Steinbrücktaler Legion - Nachbesprechung

Tagebuch eines Pestis-Review des Conquests 2011 von NSC-seite

Tagebuch eines Pestis-Review des Conquests 2011 von NSC-seite

Weiß nicht, ob das hier wirklich reinpasst, aber da ich mir vorstellen kann, dass das hier auch andere interessiert, die mit den Gedanken spielen, mal ein Großcon zu besuchen, schreib ich mal einen ausführlichen Bericht meiner Erlebnisse.. außerdem hab ich grad Lust drauf.



Angefangen hat es damit, dass ich endlich nach 800 Kilometern (aufgeteilt durch eine Übernachtung bei Bekannten in Frankfurt) ankam...nur um gleich weiter ins Krankenhaus zu fahren. Unser schminker hatte sich bei der Wasserschlacht mit unseren Nachbarn von Schwarm 6 den Fuß am Hering aufgeritzt. Naja, ich war der einzige, der noch kein Bier getrunken hatte... und so lernte man die ersten leute schonmal kennen.

Nächster Tag war Aufbau der Plotlocation, Modeshow der Gewandungen und Pesti-baden im Tümpel angesagt. Amüsantes OT-Vergnügen und ich kannte nun den Rest der Truppe. Allesamt nette Personen, manche mit größerer Klappe manche mit weniger, aber dennoch kann man sagen, man hatte schon mal ein gutes gefühl bei der gruppe.

Dann am Abend war Time-In. Die Pestilenz hat als Aufgabe Plotspiel, Schlachtenbrecher und Heilerspiel und ist daher relativ schön für jemanden wie mich, der eine gute mischung aus Rollenspiel, Kampf und "tolle Szenen angucken" bevorzugt.

Und das gab es.. Durch 7000 Besucher (1200 davon NSCs) war eine Fülle an genialen Gewandungen, Duellen, Szenen geboten. Besonders die NSCs der Untoten haben eine Menge drauf, bauten sie doch eine Kirche mit farbigen Glassfenster und Glocken auf und haben Gewandungen, bei denen einem die kinnlade runter fällt...

Die große Anzahl ist jedoch Vor- und Nachteil des Conquest.
Einerseits ist es geil, heere aufmarschieren zu sehen, die wirklich mal aus mehreren Hundert leute bestehen und große Schlachten zu erleben.Anderseits ist die Deppenquote dadurch auch enorm hoch. Ausspielen von Treffern,Zaubern,etc macht meines gefühls nach nur jeder zehnte,vielleicht sogar noch weniger.Auch wird erbissen gekämpft, sosehr dass die endschlacht alle paar minuten durch einen krankenwagen unterbrochen werden musste.

Plotmäßig steigt man als Neuling erst nach ein paar Tagen erklärens ein und hier scheint es, dass der Plot sich auch nur auf ganz wenige Spieler verteilt. Jedenfalls der große Hauptplot. Hier kann ich als NSC aber sagen, dass ich zumindest einen schönen Plot hatte. (Ich durfte Gollum spielen...naja, jedenfalls durfte mein Pesti den Spielern im Traum auftauchen, weil er was wertvolles gestohlen hatte und ich hab eine epische "in tränen ausbrech und von "Mein schaaaaaatz" rumheulen"-szene bekommen.)

Mein Resüme:
Pro:
-GROß!:
Man sieht einfach die großschlachten, die vielen tollen Gewandungen, etc nicht überall

Contra:
-Deppenquote!
-Orga scheint mehr an geld interessiert zu sein als am Con selber, teils sogar an der sicherheit der NSCs (Feuerwerk, das relativ wenig mit dem Konzept "Larp mit-mehr larp auf dem Conquest!" zu tun hat, sehr nah an den NSC-zelten...so nah, dass einige NSCs währenddessen nicht in ihren Zelten sein durften...)
-lange Anfahrt!:
1600 Kilometer ist einfach eine Investition, sowohl zeitlich als auch finanziell.

Das scheint jetzt sehr negativ zu sein, wobei ich sagen würde, es war mittelmäßig, das gute hebt das schlechte auf.. Für ein mittelmäßiges Con würde ich aber nicht so lang fahren wollen..

Warum ich aber dennoch nächstes Jahr wieder hin fahre?

Weil die Familie (die Pestilenz-NSC-gruppe) überaus genial war. Man hatte schon einen klasse Einstieg und der erste Eindruck wurde nur noch besser. Klasse Spiel, klasse Gewandung (soll heiße,die leute legen auch wirklich viel herzblut in die sache, sowohl zeit als geldmäßig und sind trotz allem mit freude an der sache dabei) und ein genialer Gruppenzusammenhalt für leute, die sich entweder gar nicht kennen oder nur einmal im Jahr sehen. (man hatte immer was rumgegeben, sei es met,süßes,wasser,fleisch und auch sonst wurde auf einen geachtet. Hier kam das IT-familienspiel auch OT rüber)
Wenn Conquest, dann nur als NSC und dann auch nur bei der Pestilenz.. Man weiß ja...*räusper* *italienischer akzent*Luigi,man legt sich nicht mit der Familie an..*hust,röchel,krächz*

Mit freundlichen Grüßen,
Sebastian,

Re: Tagebuch eines Pestis-Review des Conquests 2011 von NSC-seite

Danke für deinen Bericht, mich interessiert das schon, wenns nur ned so weit weg wäre. Hab mir letztens auch ein paar Meinungen der Conbesucher angeschaut und denk mir es wäre schon wirklich sehenswert so ein Con mal zu besuchen. Wobei es da wohl echt viele schwarze Jeans udn Turnschuh Pappnasen zu geben scheint.



Ich würde gerne auf geistiger Ebene mit dir kämpfen - aber wie ich sehe bist du unbewaffnet

Re: Tagebuch eines Pestis-Review des Conquests 2011 von NSC-seite

Ja, davon hab ich auch ein paar gesehen. Auch sehr viele "Tyron Nightfire"-assassinen.
Bei so vielen leuten gibt es halt wirklich einige, die sehr genial aussehen, aber eben auch viele, die...suboptimal gekleidet sind..

wobei die größte pappnase, die uns pestis im gesamten in erinnerung geblieben ist, einer vom großen heer gewesen war....historisch korrekter kelte mit tollem kettenhemd und fellmütze und speer...gut ausgesehen hat er..im nachhinein hab ich erfahren, dass der charakter sogar 250 tage hat..aber ausgespielt..nööööö...auf Übelkeit-zauber erstmal "immun" geschrien (gibt es nicht) und dann "hab heut nichts gegessen,muss nicht kotzen"...und treffer...man müsste meinen,wenn 20 leute (darunter eine lebendige belagerungswaffe) auf ihn einprügeln, dass er i-wann auch mal nur einen treffer bemerken würde...naja, wir sind dann abgezogen. (auch wenn er uns verfolgte.)..sowas macht keinen spaß. Echt, nur blöd, dass wir immer wieder auf den gestoßen sind..

Re: Tagebuch eines Pestis-Review des Conquests 2011 von NSC-seite

So, ein Jahr ist vorrüber.
Ich war wieder die insgesamt 1600 Kilometer gefahren.

Ich habe in letzter Minute noch die Gewandung fertig gestellt und teilweise die letzten Reste noch auf dem Con gemacht.

Ich habe gesehen, dass die FAMILIE! , die für 5 Tage meine war, sich verdoppelt hatte.
Dass wir internationaler wurden.
Dass wir Dänen hatten...nicht irgendwelche, sondern...

DIE VERRÜCKTEN DÄNEN! (Otherwise known as Danish Pesti-guys)

Und ich wusste, dieses Jahr würde es geil werden.

Ich habe mich getäuscht.

Es war nicht nur geil. Es war besser.
 
Eine Truppe voller schmink-besessener Verrückten, die zueinanderhielten und IT wie OT einfach nur eine FAMILIE! waren, wo getauscht und miteinander getrunken wurde, gegessen und Videos vom Beamer an der (Zelt-)Leinwand gezeigt wurden. Wo man um 8.00 aufstand, sich an den Schminktisch setzte und sich riesig freute, dass es in nur 2 Stunden wieder losging. Wo man bis 3.00 in der Nacht mit seinen Brüdern und Schwestern in einer abartig genial hergerichteten (Alp-)"Traumwelt" saß und den Spielern den ganzen Wahnsinn der Pestilenz zeigte. Wo man viele, viele Stunden in brütender Hitze durch die Schlachtreihen zog, Krankheit und Angst verbreitend und die Spieler einfach nur mitmachten und Spaß daran hatten. Wo wir keine Ausfälle oder schwere Verletzungen zu vermelden hatten, wenn wir doch leider auch zu vielen Kopf-und Genital-Treffer hatten oder ich mir meine Füße blutig lief und selbst jetzt noch Wadenkrampf und offene Blasen habe.


Mit Rollenspiel zogen wir ein ganzes Lager auf unsere Seite. Mit Rollenspiel sorgten wir dafür, dass alle anderen Lager mehr IT-Angst hatten vor 26 Leuten als vor einem ganzen verdammten Lairdom der Untoten (ca. 100 leute).

Ich könnte stunden erzählen. Wie ich vom Avatar des Wassers entführt wurde und man mich stundenlang folterte und untersuchte, obwohl mein Charakter nur ein nichts wissendes Werkzeug höherer Mächte ist. Wie ich den Tourguide für eine Gruppe Träumer spielen durfte. (nur in Englisch die Szene...und seitdem weiß ich..auch wenn es nur ein 10-minuten-auftrag sein sollte...mach dir Gedanken über das Liebes und Sex-Leben deines Charakters. Die Spieler fragen dich. Bestimmt.)


Wie 30 Leute im Schildwall vor mir zurückweichten, als ich unbewaffnet vor ihnen stand, Blut hustend und keuchend, hinter mir die zusammengebrochenen und hustenden Körper ihrer Freunde. Eine Szene ohne jedes Telling, wo die Spieler einfach nur mitgemacht haben und es ermöglichten, dass ein einfacher Bettler/Pestilenz-berührter mit 3 Lebenspunkten, unbewaffnet, ohne Fähigkeiten einen Schildwall in Angst und Panik versetzte.

Als bei der NSC-Endansprache Linus mit dem Lkw reinkam und das Eis verschenkte. Das Zusammensein in der FAMILIE!...als manchen bei der Feedback-runde die Tränen kam und ein Däne sagte, dass in 17 Jahren Larp dieses Con, diese Gruppe, die beste von allen gewesen ist und jeder von uns einfach nur zustimmen musste.


Ja...das war Conquest 2012.
Nächstes Jahr ist 10-jähriges Jubiläum. Und ich werde wieder dabei sein.
Bei der FAMILIE!
Bei der Pestilenz.


Anbei noch ein Gruppenfoto und ein Porträt-Foto von mir (relativ selten, dass man in Porträt-form es auf die Foto-CD schafft, wenn man nicht gerade richtig auffällt oder einer von den "Big Guys" ist)





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