Steinbrücktaler Legion - Intime

Lasana

Lasana

Nachdem Anko sich wieder in der Kaserne eingefunden hatte und den Kater der Taverne überwunden hatte, machte er sich Gedanken über die Aufgabe, die ihm die Hohepriesterin dieser Lasana aufgetragen hatte.

Er beschloss dies auf schnellstem Wege zu erledigen und suchte "Bruder" -wie er hier genannt- Gernot wurde auf.

Als er ihn fand, kam er ohne weitere Umschweife zum Thema:

"Bruder habt ihr ein bisschen Zeit für mich? Als wir vor dem letzen Einsatz beichten sollen, gestand ich eurer Hohepriesterin, dass ich nicht an, wie ihr sie nennt Lasana glaube. Allerdings verehren wir in meinem Land  auch die Sonne als einen Gott. So hat mir die Hohepriesterin aufgetragen, dass ich mich einmal in der Woche mit euch treffe und ihr mit etwas über euren glauben erzählt..."





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Vi veri vniversum vivus vici - Durch die Macht der Wahrheit habe ich als Lebender das Universum erobert.

Re: Lasana

Gernot schaut etwas verdutzt aus der Tür zu Anko und schmunzelt dann freundlich.
Er zieht die Tür auf und deutet in die kleine Stube.

Nun, wenn das so ist, dann komm doch ersteinmal herein, solche Dinge besprechen sich so schwer zwischen Tür und Angel.

Er räumt ein paar Bücher von einem Stuhl und kramt eine Blechdose mit etwas Honiggebäck heraus, stellt sie auf den Tisch auf dem sich allerlei Dinge türmen und setzt sich dann auf den anderen Stuhl an dem wackligen Tisch.

"Du glaubst also nicht an Lasana?" Gernot schaut amüsiert zu Anko herüber. "Oder glaubst du, nicht an Lasana zu glauben? Ein schwieriges Problem, deren Lösung wir wohl nie wissen werden, denn wüssten wir, würden wir nicht glauben, oder? Naja, doch das ist eine andere Überlegung. Ich soll dir also von Lasana erzählen? Weist du, alles was ist, ist weil es einen Grund hat und einen Ursprung. Der Grund liegt immer am Ende einer Geschichte und der Ursprung am Anfang. Siehst du, warum sitzt du hier bei mir? Honiggebäck?" Gernot deutet einladend auf die Blechdose. "Nun wir könnten sagen, du sitzt hier weil dir die Hohepriesterin gesagt hat, das du herkommen sollst. Das hat sie dir gesagt weil du ihr gestanden hast das du nicht an Lasana zu glauben meinst. Das allerdings hast du nur, da du auf jenem Einsatz dabei warst. Siehst du, so kann man immer nach dem Ursprung suchen von etwas und man wird immer einen Ursprung finden. Aber da alles einen Ursprung hat, muss schon immer etwas da gewesen sein, das Ursprung von allen Dingen ist. Ein Etwas muss gewesen sein, das selbst keinen Ursprung mehr hat, das von nichts her bewirkt wurde. Dieses etwas ist, das schon immer war und als aller erstes diese Welt geschaffen hat, das nennen wir Lasana, unsere Göttin, unsere Mutter. Denn sie ist der Ursprung unseres Seins. Bevor es die Zeit gab, die Meere und die Länder war Sie alleine. Und um sie war Licht, denn das Licht ist der Ausdruck ihrer Liebe, in ihm zeigen sich die Dinge wie sie sind und man kann sie erkennen und Lasanas Werk in ihnen sehen. Und wo das Licht hinfiel, da wurde die Welt. Ihr Licht spiegelte sich auf den Wogen des Wassers und auf den verschneiten Gipfeln der Berge. Ihr Licht durchflutete die Ebenen und die erklomm die Berge und so weit es reichte, erschien das Land in ihm. Und Lasana wandelte durch die Welt alleine. Doch da began sie sich einsam zu fühlen, denn alles was in ihrem Licht erschien war nur eine Spiegelung ihrer Selbst. Also erschuf sie ein Wesen, dass alles war, was sie nicht war und gebar ihren Sohn und nannte ihn Hator. Und weil aber Lasana, Wahrheit und Güte und Schöpfung ist, war Hator Lüge, Missgunst und Vergehen. Und weil er von Missgunst getrieben war und voller Neid auf Lasana, denn alles was er war war nur Schein, füllte sich sein Herz mit Hass. Doch da der Anblick seiner Mutter so wundervoll war, konnte er ihr nichts tun und so zerrissen von Hass und Bewunderung verfiel er dem Wahnsinn."
Gernot macht eine kurze Pause um einen Schluck zu trinken, dann fährt er fort:
"In seinem Wahn ersonn er eine List und täuschte Lasana, aufdass sie sein wahres Wesen nicht sehe und er sie für sich haben könne. Lasana aber kannte kein Falsch und erkannte daher Hators Lügen nicht und so lockte er sie in seiner Gier in sein Lager. So gebar Lasana ein weiteres Kind und es ward der Mensch und sie liebte ihn von ganzen Herzen wie sie alles liebt was ist. Hator aber wollte die Liebe Lasanas nicht teilen und beschloss den Menschen zu töten. Er verfluchte den Menschen mit dem Tode, aufdass er alt werden würde und sterben muss. Lasana, die es sah war erschüttert von der Tat Hators und verbannte ihn als Strafe in ein eigenes Reich, wo er sich um all die Toten sorgen müsse die wegen seiner Tat sterben müssen und all ihr Leid teilen muss. Dem Menschen aber, dem schenkte sie ihre Gabe der Schöpfung, aufdass er selbst erschaffen kann und neues Leben zeugen könne. Und seither lebt und stirbt der Mensch und lebt stets doch immer weiter in dem was er erschafft. Doch muss er stets achten die Wahrheit und die Liebe zu erstreben, denn in ihm wütet auch der Zorn und der Wahn Hators, der den Menschen zur Vernichtung treibt. Deswegen glauben wir an Lasana, um nie zu vergessen, das wir in uns die Kraft zu erschaffen tragen und die Kunst zu lieben beherrschen. Wir glauben an Lasana wenn wir leben wollen und Freude daran empfinden." Gernot schmunzelt abermals. "Und solange du dich des Lebens freuen kannst, solange glaubst auch du an Lasana, du weist es nur noch nicht."
Zufrieden greift Gernot sich einen Honigkringel und beist hinein.
"So, dass sollte aber genug für einen Tag sein, komm nächste Woche wieder und dann erzähl ich dir mehr von dem Ende, da wir den Anfang ja jetzt kennen."



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ego cogito ergo sum

Re: Lasana

OT: Freak. Aber es macht Spaß das zu lesen.


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Aus Freude am Spielen

Re: Lasana

Anko fasst sich kurz an den Kopf und sammelt sich.


Danke Gernot, jetzt bin ich immerhin etwas schlauer. Ich werde auch nächste Woche dann auch von unseren Götter erzählen.


Er steht auf und geht .





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Re: Lasana

Als Anko diese Woche zu Gernots Kammer kommt steht dieser schon vor der Tür und grüßt ihn freundlich.

"Lasana zum Gruße Anko. Ein herrlicher Tag heute, da Lasanas Blick einem endlich wieder die Kälte aus den Knochen treiben mag. Heute werden wir nicht im Kämmerchen reden. Ich will dir etwas zeigen. Komm mit."

Er hebt einen Eimer vom Boden und wandert über den Kasernenhof zum Brunnen. Dort stellt er den Eimer ab und wendet sich wieder Anko zu.

"Siehst du ort drüben das Tor, oder die alte Eiche am Marktplatz? Das Gras hier am Boden oder aber die Wolken am Himmel? Die Welt ist voller Dinge und dennoch hat sie ihre Ordnung. Oder sahst du schon einmal das Gras am Himmel und die Wolken hier unten am Boden? Nein, denn Lasana, hat die Welt so erschaffen, das alles seinen Platz hat. Wir können dies in ihrem Licht selber sehen, denn alle Antworten sind in der Welt, man muss nur die passenden Fragen finden.
Ah aber ich schweife ab. Nun die Dinge die nicht leben, sie kennen ihren Platz, denn sie sind rein und von Hathors Wahn unberührt. Ich will es dir zeigen."

Er fasst das Seil vom Brunnen und zieht einen Eimer Wasser hoch.

"Der Platz den Lasana dem Wasser zugedacht hat ist tief in der Erde. Ich kann es von diesem Platz entfernen, doch brauche ich Gewalt dazu. Ich kann es in dem Eimer festhalten, doch sobald ich es loslasse, bleibt es nicht etwa an dem Platz den ich ihm zugedenke, sondern kehrt an seinen angestammten zurück."

Um seine Worte zu demonstrieren hohlt er eine Kelle aus dem mitgebrachten Eimer und nimmt einen Schöpflöffel aus dem Brunneneimer und leert ihn auf den Steinrand wo er sodann auf beiden Seiten die Mauer herabrint und langsam im Boden versickert.

"Siehst du wie das Wasser zu seinem angestammten Platz fließt? Aber warum tut es das? Ruhe. Denn Ruhe ist Sein. Veränderung bedeutet Vergehen und das ist das Wesen Hators. Aber lass uns weiterfragen. Warum bewegt sich dann überhaupt etwas? Weshalb ist dann nicht alles still?
Nun du erinnerst dich, wie ich dir erzählte, wie das Leben von Hators Verrat verdorben wurde? Ja, seither ist die Welt im Wandel aus Entstehen und Vergehen. Alles was lebt muss diesen Kreis vollziehen."

Abermals greift er in den mitgebrachten Eimer und hohlt einen Apfel heraus und zeigt ihn Anko und schneidet ihn dann in der Mitte durch, dass das Kerngehäuse offen liegt.

"Sieh dieser Apfel. Am Anfang seines Kreises war ein Kern der in den Boden fiel. Aber da auch er Leben beinhaltet, blieb er nicht an seinem Platz, blieb nicht in Ruhe, sondern keimte auf und wuchs heran zu einem Baum. Mit Kraft, die er vom Boden und vom Himmel zieht stemmt er sich gegen die Ruhe die allem innewohnt und erhebt sich weit über den Boden hinweg. Dann aber erfährt er durch die Strahlen des Himmelslichts die Liebe Lasanas und reift heran. Er wird sich seiner schöpferischen Kraft gewahr und bildet selbst Äpfel aus. Er erkennt durch die Güte der Göttin das sie ihm einen guten Platz zugedacht hat und lässt sein Bestreben sein und die Äpfel fallen zurück auf den Boden, den Platz den die Göttin ihnen zugedacht und aus ihnen erwachsen neue Bäume und so geht es fort."

Gernot reicht Anko eine Hälfte des Apfels und fährt fort.

"Mit uns Menschen ist es ein wenig komplizierter, aber auch wir vollziehen den Kreis des Lebens. Wir werden geoboren und sind voller Unsicherheit und ziellosem Streben. Doch auch wir reifen und streben nach dem Licht und suchen im Leben nach dem Platz, den die Göttin uns zugedacht hat, jenem Platz, der gut für uns ist. Wenn wir im Licht wandeln und ihre Güte und Weisheit in der Welt erkennen, dann finden wir Ruhe und können ohne Angst und Sorge übergehen in den Kreis und wieder eins werden mit unserer Schöpferin. Denn wenn wir aufmerksam hinsehen, erkennen wir das der Kreis geschlossen ist und der Tod nichts bedeutet als gelebt zu haben, das in der geschlossenen Bewegung Ruhe liegt und die eigentliche Form der Welt Harmonie ist. Wenn wir dies erkennen, dann ehren wir die Göttin durch unser Leben und mit diesem.
In manchen aber ist der Wahn des Verräters noch groß."

Gernots Mine wird bei den letzten Worten ernster und hat er davor auch noch ausladend gestikuliert, schaut er Anko jetzt eindringlich an

"Jene erkennen den Kreis nicht und verzweifeln an der Aussicht zu vergehen. Sie sind es die Schöpfung verändern wollen und die Harmonie aus dem Gleichgewicht bringen. Sie wollen die Strafe der Göttin nicht akzeptieren und erkennen ihre Weisheit nicht. Sie wollen den Tod überwinden und ihren Herren in diese Welt zurückholen. Sie bringen den Tod. Das sind die Diener des Hator. Wenn sie aber den Kreis durchbrechen, kann kein Leben mehr Ruhe finden. Wenn die Harmonie Lasanas gebrochen wird, dann kann kein Wesen mehr seinen Platz erkennen und die Wasser werden aus dem Boden fließen und die Wolken zu Boden stürzen und die Toten werden auf der Welt wandeln. Deswegen können wir, die Lasanas Güte erkannt haben und ihre Weisheit verehren und nach Ruhe streben nicht einfach herumsitzen und uns in ihrer Liebe sonnen. Die Aufgabe der Menschen ist es die Ordnung der Welt zu wahren. Besonders für uns Legionäre gilt das. Denn Ruhe können wir nur finden, wenn wir sie wahren. Und so ist unser Ziel das selbe wie unser Ursprung: Lasana. Sie hat uns erschaffen und zu ihr kehren wir zurück und solange wir Leben leuchtet sie uns den Weg und wir gehen ihr entgegen."

Mit dem letzten Satz der mit besonderer Eindringlichkeit gesprochen wurde kehrt wieder das freundliche Lächeln auf Gernots Gesicht zurück.

"So, das sollte genug für heute sein. Möge Lasana dir Erleuchtung schenken, aufdass du deinen Platz im Leben findest und mit ihm die Festigkeit für diesen Platz einzustehen."

Dann füllt er noch das Wasser von dem Brunneneimer in den mitgebrachten und wendet sich zum Gehen.



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ego cogito ergo sum

Re: Lasana

Anko beginnt immer mehr zu verstehen und überlegt kurz.


"Gernot wartet noch einen Moment. Als wir uns das letze mal trafen, habe ich euch gesagt, ich würde auch etwas über meine Religion erzählen, also lasst mich mein Versprechen einlösen."

Er blickt kurz um Himmel und sieht ein paar Vögel, dann zum Boden.

"So fange ich an. Vorerst gibt es bei meinem Stamm zwei Götter die jeder einen festen Teil in unserem Leben und Handeln innehaben. Zum einen Taiyo die Göttin des Tages. Sie hat in der Sonne ein Abbild gefunden, also könnte man sie mit eurer Göttin Lasana vergleichen.  Dann gibt es noch den Gott der Nacht Naito aber er ist kein Ebenbild zu eurem Dämon Hator. Wir verehren unsere Götter allerdings nicht durch Gebete oder Opfer. Wir huldigen ihnen mit Taten. Taiyo wird mit Ackerbau besänftigt Naito mit Krieg oder ehrenhaften Kampf."

Anko sieht einen Käfer am Boden und nimmt in in die Hand.

"So hier ein Beispiel. Würde ich nun diesen Käfer töten so töte ich ein Wesen Taiyos. Eine Eule in der Nacht in ein Naitogeweites Tier. Und so haben unsere Priester in jahrelanger Arbeit die Welt aufgeteilt in Tag und Nacht.
Allerdings sind Taten wie Krieg kein Werk des Tages wie man meinen sollte, denn der beste Krieger ist der den man nicht sieht so wurde der Krieg und jeder ehrenhafte Kampf eine Tat der Nacht."

Dann blickt er zu Sonne, legt seine Faust auf seinen Mund, gegen die Stirn und hebt sie gegen den Himmel.


"Wenn du mich nun entschuldigst, ich habe noch etwas zu tun."

Dann dreht er sich um geht um Tor und ist verschwunden.





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Re: Lasana

Eine Woche später klopft Anko erneut an Gernots Tür und wartet.

Niemand hat die kurze Zeit bemerkt als er weg war. 

Er wartet kurz bis er Schritte hört und Garnot öffnet ihm.

Anko sieht aus wie immer. Ganz in Schwarz gekleidet und das Langschwert am Gürtel. Allerdings trägt er ein zweites Schwert auf dem Rücken und einen runenverzierten Ring mit 3 schwarzen Steinen.


"Gernot, ich wollte fragen ob es noch etwas gibt dass ich von Lasana wissen sollte?" 





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Re: Lasana



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