Tierschutzverein Vulkaneifel e. V. - Aktuelle Geschehnisse

Tiertransporte

Tiertransporte

Hier einmal ein Bericht zum Thema Tiertransporte

Mehr als 360 Millionen Tiere - Geflügel noch nicht einmal eingerechnet - werden jedes Jahr unter grausamsten Bedingungen quer durch Europa transportiert. 3.000 Kilometer legen Pferde, Rinder, Kälber, Schweine oder Schafe bisweilen zurück. Eng eingepfercht werden die Tiere beispielsweise in mehrstöckigen LKWs von Deutschland nach Italien und von dort per Schiff in den Nahen Osten transportiert. Die Fahrt dauert oft weit über 70 Stunden.

Auch innerhalb Deutschlands sind die Distanzen nicht gerade kurz: So vergeht vom Beladen der Tiere in Schleswig-Holstein bis zum Entladen in einem bayerischen Schlachthof auch ein guter Tag.

Die Quälereien, die vor allem Schlachttiere auf diesen Transporten durchleiden, sind unvorstellbar grausam: Misshandlungen beim Verladen durch Tritte, Schläge und Elektroschocks, unerträgliche Enge in den Transportern, drückende Hitze – vor allem während der Sommermonate bei der Fahrt durch südliche Länder –, quälender Durst, Schmerzen aufgrund von Verletzungen.

Viele Tiere sind völlig entkräftet und brechen vor Erschöpfung zusammen. Weil es keine Möglichkeit gibt, auf der Transportfläche zwischen den dicht an dicht stehenden Tieren zu den verletzt und entkräftet am Boden Liegenden vorzudringen, ist es praktisch unmöglich, sich um diese leidenden Tiere zu kümmern. Viele Transportbegleiter verfügen auch nicht über ausreichende Kenntnisse um helfen zu können. Die Tortur dauert viele lange Tage - gar Wochen, denn es gibt keine zeitliche Begrenzung –, nur um schließlich am Schlachthof zu enden.

Erst im November 2004 verabschiedeten die EU-Agrarminister eine neue europäische Gesetzgebung zum Schutz der Tiere beim Transport. Hintergrund für die Gesetzesinitiative war ein Bericht der EU-Kommission aus dem Jahr 2000, der erhebliche Missstände insbesondere beim Transport lebender Tiere bestätigt.Doch die Verhandlungen gestalteten sich schwierig: unüberwindbar war die Kluft zwischen den Staaten, die nachhaltige Verbesserungen für den Tierschutz durchsetzen wollten und jenen, denen wirkliche Verbesserungen zu weit gingen: in den immer gleichen Hauptstreitpunkten - Ladedichten, Anforderungen an die Temperatur und Luftfeuchte während des Transportes sowie den Fahrt- und Pausenregelungen - konnten keine Einigungen erzielt werden. Schließlich entschied man sich, die Verhandlungen zu den Hauptproblembereichen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und zunächst eine neue EU-Tiertransportverordnung mit den Bestimmungen zu erlassen, zu denen man bereits ein Übereinkommen erreichen konnte. Für die restlichen und aus Tierschutzsicht ausschlaggebenden Regelungen wurden die derzeit gültigen Vorgaben und damit die bestehenden massiven Probleme übernommen. Damit bleibt die neue EU-Gesetzgebung weit hinter den tierschützerischen Forderungen zurück.

Umso wichtiger ist es, das Thema Tiertransporte jetzt in der Öffentlichkeit und den Druck aufrecht zu erhalten. Die Missstände beim Transport von lebenden Tieren werden sich unverändert tagtäglich auf unseren Straßen abspielen. Die Defizite der gültigen Gesetzgebung müssen – nach wie vor - umgehend überarbeitet werden. Daher führt der Deutsche Tierschutzbund seine groß angelegte, bundesweite Kampagne gegen Tiertransporte fort.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund


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