Musikkritik - Ein Bericht, eine Meinung, unsere Meinung
Musikkritik - Ein Bericht, eine Meinung, unsere Meinung
Folgendes Thema beschäftigt sich mit einem Zeitungsbericht des "Traunsteiner Tagblatt" vom 04.10.06, Barbara Heigl: Impressionen aus der Unterstadt (Impr. von der 9. Musikkulturnacht in Traunstein).
Hier der Bericht (Auszug):
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Re: Musikkritik - Ein Bericht, eine Meinung, unsere Meinung
Ok, hier mal meine Meinung.
Zitat: ...immer wieder rein optisch erstaunlicherweise an die Comicserie aus den 70ern erinnern.
Aha. Gemeint ist wohl die Comicserie "The Fabulous Furry Freak Brothers" von Gilbert Shelton, welche u. a. in dem deutschen Comicmagazin "U-Comix" erschien. Tatsächlich wird hier der Eindruck erweckt, UFB haben ihren eigenen Bandnamen von einem Comic kopiert.
Ach, aber die Jugend, ...(bla bla bla)...klingt dann eben auch ganz genau so.
HÄÄ??? Welche Drogen nimmt die eigentlich?
Worauf ich hinaus will?
Aha, jetzt kommts...
...als wären sie im Treibsand der Rockgeschichte steckengeblieben.
Treibsand der Rockgeschichte, soso. Dieser Bericht ist aber auch ein Juwel in den Strudeln des Musikjournalismus!
Schön fleißig aus dem Zitatenschatz des Rocks zu zitieren, wirkt wie langweilige Routine, und die ist nun mal nicht besonders umwerfend.
Ja, welche Zitate zitieren wir denn? Meint Frau H. etwa die Liedtexte? Wohl kaum (siehe dazu den Gästebucheintrag von AZ). Wahrscheinlicher ist die Tasache, dass UFB auch noch Songs in A-Dur und im 4/4-Takt spielen; außerdem besteht die Band tatsächlich noch aus einem Sänger, E-Gitarristen, E-Bassisten und Schlagzeuger, scheiß Routine eben. Gottseidank sind aber UFB auch die einzige Band auf der Welt, die sich so zur Schau stellen... Um also nicht ständig Zitate zitieren zu müssen, laden wir Frau H. gerne zur nächsten Bandprobe ein, wir suchen nämlich ab sofort FlötistInnen und TrianglistInnen!
Ich möchte den (Rock'n'Roll') Wahnsinn funkeln sehn!" Möchte man ihnen zurufen.
...dann rufen Sie doch das nächste mal! Allerdings müssen Sie uns dann erklären, wie wir den Wahnsinn zum funkeln bringen können. Diverse Jodel-Einlagen (Shit, Humor in der Rockmusik!), teilw. Sprechgesang in engl. / deutsch, Stil-, Takt- und Tempowechsel in einem Song können es Ihrer Meinung ja nicht sein. Und mit psychedelischen Drogen können wir leider nicht dienen.
Also nochmal zusammengefasst: Diese äußerst subjektive Paranoiaberichterstattung kotzt uns an. Dann sollte man es lieber ganz bleiben lassen, besonders, wenn man nicht weiter wie 3 zählen kann, gell Frau H.?? (Unsere Freunde von "Charly On The Road" bestehen aus VIER Musikern, nicht aus drei, wie in Ihrem Bericht zu lesen ist...). Dies lässt übrigens auch auf Ihre besonders aufmerksame Beoboachtungsgabe schließen.
OK ICH HABE FERTIG - FLASCHE LEER
PS: Ich habe es nachgeprüft: Langweilige Routine ist tatsächlich nicht besonders umwerfend!!!
Re: Musikkritik - Ein Bericht, eine Meinung, unsere Meinung
Ok, dann mach ich mal den Anfang. Ich hab ja dem geschätzten Lead-Sänger einen Kommentar versprochen...
Ich weiss leider nicht allzu viel über euch, aber ich geb's wenigstens zu! *grins*
Ich hatte auch nicht das Vergnügen euch bei der letzten Musik-Kultur-Nacht zu hörenl.
Aber soviel kann ich sagen: Allein schon anhand der kleinen Auswahl der Lieder, die auf eurer Homepage veröffentlicht habt, ist es nicht möglich euch bei Rock (bzw. Rock n' Roll "Wahnsinn") fest zu machen. Da spielen eine ganze Menge andere Einflüsse rein, die ich jetzt nicht alle beim Namen nennen kann und will. Auch machen die Lieder klar, dass ihr auf jeden Fall NICHT konventionell seid. Natürlich hat das die Folge, dass jemand sagen kann: "Das ist nicht mein Fall!". Aber ich denke das könnt ihr vertragen.
Folgendes Zitat will ich zum Schluss noch aufgreifen: "Ach, aber die Jugend, ...(bla bla bla)...klingt dann eben auch ganz genau so."
Das hört sich für mich persönlich nach Midlife-Crisis an. Ich will der Autorin hier nicht zu nahe treten, aber niemand hat sie und ihren Musikgeschmack oder gar ihr Alter angegriffen. Vielmehr drängt sie sich mit dieser Aussage selbst in die vorherige Generation und damit zum (vermeintlich) "alten Eisen".
Hass-Mails bitte direkt hier veröffentlichen oder an die oben genannte E-Mail Adresse. *grins*
Re: Musikkritik - Ein Bericht, eine Meinung, unsere Meinung
Ok, da meine E-Mail Adresse doch nicht oben angezeigt wird, hab ich mich jetzt registriert. :) Aber das hilft immer nich nix... Na gut, dann bleibt meine E-MAil Adresse eben den Administratoren vorbehalten. Ist vielleicht auch besser so. :P
Re: Musikkritik - Ein Bericht, eine Meinung, unsere Meinung
SERS, GloaErtl, dankschen für deinen Beitrag! Da dies hier aber keine Geheimtuerei werden soll, schreib ich auch keine e-Mail, sondern eine Antwort auf dein' Beitrag (QUOTEN nennt man das, gell Zamperl), wie sich's gehört.
Zitat: daGloaneErtl
1. Ich weiss leider nicht allzu viel über euch, aber ich geb's wenigstens zu! *grins*
...dann wird's mal Zeit. Nächster vorrausichtlicher Termin: Geburtstagsfeier vom Schnitzer Steff, irgendwann im Januar. Wir werden allen Bescheid geben!
Zitat: daGloaneErtl
2. Ich hatte auch nicht das Vergnügen euch bei der letzten Musik-Kultur-Nacht zu hörenl.
...selber Schuld. Wieder lieber mit de Fuassballer gsuffa, ha?
Zitat: daGloaneErtl
Aber soviel kann ich sagen: Allein schon anhand der kleinen Auswahl der Lieder, die auf eurer Homepage veröffentlicht habt, ist es nicht möglich euch bei Rock (bzw. Rock n' Roll "Wahnsinn") fest zu machen.
Ja du Rodtzleffe du gscheada!! Wie sollen wir zu unserer ersten Million kommen, wenn wir alle Lieder zum öffentlichen Download ins Netz stellen?? So kommen wir nie zum Friseur...
Zitat: daGloaneErtl
Auch machen die Lieder klar, dass ihr auf jeden Fall NICHT konventionell seid.
(Sieht man ja auch)
Zitat: daGloaneErtl
Das hört sich für mich persönlich nach Midlife-Crisis an. Ich will der Autorin hier nicht zu nahe treten, aber niemand hat sie und ihren Musikgeschmack oder gar ihr Alter angegriffen. Vielmehr drängt sie sich mit dieser Aussage selbst in die vorherige Generation und damit zum (vermeintlich) "alten Eisen".
Hass-Mails bitte direkt hier veröffentlichen oder an die oben genannte E-Mail Adresse. *grins*
Wow. Hiermit setzen wir dich auf die Liste für den nächsten Kammerer Hobby-Psychologiepreis 2006, sehr gut getroffen. Solltest du doch irgendwelche Hassmails bekommen, leit' sie weiter an uns-dafür sind unsere Freunde aus Kolumbien zuständig...
Oiso nacher, dankschen fürn Komment, schauma moi wos no kimmt.
До свидания!
Eicha Webmasta
Re: Musikkritik - Ein Bericht, eine Meinung, unsere Meinung
Nicht veröffentlichte Stellungnahme zum Bericht über Traunsteiner Musikkulturnacht in Traunsteiner Tagblatt von Fr. Heigl am 04.10.2006: Impressionen aus der Unterstadt
Ob als berühmte Band oder als Provinzband wünscht man sich eine zumindest einigermaßen objektive Konzert - Berichterstattung. Dass die darin enthaltene Kritik oft nicht die Perspektive der Protagonisten widerspiegelt, ist schon von früheren Jahrhunderten bekannt. Oft wurde darauf mit Unverständnis reagiert und der Sachverstand der Berichtschreibenden bzw. deren Auffassungsgabe stark angezweifelt. Zitat aus dem Bericht: ...immer wieder rein optisch erstaunlicherweise an die Comicserie aus den 70ern erinnern. Gemeint ist wohl die Comicserie der "The Fabulous Furry Freak Brothers" von Gilbert Shelton, welche u. a. in dem deutschen Comicmagazin "U-Comix" erschien. Tatsächlich wird hier der Eindruck erweckt, Underground Freak Brothers kurz UFB genannt, habe ihren eigenen Bandnamen von einem Comic kopiert. Zitat: Ach, aber die Jugend,... weist uns... einen gemütlichen Platz in der Geschichte zu... Ich möchte ja nicht anmaßend klingen, doch ist das Durchschnittsalter 30 der UFB wahrscheinlich doch um ein Jahrzehnt mit dem Alter der Berichtschreibenden divergierend, so dass man die Vermutung nicht los wird, dass manche mit zunehmenden Alter noch engstirniger und weltfremder denken, als sie es eh schon tun, hierbei bezugnehmend auf die vorherigen Berichte der Fr. H. über UFB. Zudem freuen wir uns um jede Band, vor allem Nachwuchsbands, die mit uns musizieren. Zitat: ... als hätte Sie den Rock gerade erst erfunden. Und das klingt dann eben auch ganz genauso. Wenn uns Fr. H. doch mal verraten könnte, wie man rockt, um als Erfinder dieser Musikrichtung zu gelten, wären wir Ihr sehr dankbar und zudem auch, wie man so tun kann, als hätte man. Zitat: ... als wären sie im Treibsand der Rockgeschichte steckengeblieben. Man ist ja als Sänger und Textschreiber immer offen für Metaphern. Dieser Bericht ist ja auch ein Juwel in den Strudeln des Musikjournalismus! Und wer sich ein bisschen in der Musikszene auskennt, kann nicht anders, als der Aussage zuzustimmen, dass der Rock sich seit Jahren immer wieder wiederholt. Zitat: Schön fleißig aus dem Zitatenschatz des Rocks zu zitieren, wirkt wie langweilige Routine, und die ist nun mal nicht besonders umwerfend. Ja, welche Zitate zitieren wir denn? Meint Fr. H. etwa die Liedtexte? Dann ist mir schleierhaft, wo man Texte, wie die aus Liedern wie "Rindviecha", "Auf da Suach nachm heiligen Bier ", Shithouse door oder Knochenhand",... wiederfindet. Im Gegensatz zu abertausend anderen Band, die im Chiemgau unterwegs sind, wird bei UFB kein einziges Lied nachgespielt. Auch findet sich ein 5/4 oder 6/8 Takt nicht unbedingt im Repertoire vieler Bands. UFB besteht dann außerdem noch tatsächlich aus einem Sänger, E-Gitarristen, E-Bassisten und Schlagzeuger, Scheiß Routine eben. Gott sei Dank sind UFB aber auch die einzige Band auf der Welt, die sich so zur Schau stellt. Zitat: Ich möchte den (Rock'n'Roll') Wahnsinn funkeln sehn!" Möchte man ihnen zurufen. Dann rufen Sie doch das nächste mal! Allerdings müssen Sie uns dann erklären, wie wir den Wahnsinn zum funkeln bringen können, außer unter Einfluss von psychedelischen Drogen, mit denen wir aber leider nicht dienen können. Diverse Jodel-Einlagen, sprich Humor in der Rockmusik, sowie Sprechgesang in englisch und deutsch, Stil-, Takt- und Tempowechsel in einem Song, können es Ihrer Meinung ja nicht sein. Übrigens wäre auch angebracht, die Stimmung und Meinung des Publikums wiederzugeben, (die nach eigenen Recherchen positiv ausfiel), und nicht nur den eigenen subjektiven Mist im Rausch der Paranoia. Wir wünschen uns in Zukunft keine Berichte mehr von Fr. H. über UFB, denn wer nicht einmal erkennt, dass eine Band aus 4 Mitgliedern besteht und nicht aus drei, obwohl man dieser wirklich sehr guten Band Charly on the road über einer Stunde gelauscht hat, ist unserer Ansicht nach nicht dazu auserkoren Berichte zu schreiben, außer vielleicht im eigenen Tagebuch, das sich leider nicht beschweren kann.
Andreas Zaunick Traunstein, den Sänger von UFB
Re: Musikkritik - Ein Bericht, eine Meinung, unsere Meinung
Zum Vergleich (?): Zeitungsbericht "Trosberger Tagblatt" vom 04.01. 2008
Peterskirchen: Traumpfad feiern Zehnjähriges [Traumpfad spielten Coversongs ihrer Helden. Foto: om] Peterskirchen (om). Die "Weihnachtsfeiern" der Peterskirchener Prog-Rocker Traumpfad in Andrés "Music Pub" sind mittlerweile Kult. Anlässlich des zehnten Jubiläums hatte die Band am vergangenen Samstag neben netten Gästen ein paar besondere Schmankerl im Kochtopf, mit denen niemand gerechnet hatte. Die Underground Freakbrothers, Pitchblack und Mosaik feierten mit. Die Underground Freakbrothers aus Traunstein sind mehr eine jener sympathischen Stammtisch-Combos, bei denen der Spaßfaktor und lockere Sprüche stärker gewichtet sind als die Ernsthaftigkeit. LeadKlampfer Rüdiger Riedl glänzt teilweise mit Gitarren-Effekten an Stellen, wo sie keiner je vermuten würde, Andi Zaunick hört man kaum. Schade eigentlich, denn als sie ganz am Ende die Doors-Schatulle öffnen, bekommt man einen Eindruck, um wie viel besser die Band noch sein könnte.
Überraschung des Abends: Pitchblack aus Schnaitsee. Die Youngsters glänzen zwar bislang "nur" mit Coversongs, das dafür aber doch recht eindrucksvoll. Herausragend dabei ist Sänger Simon Graßl, der nicht nur hervorragend singen kann, sondern bei Bedarf auch die Positionen an Schlagzeug oder Gitarre einnimmt. Großes Kino war die Coverversion des RammsteinSongs "Mein Teil" - schwer zu singen und kraftraubend die Kreischpassagen. Die hübsche Lisa Graßl machte nicht nur in der Schießbude eine gute Figur.
Mosaik sind als Live-Band immer eine Bank, musikalisch und humoristisch. Die Obinger glänzten mit zwei englischsprachigen Longtracks, die Erinnerungen an die großen Bands der 70er weckten: Black Sabbath, Led Zeppelin, Deep Purple und Ted Nugent. Stuff Brandstätter am Bass bildete stets eine solide Rhythmusbasis, auf der sich Martin Lukas an der Leadgitarre ordentlich austobte. Frontmann Christian Brach fasziniert nach wie vor mit seiner Ausdrucksstärke und Mimik, doch leider vermisst man seine blonde "diabolische" Mähne etwas. Im Frühjahr will die Band übrigens ihre zweite CD veröffentlichen
Die Hausherren Traumpfad hatten sich für diesen Abend etwas überlegt, mit dem keiner der Gäste gerechnet hatte. Denn es sollte ausschließlich Coversongs ihrer persönlichen Helden geben. Was dann also hieß: Grobschnitt reitet durch die "Sahara", Deep Purple lernen uns das fürchten mit "Demon's Eye", die "Warpigs" von Black Sabbath hinterlassen eine furchterregende Spur und die Kreischorgie von "Hocus Pocus" beschert uns mal wieder ordentliches Halsweh.
Wer noch konnte und wollte, traf sich im Anschluss auf der Bühne zur Jam-Session, die - so hat man läuten hören - bis ins Morgengrauen dauerte. Wiederholung folgt.
...da kennt man eben den Unterschied allein schon am Schreibstil heraus- Manche "Journalist(innen)" sollten sich eben lieber einen anderen Job suchen...
Ad conveniendum nostrum in campis fecundis stellae errantis Zappae!