Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen - Pflegefamilien und Adoptionen

Bochum: Bedarf an Pflegefamilien nimmt stetig zu.

Bochum: Bedarf an Pflegefamilien nimmt stetig zu.

Es geht in erster Linie um das Kind
Bochum, 27.10.2008, Von Norbert Schmitz
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Bedarf an Pflegefamilien nimmt stetig zu.Begleitung durch das Jugendamt

Nachbarn rufen die Polizei an. Sie haben mitbekommen, dass mit dem Kind aus der Familie nebenan irgendetwas nicht in Ordnung ist. Die Polizei verständigt das Jugendamt, das in dieser Situation gefragt und zum Eingreifen gezwungen ist und das Kind zu dessen Schutz den Eltern - zumindest vorübergehend - möglicherweise entziehen muss.

Das Kind wird in einer Bereitschafts-Pflegefamilie untergebracht. 34 gibt es davon in Bochum, alle sind voll ausgelastet. "Darum suchen wir immer wieder Familien, die sich bereit erklären, vorübergehend ein Kind in ihre Obhut zu nehmen", sagt Detlef Kühlborn, Leiter des Pflegedienstes beim Jugendamt. Dass dies notwendig ist, belegen die Zahlen: wurden im Jahre 2005 insgesamt 48 Kinder in der Bereitschaftspflege untergebracht, so waren es in 2007 bereits 80.

Wer sich dazu bereit erklärt, ein Kind in Notfällen kurzfristig aufzunehmen, wird in einem Vorbereitungsseminar auf die nicht einfachen Aufgaben vorbereitet. Darüber hinaus wird zuvor vom Jugendamt geprüft, in welchen Verhältnissen die Bewerber leben. Kühlborn macht darauf aufmerksam, dass die Aufgaben in der Bereitschaftspflege ungleich schwieriger sind als bei der Vollzeitpflege. Man müsse ständig bereit sein, ein Kind aufzunehmen, und man wisse nie, was auf einen zukomme.

Gesucht werden nicht nur Familien für die Bereitschaftspflege, sondern auch für die Vollzeitpflege. Auch hier gelten gewisse Voraussetzungen. So sollte das Alter der Pflegeeltern zum Kind passen. "Wir suchen Eltern, keine Großeltern", merkt Detlef Kühlborn an. Selbstverständlich werden auch Vollzeitpflegefamilien gerade auch in schwierigen Phasen vom Jugendamt begleitet - wenn es um Besuchskon-takte zu den leiblichen Eltern geht, wenn die Frage nach den Herkunftseltern gestellt wird.

Obwohl Pflegeeltern einen staatlichen Auftrag der Jugendhilfe leisten, werden Adoptionen in der Öffentlichkeit vielfach positiver bewertet. Kühlborn: "Dabei leisten gerade Pflegeeltern Enormes." Finanzielle Reichtümer lassen sich durch die Aufnahme eines Pflegekindes indes nicht erzielen. Es gibt - je nach Alter des Kindes - eine finanzielle Unterstützung von zirka 700 Euro pro Monat. Dies ist für die Stadt allemal preiswerter, als eine Heimunterbringung (ca. 3500 Euro/Monat). "Allerdings", und das betont Kühlborn, "geht es nicht ums Geld, sondern darum, dass dem Kind geholfen wird."

Infos: Tel: 0234/910 3148
https://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/bochum/2008/10/27/news-86535987/detail.html