Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Fälle von sexuellem Missbrauch

Ehemaliger Oberarzt gesteht Kindesmissbrauch

Ehemaliger Oberarzt gesteht Kindesmissbrauch

Kindesmissbrauch Ehemaliger Oberarzt gesteht Kindesmissbrauch

Ein ehemaliger Klinikarzt hat vor dem Landgericht Amberg den sexuellen Missbrauch mehrerer Mädchen gestanden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm insgesamt 13 Missbrauchsfälle vor. Bei Untersuchungen im Rahmen einer angeblichen Studie soll er die Mädchen missbraucht und dies gefilmt haben.

Stand: 20.04.2009
Stethoskop

Laut Anklage hat der 49 Jahre alte Narkosearzt die zehn bis zwölf Jahre alten Kinder von Frühjahr 2005 bis Frühjahr 2008 missbraucht. In zwei Fällen handele es sich sogar um schweren sexuellen Missbrauch, bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt Walter Leupold dem Bayerischen Rundfunk. Der Mediziner filmte heimlich mit einer versteckten Kamera, wie er sich an einigen der Kinder verging. Er ist daher auch wegen des Erwerbs und Besitzes von Kinderpornos angeklagt.
Scheinuntersuchungen für angebliche Studie

Zudem soll der Mann Scheinuntersuchungen im Rahmen einer vorgetäuschten Studie über die Reanimationsfähigkeit von Kindern durchgeführt haben, damit sich die Mädchen vor ihm ausziehen. Das Amberger Krankenhaus entließ den zuvor 17 Jahre in der Klinik beschäftigten Arzt nach Bekanntwerden der Vorwürfe.

Der Mediziner sitzt seit dem vergangenen Jahr in Untersuchungshaft. Bei dem Prozess sollen insgesamt 25 Zeugen und zwei Sachverständige aussagen. Das Urteil soll kommenden Montag verkündet werden.
Belastendes Material auf dem PC

Tatort soll nicht nur das Büro des Arztes im Klinikum gewesen sein. Zum Teil soll sich der 49-Jährige auch in öffentlichen Bädern und bei Besuchen an den Kindern vergangen haben. Als Hauptbelastungsmaterial waren im Sommer vergangenen Jahres Dateien auf dem PC des Narkosearztes sichergestellt worden. Ins Rollen gebracht hatte die Sache Klinikumsvorstand Wilhelm Daller. Nachdem er entsprechende Hinweise bekommen hatte, schaltete er sofort die Polizei ein.
Chefarzt "vollkommen von den Socken"

Nach Bekanntwerden der Vorgänge im Juni 2008 war der Arzt fristlos entlassen worden. Der Vorgesetzte des entlassenen Arztes sagte damals, dass der Kollege in der Vergangenheit eine gute Arbeit gemacht habe. Er sei angesichts der Taten "vollkommen von den Socken", so Chefarzt Prof. Wolfgang Funk im Bayerischen Rundfunk. Der Anästhesist hatte 17 Jahre in dem Oberpfälzer Klinikum gearbeitet und in dieser Zeit auch ein regionales Rettungszentrum mit aufgebaut. Den Ermittlungen zufolge hat der Mann über seine Rettungstätigkeit Kontakt zu den betroffenen Kindern gehabt.
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