Von der Vision ins Desaster
Von der Vision ins Desaster
An manchen Orten wird das Loblied der guten Ideen für die Zeit danach angestimmt. Natürlich wird sich zur Wehr gesetzt, versucht mit guten Ideen und Inspirationen für die Zukunft zu punkten.
Wahrscheinlicher ist hingegen erst ein konjunktureller Rückschlag. Die Banken sitzen auch noch nicht auf dem Trockenen, dort steht ein neues Meer der Tränen bevor. Ganz zu schweigen von den Thema Immobilien sind sicher und bringen Rendite. Alpträume dürften zurzeit Hochkonjunktur haben.
Auf der Couch ist ebenso kaum mehr ein Platz zu ergattern, diese Zunft hat gerade Rushhour. Wer in diesen Bereichen derzeit tätig ist, egal ob als Psychiater, Coach, Berater oder Nervenarzt wird sich über Arbeitsmangel nicht beklagen können.
Im Moment sieht es wohl eher nach einem Seitwärtsklassiker aus mit zwei kleinen Schritten vor und einem ganz großen Schritt zurück. Alle naselang werden beruhigende Meldungen gestreut, die Märkte sind im Aufwind, das ist eine 50% realistische Chance. Wir befinden uns zwischen Deflation und Inflation, womit also kein Grund zur Beunruhigung gegeben wird.
Die Aktienkurse werden irgendwann wieder steigen, garantiert mit der Hilfe von China. Die guten Leute kaufen zurzeit alles Kupfer und Öl dieser Welt. Der Optimismus wächst, genauso wie die Kurse. Außerdem steht ein wichtiges Land wie Deutschland spürbar am Ende der ersten Rezession.
Das ist vollkommen logisch, vor bedeutenden Wahlen, verschwinden doch solche Nebensächlichkeiten wie ein leichter Schnupfen.
Viel Balsam für die geschundenen Seelen der Deutschen und eine durchaus angenehme Verschnaufpause für in Erklärungsnot befindliche Gurus. Damit wäre wohl die Krise vorbei und ausgestanden.
Da blüht uns was!
Spätestens der Herbst und dann der folgende Winter wird uns zeigen, wo wir wirklich stehen. Immerhin ist dieser Virus bekanntlich auf Welttournee.
Der Spruch immer noch wahr: Nach der Wahl schlagen die Uhren anders!
Jetzt ist genügend Zeit gegeben die Katze aus dem Sack zu lassen, dann wird sich zeigen wohin die Reise geht.
Hoffentlich heißt es dann nicht: Deutschland auf dem Weg von der Vision ins Desaster!
© Bernard Bonvivant, Schriftsteller