Noch so eine evangelische Fürsorgehölle "Voccawind" mit Steinbruch.
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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.
QUELLE: das seit April 2019 leider nicht mehr existierende HEIMKINDER-FORUM.DE wo ich diesbezüglich, u.a., mal berichtet hatte:
»Voccawind / Heim Voccawind auch Ortschaft Voccawind, im Haßbergkreis, zwischen den Orten Maroldsweisach und Todtenweisach gelegen, in Franken, in Bayern.«
QUELLE: WIKIPEDIA @ de.wikipedia.org/wiki/Maroldsweisach :
Maroldsweisach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Haßberge in Bayern.
QUELLE: WIKIPEDIA @ de.wikipedia.org/wiki/Voccawind :
Maroldsweisach, Bayern.
1948 errichtete die Innere Mission ein Erziehungsheim auf dem Zeilberg, das 1954 erweitert wurde und bis in die 1970er Jahre bestand. Es hatte etwa 50 Plätze für Jugendliche ab 14 Jahren. Diese mussten unter anderem im Basaltsteinbruch arbeiten.
GOOGLE-SUCHE mit Suchstrang: "Basaltsteinbruch"+"Maroldsweisach"+"Voccawind" :
QUELLE: WIKIPEDIA @ de.wikipedia.org/wiki/Zeilberg_(Itz-Baunach-H%C3%BCgelland) :
Kurzer Text ! Foto ! Landkarte ! Genaue Lage !
QUELLE: BR - Bayerischer Rundfunk ( 11.12.2018, 19:30 Uhr ) @ www.br.de/nachrichten/bayern/steinbruch-will-weitere-60-meter-tief-basalt-brechen,RBtY2L1 :
»Steinbruch will weitere 60 Meter tief Basalt brechen
50 weitere Jahre und 60 Meter tief wollen die Hartsteinwerke Bayern-Mitteldeutschland im Steinbruch bei Maroldsweisach auf dem Zeilberg Basalt brechen. Einen entsprechenden Antrag stellte der Betreiber beim Markt Maroldsweisach im Landkreis Haßberge.«
QUELLE: BR - Bayerischer Rundfunk @ www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zeit-fuer-bayern/bayerische-heimkinder-nachkriegszeit-100.html :
»Misshandelt und ausgenutzt
Heimkinder in der Nachkriegszeit
Misshandelt und ausgenutzt? Bayerische Heimkinder in der Nachkriegszeit stellt die Lebensgeschichten verschiedener ehemaliger Heimkinder dar. Es geht um Gewalt und Missbrauch, um Erniedrigung und Zwang. Beate Posch belegt das mithilfe von Akten und den bewegenden Zeugnissen von Betroffenen.
Von: Beate Posch --- Stand: 13.01.2013«
QUELLE: BR - Bayerischer Rundfunk @ www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zeit-fuer-bayern/bayerische-heimkinder-nachkriegszeit-100.html :
Im Heim Voccawind nahe dem unterfränkischen Maroldsweisach haben die Jugendlichen sogar im Steinbruch gearbeitet. Zum Beispiel Peter Dittrich. Ins Heim kam er, weil sein Stiefvater ihn los haben wollte. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür musste er dann jahrelang im Steinbruch arbeiten ohne Lohn ohne dass Rentenbeiträge eingezahlt worden wären. Nur durch die Arbeit der Heimkinder konnten viele Heime finanziell überleben. Wegen der niedrigen Pflegesätze waren sie auf die Arbeit der Kinder angewiesen.
- Zitat:
. Misshandelt und ausgenutzt? - Heimkinder in Bayern ( 13.01.2013 ) [ QUELLE: BR - Bayerischer Rundfunk von Beate Posch @ DOWNLOAD/manuscript-heimkinder-bayern-100.pdf ( Format: PDF Größe: 239,95 KB; ingesamt 30 Seiten ) ] : [ MEINE AUSZÜGE BESCHRÄNKEN SICH AUF ZU DIESEM THEMA RELEVANTE ZITATE : ] [ AUF SEITE 2: ] »Stationssprecher/in: Aus der Gewinn- und Verlustrechnung der Jugendheimstätte Faßoldshof der Inneren Mission aus dem Jahr 1955. [ FOLGENDE ABRECHNUNGEN HIER NUR MAL ALS EIN BEISPIEL VON ERTRÄGEN DER DAMALIGEN HEIMBETREIBUNG GENERELL ] Zitatoren: Erträge aus dem Kiesabbau 17.842,32 D-Mark. Erträge aus Produktion / Werkstätten und Gärtnerei 143.244,53 D-Mark Erträge aus dem Ackerbau 35.492,03 D-Mark Erträge aus der Tierhaltung 68.878,42 D-Mark Einnahmen für Kost und Wohnung und andere Sachbezüge 23.862,47 DMark Verpflegekostenerträge zusammen 368.387,94 D-Mark. Gewinn aus außerbetrieblichen Einnahmen 28.739,41 Sammlungen und Kollekten 585,21 D-Mark« [ ] [ AUF SEITE 6: ] »Stationssprecher: Auszug aus dem Verzeichnis der Heime für Kinder und Jugendliche in Bayern, erstellt vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren. Nach dem Stand vom 1. Oktober 1954.« »Zitator: Erziehungsheim Voccawind, Landkreis Ebern. Träger des Heimes: Innere Mission Bamberg e.V., aufgenommen werden männliche (Jugendliche) im Alter von 14-21 Jahren. Bemerkungen: Beschäftigung in Steinbrucharbeiten.« »Stationssprecher: Aus einem vertraulichen Schreiben nach einer Besichtigungsfahrt des Stadtrats zum[/b] Erziehungsheim Voccawind.« »Zitatorin: Um die Wohnbaracke ist ein Holzzaun geführt mit einem offenen Türchen nach außen. Die beiden scharfen Hunde sind außen angehängt, sie sind aber gut Freund mit den Jungen und würden keine Flucht hindern. Die Unterbringung der Jungen ist allerdings denkbar primitive, ein Aufenthaltsraum, in den man von außen her als erstes tritt, dahinter ein Schlafsaal mit Doppelbetten und ein weiterer solcher unter dem Dach, dazu ein Waschraum mit Waschrinne ist alles.« »Erzählerin: Einer der Buben, der in Voccawind war, ist Thomas Hartmann. In Wahrheit heißt er anders, er will aber seinen Namen lieber nicht sagen. Ein weiteres ehemaliges Heimkind aus Voccawind sagt nach mehreren Gesprächen ab der Sohn möchte nicht, dass sein Vater mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit geht. Bis in die zweite Generation reicht also offenbar das von den Betroffenen empfundene Stigma, dort Heimkind gewesen zu sein. Beide Männer berichten von unerträglichen Zuständen, härtester Arbeit im Steinbruch und massiver Gewalt. Beide vergleichen das Heim mit einem KZ. Beide sind der Meinung, dass mindestens einer ihrer sie nennen sie Aufseher ein ehemaliges Mitglied der SS im Nazi-Regime war.« »6. ZSP: Ich bekam lauter so billige Arbeitsklamotten, früh wecken, ein sehr großer Schlafsaal mit cirka 60 Betten. Ein riesen Waschraum, so ein Trog war des mit lauter Wasserleitungen und früh ging es dann in den Steinbruch. Und da mussten wir jeden Tag arbeiten. Das waren manchmal 30 Grad Wärme. Zum Trinken bekamen wir eine große Blechkanne, diese alten Milchkannen, die es früher beim Bauern gab, da Wasser drin, mit Essig und etwas Zucker. Da ham dann 40 Zöglinge rausgetrunken aus dieser Blechtasse. Was mich am meisten verrückt gemacht hat, es kam niemand vom Jugendamt, ich wurde nie gehört, dass irgendjemand mal kam, warum bist du überhaupt in Voccawind. Ich hab es nicht gewusst, warum. Und ich hab auch nicht gewagt, dagegen anzugehen. Ich hab mich mit dem Schicksal abgefunden, dass ich in diese Hölle geraten bin.« [ ] [ AUF SEITE 12: ] »Von Lehre konnte im Heim Voccawind bei Maroldsweisach keine Rede sein. Auch gab es keine Heimberufsschule. Zwar steht die im Heimverzeichnis, doch keiner der Jugendlichen hat sie je von innen gesehen. Thomas Hartmann zumindest kann sich an nichts dergleichen erinnern. Er hatte seine Schulausbildung schon abgeschlossen, als er Voccawind kam. Trotz eines Fachabiturs musste er Steine schlagen. Thomas Hartmann kam Voccawind, weil er als Ausreißer galt. Das ging schnell, damals. Insbesondere in Bayern, sagt Historiker Uwe Kaminsky.« [ ] [ AUF SEITE 13: ] »Thomas Hartmann ist ausgerissen. Erst weg von seinem prügelnden Vater, dann weg aus dem Waisenhaus in Nürnberg auch da wegen unerträglichen Zustände, denen er ausgesetzt war. Mehrmaliges Ausreißen war in den Nachkriegsjahrzehnten bei Vielen der Grund, weshalb sie in ein Heim für Schwererziehbare gekommen sind. Beispiel Birkeneck: Dort sind im Jahr 1969 mit über 200 Fällen die meisten der Jugendlichen wegen Streunens eingewiesen worden. Viele der ehemaligen Heimbewohner Voccawinds haben eine solche Geschichte hinter sich, und fast alle sind zuvor vor prügelnden Vätern, Stiefvätern, Müttern, Erziehern oder sonstigen Aufsichtspersonen geflohen. Voccawind erwartete sie schließlich der Steinbruch. keine Schule, keine Ausbildung, keine Erziehung.« »Das gab es nicht. Das ist eine Frechheit. Das ist weder eine Ausbildungsmöglichkeit, gar nichts gab. Das ist eine Lüge sondersgleichen. Es gab weder eine Berufsschule, noch ist jemand zur Schule gegangen noch eine Weiterbildung, die einzige Arbeit, die Zwangsarbeit war der Steinbruch. Es hatte niemand eine Möglichkeit, eine Weiterbildung, eine Lehre zu machen. Das stimmt nicht.« [ ] [ AUF SEITE 18: ] »Zitatorin: Diese aus heutiger Sicht sehr bedenkliche [ Heimfinanzierung ] Mischfinanzierung war üblich, bekannt und wurde auch von den öffentlichen Trägern gefordert und durch niedrige Tagessätze erzwungen. Dabei wurden auch Arbeiten für externe Firmen und Betriebe (auch landwirtschaftliche Kleinbetriebe) [ AUF SEITE 19: ] durchgeführt. Diese Arbeit wurde teilweise in den Heimen und teilweise in den Betrieben erbracht. Wiederholt kam für diese Firmen und Betriebe in den letzten Jahren der Verdacht der unangemessenen Bereicherung an der Arbeit der Heimkinder auf. In den Fällen, in denen Erkenntnisse über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Firmen und Betrieben vorliegen, zeichnet sich jedoch ab, dass die externen Firmen geringe Stundenlöhne (oder Sachleistungen ) an das Heim abgeführt haben und dass dann wiederum das Heim diese Gelder einbehalten oder nur zu geringen Teilen an die Jugendlichen weitergegeben hat. Der finanzielle Vorteil lag also auch hier bei den Heimen bzw der öffentlichen Hand Erzählerin: Heimalltag war Arbeitsalltag. Egal, wie jung oder alt die Kinder waren. Den Heimen blieb oft gar nichts anderes übrig. Die Fürsorgesätze waren niedrig, zu niedrig. Damit konnten die laufenden Kosten nicht gedeckt werden. Und so kam es, dass die Mädchen und Buben sehr häufig für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen mussten. Die Heimkinder mussten kochen und putzen, auf dem Feld Kartoffeln klauben, wurden an Landwirte der Umgebung ausgeliehen oder wie in Voccawind bei Maroldsweisach - auch an Firmen, die einen Steinbruch betrieben. Das Geld blieb beim Heim. Selten gab es ein kleines Taschengeld. Statt in die Schule zu gehen, hat Elmar Reinhard seine ganze Kindheit und Jugend gearbeitet ab einem Alter von acht oder neun Jahren.« [ ] [ AUF SEITE 23: ] »Zu dem Heim in Voccawind existieren nur noch Akten von einzelnen Jugendlichen aber keine Bilanzen oder ähnliches. Klar ist, das zeigt ja schon der Eintrag im Heimregister, dass die Jugendlichen im Steinbruch arbeiten mussten. Eine harte Arbeit, enormer Drill, schwere Verletzungen sind an der Tagesordnung. Thomas Hartmann leidet bis heute unter dieser Zeit: Das ging früh um sieben gleich mal los. Dann mussten wir im Steinbruch, das war eine große Wand, die war zig Meter hoch. Da gingen Gleise rein und da mussten wir vom Hauptgleis die Lore, den Hund reinschieben und ham dann am Schacht mit Schaufel und Gabel große Basaltbrocken mussten wir hochstemmen und in die Lore reinschmeißen. Es war eine Schinderei sondergleichen. Und ich war damals sehr schmächtig. Wir mussten acht Wagen schaffen am Tag. Und wer die nicht schaffte, musste anschließend nach Feierabend in den Bunker. Der Bunker nannte sich deswegen Bunker, weil es war unterirdisch. Das Heim war am Berg Voccawind, das Zöglingsheim. Und gegenüber war der Steinbruch. Ging eine große Seilbahn runter auch wieder mit Loren, nur am Bahnhof von Voccawind war der Steinbrecher der große. Da wurde der Basalt richtig verarbeitet. Da musste ich dann bis um zehn abends noch mal vier Stunden die Lore durch die Gegend schieben in die Gondel.« [ ] [ AUF SEITE 29: ] »Auch Thomas Hartmann kann die schlimmste Zeit seines Lebens nicht vergessen. Bis heute hat er körperliche Probleme wegen der schweren Arbeit im Steinbruch von Voccawind.« . |
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