Ermittlungen Soldat soll einjährige Tochter getötet haben Ein bereits zuvor als gewalttätig bekannter Soldat soll in Lahnstein seine einjährige Tochter misshandelt und getötet haben.
Die Staatsanwaltschaft Koblenz beschuldigt den 20-Jährigen, seine Tochter Amy-Lee bereits am Karmittwoch in der Wohnung der von ihm getrennt lebenden Mutter heftig geschüttelt und zu Boden geschleudert zu haben. Das Mädchen war vier Tage später in einer Klinik an schweren Kopfverletzungen gestorben. Gegen den Mann, der das Kind bereits früher misshandelt hatte, wird wegen Totschlags und Misshandlung Schutzbefohlener ermittelt. Er sitzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft prüft mögliche Ermittlungen gegen das Kreisjugendamt. Der zuständige Landrat nahm seine Mitarbeiter derweil gegen den Vorwurf in Schutz, sie hätten nicht rechtzeitig eingegriffen.
Dem 20-Jährigen wird außerdem zur Last gelegt, der dreieinhalbjährigen Tochter seiner ehemaligen Lebensgefährtin mindestens eine halbe Minute lang die Hand auf Mund und Nase gepresst zu haben. Auch für dieses Kind habe Lebensgefahr bestanden. Bereits im Jahr 2008 hatte der Mann seine leibliche Tochter Amy-Lee laut Staatsanwaltschaft geschlagen und ihr dabei Oberschenkelknochen-Brüche zugefügt. Diesen Tatvorwurf hatte er bereits gestanden, worauf vor zwei Monaten vor dem Amtsgericht Mayen gegen ihn Anklage erhoben worden war.
Zum Vorwurf der Tötung seiner Tochter hatte der Beschuldigte behauptet, die Verletzungen seien entstanden, als er sie beim Wickeln habe umdrehen wollen. Dabei habe er ihr einen Schlag in die Seite versetzt, sodass sie mit dem Kopf gegen das Brett des Wickeltisches gestoßen sei. Anschließend habe er das Kind zu Bett gebracht. Am Abend habe er das Mädchen dann in Begleitung der Mutter ins Krankenhaus gebracht, da es nicht mehr ansprechbar gewesen sei. Diese Darstellung wurde laut Staatsanwaltschaft durch die kriminaltechnische Untersuchung widerlegt.
Die Staatsanwaltschaft nahm unterdessen auch Ermittlungen gegen die Kindesmutter auf. Es bestehe der Verdacht, dass sie ihre Fürsorge- und Erziehungspflicht vernachlässigt habe. Zudem prüft die Behörde, ob sie Ermittlungen gegen Angestellte des Jugendamtes des Rhein-Lahn-Kreises einleiten wird.
Landrat Günter Kern (SPD) nahm die Mitarbeiter seines Jugendamts am Mittwoch vor etwaigen Vorwürfen in Schutz. Es sei nicht absehbar gewesen, dass der Vater dem Kind Derartiges antun könnte, sagte er. Mit der Mutter des Kindes habe das Jugendamt im November vereinbart, dass der Vater keinen alleinigen Umgang mit den Kindern mehr wahrnimmt. Auch habe sie erklärt, dass sie es sich nicht vorstellen könne, die Beziehung zu dem Mann fortsetzen zu wollen. Bei den regelmäßigen Besuchen des Jugendamtes sei der Eindruck da gewesen, dass sich die Mutter an diese Auflage halte. Auch sonst habe es keine Auffälligkeiten gegeben. Die Mutter habe kooperativ mit dem Jugendamt zusammengearbeitet.
Rheinland-Pfalz Verdacht der Tötung 20-Jähriger Soldat in U-Haft - Staatsanwaltschaft prüft Ermittlungen gegen Jugendamt VON Stefan Schmitt und Stefan Säemann, 15.04.09, 17:35h, aktualisiert 15.04.09, 17:48h Leiter des Jugendamtes Bad Ems Der Leiter des Jugendamtes Bad Ems, Bernd Dietrich (l-r), der Landrat des Rhein-Lahn-Kreises, Günter Kern (SPD) und Detlef Oster, Pressesprecher der Kreisverwaltung des Rhein-Lahn-Kreises, geben am Mittwoch (15.04.2009) nach dem gewaltsamen Tod eines kleinen Mädchens eine Pressekonferenz. (FOTO: DPA) Bild als E-Card versenden Bild als E-Card versenden Lahnstein/ddp. Ein bereits zuvor als gewalttätig bekannter Soldat soll in Lahnstein seine einjährige Tochter misshandelt und getötet haben. Die Staatsanwaltschaft Koblenz beschuldigt den 20-Jährigen, seine Tochter Amy-Lee bereits am Karmittwoch in der Wohnung der von ihm getrennt lebenden Mutter heftig geschüttelt und zu Boden geschleudert zu haben. Das Mädchen war vier Tage später in einer Klinik an schweren Kopfverletzungen gestorben. Gegen den Mann, der das Kind bereits früher misshandelt hatte, wird wegen Totschlags und Misshandlung Schutzbefohlener ermittelt. Er sitzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft prüft mögliche Ermittlungen gegen das Kreisjugendamt. Der zuständige Landrat nahm seine Mitarbeiter derweil gegen den Vorwurf in Schutz, sie hätten nicht rechtzeitig eingegriffen.
Dem 20-Jährigen wird außerdem zur Last gelegt, der dreieinhalbjährigen Tochter seiner ehemaligen Lebensgefährtin mindestens eine halbe Minute lang die Hand auf Mund und Nase gepresst zu haben. Auch für dieses Kind habe Lebensgefahr bestanden. Bereits im Jahr 2008 hatte der Mann seine leibliche Tochter Amy-Lee laut Staatsanwaltschaft geschlagen und ihr dabei Oberschenkelknochen-Brüche zugefügt. Diesen Tatvorwurf hatte er bereits gestanden, worauf vor zwei Monaten vor dem Amtsgericht Mayen gegen ihn Anklage erhoben worden war.
Zum Vorwurf der Tötung seiner Tochter hatte der Beschuldigte behauptet, die Verletzungen seien entstanden, als er sie beim Wickeln habe umdrehen wollen. Dabei habe er ihr einen Schlag in die Seite versetzt, sodass sie mit dem Kopf gegen das Brett des Wickeltisches gestoßen sei. Anschließend habe er das Kind zu Bett gebracht. Am Abend habe er das Mädchen dann in Begleitung der Mutter ins Krankenhaus gebracht, da es nicht mehr ansprechbar gewesen sei. Diese Darstellung wurde laut Staatsanwaltschaft durch die kriminaltechnische Untersuchung widerlegt.
Die Staatsanwaltschaft nahm unterdessen auch Ermittlungen gegen die Kindesmutter auf. Es bestehe der Verdacht, dass sie ihre Fürsorge- und Erziehungspflicht vernachlässigt habe. Zudem prüft die Behörde, ob sie Ermittlungen gegen Angestellte des Jugendamtes des Rhein-Lahn-Kreises einleiten wird.
Landrat Günter Kern (SPD) nahm die Mitarbeiter seines Jugendamts am Mittwoch vor etwaigen Vorwürfen in Schutz. Es sei nicht absehbar gewesen, dass der Vater dem Kind Derartiges antun könnte, sagte er. Mit der Mutter des Kindes habe das Jugendamt im November vereinbart, dass der Vater «keinen alleinigen Umgang mit den Kindern mehr wahrnimmt». Auch habe sie erklärt, dass sie es sich nicht vorstellen könne, die Beziehung zu dem Mann fortsetzen zu wollen. Bei den regelmäßigen Besuchen des Jugendamtes sei der Eindruck da gewesen, dass sich die Mutter an diese Auflage halte. Auch sonst habe es keine Auffälligkeiten gegeben. Die Mutter habe «kooperativ» mit dem Jugendamt zusammengearbeitet.
Im Fall des nach Misshandlungen gestorbenen einjährigen Mädchens wird die Staatsanwaltschaft Koblenz nicht gegen das Jugendamt des Rhein-Lahn-Kreises in Bad Ems ermitteln. Das Jugendamt hatte die Familie des Kindes betreut.
Sujetbild Staatsanwaltschaft Koblenz
Die Behörde war eingeschaltet seit der Vater dem einjährigen Baby bereits im Oktober den Oberschenkelknochen durch Schläge gebrochen hatte. Die sorgeberechtigte Mutter musste sich daraufhin verpflichten, dem Vater den alleinigen Umgang mit dem Kind zu verwehren. Das Jugendamt hatte diese Auflage auch im Rahmen seiner Möglichkeiten kontrolliert. Die Staatsanwaltschaft habe deshalb keine Versäumnisse des Jugendamtes des Rhein-Lahn-Kreises feststellen können, so der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Hund gegenüber dem SWR. Am Tattag war die Mutter allerdings einkaufen und hatte den Vater doch zu dem Kind gelassen. Vater in Untersuchungshaft
Der 20-jährige Vater soll das Mädchen am Dienstag vergangener Woche auf massive Art und Weise geschüttelt und es anschließend zu Boden geworfen haben. Dabei erlitt das Kind derart schwere Verletzungen, dass es vier Tage später starb. Gegen den 20-jährigen Bundeswehrsoldaten aus Gehring (Kreis Mayen-Koblenz) ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Totschlags und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Auch gegen die Mutter wird wegen des Verdachts der Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht ermittelt.
Der Vater bestreitet die Misshandlungsvorwürfe. Er habe seiner Tochter auf dem Wickeltisch lediglich einen Schlag in die Seite versetzt, als er sie umdrehen wollte, erklärte er. Dabei sei sie mit dem Kopf gegen das Brett des Tisches gefallen. Die Verletzungen des Babys stimmen aber nach Ansicht der Staatsanwaltschaft mit dieser Erklärung nicht überein. Auch Tochter der Lebensgefährtin misshandelt?
Auch die dreieinhalb Jahre alte Tochter seiner 19 Jahre alten Lebensgefährtin soll der Mann misshandelt haben. Den Angaben zufolge soll er ihr für längere Zeit Mund und Nase zugehalten haben, so dass dem Kind der Erstickungstod drohte. Das Kind wurde inzwischen in einer betreuten Wohngruppe untergebracht.
Letzte Änderung am: 17.04.2009, 13.02 Uhr Rheinland-Pfalz:
Wirklich nicht vorhersehbar? Der schreckliche Tod der kleinen Amy-Lee
Lahnstein (ddp-rps). Im Fall der offenbar von ihrem Vater misshandelten und getöteten einjährigen Amy-Lee werden keine Ermittlungen gegen das Jugendamt des Rhein-Lahn-Kreises eingeleitet. Die Staatsanwaltschaft sehe dafür nach derzeitigem Ermittlungsstand keinen Anlass, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Hund am Freitag. Die Deutsche Kinderhilfe kritisiert dies. Zudem wirft sie dem Jugendamt Versäumnisse vor, da bekannt war, dass das Mädchen schon in der Vergangenheit von seinem Vater schwer misshandelt worden war. Der Landrat hatte bereits am Mittwoch die Mitarbeiter des Jugendamts vor etwaigen Vorwürfen in Schutz genommen.
Hund erläuterte, nach derzeitigem Ermittlungsstand seien keine Versäumnisse des Jugendamts ersichtlich, die den Vorwurf der Fahrlässigkeit begründen könnten. Darum würden keine Ermittlungen folgen.
Warum keine Untersuchung durch unabhängige Kommssion? Die Entscheidung, nicht zu ermitteln, sei «vorschnell und nicht nachvollziehbar», kritisierte der Vorsitzende der Deutschen Kinderhilfe, Georg Ehrmann. Zunächst hätte eine unabhängige Kommission die Jugendamtsakten untersuchen müssen. Andernorts sei dies in vergleichbaren Fällen - etwa in Bremen und Schwerin - geschehen. Für ihn entstehe der Eindruck, dass «die Staatsanwaltschaft das Thema schnell vom Tisch bekommen» wolle, sagte Ehrmann.
Dem Jugendamt des Rhein-Lahn-Kreises wirft Ehrmann vor, «auf leichtfertige Weise seine Kontrollpflicht vernachlässigt» zu haben. Dass nach einem früheren Übergriff des Vaters auf seine Tochter lediglich eine «Vereinbarung zwischen Mutter und Jugendamt» getroffen wurde, wonach der Vater keinen alleinigen Umgang mit dem Kind mehr wahrnehmen werde, sei ein «zu laxes Vorgehen». Der Vater hatte gestanden, das Mädchen im Herbst 2008 verprügelt und ihm dabei einen Oberschenkelknochen gebrochen zu haben. Vor zwei Monaten wurde deswegen Anklage gegen ihn erhoben.
Tat nicht vorhersehbar Am Freitag war von den Verantwortlichen des Rhein-Lahn-Kreises keine Stellungnahme zu den jüngsten Vorwürfen zu erhalten. Landrat Günther Kern (SPD) hatte allerdings bereits Mitte der Woche gesagt, es sei nicht absehbar gewesen, dass der Vater dem Kind Derartiges antun könnte. Er verwies auf die Vereinbarung mit der Mutter. Auch habe sie erklärt, dass sie es sich nicht vorstellen könne, die Beziehung zu dem Mann fortzusetzen. Bei den regelmäßigen Besuchen des Jugendamtes sei der Eindruck gewesen, dass sich die Mutter an diese Auflage halte.
Die einjährige Amy-Lee war am Mittwoch vergangener Woche in Lahnstein offenbar von ihrem Vater misshandelt und getötet worden. Der 20-jährige Soldat soll das Kind heftig geschüttelt und zu Boden geschleudert haben. Das Mädchen starb vier Tage später in einer Klinik an schweren Kopfverletzungen. Gegen den Mann, der in Untersuchungshaft sitzt, wird wegen Totschlags und Misshandlung Schutzbefohlener ermittelt. Außerdem soll er der dreijährigen Tochter seiner Ex-Partnerin mindestens eine halbe Minute lang die Hand auf Mund und Nase gepresst haben. Gegen die frühere Lebensgefährtin laufen ebenfalls Ermittlungen, weil sie ihre Fürsorgepflicht verletzt haben soll.