Stefan's "BKK to HAN 2005" - Meditationskurs in Chiang Mai

4. Wie's halt wirklich war

4. Wie's halt wirklich war

Um vier hat's jeden Tag (eigentlich jede Nacht ) ausgiebiges Glockengelaeut gegeben. Und vermutlich weil da irgenwelche hochfrequenten Toene dabeiwaren, die unsereins nicht hoert, haben bei jedem Mal die sieben oder acht oder so Hunde, die im Wat gelebt haben, schmerzerfuellt zu jaulen begonnen. Damit's auch niemand ueberhoert.
Glockengelaeut hat's uebrigens mehrmals am Tag zu irgendwelchen Gebetsstunden oder so gegeben. Und das Hundegejaule auch. Aber entweder ist die Verpflegung dort so gut, oder das Jaulen hat sich nur fuer mich so schmerzvoll angehoert, weil scheinbar hat's den Hunden dort gefallen.

Ich bin, wie gesagt, bis halb oder dreiviertel fuenf liegengeblieben, dann ist meditiert worden bis sechs. Fruehstueck um sechs, dann weitermeditieren was das Zeug haelt, bis es um halb elf Mittagessen gegeben hat. Und das Essen bekommt auch einen eigenen Thread.

Danach kraeftig weitermeditieren, meistens anerthalb bis zweieinhalb Stunden, bis ich mein Soll erfuellt gehabt habe. Danach ist sich bis zum Schluss mindestens eine Stunde "resting" ausgegangen, bis zur "report time".

"Report time" war bei dem Moench, der... na, Tempel-Chef war. Abt fuer Buddhisten. Im Prinzip Bericht ueber den vergangenen Tag und Abholen der Aufgaben fuer den kommenden Tag. Puh, ein etwas ausgiebigeres Thema... das bekommt einen eigenen Thread. Jup.

Naja, der Rest des Nachmittags/Abends war verhaeltnismaessig unspektakulaer: Meditieren, zwischendurch gegen das Hungergefuehl Soja-Milch oder Schokoladen-Milch oder Vanille-Milch trinken, und weitermeditieren. Bis halb zehn oder zehn, dann schlafen gehen.

Nachdem ja das achte Gebot "no lying on high or luxurious sleeping beds" lautet, war das ein Holzbett mit etwas wie einer dickeren Decke als "Matratze". Bisserl hart. Habe aber trotzdem immer ueberraschend gut geschlafen, und das ist jetzt nicht sarkastisch gemeint. Wobei... bei sechs Stunden ist das auch wieder nicht ganz so ueberraschend...

Das alles natuerlich in weissen Gewaendern. Aber nicht solche zum Wickeln wie bei den Moenchen, sondern nur weite Hosen und T-Shirts und so. Allerdings war dazu auch ausdruecklich weisse Unterwaesche vorgeschrieben. Habe am Tag vor Kursbeginn drei Stunden damit verbracht, weisse Unterhosen in der richtigen Groesse zu suchen.


Lebe, wie du, wenn du stirbst, wuenschen wirst, gelebt zu haben.
(...und das kann noch viele Jahrzehnte entfernt sein oder nur wenige Stunden...).
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Ich erinnere daran, dass niemand die Ewigkeit vor sich hat, um sich seine Traeume zu erfuellen.

Re: Wie's halt wirklich war

Ha, nochwas - zum Wetter:

Meinen grossen Rucksack und die Wertsachen hab ich im Guesthouse gelassen, weil ich im Wat ja eh nix gebraucht hab.

Nachdem in den vorangegangenen dreissig Tagen schon ein normales T-Shirt zu warm war (ausgenommen diese eine Nacht auf der Trekking-Tour), hab ich auch nix Warmes mitgenommen.
Eh klar, dass am fuenften Tag oder so eine Regenfront dahergekommen ist, die ein paar Tage geblieben ist, und die auch fuer gehoerige Abkuehlung gesorgt hat.
Als ich meine allererste Nacht in einem Fan-Room in Thailand bei AUSGESCHALTETEM Ventilator verbracht habe, war's noch ganz witzig. Ein paar kuehle Tage hintereinander mit T-Shirt und Walking-Meditation auf Marmorboden sind dann nicht mehr ganz so lustig. Wenigstens hab ich Socken dabei gehabt - weiss wirklich nicht, was ich ohne die gemacht haette.
Und auch die kalten Duschen haben sich zur Abwechslung auch wirklich, wirklich so angefuehlt.

Wenigstens war's dann fuer die letzten beiden Tage wieder schoen, und meine allerletzten Meditations-Sessions hab ich wieder im Freien gemacht.





Lebe, wie du, wenn du stirbst, wuenschen wirst, gelebt zu haben.
(...und das kann noch viele Jahrzehnte entfernt sein oder nur wenige Stunden...).
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Ich erinnere daran, dass niemand die Ewigkeit vor sich hat, um sich seine Traeume zu erfuellen.