man sich für sowas ja noch nicht und danach naja, da hab ich schon immer lieber den Jungs hinterher gesehen. Flo, du tust so als wäre es eine Krankheit. Entwerder man ist eben schwul oder nicht. Das ist dann halt einfach so."
"Achso, dann kam es also nicht plötzlich von heute auf morgen? Ich stehe ja nunmal voll auf Mädels und das kann der kleine Flo auch bestätigen. Ja, ist das nicht so wie´ne Krankheit? Papa tut jedenfalls immer so. Aber ok, wenn Du es schon länger weißt, vielleicht ist es bei Dir ja angeboren. Ich weiß nicht, ob man das im Nachhinein noch kriegen kann. Also werden kann.", verbesserte ich mich. "Meinst Du denn, ich bleibe hetero? Was, wenn ich ein paar Gene von Dir drin habe?"
"Richtig. So ganz plötzlich kam es natürlich nicht. Selbst, wenn man es sich vielleicht nicht immer gleich eingestehen will merkt man ja vielleicht, wenn man eher einem Jungen hinterherguckt oder so." meinte er zu seinem Bruder. "Ja, Papa tut so als wäre es eine Krankheit. Aber es ist keine Krankheit und es ist auch nicht ansteckend." stellte er klar. "In erster Linie haben wir unsere Gene ja mal von unseren Eltern. Und ob du hetero bleibst, das kann ich dir nicht sagen."
""WIE, das kannst Du mir nicht sagen? Das heißt, es kann sich bei mir auch ändern? Ja klar merkt man das ja. Und was hast Du da gedacht, als Du das zum ersten Mal an Dir bemerkt hast? Hast Du da gedacht, Du bist nicht normal? Ich weiß, deshalb frage ich ja, ob das jeder kriegen kann. Aber gut, wenn es keine Krankheit ist. Ey komm, ich will aber meine Gene nicht von meinen Alten haben! Dann doch eher von Dir!", grinste ich.
"Woher soll ich das denn wissen? Aber so machomäßig wie du manchmal drauf bist, bleibst du bestimmt hetero." meinte er zu seinem Bruder. "Naja, ich hab mir schon gedacht, dass ich irgendwie...anders bin."
"Also ich würde ja den Schock meines Lebens kriegen, wenn ich das merken würde! Tja, Brüderchen, ich bin eben ein echter Mann, durch und durch! Ich mach halt gern die Bräute klar!", grinste ich und hatte jetzt meine Eishockeymontur an. "Aber was hast Du dann gemacht? Hast Du schnell gepeilt, daß Du homo bist?" Ich schnappte jetzt meinen Schläger und den Puck.
"Aber es hat ja auch was Positives. Wir kommen uns nicht in die Quere." versuchte er es etwas aufzulockern. Roman hatte sich seine Schlittschuhe nun fertig angezogen. Er hatte sich gerade noch einen dicken Pulli übergezogen.
Auch Roman war nun fertig angezogen. "Den Pulli hätte ich jetzt auch angezogen. Den konnte ich Dir nicht noch holen!", zwinkerte ich ihm zu. Meine Schlittschuhe hatte ich jetzt auch an. "Stimmt, wir können uns niemals in dieselbe Person verknallen! Hat schon sein Gutes! Also los, dann laß uns mal aufs Eis!" Ich konnte es kaum erwarten und hatte immer noch voll den Frust.
"Der Pulli ist doch okay. Wenn man sich bewegt friert man ja auch nicht." Sie gingen in die Eishalle. "Eben, du musst dir nie Sorgen machen, dass dein großer Bruder dir die Freundin wegschnappt." schmunzelte er.
"Ja das wäre schon komisch, wenn wir denselben Geschmack hätten. Ja, laß uns los!" Ich konnte es nicht erwarten, endlich aufs Eis zu kommen. "Ich hab SO einen Hals!", zeigte ich. "Das brauch ich jetzt einfach!" Endlich waren wir in der Eishalle und ich fuhr langsam aufs Eis. "Hey kommst Du überhaupt klar ohne Musik?"
"Ich hab auch so einen Hals, das kannst du mir glauben." meinte er und sie betraten das Eis. "Ja natürlich geht das auch ohne Musik. Die einzelnen Elemente üben wir ja meistens ohne Musik."
Roman meinte, er bräuchte keine Musik. "Ok, na solange ich nicht mit Dir üben muß!", grinste ich. Diese Verrenkungen mußte ich nicht auch noch unbedingt machen. Ich mußte da mmer an eine Balletttänzerin denken. Das stimmte schon, aber wenn es Roman so geil fand! Auch er war frustriert. Schade, daß er kein Eishockey spielte. So mußte ich die Pucks alleine aufs Tor schießen. Und das tat ich in einer wahnsinnigen Wut. Nicht alle, die ich reinfeuerte, saßen, aber doch viele. Es war eine sehr gute Art, Stress und Frust abzubauen. Für mich jedenfalls.