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Gedanken zu Erziehung und Spiritualität

Gedanken zu Erziehung und Spiritualität

Ich bin neulich auf einer Stöber-Tour durch die Weiten des Netzes und verschiedener Foren auf eines gestoßen, in dem ich dann doch den einen oder anderen Würgekrampf erlitt. Ich las mich durch ein Subforum mit dem Titel "Pagan Parenting", was ich an sich für eine gute Idee halte - was ich dort allerdings erblickte, war ein Bild des Grauens.
Die dortigen heidnischen Eltern breiteten ihre Sicht der Kindererziehung so dermaßen vehement aus, daß ich tatsächlich überlegte, ein Anhänger des Eltern-Führerscheins zu werden. Wie kann ich mir als Elternteil denn das Wissen anmaßen, was das Beste für mein Kind ist und in welchem Glauben ("dem einzig wahren"!) es aufwachsen muß?
Natürlich habe auch ich mir schon zuvor diese Frage gestellt - aber nicht beantworten können. Ganz abgesehen davon, daß ich von meiner persönlichen Spiritualität noch nicht einmal behaupten kann, daß sie die einzig wahre ist, so würde ich meinen eigenen Weg auch schon wieder verlassen, wenn ich ihn anderen aufdiktieren würde. Man möge mir verzeihen, wenn ich Unsinn von mir gebe, aber soweit ich weiß, lebt jegliches Hexentum im weitesten Sinne von Toleranz.
Zurück zur Kernfrage: Worin liegt meine spirituelle Pflicht in der Kindererziehung? (Ja, ich drücke mich bewußt so herausfordernd aus...)
Ich kann nur von mir reden, und ich habe natürlich den richtigen Weg gefunden. Den einzig richtigen, natürlich.
Spaß beiseite. Ich lebe meiner Tochter natürlich etwas vor, wobei sie jederzeit die Möglichkeit hat, einen anderen Weg einzuschlagen. Ja, sie ist erst 5, aber Kinder wissen einfach mal in jedem Alter, was sie glauben möchten, welche spirituelle Richtung gut für sie ist. Und wer, bitte sehr, bin ich denn schon, meine Tochter aus einer christlichen Gesellschaft auszuschließen, indem ich ihr einen Glauben auferlege, den sie sich slebst vielleicht nicht erwählen würde? Meine Tochter wird zur Kirche gehen, wenn sie es will und sie wird auch den christlichen Religionsunterricht besuchen bis sie sich glaubhaft dagegen entscheidet.
Also, werte heidnische Eltern dieses anderen Forums - überdenkt doch bitte einmal die Aussage, daß Kinder vor allem eines sein wollen: Glücklich und Frei. Wer ein Kind einengt oder in eine Richtung drängt, sorgt nur effektiv dafür, daß die angestrebte Richtung später abgelegt wird, sofern dieser Mensch dann überhaupt noch in der Lage ist, einen eigenen Weg zu entdecken.

Möge stets ein Lächeln aus Freiheit entstehen,
EOL




Du wirst geboren und die Welt lacht bei Deinen Tränen.
Du stirbst und die Welt weint bei Deinem Lachen.