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Kommentatorenbewertung Eurosport

Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

So, das ist meine große Eurosport-Wertung für die forumslose Zeit. Eine Erneuerung gibt’s nun auch. Mit färbigen Punktangaben, denke ich, sind sie besser erkennbar. Anstatt des alexikon’schen Rots sind aber meine blau. Und die blauen Punkte sind für Eurosport richtig hoch ausgefallen! Ich war sehr zufrieden mit den Leistungen der Zeit ohne Forum. 

Sommer-GP der Skispringer in Pragelato: Dirk Thiele bekommt 6 Punkte!

Inhalt =10,19/15(Informativität: 11,38; Analyse:9); Spannungsaufbau = 11,69/15; Fehler = 4,34/5; Sprache = 4,54/5; Timing = 910/10. Gesamt: 40,76/50

Eines muss man Thiele auch zu Gute halten: Er ist ein guter Rhetoriker, versteht es Informationen gut einzubinden und harmonisiert toll mit Sigmund. Das war am Mittwoch noch stärker ausgeprägt als sonst oft. Die beiden ergänzten sich, aber sie sind nie ins Plaudern verfallen. Sehr angenehmer, authentischer Stil mit auch besseren Informationen als sonst oft. Klar, die fehlende Analyse kostet Punkte, sonst würden es noch mehr. Auch in der Fehlerkategorie gibt’s Abzüge. Gut, es sind ja nur 0,66 Punkte, aber das waren früher noch deutlich mehr. Vor allem hier ist Thiele jetzt mit zunehmendem Alter etwas schwächer geworden. Nicht sprachlich, da macht er keine Fehler, aber er verwechselt öfters etwas, z.B. hat er 3 Anläufe gebraucht um den Schanzenrekord richtig zu nennen. Beim ersten Mal waren es 138, dann 140 und dann 143 Meter. Ich möchte hier aber nichts runterziehen, in der Ü65-Wertung ist und bleibt Dirk die klare Numero Uno.

Ich möchte hier vielleicht auch noch ein paar allgemeine Worte zu ihm schreiben. Dirk gefällt mir natürlich nicht mehr ganz so gut, wie noch vor 4-5 Jahren. Da war Anfang 60 und auch noch aufmerksamer. Jetzt hinkt er öfters dem Geschehen doch stärker hinterher. Ich glaube aber, ESP täte gut daran, ihn noch lange zu behalten. Thiele lässt ja im Gegensatz zu einigen ÖR-Kollegen noch kaum nach und präsentiert sich doch noch motiviert. 6-7 Jahre kann er sicher noch Leistung bringen, wenn er dann aber Anfang Mitte 70 ist, sollte sich Esp einmal nach Ersatz umschauen. In Sochi 2014 wär er ja 71, das wär ein gutes Pensionsalter, sofern er dann schon gehen will^^.

Aber Eurosport muss auch darum bemüht sein, ihn so lange als möglich zu halten. Man hat keinen Ersatz für ihn, der auch nur ansatzweise herankäme. Gut, in der Leichtathletik könnte man es mit Franke als 2. Mann neben Sigi probieren, aber im nordischen Bereich??? Die Alternativen sind bescheiden. Heuber hat Skispringen vor 3 Jahren einmal im Sommer gemacht und die Nordische Kombination in Ruhpolding Anfang 2007, das war leider nichts. Noch weniger stehe ich der Lösung Marc Rohde positiv gegenüber, der ja während der WM in Osaka 2007 den Sommer-GP kommentierte und fast schon Leistungsverweigerung betrieb. Am Sonntag kommentiert dann der gute Marc wieder. Ich glaube aber, ich werde trotzdem schauen, weil ich den Sommer GP ganz interessant fand bisher und einfach sehen möchte, wie das mit dieser neuen Regelung nun weiterläuft. Aber dann hat man ja noch Allzweckwaffe Leinauer. Der wird dort eingesetzt, wo er grade gebraucht wird. Einmal beim Radsport, dann wieder beim Kanu, plötzlich auch einmal bei Ski Alpin etc. Hoffentlich nicht bei Ski Nordisch. Man kann es sehen wie man will, aber an Dirk kommt bisher keiner heran. Zumindest müsste Esp einmal schauen, dass sie ihn vielleicht bei den zukünftigen Events, wie Olympia 2010 etwas entlasten, sodass er nicht alle Langlauf-, NK- und Skisprungbewerbe kommentieren muss, sondern dass ihm auch jemand hilft.

Dazu hab ich dann am Freitagnachmittag zufällig um 16 Uhr den Fernseher eingeschaltet, als gerade Fußball mit Hagemann lief. Da ich nichts Besseres zu hatte, schaute ich mir Polen-Griechenland an: Marco Hagemann bekommt 2 Punkte!

Inhalt =10/15; Spannungsaufbau = 8,22/15; Fehler = 3/5; Sprache = 3,5/5; Timing = 10/10. Gesamt: 34,72/50

So, da musste ich jetzt einmal tief durchatmen, sehr tief durchatmen. Im Jänner 2008 hab ich ihn noch als den besten Reporter Deutschlands gesehen und das auch einmal gesagt. Als ich damals beim Rheincup einmal reingeschaut habe oder zuvor bei einem Frankreichspiel im Herbst 2008, fand ich das wirklich stark! Heute ging aber fast alles schief. In dieser Zusammengeschnittenen Aufzeichnung des Spiels hatte er von Anfang an Probleme mit dem Ausdruck. Er tut sich, bzw tat sich, ich weiß ja nicht, ob das öfters der Fall ist, mit unter mit der richtigen Wortwahl schwer. Das passte teilweise einfach nicht. Dazu war er sehr träge im Ausdruck und kämpfte immer um nicht die Linie zu verlieren: „ Obranjak bringt Beenhaker … äähmm .. durchaus… zum Jubeln“. Es missglückte leider viel, etwas zu viel. Kaum Analyse, wenig zum Spiel, nicht einmal Spielernamen hat er aneinandergereiht, sehr leiser und leider auch langweiliger Tonfall und fehleranfällig. Einmal war Panathinaikos griechischer Meister, dann wieder nicht, dann waren sie plötzlich wieder Meister. Einfach konfus. Ich war sehr schockiert, als ich das eben gehört habe.

1.Tag der Leichtathletik WM in Berlin:

Dirk Thiele bekommt 4,5 Punkte!

Inhalt = 9,63/15(Informativität: 10,83; Rennübersicht:8,43); Spannungsaufbau = 11,66/15; Fehler = 3,45/5; Sprache = 4,12/5; Timing = 10/10. Gesamt: 38,86/50

Thiele war so, wie so oft in letzter Zeit: Schwankend! Kaum ein Reporter ist in meiner Bewertung derartig rotierend. Einmal absolut top mit bis zu 8 Punkten, dann wieder mit Leistungseinbruch und einer 0,5. Mittlerweile ändert er schon während einer Übertragung 5-mal sein Gesicht. Einmal ist er der charismatische, eloquente, überlegte und kritische Analytiker, dann wieder der überforderte, träge und dem Geschehen hinterherlaufende Fast-Pensionist. Ich möchte nicht beleidigen, auch nicht mit dem zweiten Teilsatz, sondern nur nüchtern analysieren. Bewerten ist dadurch schwer. Thiele macht extrem viele fachliche Fehler, indem er Namen, Nationen, Platzierungen verdreht und im nächsten Moment kommen kongeniale Überlegungen zum Geschehen. Vor allem aber die launigen, spannenden und dramatischen Kommentare zum Kugelstoßen haben mich überzeugt. Die Punkteskala sagt mir, 4,5 Punkte waren das wert. Und Punkte lügen nicht: Viel Auf und viel Ab ergibt Durchschnitt.

Sigi Heinrich bekommt 5,5 Punkte!

Inhalt = 8,95/15(Informativität: 11,47; Rennübersicht:10,4); Spannungsaufbau = 11,9/15; Fehler = 3,38/5; Sprache = 3,9/5; Timing = 10/10. Gesamt: 40,12/50

Heinrich hat sich wieder besser präsentiert als Thiele, rein gefühlsmäßig noch klarer als der minimale Punkteunterschied sagt. Er hat wieder mehr Versprecher drinnen gehabt, als in Monaco und war auch bezüglich der Rennübersicht nicht so gut. Ansonsten auf ähnlichem Niveau, wie vor 2 Wochen. Vor allem hat er sein Niveau über die langen Übertragungsstunden gut gehalten. Alles in allem für mich aber nur 5,5 Punkte, weil er zu mehr Zählern in den Teilkategorien zu viel verliert.

Sommer-GP in Einsiedeln

Marc Rohde bekommt 3 Punkte!

Inhalt = 8,79/15(Informativität: 9,58; Analyse:8); Spannungsaufbau = 9,3/15; Fehler = 4,25/5; Sprache = 4/5; Timing = 10/10. Gesamt: 36,34/50

Marc Rohde war eigentlich sogar etwas besser, als ich erwartet/befürchtet habe. Ich wollte ja den Anfang der Cyclassic-Übertragung, so hab ich noch Sommer-GP geschaut. Rohde harmonisierte jedenfalls gut für Sigmund und ließ ihm viele Freiräume, mehr als Thiele. Anfangs fand ich das gut, gegen ende des ersten und während des zweiten Durchgangs war dafür Rohde kaum mehr präsent. Es ist allgemein ein Abfall zwischen der ersten halben Stunde und den weiteren 2 zu erkennen gewesen. Rohde baute nach einem Beginn im Bereich von 5 Punkten ab und grundelte sodann bei 2-2,5. Sein Stil war jedenfalls am Anfang ganz gut, er war auch besser als bei der NK: Rohde redet sehr gerne über Nationen allgemein. Er sagt also nicht etwas zu einem Takeuchi oder zu einem Colloredo, sondern er spricht oft von den Italienern, den Japanern etc und betrachtet ihre Situation über die letzten Jahre. Von den Informationen war schon etwas da, nur halt quantitativ zu wenige und qualitativ auch nicht ausreichende. Die Analyse reißt die Inhaltsbewertung noch einmal nach unten, weil er zu Sprüngen nichts sagte, aber bei den Skispringern bin ich da nicht so streng, weil das kein Reporter wirklich gut kann. Sonst war auch alles okay, Sprache und Fehleranzahl im guten Bereich.

Vattenfall Cyclassics in Hamburg

Karsten Migels bekommt 6 Punkte!

Inhalt = 11,89/15(Informativität: 11,85; Finale:12); Spannungsaufbau = 11,22/15; Fehler = 4/5; Sprache = 4,06/5; Timing = 10/10. Gesamt: 41,17/50

Migels war zwar gestern klar im Schatten Janschs, aber er hat meiner Meinung nach auch eine ansprechende Leistung gebracht. Ganz so mitgerissen war er nicht vom gestrigen Geschehen, wie Jansch und auch im Finale war er schon einmal besser, aber da er in allen Kategorien auch in den mittleren bis oberen Punktregionen ist, reicht es zu 6 Zählern.

Ulli Jansch bekommt 7 Punkte!

Inhalt = 12,65/15(Informativität: 13,26; Finale:10,83); Spannungsaufbau = 12,75/15; Fehler = 4,38/5; Sprache = 4,57/5; Timing = 9/10. Gesamt: 42,35/50

Das war eine feine Leistung! Wirklich beeindruckend, wie sich Ulli gestern in Hamburg präsentiert hat. Genau diese Art des Kommentierens kenne ich vor ihm, die er zwar während der Tour außer Acht ließ, aber jetzt wieder voll entfacht. So viele Informationen, und vor allem, in der Qualität, hab ich aber noch nie von ihm gehört. Das ist der beste Wert, den es jemals in dieser Bewertungskategorie von mir gegeben hat. Ulli strotzte gerade so vor Elan, dazu kommt noch eine sprachlich wirklich extrem hochwertige Leistung, weil er mit rhetorischen Stilmitteln und prägnanten Formulierungen nur um sich warf, sein Sprachwitz, den er sonst nicht hat, nicht zu vergessen. Wer aber in machen Bereichen so sehr ans Maximum geht, der hat dafür in anderen wieder etwas zu wenig gemacht. Das stimmt, die Ausgeglichenheit fehlte vor allem, weil er wenig zum Rennen sagte und teilweise in wichtigen Situationen noch bei seinen Geschichten war, als ein Kommentar zur stets undurchsichtigen Rennsituation besser gewesen wäre. Das gibt dann einen Punkt Abzug in der Timingrubrik. Sonst wirklich sehr gut!

6. Tag der Leichtathletik-WM in Berlin:

Dirk Thiele bekommt 8 Punkte!

Inhalt = 12,06/15(Informativität: 12,06; Rennübersicht:---); Spannungsaufbau = 13,32/15; Fehler = 4,73/5; Sprache = 4,58/5; Timing = 10/10. Gesamt: 44,68/50

In den letzten 13 Monaten habe ich ungefähr 600 Bewertungen abgegeben. Mit dieser sind nun 5 davon bei 8 Punkten. Es wart wirklich eine gigantische rhetorische, stilistische, dramatikerzeugende und inhaltliche hochwertige Vorstellung von Dirk. Vor allem aber möchte ich diesen Spannungsaufbau hervorheben! Genau das will ich. Keine lauthals herumkrackelenden Leute, die nur in der Entscheidung laut werden, sondern dieses genau abgestimmte Wählen der Lautstärke, der Pausen und das Spannungstransportieren durch Geschichten, die er gekonnt aufgebaut hat. Das Aufbauen einer Spannung, wie es Thiele gemacht hat, war fast schon am Maximum. Vielleicht hätte er im entscheidenden Moment, knapp vor den Sprüngen Friedrichs und Vlasics schon emotionaler sein können, aber sonst war das perfekt. 13,32 Punkte sind die Belohnung, der höchste Wert, den ich in diesem Bereich je gegeben habe. Auch sonst wirklich ein Genuss. Wahnsinn, einfach toll! So oft ärgere ich mich über arge Ausrutscher, aber so was entschädigt für alles. Großer Respekt: 8 Punkte!

Sigi Heinrich bekommt 6 Punkte!

Inhalt = 10,94/15(Informativität: 11,38; Rennübersicht:10,5); Spannungsaufbau = 11,43/15; Fehler = 4,44/5; Sprache = 4,17/5; Timing = 10/10. Gesamt: 40,98/50

Sigi ist weiterhin erfrischend und gut anzuhören. Er kommt sprachlich zwar an diesem Tag nicht an Thiele ran, das tut er aber auch in den anderen Bereichen nicht. Sehr solide, keine Fehler, emotional an manchen Stellen mit teilweise ganz witzigen Spitzen. Aber in den Läufen über die kürzeren Distanzen ist er nicht mehr so gut, wie noch beim Meeting in Herculis. Da macht er nicht so viel draus, wie er könnte.

8. Tag der Leichtathletik-WM in Berlin: Marathon

Dirk Thiele bekommt 5,5 Punkte!

Heute gibt’s einmal keine detaillierten Punkte. Der Rennüberblick war, wie immer, nicht so top und er wusste einige Sachen nicht, die ihm Franke dann während der Übertragung sagen musste. Unter anderem, dass Garip nicht dabei ist. Ansonsten sehr solide. Gute Informationen, guter Stil, ordentliche Emotionen. Alles in allem okay, aber eben nicht deutlich über dem Durchschnitt. Fehler sind ihm etwas viele passiert, sonst hätte es zu 6 oder 6,5 Punkten gelangt.

Stephane Franke bekommt 3,5 Punkte!

Das war nicht so toll. Er weiß viel, dafür wurde er auch mit hohen Informationswerten belohnt, sprachliche Fehler waren aber en masse dabei, hier ein paar Beispiele: „ Man sieht schon, dass das Tempo ist nicht so langsam“, „Das wird ja dann nachher, wenn die Läufer einzeln vorbeikommen…“, „Da sieht man jetzt die Unterschied im Schritt“. Halbsätze, Grammatikfehler, Gedankenfehler und Ähnliches ist ihm zu Hauf passiert. Auch sonst war es sprachlich konfus. In den anderen Bereichen aber recht gut.


Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

Hier meine 2 Wertungen der LA-WM, wo ich etwa 50-50 zwischen Eurosport und ARD gezappt habe:

Mo.17.8.: Thiele: 6,5 Punkte/ Heinrich: 6,5 Punkte

Fr.21.8.: Thiele: 7 Punkte/ Heinrich: 6 Punkte

Insgesamt haben mir diese beiden besser gefallen wie jene von ARD+ZDF.





Liegt der Bauer auf der Lauer, wird Herr Lauer mächtig sauer.

Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

ich mache einen rundumschlag von der LA WM

thiele eine 6,5

heinrich eine 6,0

ich fand beide ziemlich gut thiele etwas besser . heinrich hatte viele verhaspler.





Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

datum 22 und 23 august



Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

Leichtathletik-WM, Durschnittspunkte von 6 gesehen Tagen:

Tiele: 4.5P

Heinrich: 7.0P

Tag 1, Tag 2, Tag 5, Tag 6, Tag 8 & Tag 9

PS: Habe teilweise parallel zu ARD und ZDF geschaut um die Reporter im Punkto Fachwissen&Kompetenz vergleichen & Bewerten zu können.

Fußball, U19 Frauen WM:

USA-ICE, Ralf Itzel: 3.0P

Handball: Allstar-Game, Andreas Jörger: 1.5P


Warum erschuf Gott Blondinen?
Weil Schafe kein Bier holen können. xD

Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

Ich hab gerade etwas Rudern geschaut, aber ohne mir Notizen gemacht zu haben. Rolf Kalb bekommt 3 Punkte!

War nicht so stark, wie beim Snooker. Nur in den Entscheidungen ist er mit der Stimme raufgegangen, sonst recht monoton. Außerdem war er sehr uninformativ. Na ja, er ist halt kein Ruderexperte. Beim Boatrace zu Ostern war er aber um Klassen stärker.





Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

1. Etappe Vuelta a España 2009, Prolog in Assen:

Es war kein Gerd Leinauer dabei, die Angaben auf tele.at, wo ich immer die ESP-Ansetzungen anschaue, waren also falsch. Es ist gut so, denn Karsten und Ulli harmonieren als Duo so toll, da wäre es wirklich fatal, Leinauer noch hinzuzunehmen. 2 Reporter genügen für diese Übertragungsdauer. Zu Dritt wäre das heute eindeutig zu viel gewesen.

Karsten Migels bekommt 6,5 Punkte!

Inhalt = 11,89/15; Spannungsaufbau = 11,22/15; Fehler = 4,01/5; Sprache = 4,2/5; Timing = 10/10. Gesamt: 41,61/50

Das war ja einmal eine außergewöhnliche Übertragung für die beiden. Nur 25 Minuten war man auf Sendung und davon waren die Fahrer nur 18 Minuten auf dem Kurs von Assen live zu sehen. Dass man es schwer hat, sich da groß in Szene zu setzen, ist klar, aber Karsten und Ulli waren heute top. Karsten war sehr unauffällig, er hat die Übertragung, nicht so, wie noch bei der Tour geprägt, sondern nur mitgestaltet. Trotzdem war er sehr gut gelaunt und man merkte, dass er richtig Lust hatte zu kommentieren. Gute Informationen, gute Emotionswerte und auch sprachlich ansprechend. Eine runde Leistung, auch wenn das Außergewöhnliche fehlte.

Ulli Jansch bekommt 7 Punkte!

Inhalt = 12,33/15; Spannungsaufbau = 12,4/15; Fehler = 3,02/5; Sprache = 4,57/5; Timing = 10/10. Gesamt: 42,62/50

Es ist einfach stark, wie sich Ulli in den letzten Übertragungen präsentierte. Irgendetwas hat ihn bei der Tour gehemmt, aber seit der Etappe nach Paris ist das sprachlich und rhetorisch sehr gewitzt, ausgeklügelt und für den Zuschauer abwechslungsreich. Kaum jemand, eigentlich keiner, schafft es so abwechslungsreich sprachliche Stilmittel einzubauen, ohne dass immer die gleichen abgedroschenen Metaphern kommen. Zudem sprudelte er gerade so vor Tatendrang, Akribie, Motivation und Einsatzbereitschaft. So euphorisiert habe ich Ulli selten während einer Etappe erlebt, er war fast schon hyperaktiv. Die Informationen waren das Sahnehaüpchen. Toll! Nur einen dicken Minuspunkt gibt es: In 25 Minuten sind 5 Versprecher zu viel! Da er aber wirklich ansprechende und nicht 0-8-15 Konstruktionen verwendet hat, sind kleine Verhaspler verschmerzbar. Schade, dass viele von euch die Tour geschaut haben, aber dafür nicht diese erste Vueltaetappe. Dann wüsstet ihr nämlich, was Ulli wirklich kann.

 





Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

Ruder-WM mit Rolf Kalb 5,5 Punkte war eine gute Leistung von ihm hatte ein guten Rennüberlick und konnte auch Spannung in die Rennen reinbringen




Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

Heute ohne Detailpunkte und dafür wieder einmal mit mehr Kritik: 2. Etappe der Vuelta.

Karsten Migels und Ulli Jansch bekommen beide 5,5 Punkte!

Es war eine sehr abwechslungsreiche Kommentierung mit teilweise größeren Ausfälligkeiten in manchen Bewertungskriterien. Migels hatte nicht seinen besten Tag in Sachen Rhetorik und verbaler Aufbau und tat sich merklich schwer. Er kämpfte sehr, war auffallend konzentriert darauf, ja alles richtig zu machen, keine Fehler einzubauien, aber machte trotzdem ein paar davon. Gegen Ende fand er besser rein. Ulli hatte sprachlich keinen so schlechten Tag, aber auch bei ihm gab es aufgrund seiner zu starren Konzeptsverfolgung in diesem Bereich Abzüge. Wenn er etwas erzählt hat und jemand hat angegriffen oder es passierte ein Sturz, beendete er Ausführungen nicht. Außerdem war es mir zu konfus. Es fehlte wieder das Gleichgewalt von gestern. Ein Blackout passierte ihm auch, als er groß über Assen erzählte, obwohl die Etappe in emmen endete. Dann kam ein: "Ach ja, wir sind ja Emmen". Sollte auch nicht püassieren, wenn man aus München kommentiert. Janschs Informationsstärke war aber auch heute wieder erkennbar und auch die Lust, die ihm das Sprechen bereitete. Allgemein ganz gut, aber es war eben wieder das unkontrollierte gEnie, das heute rauskam und das er gestern noch bändigen konnte. Migels hingegen war solider im Stil und auch vom Rennen her immer auf der Höhe. Ausgewogener könnte man sagen. Auch er hatte Informationen, wusste sie aber an geeigneteren stellen einzubringen. Allgemein kann man sagen: Ein Kampfakt von beiden, denn sie taten sich schwer Vorgenommenes umzusetzen, trotzdem bedingt zufriedenstellend im Resultat. Es zeigt sich, auch wer einen schlechten Tag erwischt, kann durch viel einsatz und nicht durch eine sofortige Aufgabe, noch einiges herausholen! Die Moral der beiden gefällt mir, das war früher teilweise noch anders.





Re: Kommentatorenbewertung Eurosport

3. Etappe der Vuelta, Zutphen-Venlo:

Karsten Migels bekommt 7 Punkte!

Inhalt = 12,43/15(Informativität: 12,57; Finale:12); Spannungsaufbau = 11,93/15; Fehler = 4,67/5; Sprache = 4,06/5; Timing = 10/10. Gesamt: 43,09/50

Keine Frage für mich: Das ist die beste Leistung von Karsten Migels im Jahr 2009 gewesen. Kleinigkeiten verhindern noch mehr Punkte. Vor allem die extrem gute Laune, die hohe Informationsfrequenz und eine tiefgründige Analyse der Situation haben mich überzeugt. Die Punkte zeigen es nicht, aber der Kommentar war meiner Meinung nach noch einmal in einer anderen Liga als all seine anderen Kommentare in dieser Saison. Er war die prägende Figur des Duos, was er im Duett mit Jansch selten ist. Eigentlich kann ich ihm so gut wie nichts ankreiden. Der Kommentar hatte einfach ein sehr hohes Niveau. Kleine Abzüge gibt’s aber in allen Bereichen. Wenn er im Finale noch etwas stärker gewesen wäre und nicht Greipel anstatt Henderson als Sieger genannt hätte, wären es 7,5. Es war aber wirklich schwer zu sehen, ob das nun Greipel oder Henderson ist, ich wäre auch darauf reingefallen. Schon stark!

Ulli Jansch bekommt 6,5 Punkte!

Inhalt = 11,64/15(Informativität: 12,19; Finale:10); Spannungsaufbau = 11,5/15; Fehler = 4,3/5; Sprache = 4,14 /5; Timing = 9/10. Gesamt: 41,58/50

Und die nächste Topleistung von Janschi. Man kann sie folgendermaßen kurz bilanzieren: Schwacher Start mit ein paar Fehlern, leicht fahrig, guter Mittelteil und extrem starker Schlussteil! Vor allem auch die Art, wie er mit migels die Zuschauer informiert hat, war wirklich gut. Sie haben sich gegenseitig darüber unterhalten. Jeder hat immer einen Teil erzählt. Auch die Spontanität, wie sie zu den Fakten kommen, ist extrem gut. Wenn ein  Fahrer zu sehen ist, setzen sie oft schon zu einer kleinen Anekdote an. Obwohl ich mich täglich intensiv mit dem Thema auseinandersetze, war auch für mich einiges neu. 2 Fehler sind ihm aber passiert, die nicht hätten sein müssen. Er meinte nämlich, die ST. Nicolas sei bei Lüttich-Bastogne-Lüttich ausgetauscht worden gegen der Roche aux Faucons. Das stimmte nicht. Außerdem war Isasi nicht 2007, sondern 2006 Dritter einer Touretappe. Keine ganz fatalen Fehler, trotzdem hätte es nicht sein müssen. Knappe 6,5 Punkte.

Das Duo hat mich heute so stark überzeugt, wie zuletzt bei der Giroetappe in Mailand. Einfach ein ganz hervorragend Kommentar. Warum nicht öfter so?