Sexueller Missbrauch im Ostkongo
Donnerstag, 9. April 2009
Sexueller Missbrauch im OstkongoUN verurteilen Rebellen
Der Weltsicherheitsrat hat den Rebellen im Ostkongo massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Das höchste UN-Gremium sei besonders besorgt wegen anhaltender Berichte über weit verbreiteten sexuellen Missbrauch und die Rekrutierung von Kindersoldaten, hieß es in einer in New York einstimmig angenommenen Erklärung. Zugleich würdigten die 15 Ratsmitglieder jedoch auch die Fortschritte, die seit einer Vereinbarung der kongolesischen Regierung mit einem Teil der Rebellengruppen am 23. März erzielt worden seien.
Einem Bericht des UN-Sonderbeauftragten Alan Doss zufolge haben bei den jüngsten Auseinandersetzungen im Ostkongo 1100 Zivilisten ihr Leben verloren. Hunderte wurden entführt, 200.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. In den vergangenen Wochen seien die Zwischenfälle deutlich zurückgegangen, es gebe jedoch Anzeichen, dass sich ein Teil der Rebellen hat neu ordnen können, sagte Doss.
Der Sicherheitsrat appellierte an die Hutu-Miliz FDLR, sich den Bemühungen um eine Verständigung anzuschließen. Zugleich unterstützte der Rat die Absicht von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, die im Land stationierte Blauhelmtruppe MONUC so zu organisieren, dass sie dem Schutz der Zivilisten besser gerecht werden kann.
In rohstoffreichen Ostkongo kämpfen Regierungstruppen und mehrere verfeindete Milizen um die Macht und den Zugang zu den Bodenschätzen. Viele Kämpfer der FDLR waren 1994 nach dem Völkermord im benachbarten Ruanda ins damalige Zaire geflohen.
https://www.n-tv.de/1135647.html