Two Nations Force - Playbooks

Tony Hawk's Project 8

Tony Hawk's Project 8


Rails, Grinds, Impossibles, Grabs, …

Als einer der Mitbegründer der Trendsportspiele, möchte Neversoft mit ihrem neuesten Tony Hawk’s auf der Xbox 360 richtig durchstarten.

Ich war doch sehr gespannt, wie sich Tony Hawk’s Project 8 schlägt, zumal die Konkurrenz nicht untätig ist was den Trendsportbereich betrifft.
War man bereits mit „American Wasteland“ beim Launch der neuen Xbox vertreten - wobei es sich hier noch um eine Portierung der alten Konsolen-Generation handelte - liegt nun mit „Project 8“ ein waschechtes Next-Gen Game vor.

Story:

Kein anderer als Tony Hawk persönlich sucht acht neue Skateboardtalente für sein kommendes Team: „Project 8“. In einer Challenge unter 200 Skatern versucht Ihr auf den begehrten 1. Platz zu gelangen, oder zumindest unter die ersten 8.

In einer riesigen Stadt dürft Ihr Euch dabei frei austoben, neue Bezirke freischalten und allen beweisen, was Ihr drauf habt. Es gibt etliche Möglichkeiten und Aufgabenstellungen um Punkte, die wiederum ein paar Plätze in der Rangliste bedeuten, zu erlangen.

Modi:

Fern ab vom dicken Karrieremodus, könnt Ihr Euch mit einem 2. Spieler via Splitscreen amüsieren, im Fun-Skaten nach Herzenslust durch die Pampa bzw. Szenarien rollen, oder Euch im Xbox Live Modus mit anderen Spielern messen.
Bis zu acht Spieler können sich live in Standartmodi wie Ranglistenmatches oder „der höchste Score gewinnt“ messen.
Neu ist eine Spielvariante in der es darauf ankommt, dem „Gegner“ den Weg zu blockieren. Dazu zieht jeder Boarder eine Art Mauer hinter sich her, die es gilt möglichst gut zu „positionieren“ – sehr amüsant.
Alle Live-Partien kamen ohne langes Warten und Ruckler aus. Solange der Host das Spiel noch nicht freigegeben hat, kann sich im Fun-Skaten betätigt werden - eine sehr durchdachte Sache.

Tony Hawk’s Titel leben aber immer klar vom Story- oder Karrieremodus. Eine wirkliche Story mit Handlung sucht Ihr im neuen Teil allerdings vergebens.
Erstellt im Editor Euren Skater, wobei sich die Auswahlmöglichkeiten auf das Grundlegende beschränken. Was aber auch völlig in Ordnung geht, da dies ein Skateboardspiel und keine Modenschau ist.
Wie schon oben beschrieben habt Ihr nur das Ziel unter die Skater des „Project 8“-Teams zu gelangen. Sprecht dazu einfach ein paar Passanten an und schon bekommt Ihr Aufgaben gestellt: Führt vorgegebene Tricks aus - die dann als Foto eingefangen werden und macht bestimmte Kombos und fette Nail Tricks über Hindernisse. Kommt den Befehlen eines Filmteams nach, die Euch auf Tape bannen. Oder erreicht so viele Punkte wie möglich in einer bestimmten Zeitspanne.
Spaßig fand ich die halsbrecherischen Stunts, wobei es hier eher auf Knochenbrüche und Krankenhauskosten ankommt, als auf das Ausführen von Tricks. Nur wer durch alle Tore geflogen ist und am Ende wirklich am „Ende“ ist, bekommt die volle Punktzahl.

Alle Aufgaben lassen sich in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen absolvieren: Amateur, Profi und Krank. Je nachdem auf welcher Stufe Ihr eine Aufgabe besteht, regnet es Plätze in der Rangliste. Wer also ordentlich in die Tasten haut, erreicht seine Traumplatzierung schneller.

Zwischendurch gibt es dann noch Rollbrettprofis, die Euch komplexere Aufgaben abverlangen. Kombiniert die Tricks zu mächtigen Kombos, grindet haarige Strecken entlang oder führt spezielle „Nail the Trick“ Moves aus.

„Nail the Trick“ ist auch eines der neuen Features von THP8.
Befindet Ihr Euch in der Luft, kann durch Drücken der beiden Sticks in eine Art Slowmotion umgeschaltet werden. Nun zoomt das Geschehen auf Euer Board, wobei Ihr hier mit den beiden Sticks die Füße jeweils unabhängig voneinander bewegt.
So rotiert und flipt das Board nach belieben hin und her und Euer Ideenreichtum ist gefragt, um möglichst spektakuläre und individuelle Tricks darzubieten. Vergesst nur nicht mit dem Board wieder sauber aufzusetzen, sonst war alles Tricksen umsonst und die Landung wird eine schmerzhafte Erfahrung.

Technik:

Optisch setzt dieser Teil klar auf die Grafikpower der 360.
Während der Vorgänger noch relativ schlicht ausfiel, hat dieser Teil einiges zu bieten. Wasserreflektionen, Lichteinfall, Schatten und Animationen der Skater.
Allem sieht man an, dass es gehörig aufgebohrt wurde, leider aber wohl zu Ungunsten der Framerate. Die Grafik hat mit häufigen Rucklern und gelegentlichen Popups, sowie Clippingfehlern zu kämpfen. Teilweise verhindern gerade diese Bruchteile von einer Sekunde das erfolgreiche Abschließen einer Kombo.

Der eingeblendete Kompass zeigt die unterschiedlichen Standorte der Aufgabensteller an und hilft Euch bei der Orientierung in den großen Arealen. Die ganze Welt ist zusammenhängend gestaltet und wird durch keinerlei Nachladesequenzen voneinander getrennt.
Schmerzlich vermisst habe ich, den aus den Vorgängern bekannten Baukasten, wo Ihr eure eigene Spielwiese mit Rampen und Schanzen erstellen könnt.
Auch das Tutorial empfand ich für meine Verhältnisse relativ knapp geraten bzw. für Anfänger zu kenntnisintensiv.

Bis auf den optischen Aspekt und die neue Nail the Trick Variante hat sich die Handhabung der Tricks nicht sonderlich geändert - Profis legen also gleich los.
Anfänger brauchen hingegen, trotz Tutorial, eine gewisse Einarbeitungszeit. Manche Aufgaben waren doch sehr frustrierend und selbst Profis brauchen mehrere Anläufe.

Redzone:

Tony Hawk’s bleibt Tony Hawk’s.

Das gelungene Tricksystem ist beibehalten und mit der „Nail the Trick“ Variante wunderbar ergänzt worden. Auch die Animationen der Skater wissen sehr gut zu gefallen, lediglich das Abprallen an Hindernissen ist ein wenig unrealistisch ausgefallen.
Der Grafik sieht man deutlich an, dass sich die Mannen um THP8 reichlich ins Zeug gelegt haben, nur leider ist die Framerate nicht immer stabil.
Hier denke ich, hat die 360 genug Power um beides in Einklang zu bringen, es hat wohl einfach nur die Zeit gefehlt.
Ärgerlich auch, dass die Frameeinbrüche teilweise das gelungene Tricksystem zunichte machen und so das Timing aus den Fugen gerät.

Das Ersetzen des Storymodus durch eine reine Rangliste empfand ich persönlich als passend, da man sich so auf das Wesentliche konzentrieren kann: skaten.

Sieht man von den kleinen technischen Macken ab, werden Skater, Trendsportler und Gelegenheistzocker wunderbar unterhalten. Und denkt immer daran: Helm auf und Protektoren an!

27.11.2006