Montag, 03. Dezember 2007, 18:42 Uhr Oldenburg: Baby mit Schütteltrauma in Klinik
Ein neun Wochen alter Säugling ist mit schweren Kopfverletzungen in ein Oldenburger Krankenhaus eingeliefert worden. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen die Mutter (21) und den Vater (20). Nach Angaben des Klinikums war das Kind wegen eines Blutergusses im Hirn nach einem Schütteltrauma operiert worden und liegt nun auf der Kinder-Intensivstation.
Ein nicht einmal drei Monate altes Baby liegt mit massiven Verletzungen auf der Intensivstation des Oldenburger Klinikums. Die Behörden ermitteln gegen die jungen Eltern.
Nach Angaben eines Sprechers vom Montag wurde bereits Mitte vergangener Woche ein zehn Wochen alter Säugling mit schweren Verletzungen in ein Oldenburger Krankenhaus eingeliefert. Der Zustand des Jungen sei ernst, aber nicht lebensgefährlich.
Die Ermittlungen wegen Körperverletzung liefen auf Hochdruck, sagte der Sprecher. Es bestehe der Verdacht eines Schütteltraumas. Die 20 und 21 Jahre alten Eltern sollten vernommen werden. Das Paar habe ein weiteres Kind im Alter von zweieinhalb Jahren.
Nach Angaben des Oldenburger Klinikums wurde das Kind inzwischen operiert und liegt auf der Kinder-Intensivstation. Prognosen über bleibende Schäden seien derzeit nicht möglich. Das Klinikum stellte Strafanzeige bei der Polizei. Die Eltern hätten jeglichen Misshandlungsvorwurf bestritten, aber allen nötigen Behandlungsschritten für den Säugling zugestimmt.
Eltern hatten Arzt gerufen
Der Säugling sei mit einem Schütteltrauma in der Notfallambulanz des Kinderkrankenhauses aufgenommen worden. Die Einlieferung hatte ein Notarzt veranlasst, den die Eltern gerufen hatten.
Nachdem bei Ärzten der Verdacht auf Kindesmisshandlung aufkam, zogen sie das zuständige Jugendamt des Landkreises Ammerland hinzu. Das gesamte weitere Vorgehen sei mit dem Jugendamt abgesprochen, hieß es. Das Jugendamt habe auf die Einschaltung des Familiengerichtes verzichtet.
Haftbefehl gegen Vater wegen versuchten Totschlags beantragt
Westerstede (ddp). Wegen des Verdachts der Kindesmisshandlung und versuchten Totschlags hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg Haftbefehl gegen den Vater eines zehn Wochen alten Säuglings aus dem ammerländischen Westerstede beantragt. Der 20-jährige Mann sollte gestern dem Haftrichter vorgeführt werden, wie die Polizei in Oldenburg mitteilte.
Der kleine Junge war am Mittwoch mit schweren Kopfverletzungen in ein Oldenburger Krankenhaus eingeliefert worden. Laut Polizei hatte der Vater den Notarzt verständigt, weil angeblich mit seinem Sohn etwas nicht in Ordnung sei.
Die Polizei hatte erst am Montag durch die Presse von dem Fall erfahren. Nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten habe sich der Verdacht ergeben, dass die Verletzungen unmittelbar durch äußere Gewaltanwendung entstanden seien.
Die Ermittlungen richteten sich deshalb gegen die Personen, die zuletzt Kontakt zu dem Kleinkind hatten. Die 21-jährige Mutter des Säuglings will laut Polizei nichts von einem Vorfall mitbekommen haben. Sie sei bereits zu Bett gegangen. Der Vater weist die Vorwürfe ebenfalls von sich.