Kindstötungen in Deutschland
Hintergrund
Kindstötungen in Deutschland
25. Januar 2007: In Thörey (Thüringen) wird eine Babyleiche in einem Sarg von einem Bestattungsunternehmer abgeholt. © picture-alliance/dpa Fotograf: Martin Schutt
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Kindstötungen wie in Darry sorgen in Deutschland immer wieder für Entsetzen. Häufig geschehen diese Taten direkt nach der Geburt. Eine Dokumentation von Fällen aus den vergangenen zehn Jahren, bei denen mehrere Kinder umgebracht wurden.
Mai 2008: Die Polizei findet bei einer Familie in Wenden bei Olpe drei tote Babys in der Tiefkühltruhe. Die Mutter wird unter dem dringendem Verdacht der Kindstötung festgenommen. Die Kinder waren vermutlich zwischen Mitte der 80er Jahre und 2001 lebend zu Welt gekommen.
April 2007: Im Tiefkühlschrank einer Erfurter Wohnung werden zwei tote Babys gefunden. Sie waren 2002 und 2004 geboren und von der Mutter in eine Plastiktüte gesteckt worden. Der 15-jährige Sohn der Frau fand seine toten Geschwister.
Januar 2007: In Thörey bei Erfurt werden drei tote Babys entdeckt, die in Plastikfolie eingewickelt sind. DNA-Tests ergeben, dass jedes Kind von einem anderen Freund der 21 Jahre alten Mutter gezeugt wurde. Die unter Totschlagverdacht stehende Frau gibt zu, im Alter von 16, 17 und 19 Jahren die Kinder geboren zu haben.
März 2006: Auf dem Dachboden seiner von ihm getrennt lebenden Frau entdeckt ein Mann in Neuendorf am Damm (Sachsen-Anhalt) eine skelettierte Babyleiche in einer Reisetasche. Die Polizei findet zwei weitere tote Säuglinge. Im Oktober 2007 wird die heute 38-jährige Mutter wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Januar 2006: Im thüringischen Altenburg findet die Polizei in einem Kellerraum die im Boden eingemauerten Leichen von zwei Neugeborenen. Die 44 Jahre alte Mutter, eine Erzieherin, die in einer desolaten Ehe lebte, hatte die Kinder direkt nach der Geburt erstickt. Sie wird wegen zweifachen Totschlags zu neun Jahre Haft verurteilt.
Juli 2005: Im brandenburgischen Brieskow-Finkenheerd entdeckt die Polizei die Leichen von neun Babys. Sie waren in Blumentöpfen und -kästen verscharrt. Die Mutter hatte die Kinder zwischen 1988 und 2004 nach eigenen Angaben jeweils stark betrunken allein zur Welt gebracht. Sie habe die neugeborenen Babys mit einer Decke abgedeckt und sei erst wieder zu sich gekommen, als sie tot waren. Die 42-Jährige wird im April 2008 wegen Totschlags durch Unterlassen zu 15 Jahren Haft verurteilt.
Oktober 2004: In Plötzkau in Sachsen-Anhalt erstickt ein 42 Jahre alter Mann zwei fünf Monate alte Zwillinge mit seiner flachen Hand. Nach den Angaben eines gerichtlichen Gutachters hatte der geistig zurückgebliebene Untermieter der Mutter sich über das Geschrei der Kinder geärgert, wollte sie aber nicht töten.
Juni 1999: In Mühltroff in Sachsen werden die Leichen von drei Babys in der Kühltruhe ihrer Eltern gefunden. Die Mutter hatte die zwei Jungen und ein Mädchen 1993, 1995 und 1999 erstickt, in Plastikbeutel gelegt und eingefroren.
(dpa)
Stand: 23.06.2008 15:25
https://www1.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/totebabys2.html