Geschichte des Teebaumöls
Zur Geschichte des Teebaumöls Das Teebaumöl geht zurück auf die Aborigines, die australischen Ureinwohner, die seit Jahrtausenden die Vielfalt ihres Kontinents an natürlicher Nahrung und an "Medizinen" nutzen. Sie zerreiben die Blätter des Teebaums in den Händen oder zerdrücken sie in Gefäßen und atmen die freiwerdenden Öldämpfe ein. Oder aber sie legen die Blätter auf erhitzte Steine oder in heiße Asche und inhalieren dann die Dämpfe Aber sie kennen auch regelrechte Verbände, wobei sie die Blätter und Zweige zerkleinern und zerreiben, erwärmen und als eine Art Brei auf Verletzungen auftragen, mit Lehm bedecken oder mit der Rinde des Baumes einwickeln. Die Europäer haben die Erkenntnisse von den Aborigines übernommen, allerdings wurden die Anwendungsmethoden verändert, verbessert und intensiviert. Der Teebaum (Melaleuca alternifolia) Der Baum, aus dem das gute Öl gewonnen wird, heißt mit seinem botanischen Namen Melaleuca alternifolia und hat nichts mit dem tropischen Teestrauch zu tun, mit dessen Blättern wir unseren schwarzen Tee zubereiten. Melaleuca kommt aus dem Griechischen: melas = schwarz und leucos = weiß. Einige Arten haben dunkle Stämme und helle Äste. Es gibt ca. 215 verschiedene Melaleuca-Arten, von denen 210 endemisch in Australien sind, d. h. diese wachsen nur in Australien. Die Melaleuca-Arten gehören zu den Myrtaceen (Myrtengewächse), zu denen auch die Eukalyptusbäume zählen. Zur Ölgewinnung pflanzt man Melaleuca neuerdings auch in Simbabwe, Indien, Nord-Borneo und in Indonesien an. Hierbei handelt es sich im Vergleich zu Australien bisher um kleinere Plantagen. Der Teebaum - Melaleuca alternifolia - wächst ca. vier bis sieben Meter hoch und wird zwei bis vier Meter breit. Die Rinde ist hell- bis dunkelbraun und löst sich in dünnen Schichten ab, daher die englische Bezeichnung Paperback (Papierrinde). Erstaunlich ist, daß der Baum nachwächst, selbst wenn er bis zum Boden abgeschnitten oder durch ein Buschfeuer vernichtet wird. Das beruht auf seinen tiefgehenden Wurzeln. Für die moderne Plantagenwirtschaft ist dieser Umstand von entscheidender Bedeutung. Wie kommt der Teebaum zu seinem Namen? Es gibt verschiedene Erklärungsversuche: Die einen sagen, daß Kapitän Cook, der um 1770 Australien vom Meer her erforschte und beschrieb, und seine Mannschaft aus den Blättern des Baumes ihren Tee brühten. Wer das aber selbst einmal ausprobiert hat, bekommt seine Zweifel, denn das Gebräu schmeckt scheußlich. Wahrscheinlicher ist, daß Cooks Mannschaft die Blätter von Melaleuca quinquenervia verwendet haben, eine Art, die größer wird und auch größere Blätter hat. Dieser Baum wächst auch näher an der Küste, was ebenfalls für diese Theorie spricht. Ein weiterer Grund für die Bezeichnung Teebaum könnte darin liegen, daß dieser Baum auch direkt am Wasser wächst und es einen kleineren See in der Nähe der australischen Küste gibt, dessen Ufer von dieser Melaleuca-Art umsäumt werden. Die heruntergefallenen Blätter färben das Wasser dunkelbraun - wie Tee. Heute wird der Name Teebaum für mehrere Melaleuca-Arten benutzt, also nicht nur für Melaleuca alternifolia. Die Heimat des Teebaums Australien ist ein Land, das einen ganzen Kontinent von ca. 7 700 000 km2, umfaßt, etwa 2/3 der Fläche Europas, das ja bis zum Ural und Bosporus reicht. Unser wiedervereinigtes Deutschland würde mit seinen rund 350 000 km2 ganze 22 Mal auf diese Fläche passen. Von Natur aus wächst der Teebaum Melaleuca alternifolia nur an der Ostküste Australiens, etwa von Port Macquarie (ca. 350 km nördlich von Sydney) bis hinauf nach Cape York, der Nord-Ost Spitze Australiens, von der Küste bis etwa 90 km landeinwärts. Die Europäer zerquetschten nun nicht einfach die Blätter, sondern kochten sie auf und destillierten sie. In früheren Jahren wurde ausschließlich im Busch geerntet. Die "Cutter" schlugen mit ihren Macheten die Zweige von den Bäumen und sammelten sie auf - eine wirklich mühsame und harte Arbeit in den meist sumpfigen und heißen Gebieten. Das Teebaumöl geriet in Vergessenheit, als die ersten Antibiotika und andere Medikamente in größerer Menge zur Verfügung standen. Erst Ende der siebziger Jahre wurde es wieder bekannter, und heute kann man von einem regelrechten Boom an Beliebtheit sprechen und dies aus gutem Grund. Noch bis in die achtziger Jahre hinein wurde überwiegend auf die oben beschriebene anstrengende Weise im Busch geerntet. Bei der enormen Menge, die man für die Gewinnung des Öls benötigt, war daher nur eine begrenzte Produktion möglich. Somit war es logisch, nach anderen Wegen zu suchen, und man begann, die Teebäume in Plantagen anzupflanzen. Heute werden ca. 4000 Hektar bebaut, und die Plantagen werden ständig erweitert. Die bebaute Fläche und die Produktion hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Die derzeitige Jahresproduktion von Teebaumöl schätzt man auf 500-600 Tonnen. Ernte und Gewinnung des ätherischen Öls Einmal im Jahr wird geerntet, aber es können auch 15 Monate zwischen den Ernten vergehen, es hängt ganz vom Klima und von der Regenmenge ab. Bei der Ernte sind die Bäumchen 1,5 bis 2 Meter hoch. Aufgrund ihrer tiefen Wurzeln und der großen Regenerationsfähigkeit können die Bäume völlig abgeschnitten werden. Sie werden zerkleinert, kommen in einen großen Behälter und werden mit Wasserdampf erhitzt Hierbei platzen die kleinen "Säckchen", in denen das Öl enthalten ist, auf und das Gemisch aus Wasserdampf und Öl wird destilliert. Aus dem Destilliergerät fließen Wasser und Öl, und da Öl leichter ist als Wasser, schwimmt es obenauf und kann leicht vom Wasser getrennt werden. Zur Gewinnung von zehn Litern Öl benötigt man etwa 1500 Bäume, das entspricht einer Anbaufläche von 500 m2. Dieser Aufwand macht verständlich, warum Teebaumöl nicht billig ist.
8 Stunden in einem ungeliebten Job ist Verschwendung von Lebenszeit. Wir leben schließlich nur einmal und da ist jede Sekunde kostbar.