Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Gewaltthematik-Gewaltproblematik

Kinderärzteverband schlägt Alarm

Kinderärzteverband schlägt Alarm

Gewalt erzeugt Gewalt
Kinderärzteverband schlägt Alarm

Weimar (ddp-lth). Der Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte
(BVKJ) hat für das Jahr 2008 eine Zunahme häuslicher Gewalt an
Kindern festgestellt. Im vergangenen Jahr habe die Polizei zu 2172
Fällen ausrücken müssen, sagte die Sprecherin des
BKVJ-Landesverbandes Thüringen, Monika Niehaus, am Freitag anlässlich
des 15. Kongresses Jugendmedizin in Weimar. Dies bedeute einen
Zuwachs von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zumeist seien
Familien in schwierigen Lebenssituationen infolge von
Arbeitslosigkeit, finanzieller Not, erhöhtem Alkoholkonsum und
niedrigem Bildungsniveau betroffen gewesen.

Laut einer durch das Kriminologische Forschungsinstitut
Niedersachsen durchgeführten Studie gaben 29,2 Prozent aller
Jugendlichen in Thüringen an, noch schwere Züchtigungen und
Misshandlungen im Jugendalter zu erleben. Niehaus begrüßte vor diesem
Hintergrund die zunehmende Bereitschaft, Gewalttaten anzuzeigen.
Familiäre Gewalt sei kein Tabuthema mehr, es werde schneller und
öfter von den Betroffenen Hilfe geholt.

Mehr Gewaltopfer an Schulen
Darüber hinaus habe sich gezeigt, dass Kinder, die Bestrafungen
oder Züchtigungen erfahren haben, selbst gewaltbereiter sind. «Gewalt
erzeugt wieder Gewalt», warnte Niehaus vor den Folgen einer solchen
Entwicklung. An Thüringer Schulen sei es 2007 in 1668 Fällen zu
Straftaten mit Körperverletzung, Erpressung und Rauschgift gekommen.
Die Zahl der Opfer sei dabei deutlich gestiegen.

Verbandspräsident Wolfram Hartmann forderte angesichts dieser
Gewaltspirale, dass Bund, Länder und Gemeinden ihren zersplitterten,
an einzelnen Ressorts orientierten Ansatz bei der Gewaltprävention
aufgeben und das Wohlergehen von Kindern in den Mittelpunkt ihrer
Politik stellen sollten. Was man in früher Kindheit versäume, führe
bei Jugendlichen und Erwachsenen zu ganz erheblichen Folgekosten, die
die gesamte Gesellschaft wesentlich stärker belasten würden als eine
qualifizierte Förderung in der frühen Kindheit, sagte Hartmann.

Engere Zusammenarbeit der Beteiligten nötig
Die wissenschaftliche Leiterin des Kongresses, Gabriele
Trost-Brinkhues, sprach sich für eine engere Vernetzung mit Kollegen
anderer Fachrichtungen wie Kinder- und Jugendpsychiatern, Ärzten des
öffentlichen Gesundheitsdienstes und Mitarbeitern der Jugendhilfe
aus. Nur so könne es gelingen, Jugendliche, die selbst einmal Opfer
von Gewalt gewesen seien, vor der möglichen späteren Täterrolle zu
bewahren, sagte sie. Kinder- und Jugendärzten komme dabei die Aufgabe
zu, ihr Gespür zum Erkennen kindlicher Gewalterfahrung und
Vernachlässigung, psychischer Erkrankungen oder von Suchtproblemen
im täglichen Kontakt mit den Kindern und ihren Familien einzusetzen.

07.03.2009 Ta
https://www.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=65&id=94033