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JG Ananias Berliner und Deutscher Kirchensportmeister

 JG Ananias Berliner und Deutscher Kirchensportmeister

JG Ananias aus Neukölln Berliner und Deutscher Kirchensport Mannschaftsmeister der Herren 2004

Nachdem die JG Ananias im letzten Jahr in Berlin „nur“ Zweiter wurde, aber bei den Deutschen Meisterschaften die Nase vorn hatte, sich in diesem Jahr noch einmal verstärken konnte, ging das Team entsprechend favorisiert in die „Ausscheidungen“ für die Teilnahme an den Deutschen Eichenkreuz-Meisterschaften in Berlin an den Start.

War es im zurückliegendem Jahr auf Berliner Ebene noch richtig spannend zwischen JG Ananias und Neu-Tempelhof, so entwickelte sich die aktuelle Berliner Meisterrunde zu einer Farce:
Es schien so, als ob keine Mannschaft gegen JG Ananias antreten wollte. Die Meisterrunde bestand für die JG Ananias aus einem Spiel und das wurde auch noch verloren. Dennoch wurden sie Meister, weil alle anderen Spiele kampflos an die Neuköllner Truppe ging.

Für die, die es nicht wissen, in einer 6er-Kirchenmannschaft dürfen in Berlin zwei Spieler mit offizieller Spielberechtigungsnummer eines der Fachverbände des Deutschen Tischtennis-Bundes gleichzeitig in einem Spiel mitwirken, alle anderen dürfen solch eine Spielberechtigung nicht aufweisen.
Bei den Deutschen Meisterschaften dürfen dagegen alle Spieler offiziell eine solche Spielberechtigung besitzen, müssen aber – wenn sie höher als Oberliga spielen – mindestens im dritten Jahr bei der Kirchengemeinde ihrer Mannschaft gemeldet sein.

Die JG Ananias – allen voran Uwe Baldy – hat es geschafft, aus diesen Vorgaben in den letzten zwei Jahren jeweils eine so starke Mannschaft zu den Deutschen Meisterschaften zu schicken, dass sie dort souverän gewinnen konnte.

In Berlin wurde also die JG Ananias aus Neukölln mit 30:2 Punkten vor Neu-Tempelhof mit 23:9 Punkten Meister. Beide Mannschaften qualifizierten sich damit für die Deutschen Eichenkreuz-Mannschaftsmeisterschaften in Söllingen bei Karlsruhe. Da die Neu-Tempelhofer ihre Mannschaft zur Fahrt nach Söllingen nicht zusammentrommeln konnten, freute sich der Drittplatzierte aus Berlin, MaLu Lichterfelde, die den Platz der Tempelhofer einnahmen.

Die Neuköllner trafen sich am Freitag, den 7. Mai, 14.30 Uhr, im Bezirk Prenzlauer Berg, um von dort die insgesamt 10stündige, sehr anstrengende Fahrt in einem 9-Sitzer Bus auf sich zu nehmen. Mit von der Partie waren:
Patrick Strahl, Florian Höfs, Alexander Eisenfeld, Matthias Mauermann, Ulrich Schaffarczyk und Uwe Baldy. Sie stellten bald fest, dass mit kleinen Staus und großer mangelhafter Navigation aus einer geplanten 8-Stunden-Fahrt schnell mal eine 10-Stunden-Fahrt herauskommen kann!
Wer hat mitgerechnet?! Genau!: Erst 0.30 Uhr kamen wir erschöpft am Ziel an! Unsere beiden mehr schlecht als recht funktionierenden „Navigationssysteme“ Uli und Uwe hatten dann auch gleich ihre Spitznahmen weg: Angelehnt an die „Falk-Straßenpläne“, hießen sie fortan nur noch „Falk I“ und „Falk II“.
Aber ich denke, dass wir dennoch eine Menge Spaß auf der Fahrt hatten, wozu vor allem auch die von Flo „gerührte“ Erdbeerbowle und der Faktor mit beitrug, dass die „schwer Gescholtenen Falk-Brüder“ viel Spaß verstehen und „mitfeierten“!
An unserem Übernachtungsquartier „Landgasthof Sonne“ in Stupferich bei Karlsruhe trafen wir Dirk Thugut, der „privat“ in Baden-Württemberg mit eigenen PKW unterwegs war und zu uns stieß.

Doch ging es zu später Zeit nicht in die Betten, vielmehr trieben uns Hunger und weiterer Spaßdrang gleich weiter in die ca. 6 km entfernte „Weltstadt“ Karlsruhe. Dort schlugen wir uns bei Burger King den Bauch voll und ließen den langen Tag und die Nacht in der Diskothek „Nachtcafé“ ausklingen.

Am „späten“ Morgen kam uns entgegen, dass einer unserer Gruppengegner fehlte. So hatten wir nach der Begrüßung genügend Zeit, uns etwas von der kurzen Nacht zu erholen. Dirk musste nach dem Aufstehen vorerst wieder abreisen. Am Sonntag, für die Endrunde, sollte er dann aber für uns an der Platte stehen.

Um die Mittagszeit war es dann so weit! In unserem ersten Gruppenspielen traten wir gegen die JVJM Naila an und gewannen unser Auftaktspiel recht locker und glatt 9:0. Der Einstieg war also gelungen!

Im zweiten Spiel trafen wir allerdings auf den ersten ernstzunehmenden Kontrahenten, auf EK Söllingen. Der Zwischenstand von 1:1 nach den ersten beiden Doppel zeigte schon, dass die Söllinger nicht gewillt waren, den Vorjahressieger einfach das Feld frei zu überlassen. Unter Kirchensportlern werden die Namen Staiger und Geiger bekannt sein, sie gewannen nämlich das Doppel gegen Flo und Matthias 3:0. Zum Glück gewannen Uli und Uwe das dritte Doppel, denn Flo unterlag auch im Einzel gegen Staiger. Fortan zeigten sich die Neuköllner aber überlegen. Erst im sechsten Einzelspiel musste Uwe seinem Gegner zum 3:0 Sieg gratulieren. Den Abschlusspunkt zum 9:3 Sieg unseres A(nanias)-Team holte Alex in seinem 2. Einzelspiel. Dabei musste er allerdings gegen W. Schäfer einem 0:2 Rückstand hinterher „laufen“, um noch 3:2 zu gewinnen.

Mit diesem Sieg standen wir für den Sonntag bereits im Halbfinale. Ab 19 Uhr war ein gemeinsames Abendessen/Andacht aller Mannschaften angesetzt. Neben der Herren-Konkurrenz kämpften auch jeweils die Damen und die Jugend separat um die Deutschen Eichenkreuz-Meisterschaft. Da auch unser zweites Spiel recht flott zu Ende ging, konnten einige vor dem Abendessen noch etwas Schlaf nachholen. Weniger Schlafbedürftige sahen sich auf „Premiere“ Fußball Bundesliga, u.a. Bayern gegen Bremen, an.

Gegen 22 Uhr trafen wir in der Bar „Havanna“ in Söllingen auf viele andere Kirchensportler. Damit aber nicht genug: Tanzdrang überfiel einen Teil unseres Teams und schwups fuhren wir mit „Falk I“ und „Falk II“, die mittlerweile die Umgebung eingescannt hatten, wieder nach Karlsruhe.
Dieses Mal verschlug es uns in die Diskothek „Unterhäuser“. Da wir aber noch die vorherige Nacht in Kopf und Knochen spürten, ließen wir uns von einem Taxi etwas „früher“ nach Hause fahren als fast 24 Stunden zuvor (Falk I und Falk II fuhren mit dem Bus früher in die Betten).
Dirk war auch bereits angekommen und so tankten wir letztmalig Schlaf für die in wenigen Stunden angesetzte Endrunde.

Die Endrunde begann mit den zwei Halbfinals, eines davon bestritten wir natürlich, nun mit Dirk. Unsere Gegner waren die Berliner „Rivalen“ MaLu Lichterfelde. Schade, dass die Lichterfelder nicht mit Christian Schulze und Markus Schulz anreisten, vielleicht wäre dann die Spannung größer gewesen!? So aber war nur ein Doppel wirklich umkämpft: Uli und Matthias gaben hier mit 2:3 den einzigen Punkt gegen Dirk Langer und Jörg Amor zum 9:1 Sieg ab. In allen anderen Spielen in diesem Berliner Duell wurde nur noch ein Satz „preis“- gegeben, der von Flo und Dirk im Doppel gegen Michael Schwarze und Mario Ziemer.

Dieser Sieg führte uns direkt ins Finale. Dort trafen wir erneut auf den Vorrundengegner und Lokalmatadoren Söllingen. Da Söllingen mit der selben Truppe antrat und wir uns mit Dirk sogar noch verstärkt hatten, stand nun einer Titelverteidigung eigentlich nichts mehr im Weg.

So kam es auch!:
Verloren Flo und Matthias ihr Doppel im ersten Aufeinandertreffen noch gegen Staiger/Geiger, so mussten diesmal Flo und Dirk zwar ein 0:2 Satzrückstand aufholen und im Entscheidungssatz ordentlich kämpfen, aber sie siegten letztendlich in einem hochklassigen Kirchensport-Doppelmatch! Nun stand noch die Revanche zwischen Flo und Staiger im Einzel aus. Alles schien darauf hinaus zu laufen, dass es Flo packen würde, 2:1 führte er in Sätzen. Aber fortan wurde Staiger immer sicherer. Flo konnte sein Spiel nicht entsprechend flexibilisieren, verlor noch 2:3, so dass seine Revanche misslang. Schade!
Dies sollte das letzte spannende Einzelspiel dieses Finals gewesen sein. Ach halt, da fällt mir ein, auch ich hatte ja noch zu kämpfen!: Meine „Probleme“ gegen „Papa“ W. Schäfer im Gruppenspiel verschaffte dem „Sohnemann“ D. Schäfer Auftrieb gegen die Nummer 3 vom „A“-Team. Den Satzausgleich erkämpfte sich der Söllinger immer wieder, musste mir im fünften Satz aber mit 2:11 zum Sieg gratulieren.
Da sonst nichts mehr „anbrannte“, waren die „A`s“ mit dem 9:1 Triumph über die EK Söllingen im Finale „glücklicher“ Titelverteidiger.
Im Spiel um Platz 3 musste MaLu Lichterfelde nicht mehr antreten, da die gegnerische Mannschaft aus Zeitgründen vorzeitig abreiste. Somit vertrat die Neuköllner und Lichterfelder Evangelische Kirche sportlich mit zwei Podiumsplätzen erfolgreich Berlin bei den Deutschen Eichenkreuz-Meisterschaften. Ich denke, dass wir neben dem sportlichen Erfolg auch auf dem „gesellschaftlichen Parkett“ eine „gute Figur“ in Söllingen gemacht haben. Jedenfalls war es dem Veranstalter wert, uns bei der Siegerehrung mit entsprechend positiven Worten zu schmeicheln!

Zeit zum „Austrudeln“ nach der Siegerehrung hatten wir allerdings nicht, denn die meisten von uns mussten ja Montag wieder früh raus. Gegen 16 Uhr traten wir die Heimreise zügig an, machten nur noch ein paar „Kleine-Jungs-Pausen“ und waren alle ungefähr 0.30 Uhr wieder in den „eigenen vier Wänden“!

Zwar war die Fahrt hin und zurück recht anstrengend, vor Ort hatten wir aber riesig Spaß und vielleicht bekommen wir es hin, dass wir in der nächsten Saison wieder eine ähnlich „schlagkräftige“ und humorvolle Truppe in Berlin und vielleicht auch auf Bundesebene auf die Beine stellen können.

Großer Dank gilt im Übrigen auch Tulgan Aksoy, Peter Fröbel und Frank Wegner. Sie haben in Berlin mit ihren tollen Leistungen dazu beigetragen, dass wir überhaupt Berliner Meister geworden sind. Wenn „Not am Mann“ war, halfen auch A. Paasch und N. Deuerling aus. Herzlichen Dank auch an euch!

Bei den Damen nahmen übrigens zwei Mannschaften der JG Neutempelhof aus Berlin teil. Von insgesamt fünf Mannschaften belegte ihr Team I den zweiten Rang, ihr Team II den vierten.

Alexander Eisenfeld

Wer sich über das Glück seiner Gegner beschwert, dem sei meine Philosophie in allen Lebenslagen nahegelegt:
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