Das folgende Rezept ist ein eher schwaches. Wird jemand wirklich magisch angegriffen, würde ich eher zu etwas Stärkerem greifen, allerdings hat diese Räucherung ein paar Vorteile gegenüber den wirksameren - sie wirkt gegen verschiedene negative Einflüsse, mögen sie nun von außen oder auch von innen kommen. Immerhin muß jeder mal (in Ordnung, diplomatischerweise sprechen ich mal nur von mir...*g*) vor sich selbst beschützt werden. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Wirkung, so gering sie auch sein mag, über längere Zeit anhält und sich mit anderen Wirkungen verbindet; und ist noch eine andere Schutzräucherung "aktiv", also wirksam, so verstärken sie sich gegenseitig. Aber nun ran an die Mörser und Schalen. Man nehme:
2 Teile Styrax 1 Teil Myrrhe
3-4 Teile Beifuß 2 Teile Mistelkraut 1 Teil Lorbeer 1 Teil Eisenhut
Was das Volumen der zerstoßenen Mischung angeht, so besteht es vornehmlich aus Beifuß und ist angesichts der noch sichtbaren Menge schnell verbrannt, also wundert euch nicht. Oh, und was den Geruch angeht - der Ergebnis riecht nach einem dezenten Laubfeuer. Dezent deswegen, weil das menschliche Hirn den Geruch schnell ausblendet, solange man sich in ihm aufhält. Das soll nicht heißen, daß er schnell verfliegt, er kann sich durchaus über ein paar Stunden halten - wer das testen möchte, verlasse einfach nach der Räucherung für zwei Minuten den geräucherten Bereich und wird ihn bei der Rückkehr wiedererkennen.
Möge stets ein Lächeln offen sein, EOL
Du wirst geboren und die Welt lacht bei Deinen Tränen. Du stirbst und die Welt weint bei Deinem Lachen.
Re: Schutz
Klingt nach einem wirksamen Rezept fuer meine Verstaendnisse!
Falls es interessiert: Styrax (Liquidis - also das Harz) wird unter dem Namen Su He Xiang auch in China benutzt, allerdings intern. Gilt als sehr starkes Mittle zur Behandlung von Schleim der die Orifizien (also Koerperoeffnungen) verstopft, vor allem wenn jemand einen Schlaganfall erlitten hatte und nicht mehr richtig sprechen kann (dysphasie).
Und Myrrhe ist auch ein alter bekannter: Mo Yao auf Chinesisch und wird fast nur im Verband mit Weihrauch (Ru Xiang) ebenfalls intern benutzt, zur Behandlung von Blutstase v.a. im Unterleib. Zirkulationsprobleme aber auch schmerzhafte kalte Perioden gehoeren hierzu.
Eisenhut, also Akonit, wenn Du das meinst, ist in England als interne Medizin nicht mehr zugelassen; in Dtld, da hier alles ueber die Apotheken laeuft, ist er noch erhaeltlich, aber nur wenn er vorbehandelt ist, um seine Toxizitaet zu verringern. Roh, also unbehandelt sollte man ihn als Gift betrachten. Auf chin. Fu Zi, wird er eingesetzt fuer alle Arten von Kaelteschmerz, da er stark waermend ist (nicht vergessen dass ich die chinesische, aus Sichuan stammende Spezies meine: Radix (Wurzel) Aconiti Carmichaeli Praeparatae).
Su He Xiang und Mo Yao (also Styrax und Myrrhe) sind sehr aromatisch und gelten als 'die Sinne oeffnend und Blockaden substantieller Art beseitigend'. Mit Fu Zi (also Eisenhut) hast du eins der beruehmtesten Kraeuter Chinas, welches heiss, scharf und suess ist. Aber wahrscheinlich beziehst Du Dich auf den europaeischen, und die Eigenschaften decken sich gar nicht!
Interessant noch: Fu Zi und Su He Xiang oeffnen beide in den Herzmeridian, welcher als Organ gesehen in der TCM als Sitz des Geistes und der mentalen Praesenz gilt.