Ein Gleichnis über die Folgen, wenn Mensch in die Natur eingreift. Kleine Erleichterungen Anfangs können ungeahnte Folgen haben, sollte man gegen die Natur kämpfen oder versuchen sie zu manipulieren. Ich bringe heute folgende schöne Geschichte , welche vor sehr langer Zeit geschrieben wurde. Ja, wie ihr schon merkt, ich mache mir wieder sehr viel Gedanken über unsere Zeit und träume letzte Zeit auch mehr. Natur zeigt sich unruhig, ganze Welt beschäftigt sich damit.. Mich beunruhigt viel mehr, was Europa und meine Heimat betrifft. Vielleicht, weil ich mehr Beziehung dazu habe. Keine Ahnung. Trotzdem geht es mir nicht gut, wenn ich an kommende Monate denke. Ob der Frühling 2006 uns auch diesmal mit Blüten so erfreuen wird, bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich kann nur sagen, macht euere Augen auf und lasst euch nicht ablenken. Vielleicht schreibe ich irgendwann mehr. Noch braucht man nur sehr aufpassen und nicht in Lethargie fallen.
Ziehbrunnen
Tse-Kung kam einst auf dem Rückweg von Tschu nach Tsin an einem Ort nördlich des Hanflusses vorbei. Da sah er einen alten Mann, der einen Graben anlegte, um seinen Gemüsegarten mit einem Brunnen zu verbinden. Er schöpfte in einem Eimer Wasser aus dem Brunnen und goß es in den Graben, - eine große Arbeit mit einem sehr kleinen Ergebnis.
"Wenn du ein Triebwerk hier hättest", rief Tse-Kung, "könntest du in einem Tage dein Stück Land hundertfach bewässern mit ganz geringer Mühe. Möchtest du nicht eines besitzen?"
"Was ist das?" fragte der Gärtner.
"Es ist ein Hebel aus Holz", antwortete Tse-Kung, "der hinten schwer und vorne leicht ist. Er zieht Wasser aus dem Brunnen, wie du es mit deinen Händen tust, aber in stetig überfließendem Strom. Er wird Ziehstange genannt."
Der Gärtner sah ihn ärgerlich an, lachte und sprach: "Dieses habe ich von meinem Lehrer gehört: die listige Hilfsgeräte haben, sind listig in ihren Geschäften, und die listig in ihren Geschäften sind, haben List in ihren Herzen, und die List in ihren Herzen haben, können nicht rein und unverderbt bleiben, und die nicht rein und unverderbt bleiben, sind ruhelos im Geiste, und die ruhelos im Geiste sind, in denen kann Tao nicht wohnen. Nicht daß ich diese Dinge nicht kennte; aber ich würde mich schämen, sie zu benützen."
-von Dschuang Dsi, Philosoph und Schriftsteller 365 - 290 vor Christus
In folgender Aussage kann ich viele Paralelle zur unser Zeit endecken. Oft erklären uns grosse Denker in wenigen Sätzen grosse Zeiträume, worum ich sie ehrfürchtig beneide.
Das goldene Zeitalter
In jener Zeit, da das naturgewollte Wirken in höchster Form noch auf der Erde herrschte, schätzte man nicht Weisheit hoch und fragte nicht nach Fähigkeit.
Der Herrscher glich einem Baume, der mit seinen Zweigen alles schirmt, das Volk war wie die Rehe, die sich unter seine Krone schmiegen.
Die Menschen waren rechtschaffen und gerade, ohne zu wissen, was Pflicht ist.
Sie liebten ihren Nächsten, ohne zu wissen, was Liebe ist.
Sie waren treu, ohne zu wissen, was Treue ist.
Sie waren wahrhaft, ohne zu wissen, was Wahrhaftigkeit ist.
In aller Selbstverständlichkeit halfen sie einander, ohne das als besondere Güte zu empfinden.
Darum hinterließen ihre Taten keine Spuren, und ihre Werke wurden nicht der Nachwelt überliefert.
In jener Zeit, da das naturgewollte Wirken in höchster Form noch auf der Erde herrschte, schätzte man nicht Weisheit hoch und fragte nicht nach Fähigkeit. Der Herrscher glich einem Baume, der mit seinen Zweigen alles schirmt, das Volk war wie die Rehe, die sich unter seine Krone schmiegen. Die Menschen waren rechtschaffen und gerade, ohne zu wissen, was Pflicht ist. Sie liebten ihren Nächsten, ohne zu wissen, was Liebe ist. Sie waren treu, ohne zu wissen, was Treue ist. Sie waren wahrhaft, ohne zu wissen, was Wahrhaftigkeit ist. In aller Selbstverständlichkeit halfen sie einander, ohne das als besondere Güte zu empfinden. Darum hinterließen ihre Taten keine Spuren, und ihre Werke wurden nicht der Nachwelt überliefert.
Von Dschuang-Dsi[/quote]bis zu jenem tage ... als ein hinterlistiger mensch den baum der wahrhaftigkeit umsägte, um an seine früchte zu gelangen. von da an wähnte er sich als herrscher über himmel und erde, und wies die nachkommen in seine spuren. sie folgten ihm dankend und ehrten seine gütigkeit. denn er verzieh ihnen ihre dummheit.
entscheidungen sind die trügerischen momente der ruhe zwischen den leiden
Re: NUR WEISHEITEN, KEINE PROPHEZEIUNGEN?
Zitat: edelweiss.
bis zu jenem tage ... als ein hinterlistiger mensch den baum der wahrhaftigkeit umsägte, um an seine früchte zu gelangen. von da an wähnte er sich als herrscher über himmel und erde, und wies die nachkommen in seine spuren. sie folgten ihm dankend und ehrten seine gütigkeit. denn er verzieh ihnen ihre dummheit.
entscheidungen sind die trügerischen momente der ruhe zwischen den leiden