Göttingen: Vormund soll 400.000 Euro veruntreut haben
Stand: 19.03.2011 11:29 Uhr
Vormund soll 400.000 Euro veruntreut haben
Euro-Scheine © dpa Fotograf: Michael Rosenfeld Detailansicht des Bildes Insgesamt soll der Mann mehr als 400.00 Euro veruntreut haben. Ein Mitarbeiter des Göttinger Jugendamtes soll über mehrere Jahre die Konten und Sparbücher von ihm anvertrauten Kindern und Jugendlichen geplündert haben. Insgesamt habe der 56-Jährige so mehr als 400.000 Euro veruntreut, berichtete das "Göttinger Tageblatt" am Sonnabend unter Berufung auf die Stadtverwaltung. "Dem Mann werden in der Anklage knapp 580 Straftaten vorgeworfen", bestätigte der Sprecher der Göttinger Staatsanwaltschaft, Hans Hugo Heimgärtner.
Teure Uhren und Autos finanziert
Mittlerweile sei der Mann vom Dienst suspendiert worden. Der 56-Jährige hatte beim Jugendamt als amtlich eingesetzter Vormund, Betreuer oder Beistand von Waisen und Halbwaisen gearbeitet. In dieser Funktion verwaltete der 56-Jährige auch deren Konten, Sparbücher und Erbschaften. Laut Anklage habe er systematisch Geld von den Konten abgezweigt und in die eigene Tasche gesteckt. So soll er seinen luxuriösen Lebensstil finanziert haben. Er soll sich unter anderem teure Uhren und Autos geleistet haben.
Machenschaften kamen nach und nach ans Licht
Bei größeren Summen soll er das Geld auf verschiedene Konten umgeleitet und dann abgehoben haben. In den Jahren von 2004 bis 2009 soll der Beschuldigte von zahlreichen Sparbüchern immer wieder Beträge von jeweils mehreren Hundert Euro abgehoben haben, sagte Oberstaatsanwalt Heimgärtner. Wenn er größere Vermögen betreut habe, dann habe er die Summen auf verschiedene Konten umgeleitet und das Geld dann ebenfalls abgehoben. Aufgeflogen waren die kriminellen Machenschaften nachdem ein Jugendlicher im Jahr 2009 sein Konto genauer unter die Lupe genommen hatte und dabei Unregelmäßigkeiten entdeckt hatte.
https://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/jugendamt107.html