Ihre Lebensgeschichte steht für das Schicksal Tausender Straßenkinder in Deutschland: Christiane F. (Wir Kinder vom Bahnhof Zoo). Jetzt hat ihr das Jugendamt den 11-jährigen Sohn weggenommen.
Christiane F. mit ihrem Sohn
Ein Bild aus glücklichen Tagen: Christiane F. mit ihrem Sohn im Kinderzimmer
Das zuständige Landratsamt Potsdam-Mittelmark habe den Sohn in einer Wohngruppe untergebracht, eine Rückkehr zur Mutter sei derzeit ausgeschlossen, berichtet die B.Z. in ihrer Samstagsaugabe. Gemeinsam mit den Behören sollen die Eltern von Christiane F. jetzt entscheiden, wo der Junge in Zukunft leben soll.
Christiane F. Wir Kinder vom Bahnhof Zoo: Die Dokumentation über die jugendliche Drogenszene der 1970er Jahre in Berlin erschüttert bis heute seine Leser, hat seine Brisanz nicht verloren.
Christiane F.
Ein Foto aus den 80er Jahren: Christiane F.
Christiane F., die sich mit 13 ihren ersten Schuss setzte, mit 14 auf den Babystrich gegangen war, schien in den letzten Jahren genesen zu sein. Sie lebte mit ihrem Sohn in einer Wohnung am ruhigen Stadtrand vor Berlin, nach etlichen Entzugsversuchen und Abstürzen endlich drogenfrei. Auch finanziell kam sie mit den Tantiemen aus dem Erfolgsbuch gut über die Runden.
Doch im Frühjahr 2008 begann der erneute Absturz der Christiane F.: Mit Sohn und Freund wollte sie in die Niederlande auswandern. Als das Jugendamt davon erfuhr, holte es den Jungen mit Polizeigewalt aus der Wohnung.
Christiane entführte den Jungen kurze Zeit später aus dem Amt, floh mit ihm über die Grenze nach Amsterdam und suchte sich dort eine Wohnung. In der Fremde dann verwahrloste Christiane F.: Sie soll sich nicht mehr um ihren Sohn gekümmert, viel Alkohol getrunken und wieder Heroin konsumiert haben.
In der Not kehrte sie Ende Juni zurück nach Deutschland, Stellte sich noch im Zug der Bundespolizei und übergab den Beamten ihr Kind.
Nach Aussagen der Großmutter, die ihren Enkel zweimal besuchte, lebt der Sohn von Christiane F. in einem Haus mit sechs anderen Kindern. Es ginge ihm gut, so die Oma. Die Tragödie um ihre Tochter habe sie entsetzt, sie wisse nicht mehr, wie sie ihr helfen solle.
Das Amt hat Christiane F. Auflagen gemacht. Die Mutter: Sie muss ihr Leben in den Griff bekommen. Das ist ihre einzige Chance, den Jungen wiederzusehen.
Sorgerecht entzogen: Christiane F. kann sich nicht genug kümmern 11. Aug 15:46 Die Filmmusik kam von David Bowie, ihr Leben sah immer viel härter aus Bild vergrößern Die Filmmusik kam von David Bowie, ihr Leben sah immer viel härter aus Foto: Archiv Sie war das Mädchen vom Drogenstrich am Zoo. Dreizig Jahre später lebt Christiane F. im Umland von Berlin, zusammen mit ihrem Sohn. Doch das soll nun vorbei sein, so urteilt das Jugendamt.
Rund 30 Jahre nach Veröffentlichung des Bestsellers «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo» hat das Jugendamt der Berlinerin Christiane F. das Sorgerecht für ihren Sohn entzogen. «Sie kann der Erziehung und der Aufsichtspflicht des Kindes nicht mehr nachkommen», sagte eine Sprecherin des Jugendamtes Potsdam-Mittelmark am Montag. Die 46-Jährige könne sich wegen psychischer sowie Drogenproblemen nicht mehr um ihren zwölfjährigen Jungen kümmern, hieß es aus Behördenkreisen.
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* » Viel Lärm um wenig Busen * » Wenn Kiffen nicht mehr lustig ist * » Kleine Menschen mit großen Problemen
Das Amt prüfe nun, ob die Großmutter das Sorgerecht für das Kind übernehmen kann. Christiane F. solle ihren Sohn dann regelmäßig besuchen dürfen. Derzeit lebe der Junge in einer Wohngruppe. Erziehungshelfer des Jugendamtes seien bereits seit 1995, als Christiane F. von Berlin in den Landkreis Potsdam-Mittelmark zog, in engem Kontakt mit der Familie.
Das Schicksal der aus der Berliner Satellitensiedlung Gropiusstadt stammenden Christiane F. als drogensüchtige Jugendliche war von den Autoren Horst Rieck und Kai Hermann beschrieben worden. Die Reportage wurde 1978 als «Stern»-Buch zu einem Bestseller wie auch zur abschreckenden Schullektüre. 1980/81 kam der von Bernd Eichinger und Hans Weth produzierte Film von Ulrich Edel mit Natja Brunkhorst in der Titelrolle heraus.
Buchautor Rieck sagte jetzt in «Spiegel online», er habe zuletzt vor etwa 14 Tagen Kontakt mit Christiane F. gehabt. Dabei habe sie «sehr angespannt» gewirkt. Rieck gibt Christiane F. dennoch «grundsätzlich eine Chance», das sei «eine Frage von Willen und Entscheidung». Dazu gehöre viel Disziplin. «Man weiß ja, dass bei vielen Suchtkranken ein Kind dem Leben eine Struktur gibt. Die Frage ist nun, was passiert, wenn das Kind nicht mehr da ist. Soweit ich das in den vergangenen Jahren immer mal wieder verfolgen konnte, ist sie sehr verlässlich, sorgsam und liebevoll mit ihrem Sohn umgegangen.» (dpa)
11.08.2008 21:49 Uhr Drucken Versenden Sorgerecht entzogen Christiane F. wieder mit Drogenproblemen
"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" ist die bekannteste Drogengeschichte Deutschlands. Romanvorlage Christiane F. erlitt nun einen schweren Rückfall. Das Jugendamt entzog ihr das Sorgerecht für ihren Sohn.
Rund 30 Jahre nach Veröffentlichung des Bestsellers "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" hat das Jugendamt der Berlinerin Christiane F. das Sorgerecht für ihren Sohn entzogen. "Sie kann der Erziehung und der Aufsichtspflicht des Kindes nicht mehr nachkommen", sagte eine Sprecherin des Jugendamtes Potsdam-Mittelmark. Die 46-Jährige könne sich wegen psychischer sowie Drogenproblemen nicht mehr um ihren zwölfjährigen Jungen kümmern, hieß es aus Behördenkreisen.
Das Amt prüfe nun, ob die Großmutter das Sorgerecht für das Kind übernehmen kann. Christiane F. solle ihren Sohn dann regelmäßig besuchen dürfen. Derzeit lebe der Junge in einer Wohngruppe. Erziehungshelfer des Jugendamtes seien bereits seit 1995, als Christiane F. von Berlin in den Landkreis Potsdam-Mittelmark zog, in engem Kontakt mit der Familie.
F. zuletzt "sehr angespannt"
Das Schicksal der aus der Berliner Satellitensiedlung Gropiusstadt stammenden Christiane F. als drogensüchtige Jugendliche war von den Autoren Horst Rieck und Kai Hermann beschrieben worden. Die Reportage wurde 1978 zu einem Bestseller wie auch zur abschreckenden Schullektüre. 1980/81 kam der von Bernd Eichinger und Hans Weth produzierte Film von Ulrich Edel mit Natja Brunkhorst in der Titelrolle heraus.
Buchautor Rieck sagte jetzt gegenüber "Spiegel", er habe zuletzt vor etwa 14 Tagen Kontakt mit Christiane F. gehabt. Dabei habe sie "sehr angespannt" gewirkt. Rieck gibt Christiane F. dennoch "grundsätzlich eine Chance", das sei "eine Frage von Willen und Entscheidung". Dazu gehöre viel Disziplin. "Man weiß ja, dass bei vielen Suchtkranken ein Kind dem Leben eine Struktur gibt. Die Frage ist nun, was passiert, wenn das Kind nicht mehr da ist. Soweit ich das in den vergangenen Jahren immer mal wieder verfolgen konnte, ist sie sehr verlässlich, sorgsam und liebevoll mit ihrem Sohn umgegangen."
Genau 30 Jahre nach Veröffentlichung des Bestsellers "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" hat das Jugendamt der Berlinerin Christiane F. das Sorgerecht für ihren Sohn entzogen. "Sie kann der Erziehung und der Aufsichtspflicht des Kindes nicht mehr nachkommen", sagte eine Sprecherin des Jugendamtes Potsdam-Mittelmark gestern. Die 46-Jährige könne sich wegen psychischer sowie Drogenproblemen nicht mehr um ihren zwölfjährigen Jungen kümmern, hieß es.
Das Amt prüfe nun, ob die Großmutter das Sorgerecht für das Kind übernehmen kann. Christiane F. solle ihren Sohn dann regelmäßig besuchen dürfen. Derzeit lebe der Junge in einer Wohngruppe. Erziehungshelfer des Jugendamtes seien bereits seit 1995, als Christiane F. von Berlin in den Landkreis Potsdam-Mittelmark zog, in engem Kontakt mit der Familie.
Das Schicksal der aus der Hochhaussiedlung Gropiusstadt stammenden Christiane F. als drogensüchtige Jugendliche war von den Autoren Horst Rieck und Kai Hermann beschrieben worden. Die Reportage wurde 1978 als "Stern"-Buch zu einem Bestseller wie auch zur abschreckenden Schullektüre. 1980/81 kam der von Bernd Eichinger und Hans Weth produzierte Film von Ulrich Edel mit Natja Brunckhorst in der Titelrolle heraus.
Buchautor Rieck sagte jetzt in "Spiegel online", er habe zuletzt vor etwa 14 Tagen Kontakt mit Christiane F. gehabt. Dabei habe sie "sehr angespannt" gewirkt. Rieck gibt Christiane F. dennoch "grundsätzlich eine Chance", das sei "eine Frage von Willen und Entscheidung". Dazu gehöre viel Disziplin. "Man weiß ja, dass bei vielen Suchtkranken ein Kind dem Leben eine Struktur gibt. Die Frage ist nun, was passiert, wenn das Kind nicht mehr da ist. Soweit ich das in den vergangenen Jahren immer mal wieder verfolgen konnte, ist sie sehr verlässlich, sorgsam und liebevoll mit ihrem Sohn umgegangen."
Sorgerecht entzogen: Christiane F. kann sich nicht genug kümmern 11. Aug 15:46 Die Filmmusik kam von David Bowie, ihr Leben sah immer viel härter aus Bild vergrößern Die Filmmusik kam von David Bowie, ihr Leben sah immer viel härter aus Foto: Archiv Sie war das Mädchen vom Drogenstrich am Zoo. Dreißig Jahre später lebt Christiane F. im Umland von Berlin, zusammen mit ihrem Sohn. Doch das soll nun vorbei sein, so urteilt das Jugendamt.
Rund 30 Jahre nach Veröffentlichung des Bestsellers «Wir Kinder vom Bahnhof Zoo» hat das Jugendamt der Berlinerin Christiane F. das Sorgerecht für ihren Sohn entzogen. «Sie kann der Erziehung und der Aufsichtspflicht des Kindes nicht mehr nachkommen», sagte eine Sprecherin des Jugendamtes Potsdam-Mittelmark am Montag. Die 46-Jährige könne sich wegen psychischer sowie Drogenproblemen nicht mehr um ihren zwölfjährigen Jungen kümmern, hieß es aus Behördenkreisen.
MEHR IN DER NETZEITUNG:
* » Viel Lärm um wenig Busen * » Wenn Kiffen nicht mehr lustig ist * » Kleine Menschen mit großen Problemen
Das Amt prüfe nun, ob die Großmutter das Sorgerecht für das Kind übernehmen kann. Christiane F. solle ihren Sohn dann regelmäßig besuchen dürfen. Derzeit lebe der Junge in einer Wohngruppe. Erziehungshelfer des Jugendamtes seien bereits seit 1995, als Christiane F. von Berlin in den Landkreis Potsdam-Mittelmark zog, in engem Kontakt mit der Familie.
Das Schicksal der aus der Berliner Satellitensiedlung Gropiusstadt stammenden Christiane F. als drogensüchtige Jugendliche war von den Autoren Horst Rieck und Kai Hermann beschrieben worden. Die Reportage wurde 1978 als «Stern»-Buch zu einem Bestseller wie auch zur abschreckenden Schullektüre. 1980/81 kam der von Bernd Eichinger und Hans Weth produzierte Film von Ulrich Edel mit Natja Brunkhorst in der Titelrolle heraus.
Buchautor Rieck sagte jetzt in «Spiegel online», er habe zuletzt vor etwa 14 Tagen Kontakt mit Christiane F. gehabt. Dabei habe sie «sehr angespannt» gewirkt. Rieck gibt Christiane F. dennoch «grundsätzlich eine Chance», das sei «eine Frage von Willen und Entscheidung». Dazu gehöre viel Disziplin. «Man weiß ja, dass bei vielen Suchtkranken ein Kind dem Leben eine Struktur gibt. Die Frage ist nun, was passiert, wenn das Kind nicht mehr da ist. Soweit ich das in den vergangenen Jahren immer mal wieder verfolgen konnte, ist sie sehr verlässlich, sorgsam und liebevoll mit ihrem Sohn umgegangen.» (dpa)
Amt nimmt Sohn weg Christiane F. ist wieder auf Droge
Berlin/Potsdam - Rund 30 Jahre nach Veröffentlichung des Bestsellers "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" hat das Jugendamt Christiane F. das Sorgerecht für ihren Sohn entzogen. "Sie kann der Erziehung und der Aufsichtspflicht des Kindes nicht mehr nachkommen", erklärte das Jugendamt Potsdam-Mittelmark. Es heißt: Die 46-Jährige könne sich wegen psychischer sowie erneuter Drogenprobleme nicht mehr um den Jungen (12) kümmern. Das Amt prüft, ob die Oma das Sorgerecht übernehmen kann. Christiane F. soll ihren Sohn dann regelmäßig besuchen dürfen. Derzeit lebt der Junge in einer Wohngruppe. Berliner Kurier, 12.08.2008 https://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/229612.html