Die Geduldeten
Donnerstag | 20.11.2008
23.15 - 00.45 (90 min.) 16:9 Stereo mit Untertiteln
Die Geduldeten
Zum Internationalen Tag der Kinderrechte - Deutschland 2008
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Ganz allein und sprachlos in Deutschland - das ist die Geschichte der Kinder und Jugendlichen, deren Leben in "Die Geduldeten" über einen Zeitraum von zwei Jahren begleitet und erzählt wird.
Der Film schaut ihnen dabei zu, wie sie hier ankommen, eine neue Sprache und eine fremde Welt kennen lernen. Er erzählt dabei auch, welche Erfahrungen sie mit den Gesetzen des Landes machen, in das sie verpflanzt wurden, ohne das gewollt zu haben.
Die Entscheidung für ein Leben in Deutschland haben andere für sie getroffen. Ihre Eltern sind tot, im Gefängnis oder sie melden sich nicht, weil sie glauben, für ihre Kinder die richtige Wahl getroffen zu haben.
Die Brüder Eduine (9), Celso (11) und Neves (13) kommen aus Angola. Wenige Tage nach ihrer Ankunft in Bonn werden sie in einem Bonner Kinderheim untergebracht und lernen Deutsch beim Tisch decken. Das Essen schmeckt nicht und hat komische Namen. Aber die Menschen sind freundlich zu ihnen, sie finden schnell Freunde, sind beliebt und können außerdem verdammt gut Fußball spielen.
Mamadou kommt aus Guinea. Weil er schon 16 ist, gelten für ihn die strengeren Regeln des Ausländergesetzes. Als wir ihn kennen lernen, lebt er schon drei Monate in einem Asylbewerberlager. Vorher war er einige Monate in einem Gefängnis in Guinea. Mamadou erzählt von seiner Situation und seinen Ängsten.
Otilya (18) und Nora (16) sind schon seit vier Jahren in Deutschland. Bei der Flucht aus dem Kongo wurden sie getrennt und fanden sich ein halbes Jahr später in Düsseldorf wieder. Auch sie leben in einem Kinderheim, bereiten sich auf das Abitur vor und warten auf den Ausgang ihrer Klage gegen die Abschiebung, die ihnen droht.
"Die Geduldeten" macht Integration sichtbar und die Kräfte, die ihr entgegen wirken.
Nicht nur die Schwestern müssen sich dagegen wehren, dass der eigenen Geschichte kein Glauben geschenkt wird. Auch Mamadou erfährt, dass der Kölner Karneval zwar alle gleich macht, das Asylgesetz aber Menschen scharf unterscheidet. In solche, die ein Bleiberecht haben und solche, deren Abschiebung ausgesetzt ist, die nur "geduldet" werden.
Die Vereinten Nationen schätzen die Zahl der so genannten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in Europa auf 100.000. In Deutschland leben 5.000 - 10.000 dieser Kinder. Ihre genaue Zahl ist unbekannt, da sie in keiner Statistik erfasst werden. Die internationale Konvention über die Rechte des Kindes definiert als Kind jeden Menschen unter 18 Jahren. Das deutsche Gesetz sieht vor, dass 16-Jährige ausländerrechtlich wie Erwachsene behandelt werden. Das bedeutet, dass aus Deutschland auch 16-Jährige schon abgeschoben werden können.
Darsteller/Regie:
Regie:
Natascha Breuers
Ralf Jesse
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