Splinter Cell: Double Agent
Fargo schnallt die Sneaker an
oder
Wenn Agenten doppelt sehen
*klick*
Das Schloss springt auf und leise trete ich ein...
So...
Nun vorsichtig die Tür schließen!
*klack*
Vielleicht hätte ich doch besser den Weg über die Dachrinne genommen?
Dunkelheit umgibt mich...
Vorsichtshalber bleibe ich weiter in der Hocke.
Das Blut rauscht in meinen Ohren.
Wenige Meter trennen mich von meinem Ziel!
Jetzt nur nicht hetzen!
*knirsch*
Verdammt...
Der Boden verrät meine vorsichtigen Schritte.
Da ein Schatten am Ende des Ganges!
Ich verharre regungslos...
Plötzlich ist alles aus!
Grelles Licht enttarnt meine Position!
An Flucht ist nicht mehr zu denken...
Ich habe versagt.
"Schatz? Was machst Du da hinter dem Wäscheständer? Komm endlich essen!"
"Aber ich wollte doch nur kurz das neue Spiel..."
"Zuerst gibt's Essen!"
Verdammt....
35 Minuten später sitze ich mit vollem Magen vor der Box.
Splintercell Double Agent liegt vor mir!
Endlich kann die Scheibe ins Laufwerk.
*surrr*
Und los geht's!
Diesmal kann mich niemand aufhalten...
Die Glatze rockt
"Sam Fischers neues Abenteuer!"
Wuuaaahh....
Das Spiel kann ja sprechen....
Ich wähle den Einzelspielermodus und beginne mit dem Training.
Hmm alles weiss!
Das kann nur zwei Sachen bedeuten:
Entweder bin ich nun endgültig in der Klapse gelandet, oder ich befinde mich im Trainingsprogramm der Matrix.
Zweiteres ist der Fall.
Ich soll ein Objekt finden und dabei Hindernisse überwinden.
Nach zahlreichen Laserfallen, Kameras und Rumgeklettere auf Eisenrohren ist das Training abgeschlossen.
Ich starte die zweite Aufgabe und darf Türen öffnen, mich im Schrank verstecken und einem Polizisten das Genick brechen!
Nein, das letzte war nicht so gut...
Also ich hätte ihn wohl nicht verletzen dürfen, aber die Stimme von Oben sieht großzügig darüber hinweg.
Ich kille noch 2 Terroristen, verlaufe mich in einem Labyrinth und beende auch diese Trainingsmission mehr oder weniger erfolgreich.
So mal sehen.
Aha, es geht auf zur echten Mission!
Im Oldschool Look per Nachtsichtbrille und Tarnklamotte hopp und zack aus dem Hubschrauber.
*platsch*
Geiler Wassereffekt..
Ich schwimme meinem Begleiter hinterher.
Hinein ins Kraftwerk lautet das Motto.
Durch ein Loch im Eis reißt mein Kollege eine der Wachen unter Wasser.
Na das kann ich auch!
Vorsichtig auftauchen....
Ich drehe mich...
Aaahhh!!!
Vor meiner Nase die zweite Wache.
Ich gucke genau in den Gewehrlauf, doch dank Dunkelheit sieht mich der Typ wohl nicht.
Griffsymbol aktiviert und ex geht der Wachmeister.
So nun aber raus aus der Brühe.
Wenig später ist der Strom deaktiviert und wir gleiten über ein Kabel in die Anlage hinein.
Was weiter passiert, will ich jetzt natürlich nicht verraten.
Soviel sei jedoch gesagt, ich fliege alleine heim.
Na ja nicht ganz alleine...
Mein Chefchen ist auch da und berichtet vom Tod meiner Liebsten!
Da beginnt der Abstieg.
Aus Sammy Deluxe wird ganz schnell Fischer die Gräte...
Ich verteile besoffene Faustschläge im Hinterhof.
Wenig später lande ich dann im Knast.
Ende vom Lied?
Quatsch!
Der Knast ist meine neue Mission!
Nein, nicht Seife aufheben...
Ich soll da einem zur Flucht verhelfen und dann zum Doppelagenten werden!
Gesagt getan, ich verlasse den Knast und der Kollege denkt natürlich ich bin sein bester Freund.
Als solcher nimmt er mich mit ins Hauptquartier der Terrorgruppe "John Brown´s Army", kurz JBA.
Dort lerne ich lauter liebe Leute kennen.
Glatzkopf Dufraisne ist der Oberboss der JBA und erinnert mich irgendwie an den Rollstuhlonkel von X-Men.
Mein Kopfhaar ist übrigens ebenfalls beseitigt worden.
Gott sieht das geil aus!
Jetzt aber weiter im Text...
Verpflichtet bin in natürlich immer noch der NSA.
Mein langjähriger Freund der Lambert sagt mir immer wieder was zu tun ist.
So nun wird es richtig tricky...
Wie stellt man sowohl die Bösen als auch die Guten zufrieden?
Das Spiel führt mich auf einen Weg der Entscheidungen.
Zum Glück werden die Auswirkungen meiner Taten gleich sichtbar.
Zwei Balken des Vertrauens für JBA und NSA spiegeln meine Handlungen perfekt wieder.
Unschuldige töten sieht die NSA nicht so gerne.
Heimlich Daten der Terroristen klauen, macht die JBA auf Dauer sauer.
Ist das Vertrauen auf Null ist das Spiel vorbei.
Im Unterschied zu den Vorgängern könnt ihr nun also auch ruhig entdeckt werden und alle Wachen töten, ohne dass ihr gleich zurück gepfiffen werdet.
Unerkannt und ohne Gewalt zu operieren ist natürlich trotzdem das Optimum.
Meiner Spielweise kommt das neue System auf jeden Fall entgegen:
Schleichen bis man nicht weiter weiss und wenn man zum zehnten Mal entdeckt wird, bekommt halt jeder ne Kugel zwischen die Augen!
Zumindest kann man das solange machen wie das Vertrauen hält.
Ansonsten lädt man wohl besser mehrmals den letzten Spielstand und versucht es friedlich.
Trial and Error Passagen gehören hier eben einfach dazu.
Zum Glück kann man jederzeit und überall speichern!
Um doch halbwegs sauber durch die Level zu kommen, wähle ich den wackligen Mittelweg.
So führe ich also die terroristischen Aktionen der JBA aus und besorge nebenbei noch Informationen für die NSA.
Eine To Do Liste habe ich zum Glück am Handgelenk.
Haupt- und Nebenziele sowie Zusatzaufgaben, deren Erfüllung mir sogar neues Inventar frei schaltet, sind aufgelistet.
Das Inventar ist übrigens reichlich gefüllt!
Die gute alte Pistole mit Schalldämpfer kann jetzt sogar Lampen ausknipsen.
Mit so nem Elektrodingendsblitzübertragungsschallwellen Teil.
Ihr wisst schon..
Na jedenfalls Klick und aus ist die Lampe.
Leider geht die wenig später wieder an.
Zum Glück kann man mit der Knarre auch noch schießen.
Das hält die beste Lampe nicht aus.
Zum Ballern hat man auch noch das ebenfalls schallgedämpfte Gewehr.
Wem Kugeln zu gewöhnlich sind, der verteilt Ringgeschosse, Haftkameras und Störsender.
Weitere Gimmicks sind dann noch Wandmienen, verschiedene Granaten etc.
Ja der Sabber an meiner Wange ist gerechtfertigt!
Hier ist für jeden was dabei.
Schatteneffekte und Schalldämpferklicken
Die Splintercell Reihe war für mich schon immer ein Meilenstein.
Mit jedem neuen Spiel wurde einem gezeigt, was eigentlich wirklich in der Konsole steckt!
Auch hier auf der Xbox 360 wurde ich nicht enttäuscht.
Das Eiswasser bei meinen Tauchgängen lässt mich frösteln.
Der Schweiß auf der Stirn von Sam findet sich auf meiner eigenen wieder.
Einen dunklen Bildschirm zu kreieren, ist keine Kunst.
Aber dass man in der Dunkelheit trotzdem noch plastische Objekte erkennen kann?
Mein LCD spielt zum Glück bei allen Effekten kontrastreich mit.
Auch die drei verschiedenen Ansichten können sich sehen lassen!
Mit gewölbtem Fischauge beobachtet man in grüner Nachtsicht den Feind im Dunklen.
Der farbreichen Wärmeansicht bleibt kein Gegner verborgen.
Die dritte Ansicht offenbart einem in blau/weiß Kontrasten sämtliche elektrischen Geräte und Leitungen.
Die Steuerung wiederum ist durchaus komplex und bedarf einiger Übung um alle Kunststücke zu vollführen.
Ob man sich nun an Mauerkanten entlang hantelt, mit einem Spagatsprung nach oben flüchtet, oder einfach eine Runde schwimmt.
Sam ist vielseitig wie eh und je!
So kann man auch beim Zielen selbst wählen über welche Schulter man gerade guckt.
Oder man hängt sowieso kopfüber von nem Seil und schnappt sich seine Gegner von oben.
Aber nicht nur Sams Körper ist im vollen Einsatz.
So kann ich mittels schniekem Handgerät diverse Computer hacken.
4 Zahlenkolonnen laufen gegen die Zeit ab und es gilt die richtigen Zahlen zu markieren.
Oder man knackt Türschlösser und Safes.
Hierzu wird dann meistens der linke Stick hin und her gedreht.
Beim Zusammenbau einer Mine folgt man den Vibrationen um den Zünder richtig zu setzen.
Will man ein Email entschlüsseln, so siegt die Logik über die Feinmechanik.
Kleine Würfel richtig drehen damit die Seiten richtig zusammen passen, Voila!
Die Soundeffekte sind ebenfalls nahezu perfekt!
Ob nun ein Schloss klickt, oder der Schnee unter den Füßen knirscht.
Die virtuelle Welt scheint einem real wie nie zuvor.
Zusätzliche Musikeffekte untermalen die Stimmung.
Datenklau bei Upsilon
Das Spielprinzip des Multiplayers ist fast völlig unverändert geblieben.
Jedoch können sich nun 6 Spieler in einem 3 gegen 3 Spiel messen!
Als Spion bleibt die Steuerung nahezu ident.
Einzig die Waffen fehlen!
Da man nur ein Teil mitnehmen kann, muss klug gewählt werden!
Zur Verfügung stehen Störsender, Gesundheitsspritze, Rauch- und Blendgranaten.
Mit dem Handgerät kann man jedoch nicht nur hacken!
Scheiben zertrümmern und Lampen ausschalten.
Es ist alles machbar, solange man nah genug dran ist!
Weiters kann man die drei Sichtmodi aus dem Singleplayer nutzen.
Der Söldner wird aus der Ego Perspektive gesteuert und hat ordentlich Feuerpower!
Fliegende Drohnen und Explosiv Granaten können bei den Munitionskisten wieder aufgeladen werden.
Um den Spionen damit das Leben auch richtig schwer zu machen, verfügt der Söldner auch über drei Sichtmodi!
Mit der Taschenlampe bleibt kein Winkel dunkel.
Die EMF-Sicht ortet jeden der ein elektronisches Gerät verwendet, also auch Spione mit Nachtsicht!
Der Bewegungssensor markiert sich schnell bewegende Objekte.
Weiters kann man mittels Zielfernrohr zum Sniper mutieren, mit Granaten den Rambo machen oder mit Bewegungssensoren die Ziele markieren.
Tödliche Gewalt kann der Spion nur mit viel Geschick einsetzen.
Erwischt er einen Söldner von hinten, kann er ihm zärtlich das Genick brechen.
Natürlich nicht ohne einen kleinen höhnischen Abschied zu flüstern...
In Summe ist der Spielablauf um einiges schneller und flüssiger geworden!
Beide Seiten bewegen sich flinker über die großen Maps.
Die Grafik ist logischerweise nicht ganz so prall wie im Storymodus, läuft aber lagfrei ab.
Zusätzlich zum Versus Mode gibt es noch den Koop Modus in dem man je nach Map alleine oder mit online Unterstützung gegen Computer Bots zockt.
Die Schwierigkeit derselben ist vor Levelbeginn in Sternen angegeben.
Mit jedem Sieg steigert man auch Fähigkeiten des Charakters.
So werden zum Beispiel Schnelligkeit und Tarnung verbessert und neue Skins, also Anzüge, frei geschalten!
Diese Fähigkeiten sind natürlich auch im Versus Mode nutzbar.
Weiters kann man noch im Wettkamp gegeneinander die Dateien klauen.
So oder so, die Dateien müssen zuerst gehackt werden.
Dazu verwendet man wieder den Datenhandschuh!
Dann geht es mit den Dateien im Gepäck zurück ins eigene Quartier.
Gewonnen hat man auch wenn das andere Team (trotz mehrerer Leben) völlig ausgelöscht wurde.
Nicht zu vergessen sind die Achievements!
Diese bekommt man zu gleichen Teilen durch das Off- und Online Spiel.
Abgeschlossenen Storymissionen werden mit Achievements belohnt.
Steigert man den Rang seines Charakters bei den Online und Koop Missionen, freut sich die Gamercard.
Insgesamt gilt es 1000 Punkte, aufgeteilt in 38 Erfolgen zwischen 10 bis 100, zu erringen.
Mein Fazit:
Obwohl das Schleichen nicht mein Revier ist, kam ich weiter als erwartet.
Sam Fisher hat meiner Meinung nach den Sprung in die Next Gen geschafft.
In Summe ist dies wohl der actionreichste Teil!
Ob beim Bürgerkrieg im Kongo oder als Fliege außen am Wolkenkratzer.
Egal ob Stealthmodus oder Racheengel.
Hier ist für alle etwas dabei!
Im Onlinemodus geht es richtig zur Sache und Neueinsteiger werden rasch von den alten Profis zerlegt.
Wer in den Vorgängerteilen schon Erfahrungen gesammelt hat, wird sich hier prima zurecht finden.
Neulinge müssen hart trainieren, oder finden idealerweise Anschluss bei den alten Hasen.
Anfangs ist man eben erst mal Hackfleisch, doch ist das nicht immer so?
Es ist schön zu sehen, was wirklich in der Xbox 360 steckt.
Auch wenn man sich über die Storywendung und das neue Image von Sam Fisher streiten kann.
Eines ist schon mal sicher:
Das Ganze sieht verdammt gut aus!
Mögen Schatten Euch verbergen
Euer Schleichargo
02.11.2006