Der Brief

Is ist Freitag Morgen und von Bingen sitzt wie gewohnt um diese Zeit an seinem Schreibtisch, trinkt seinen Tee und arbeitet sich durch den täglichen Papierkram, als es an der Tür klopft.

"Herein!"

Die Tür öffnet sich und ein Legionär betritt mit einem Brief in der Hand das Büro.

"Tribun, dieser Brief ist gerade von einem Boten für Euch abgegeben worden. Er scheint aus der Dallmark zu kommen."

"Ah, das scheint das Antwortschreiben von Brisba zu sein, gebt ihn mir nur gleich!"

Der Legionär überreicht den Brief, salutiert und verschwindet wieder.

Von Bingen öffnet den Brief und mit jeder Zeile wird sein Gesicht bleicher. Als er die zweite Seite zu Ende gelesen hat, wechselt das weiß in seinem Gesicht in dunkles rot. Er steht auf, geht zur Tür, reißt diese auf und schreit in den Gang:

"Bringt mir diesen verdammten Magier und den Waibel dieses Haufens von 2. Kohorte und zwar schneeeeeell!!!".

Dann donnert er die Tür hinter sich zu, schreitete schnellen Schrittes zu seinem Schrank und schenkt sich ein großes Glas (für diese Uhrzeit viel zu großes Glas...) Whisky ein. Er nimmt eine Schluck, geht zu seinem Schreibtisch und liest den Brief ein zweites mal.

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Superior inferias Stinguit

Re: Der Brief

Als Jarim der heraneilende Legionär erreicht, schüttelt er verwundert den Kopf. "Herr von Bingen wünscht mich sofort, und er hat geflucht, seltsam, seltsam. Nun ja wollen wir ihn mal nicht warten lassen. Wir gehen dann gleich über das Magier-Übungsgelände, dort sollte sich Andarius auch aufhalten." Er schnappt sich den Magier und klopft an Bingens Türe.

Vergiss die gleichschenkligen Dreiecke.
Gleichschenklige Weiber müssen her!

Re: Der Brief

Von Bingen von drinnen: "Herein!"

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Superior inferias Stinguit

Re: Der Brief

Etwa zur gleichen Zeit vor den Archiven:
Marunja kommt durch die Türe nach draußen getreten, in der Hand einen Bogen beschriebenes Papier und ihr Büchlein, auf das sie zufrieden blickt und es dann in ihre Tasche gleiten lässt.
"So nachdem ich es in diesem Choas endlich gefunden habe, sollte ich es auch gleich zu Herrn von Bingen bringen wie gewünscht" murmelt sie.
Marunja macht sich auf den Weg.

Ich würde gerne auf geistiger Ebene mit dir kämpfen - aber wie ich sehe bist du unbewaffnet

Re: Der Brief

Die beiden Treten herrein und Salutieren:
"Ihr habt nach uns geschickt Herr von Bingen"

Vergiss die gleichschenkligen Dreiecke.
Gleichschenklige Weiber müssen her!

Re: Der Brief

Da Andarius hinter Jarim steht, versucht er seitlich am Waibel vorbei, mit seinen recht glasigen Augen einen Blick auf Herrn von Bingen zu erhaschen. Durch die zu schnelle Bewegung gerät er dabei aus dem Gleichgewicht und kann er sich nur mit einem recht wackeligen Ausfallschritt vom stürzen bewahren.

Mit einem kurzen Blick auf die Holzbolen

Seit wann ist hier der Boden so uneben?

Und dann der erhoffte Blick auf Herrn von Bingen

Oh jeh, erst die Sache mit Brisba und Bingen sieht auch noch wie ein häufchen Elend aus, dass ganze wird sicher nicht gut ausgehn. Ob er neues von Brisba weiß? Dieses Gesicht lässt nichts gutes für Ihn verheißen.

Während dieses Gedanken schafft er es sich mit der rechten Hand am Türrahmen zu stabilisieren und sich neben Jarim zu positionieren.

Re: Der Brief

Von Bingen sitzt an seinem Schreibtisch, seine Gesichtsfarbe hat sich (bis auf die Nasenspitze) wieder normalisiert.

"Nun meine Herren, dann erzählt mir mal was wirklich bei Eurem letzten Auftrag passier ist, oder vielleicht könnt Ihr mir erklären, wie ich diesen Brief zu verstehen habe?"

Er hält den beiden ein Stück Papier hin.

"Kaum bin ich mal ein paar Tage nicht in der Kaserne und schon bricht wieder das Chaos aus, bei Lasana!"

Andarius nimmt den Brief an sich und Jarim und er lesen folgende Zeilen:

Seid gegrüßt, edler Kommandant von Bingen, den wir gerne erhabener вожак nennen, Es grüßen Euch die 72 Erhabenen, die Novizen des Hohen Rates. Es grüßen Euch die 112 Erhabensten, die Bovaren und Magier des Hohen Rates der Dallmark. Und auch ich grüße Euch, in Namen jener erhabensten Herren, denen ich der Diener bin.

Verzeiht, dass es leider nicht der Euch bekannte Boris Ukova sein kann, um die höchst wichtige und angesehene Ehre zu haben, Euch zu antworten. Mein Name ist Alexendreji, Sohn des Utchov Karvinav, der neue Außen-Vertreter des Hohen Rates, nachdem Boris Ukova in der letzten Säuberungsaktion endlich seiner schändlichen Taten, seines Landesverrates, überführt und rechtgemäß hingerichtet wurde.

Ich hoffe nun doch sehnlichst, dass dieser Brief die Grenze unserer Länder erreicht, ehe dieser furchtbarste Sturm es vollbringt. Keine Verzögerung, geschrieben und gestempelt von höchster Stelle mit dem Siegel des Hohen Rates ist er, soll er haben, doch mag das Wetter noch nicht zur Gänze sich an unsere Richtlinien und Gesetze halten.

Ich bin nun nicht mehr der Einzigste, der behauptet, dieser Winter treibe die Sterberate so hoch, dass das Volk endlich beginnen sollten, nur noch im Bette bei ihrer Frau zu sein, damit die Dallmark nicht aussterbe.

Nun denn, ich habe die Angewohnheit, mich um des Wolfes Kern herum zu reden, doch Seid versichert, ich werde mich nun um das eigentliche Thema kümmern.

Wir sind Euch und Euren Männern zu Dank verpflichtet, dass Ihr Romanov Brisba beinahe unbeschadet, jedenfalls lebt er noch, zur Grenze geschafft habt.

Seine Exekution steht nun auf dem morgigen Tagesplan, sollte er wirklich noch zur rechten Zeit hergebracht werden, denn anscheinend hat der Sturm den Zug der Einheit, die ihn eskortiert, deutlich verlängert. Nichts von Bedeutung, wo seine Hinrichtung und Gefangennahme nun doch das wichtigste werden, sind und waren.

Wir versichern Euch, dass diese unproblematische Art der Gefangenübergabe die Beziehungen der Dallmark Eurem Land gegenüber sehr wohl zum Vorteil gereichen werden.

Auch wenn es mein Herz verdunkelt, zu lesen, dass ihr diesen zwei-mündigen Bastard Freund nennt. Lange haben wir danach gestrebt, diesen Verräter aller moralischen, nationalen und überhaupt dallmarkischen Prinzipien seiner gerechten Strafe zu unterweisen, doch solange noch Bovar Vovoric unter uns weilte, war keine Hand an ihn zu legen. Nun gut, dass eben jener endlich seines Alters anheim fiel und die Gnade hatte zu sterben, sodass die Dallmark wieder den Blick in eine bessere Zukunft richten kann. Durch die Säuberungsaktion sind auch die letzten Rebellen entdeckt worden und mit der Hinrichtung des Herren Brisba ist dieses düstere Kapitel dallmarkischer Geschichte endlich beendet und wir können die Beziehungen unserer beider Länder vielleicht auf eine mögliche Zusammenarbeit ausrichten.

Gerne sage ich ebenfalls, im Namen des Hohen Rates, Eurem Vorschlag eines neuerlichen Treffen zur Fortführung unserer Gespräche zu. Vielleicht werde dann endlich das Bild von Dallmarkern und Steinbrücktalern, die gemeinsam die Prinzipien von Ehre und Treue, Verpflichtung und Loyalität hinaus in die Welt tragen, wahr, so wie ich es eins in meinen Träumen sah.

Ehre und Wärme wünscht Euch,

der Außen-Vertreter des Hohen Rates, Sohn des erhabensten Utchov Karvinav Alexendreji Karvinav

Von Bingen hat sich von seinem Stuhl erhoben, und blickt mit hinter dem Rücken gelegten Armen aus dem Fenster.

"Und, was habt ihr dazu zu sagen?"

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Superior inferias Stinguit

Re: Der Brief

Jarim, dem der Augenblick seit dem Betreten des Raumes als kleine Ewigkeit vorkommt, blickt erst verwundert von Bingen an, wischt sich eine Spinnwebe aus dem Bart, und nimmt dann automatisch den Brief entgegen.
"Äh --- Ja, letzter Auftrag ---, wieso wirklich passiert?" murmelt er in seinen bart,
und richtet sein Augenmerk auf den Inhalt des Briefes, welchen er dank zahlloser mit dem Lesen verbrachter Abende auch schnell überblickt.
Sein Gesicht nimmt traurige Züge an.
"Ja, das war abzusehen, schade das sich nichts zu unseren Gunsten verändert hat.
Mal sehen was die neue Regierung für einen Kurs einschlägt"
"Was über den Inhalt unseres Eil-Berichtes hinaus interresiert euch nun?"

Vergiss die gleichschenkligen Dreiecke.
Gleichschenklige Weiber müssen her!

Re: Der Brief

Von Bingen sieht die beiden fragend an:

Welche Eilbotschaft denn?

Ich habe nichts erhalten.

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Superior inferias Stinguit

Re: Der Brief

Andarius der den Brief gleich zweimal las und jedes mal noch bleicher wird. Schaut die anderen beiden entsetzt an "...das ... schrecklich..."

Und mehr zu sich "ich brauch jetzt einen großen schluck" als genau in diesem Moment seine Augen den goldenen Segen in einer Kristallflasche auf Bingens Schreibtisch entdecken. Und ohne weiter nachzudenken nach der Flasche greift...