Two Nations Force - Otherviews

Bionicle Heroes

Bionicle Heroes


Fargo schmeißt mit Legosteinen
oder
Was man so alles bauen kann

„Schatz, war das wirklich notwendig?“
Wir sind gerade am Weg zum Elektrofachmarkt um eine neue Küchenmaschine zu erwerben.
Ich überlege kurz und sage ihr dann: „Hätte es geklappt, wären wir super reich geworden!“
„Reich geworden? Womit denn bitte schön?“
„Na mit dem Superroboter!“
„Du wirst immer wunderlicher….“
Schweigen begleitet unsere restliche Fahrt…
Eine halbe Stunde später und 350 EUR ärmer verlassen wir das Geschäft.
„Und wehe Du machst die auch wieder kaputt!“
Besser ich sag dazu einfach nix mehr.
Was kann ich denn dafür, dass sich das DUPLO von meiner Kleinen da so doof verklemmt hatte und am Schluss alles durchgeschmort hat?
Aber ein riesiger Killerroboter braucht nun mal ein leistungsstarkes Innenleben.
Da kam mir die Allzweck-Küchenmaschine gerade recht!
Besser ich lass solche Projekte und tob mich in Zukunft lieber wieder nur auf der Box aus.
„Wie kommst Du eigentlich immer auf solche Ideen?“ will sie wissen.
„Na ja ich hab da so ein Spiel zum Testen bekommen und…“
„Oh mein Gott…. Na jetzt ist mir alles klar!“
Tja…
Alles begann neulich als ich die Disk von Bionicle Heros einlegte.
*surr*


Inselflair in Legohausen

Ich strande als kleiner Roboter auf einer abgelegenen Insel namens Voya Nui.
Tja, abgelegen ist das Teil vielleicht, aber auf keinen Fall einsam und verlassen!
Hier tummeln sich alle möglichen Lego Tierchen.
Ach ja… ich selbst bin natürlich auch aus Lego!
Die Umgebung selbst ist aus normalem Felsen, Wald, Wasser und Sand.
Dazwischen sind alle möglichen Lego Teile verstreut.
Kurzum die perfekte Symbiose aus Natur und PVC.
Wären da nicht die Bösewichte namens Piraka, die auf der Insel ihr Unwesen treiben.
Haben die doch tatsächlich die knuffigen kleinen harmlosen Tierchen in böse fiese Monster verwandelt.
Woher kenn ich das noch mal?
Egal.
Na jedenfalls liegt es nun an mir, die armen Tiere zu befreien und die Bösewichte von der Insel zu vertreiben.
Außerdem haben sie so ne superwichtige Maske gestohlen und die hat enorme Macht und blablabla.
Damit ich da nicht gleich komplett in meine Einzelteile zerlegt werde, bekomme ich auch ein paar Masken.
Mit diesen kann ich mich in verschiedene Gattungen verwandeln.

Maskenfetisch und Upgradezwang

Durch sechs verschiedene Masken kann ich insgesamt sechs verschiedene Gestalten annehmen.
Indem ich während des Spiels einfach die Masken wechsle, kann ich mich immer gleich auf die örtlichen Gegebenheiten und Gegner einstellen!
Hier nun ein kurzer Überblick:

Jaller: In feurigem Rot bin ich mit dieser Maske unempfindlich gegenüber heißer Lava und kann brennende Feuersalven verschießen.

Hahli: Wasserblau und mit einem Wasserwerfer ausgestattet kann ich in dieser Form über oder durch Wasser gehen.

Kongu: Grün und blitzschnell, dafür geringe Waffenpower. Dies ist jedoch die einzige Figur mit der man springen kann!

Matoro: Langsam wie ein Gletscher und genauso weiß, dafür kann man hier mit einem Sniper Rifle die Gegner auf Entfernung halten.

Hewkii: Erdiges Braun und eine Knarre wie ein Erdbeben! Außerdem der einzige der Truppe, mit dem man Sachen zusammenbauen kann.

Nuparu: Schwarz wie die Nacht und mit der Fähigkeit Wände hoch zu klettern. Weiters kann man hiermit explodierende Energiebälle verschießen.


Während der kommenden Missionen zerböllert man allerhand Legosteine und kann die übrig bleibenden als Belohnung aufsammeln.
Hat man genug zusammen, geht man nach Missionsende zum Laden der Insel und kauft weitere Upgrades für die verschiedenen Figuren.
Man kann sowohl die Panzerung als auch die Spezialfähigkeit oder Feuerkraft verbessern.
Somit kann das Wettrüsten beginnen!

Die Insel ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die man erst frei spielen muss.
Hat man einen Abschnitt beendet, tut sich ein weiterer Bereich mit neuen Abschnitten auf.
Jedes der Level kann so oft gespielt werden wie man will.
Die Reihenfolge ist dabei egal.
So kann man Punkte sammeln und in den einzelnen Levels bestimmte Türen öffnen, die ein besonderes Upgrade verlangten.


Der Gegner ist auch nur aus Lego…

Die Gegner sind in allen erdenklichen Variationen erhältlich!
Ob als spinnenartige Krabbeltiere am Boden ode als seltsame Flugviecher in der Luft.
Es ist immer was los!
Mittels grünem Laser visiert man Feinde und Gegenstände automatisch an.
Somit geht der Schuss automatisch in die richtige Richtung.
Über dem, aufs Korn genommenen Gegner, erscheint ein grüner Energiebalken, der sich je Treffer rasch rot verfärbt und am Ende ganz erlischt.
Übrig bleibt ein Haufen Legosteine, die es aufzusammeln gilt bevor sie verschwinden.

Weiters hilft einem der Radar im Bild den Überblick zu wahren.
Feinde werden als rote Punkte dargestellt.
Ein Pfeil gibt die Richtung vor in die man gehen sollte um weiter zu kommen.
Verschiedene Masken werden ebenfalls mit einem Symbol angezeigt und dann gibt es noch die goldenen Konstruktionen.
Diese kann man jedoch nur bedienen wenn man selbst vergoldet ist.
Nein, ihr müsst das Game jetzt nicht zum Juwelier bringen…
Die aufgesammelten Legosteine werden in einem Counter gezählt.
Alle 10.000 Punkte verwandelt ihr euch für bestimmte Zeit in einen goldenen Roboter.
Ja so ähnlich wie C-3PO.
Aber mit mehr Feuerkraft!
Die Waffen könnt ihr weiter durchschalten und diese haben auch gleich ein wenig mehr Rumms!
Die goldenen Gebilde stellen nun kein Problem mehr da und können mittels Tastendruck zusammengebaut und beseitigt werden.
So formt sich zum Beispiel eine Spinne die über den Bergkamm verschwindet und den Eingang zu einer Höhle frei gibt, oder es erwacht ein riesiger Roboter zum Leben, der ins Meer stapft um Euch einen Haufen neuer Legosteine an Land zu schmeißen.
Mit denen wiederum kann man dann z.B. ein Boot bauen und zum nächsten Strand fahren etc.
Ihr seht also es harmoniert alles miteinander!

Die Endgegner der jeweiligen Levels sind besondere Roboter, die von einem der Bösewichte konstruiert wurden.
Sie zu besiegen ist anfangs alles andere als leicht, da sie auch über Schutzschilder verfügen und jede Menge kleinere Feinde gegen Euch ins Feld schicken.
Erst wenn man weiß wie man z.B. den Schutzschild beseitigen kann, sind sie auch verwundbar und können besiegt werden.

Die eigene Health wird in Herzform abgebildet.
Hin und wieder verliert ein zerstörter Gegner ein Herz und so bekommt man auch wieder Lebensenergie ersetzt.
Die Waffen hingegen ballern ohne jegliche Munitionsanzeige unlimitiert.
Ist die Lebensenergie zu Ende, verliert man die Maske des jeweiligen Roboters und kann mit den restlichen weiter kämpfen.
Kehrt man als Sieger aus dem jeweiligen Level zurück hat man sie jedoch wieder verfügbar.


Wie steuert man Lego?

Die Steuerung ist wohl der einzige wirkliche Kritikpunkt an dem Game.
Wirklich einspielen konnte ich mich bis jetzt nicht.
Um sich zu Bewegen und zu Drehen muss man logischerweise beide Sticks benutzen.
Der Linke Stick wird für das vor und zurück laufen und das links und rechts drehen benutzt.
Der rechte Stick wird für das hinauf und hinunter schauen und ebenfalls für das links und rechts drehen benutzt.
Das Links rechts drehen ist jedoch nicht sonderlich schnell und eigentlich nur in Kombination mit Bewegung sinnvoll.
Nun ist es aber so, dass man nur mit der A Taste feuern kann!
Ich frage mich, wer sich so was ausdenkt…?
Gleichzeitiges Feuern und dabei in Bewegung zu bleiben um nicht selbst getroffen zu werden, ist somit nahezu unmöglich und endet meistes in wildem Hin und Her Gezappel.

Eine Selbstbelegung der Steuerung ist leider auch nicht möglich.
Einziger Optionspunkt der einen halbwegs vor dauerhaftem Kopfweh bewahrt, ist die Bewegungsunschärfe.
Die kann man nämlich zum Glück auf 0 schalten.
Auf Stufe 10 sieht man fast gar nix mehr!
Eventuell dient das ja dazu das Voraus genauer zu fokussieren…
Dazu kommt die dauernde Schulterperspektive, die man nicht entfernen oder gar in Ego umwandeln kann.
In Summe also etwas schwierig…


Das musst Du schon alleine spielen

Leider keine Online Funktion verfügbar.
Was mich hier verwundert hat, ist die Tatsache, dass man nun nicht mal zu zweit an einer Konsole spielen kann!
Weder Kooperativ noch Gegeneinander.
Schade…


Eine Welt für sich

Wie anfangs erwähnt, sind hier Naturkulissen und Legosteine bunt gemischt.
Die Grafik scheint in Ordnung, die Legosteine sind sauber und dreidimensional animiert.
Der Sound ist "normal", es ist nix dabei, was einen vor Erstaunen inne halten liesse.
Witzig fand ich, dass man die frei geschalteten Figuren in einer Art Schauraum einzeln aufrufen und bestaunen kann.
So sind dann dort nicht nur die Werte für Geschwindigkeit und Kampfkraft sondern auch Erscheinungsjahr und Artikelnummer angegeben.
Für Fans der Lego Baureihe also ein extra Bonus!
Was gibt es denn Schöneres als wenn das eigene Spielzeug zum Leben erweckt wird und man es dann auch noch selber spielen kann?


Mein Fazit:

Für Fans durchaus zu empfehlen, jedoch konnte ich mich mit dem Spiel kaum anfreunden.
Die Steuerung lies mich das Game schon nach kurzer Zeit aus der Hand legen.
Schade eigentlich da die Trailer schon gehörig Lust auf das Ganze gemacht haben.
Die Idee an sich ist ja auch gelungen umgesetzt, einzig die Spielbarkeit ist für mich als leidenschaftlichen Shooter Fan nicht gegeben.

Also Vorsicht was Ihr baut!
Euer Farnicle