True Crime: Streets of L.A.
Console: GameCube
Company: Activision
Rating: 7.0 out of 10
Genre: Action
Reviewer: MegaGamer2003
Als Polizist hat man es schon schwer: Ständig muss man sich an das Gesetz halten, selbst wenn man es mit den gefährlichsten Gangstern der Unterwelt zu tun hat. Wird man dann doch einmal handgreiflich und schlägt über die Stränge, ist man schnell vom Dienst suspendiert. Ex-Cop Nick Kang bekommt allerdings eine zweite Chance: Nachdem er die Marke des L.A.P.D. abgeben musste, wird er von der Elite Operations Division (E.O.D.) angeheuert - eine Gruppe von speziell ausgebildeten Geheimagenten. In deren Reihen soll er einen Mafia-Clan ausheben und so ganz nebenbei noch das Leben in seiner Heimatstadt wieder sicherer machen.
Den Bösewichten kann man auf verschiedene Art und Weise an den Kragen. Zunächst einmal ist Kang ein begnadeter Nahkämpfer, der den Kontrahenten mit verschiedenen Tritten und Schlägen zu Boden befördern kann. In Dojos arbeitet man zudem an seinen Kampffähigkeiten, so dass später auch spektakuläre Martial-Arts-Combos zum Repertoire gehören. Vor Waffen schreckt der gute Kang allerdings auch nicht zurück - die Bedienung von Pistolen, Maschinengewehren oder Granaten liegt ihm mindestens ebenso gut. Auch hier gibt es spektakuläre Szenen zu begutachten, da Nick Kang ähnlich wie der Polizeikollege Max Payne in der Lage ist, eine Bullet-Time zu aktivieren und im besten Matrix-Stil auf die Feinde zu feuern.
Da die Entwickler einen wirklich beeindruckend großen Abschnitt von Los Angeles recht detailgetreu nachgebildet haben, ist es auf Dauer etwas anstrengend, die recht weiten Wege in der Stadt von Auftrag zu Auftrag zu Fuß zurückzulegen. Also bedient man sich entweder beim eigenen Fuhrpark oder überzeugt einen der zahlreichen Teilnehmer am Straßenverkehr von den Vorteilen des Car-Sharing. Prinzipiell lässt sich dabei ein schnittiger Sportwagen ebenso entführen wie ein Lastwagen oder ein Kleinbus; die unterschiedlichen Fahreigenschaften der diversen Gefährte machen größere Fahrzeuge aber beispielsweise für die häufig vorkommenden Rennen und Verfolgungsjagden recht ungeeignet.
Bei den Fahrten durch die Stadt muss man übrigens nicht unbedingt sofort die nächste auf dem Radar angegebene Station ansteuern, sondern kann durch das Abhören des Polizeifunks auch auf zahlreiche Kleinkriminelle aufmerksam werden. Da gilt es dann etwa, Prügeleien, Überfälle, Prostitution oder verbotenes Glücksspiel zu ahnden, indem man die betreffenden Orte aufsucht und zumeist nach einer kleineren Rangelei die Verbrecher dingfest macht. Rabiate Zeitgenossen können durch häufigen Einsatz der Schusswaffe hier eine deutlich schnellere "Konfliktlösung" herbeiführen, allerdings manifestiert man dadurch seinen Ruf als "bad cop", was unter Umständen für ein alternatives Ende und ein verkürztes Spielerlebnis sorgt.
Sauber gelöste Aufträge füllen hingegen das Konto und lassen einen an kurzen Lehrgängen teilnehmen, in denen man seine Schussgenauigkeit oder auch seine Fahrkünste trainieren kann; infolgedessen gelingen dann zum Beispiel platzierte Schüsse in den Autoreifen des Vordermannes bei einer Verfolgungsjagd oder auch wilde Automanöver auf zwei Reifen.
Was True Crime hinsichtlich des Gameplays von anderen Spielen unterscheidet ist vor allem die große spielerische Freiheit. Die Missionen müssen nicht unbedingt nacheinander gelöst werden; auch wenn man an manchen Aufgaben komplett scheitert, geht das Spiel weiter, wobei man sich dann allerdings auf ein alternatives Ende und eventuell ein deutlich kürzeres Spielerlebnis einstellen muss. Allerdings lassen sich die meisten Aufgaben auch zu einem späteren Zeitpunkt nochmals probieren, was auf Grund der dann besseren Fähigkeiten von Kang deutlich leichter von der Hand geht. Zudem kann man sich auch einfach vorübergehend mit den angesprochenen Kleinkriminellen vergnügen oder einfach eine Spritztour durch die Stadt machen.
Für besonderes Flair sorgt neben der schönen Darstellung von L.A. vor allem der Soundtrack - eine Auswahl bekannter Westcoast-HipHop-Künstler garantiert während der Autofahrten satte Beats und eine stimmige Soundkulisse. Auch die englische Sprachausgabe - deutsch sind nur die Untertitel - überzeugt dank professioneller Synchron-Sprecher wie Christopher Walken oder Gary Oldman.
Optisch gefällt True Crime sowohl auf der Xbox als auch auf der PS2 und Game Cube; allerdings sind die Texturen auf der Microsoft-Konsole minimal schärfer, zudem stören auf der PS2 von Zeit zu Zeit minimale Ruckler das Spielvergnügen.
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