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Alles über die Blue Lions Leipziz

Alles über die Blue Lions Leipziz

Wir werden so gut es geht über die BLue Lions Leipzig berichten

Re: Alles über die Blue Lions Leipziz

Kein Blue-Lions-Bewerbungsrecht für
eingleisige Oberliga

Die Eishockey-Oberliga und die Blue Lions
Leipzig: Aktuell deutet alles darauf hin,
dass beide in der Saison 2009/10 ohne
einander auskommen müssen. Denn wie der
Präsident des Deutschen Eishockeybundes Uwe
Harnos am Montag auf Anfrage von LVZ-Online
mitteilte, dürfen sich die Löwen für eine
eingleisige Oberliga nicht bewerben. „Die
Ausnahmegenehmigung, die die Gesellschafter
im März erteilt haben, bezog sich nur auf
eine Bewerbung für die Oberliga Nord.
Voraussetzung dafür ist die Teilung."
Aber die wird es nach den Rückzügen von
Rostock, Halle und den Eisbären Berlin
Juniors (LVZ-Online berichtete) kaum geben.
Für die Messestädter hieße das: Teilnahme an
der Regionalliga Ost. Dort hießen die Gegner
dann Jonsdorf, Chemnitz und Schönheide statt
Bad Nauheim oder Herne.

Für den neuen Geschäftsführer der Löwen, René
Franke, ist das ein schwerer Schlag: „Ich
kann mich nicht erinnern, dass zu irgendeinem
Zeitpunkt gesagt worden wäre: Wenn es nicht
zur Teilung kommt, seid ihr raus." Auch
für Insolvenzverwalter Hans-Jürgen Paul, der
Leipzig bei der angesprochenen Sitzung der
Eishockeyspielbetriebsgesellschaft (ESBG) in
Garmisch-Partenkirchen vertrat, sind das bis
dato ungehörte Töne. „Davon ist nie die Rede
gewesen", so der Anwalt.

Im Protokoll zur fraglichen Abstimmung, das
der Redaktion vorliegt, heißt es: „Die Blue
Lions können sich [...] für die Saison
2009/10 zum Spielbetrieb der Oberliga-Nord im
Rahmen des ESBG-Lizenzierungsverfahrens
bewerben. [...] Herr Harnos stellt
abschließend fest, dass mit diesem Votum pro
Leipzig lediglich beschlossen wurden, dass
Leipzig die Chance erhält, sich für den
Spielbetrieb der Oberliga-Nord Saison 2009/10
zu bewerben - nicht mehr und nicht
weniger." Laut Harnos eine eindeutige
Formulierung: „Für mich ist damit ganz klar
gesagt: Kommt es nicht zur Teilung, ist
Leipzig raus."

Für René Franke heißt es angesichts dessen
nun: Handeln. „Ich werde am Dienstag selbst
mit dem DEB und der ESBG Kontakt aufnehmen
und die Lage besprechen. Außerdem werde ich
die Angelegenheit rechtlich prüfen
lassen." Er sei selbst kein Jurist, so
der Lions-Geschäftsführer. „Aber ich habe den
Eindruck, dass der Fall einer Nicht-Teilung
der Liga überhaupt nicht berücksichtigt
wurde. Damit hat sich doch im März niemand
befasst. Da wurde immer von zehn oder
wenigstens acht Nord-Teams ausgegangen."


Sollte die Oberliga allerdings ohne die Lions
beginnen, sei auch das keine Tragik. „Sowohl
die Sponsoren- als auch die Spielerverträge
sind nicht an eine Liga gebunden", so
René Franke. Natürlich müsse man damit
rechnen, dass einige Akteure um die Auflösung
der Vereinbarungen bitten. „Da können wir nur
abwarten. Das hängt sicher auch vom Modus ab,
der in der Regionalliga gespielt wird. Auch
da ist ja noch nichts fest." Klar sei
aber, dass ein Nein zur Oberliga nicht das
Ende des Eishockeys in Leipzig sein wird.
„Wir würden in diesem Fall nur ein Jahr
verlieren, aber in jedem Fall
überleben."

Die Blue Lions sind allerdings nicht die
einzigen, die sich auf kurzfristige
Veränderungen einstellen müssen. Auch auf die
verbliebenen Nord-Ligisten Bad Nauheim, Herne
und Dortmund wartet eine faustdicke
Überraschung. „Sie müssen sich darüber im
Klaren sein, dass in der kommenden Saison
letztmalig eine deutschlandweite Runde
gespielt wird", so Uwe Harnos. „Wer von
den Nord-Teams am Ende der kommenden Saison
nicht in die Bundesliga aufgestiegen ist,
wird wieder in den Landesverband
eingegliedert." Heißt: Der Süden bleibt
künftig unter sich. Wie die Regionalligen
strukturiert werden, ob sie unter Umständen
miteinander verzahnen und wie sich die
Aufstiegsregelung dann gestaltet, ist noch
unklar. Klar ist dagegen, dass auch einen
möglichen Bundesligaabsteiger dieses
Schicksal treffen könnte. Einzige Ausnahme:
Im nächsten Jahr gibt es genügend Teams für
eine zweigleisige Oberliga.

Antje Henselin-Rudolph