Uruguay-Auswandern

Die Wirtschaft

Die Wirtschaft

Dieser touristische Sommer laeuft grandios fuer Uruguay,es geht aufwaerts. Lange waren die Hotels nicht mehr so ausgebucht.
anschliessend eine kritische Einschatzung dar AHK, vom letzten Jahr.
Wirtschaftsstruktur
Als die drei Säulen der uruguayischen Wirtschaft lassen sich die Landwirtschaft, der Bankensektor und die Tourismusbranche bezeichnen, wenngleich sie auch unterschiedlich ins Gewicht fallen. Die Landwirtschaft, überwiegend bestehend aus Viehzucht und Ackerbau, stellt hierbei den Wirtschaftszweig mit der längsten Tradition dar. So beschränken sich auch die industriellen Aktivitäten im Land hauptsächlich auf die Verarbeitung von Lebensmitteln wie Fleisch, Milch und Getreide und die Textil- und Lederindustrie. Weitere Industriezweige existieren darüber hinaus im Bereich der Chemie- und Automobilindustrie, jedoch nur in Ansätzen. Uruguay ist auch im IT-Bereich gut positioniert und hat aufgrund einer vergleichsweise hohen Technologisierung des Landes und gut ausgebildeter IT-Ingenieure gute Chancen, diese Position mittelfristig weiter auszubauen. Auch im schnell wachsenden Bereich der Biotechnologie kann Uruguay auf gute Ressourcen zurückgreifen und der Business und Technologiy Park in Montevideo bietet einen idealen Standort für die Entwicklung dieses Gebiets.
Insgesamt lässt sich Uruguay jedoch eher als Dienstleistungsgesellschaft bezeichnen, was vor allem auf den leistungsfähigen Bankensektor zurückzuführen ist, dem das Land auch die Bezeichnung als "Schweiz Südamerikas" zu verdanken hat. Doch auch der expandierende Tourismusbereich gewinnt an Einfluss auf die uruguayische Wirtschaft. Momentan ist Uruguay dabei, sich auch als Logistikplattform der Region zu etablieren. Aufgrund der guten Ausgangslage, die u.a. durch die von Unternehmern und Behörden verfolgte Strategie der Markterweiterung und durch die Modernisierung der Infrastruktur (Hafen, Freizonen, Eisenbahn, Flughafen, Straßen, Telekommunikation, rechtliche Grundlagen) ermöglicht wurde, könnte Uruguay in naher Zukunft sein Ziel erreichen.
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Uruguay und MERCOSUR
Uruguay gehört neben Argentinien, Brasilien und Paraguay der 1991 geschlossen Zollunion "Mercosur" (Mercado Comun del Sur) an. Chile hat seit 1996 und Bolivien seit 1997 den Status eines assoziierten Mitglieds des Mercosur. Aufgrund der strategisch günstigen Lage Uruguays zwischen den grossen Nachbarn Argentinien und Brasilien und am Mündungsbecken des Rio de la Plata hat sich Montevideo durch Grösse, Ausstattung und Lage des städtischen Freihafens zum logistischen Knotenpunkt der Bündnisregion, als "Tor zum Mercosur" entwickelt.
Die Hauptstadt Uruguays entwickelte sich in den letzten Jahren zum administrativen Zentrum des MERCOSUR. Montevideo ist Sitz des technischen Sekretariats des MERCOSUR und beherbergt drei weitere permanente MERCOSUR-Institutionen: die "Gemeinsame Parlamentarische Kommission des MERCOSUR" ("Comisión Parlamentaria Conjunta"), das Sekretariat des Wirtschafts- und Sozialausschusses ("Foro Consultivo Económico-Social") und seit Ende 2003 das "Komitee der ständigen Vertreter des MERCOSUR" (Comisión de Representantes Permanentes del MERCOSUR).
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Wirtschaftliche Entwicklung
In Betrachtung der Wirtschaftsdaten der letzten zehn Jahre zeichnet sich ein recht bewegtes Bild der ökonomischen Entwicklung Uruguays ab.
Die Jahre 1991 bis 1998 waren von einem dynamischen Wirtschaftswachstum geprägt, das sich in einem durchschnittlichen Anstieg des Bruttoinlandproduktes von real 4,5 % und einer Verdoppelung des Pro-Kopf-Einkommens von 3.229 auf 6.592 US$ wiederspiegelte. Diese Entwicklung liess sich überwiegend auf die positiven Ergebnisse der Dienstleistungs-, Agrar- und Baubranche zurückführen. Lediglich die verarbeitende Industrie hatte zwischen 1990 und 1994 mit den durch den MERCOSUR bedingten Veränderungen zu kämpfen. 1999 wurden jedoch, ausser dem Bau-, Kommunikations- und Logistiksektor, jegliche Wirtschaftszweige von unterschiedlich kritischen Entwicklungen erfasst, die zu einer starken Konjukturabschwächung führten.
Konnte Uruguay noch 1998 ein Wirtschaftswachstum von real 4,5 % verzeichnen, so leidet Uruguay seit 1999 unter der zunehmenden wirtschaftlichen Schwäche der Nachbarländer. Die Abwertung des brasilianischen Real hatte eine Dezimierung der Erlöse aus dem Export zur Folge. Insbesondere der Rückgang der Ausfuhren nach Argentinien und Brasilien, die circa 50 % der uruguayischen Exporte ausmachten, war deutlich spürbar.
In den Jahren 1999, 2000 und 2001 schrumpfte das BIP real um 2,8%, 1,4% und 3,1%. Dieser Trend setzte sich auch in der ersten Jahreshälfte 2002 fort. Nach dem Verlust von über 75% der Währungsreserven des Landes gab die Regierung im Juni 2002 den Wechselkurs zum US-Dollar frei. Im August 2002 verhinderte schnelle internationale Hilfe und eine Reform des Bankensystems eine schwere Bankenkrise, nachdem die Banken wegen des starken Kapitalabflusses vorübergehend geschlossen waren.
Der IWF unterstützte Uruguay, forderte aber eine Haushaltskonsolidierung und Reformen. Durch diese Politik konnte das Schlimmste verhindert werden. Dennoch stiegen die Arbeitslosigkeit (19,2 %) und die Auslandsverschuldung (82% des BIP) auf neue Höchststände. Im Folgejahr kam die Wirtschaft wieder etwas zur Ruhe. Der IWF-Zinsswap ermöglichte eine flexiblere Wirtschaftspolitk was im Laufe des Jahres zu einem Absinken der Inflation und zu einer leichten Erholung am Arbeitsmarkt führte. Vor allem die gestiegenden Exporte sorgten für Auftrieb. Im Laufe des Jahres 2003 verdoppelten sich die Währungsreserven Uruguays im Vergleich zum Jahr 2002 wieder und nachdem das Bruttoinlandsprodukt Uruguays im Jahr 2002 einem negativen Wachstum von -11% unterlag nahm es im Jahr 2003 um 2,5% zu. Seit 1998 kann die uruguayische Wirtschaft somit das erste Mal ein positives Wachstum verzeichnen. Ebenfalls gelang es Uruguay nach dem katastrophalen Einbruch der Staatsanleihen 2002 (Abnahme der Kurse der Staatspapiere um bis zu 80%) und nach 18 Monaten ohne Neuplatzierung, seine Anleihen wieder an private und institutionelle Anleger weltweit zu verkaufen.
Die Schätzungen für die ökonomische Entwicklung im Jahr 2004 fallen unterschiedlich aus. Die aktuelle offizielle Zahl der Regierung lautet 5% in Bezug auf das Wachstum des BIP, während die Voraussagen von diversen privaten Institutionen zwischen vier und neun Prozent liegen.
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Wirtschaftsdaten Uruguays
1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
BIP (in Mio US$) 21.704 22.371 20.912 20.072 18.708 12.273 11.177
Reales BIP-Wachstum (%) 5,0 4,5 -2,8 -1,4 -3,4 -11,0 2,5
BIP Pro Kopf (US$) 6.026 6.111 6.098 5.853 5.566 3.652 3.307
Inflation Konsumenten-Preisindex 15,2 8,6 4,2 5,1 3,6 25,9 10,2
Abwertung UR$ im Vergleich zu US$ % 15,1 8,3 7,5 7,4 12,9 93,7 7,3
Arbeitslosigkeit (%) 11,6 10,1 11,2 13,4 15,2 16,9 15,4
Haushaltsdefizit (% vom BIP) -1,2 -0,9 -4,0 -4,1 -4,3 -4,2 -3,4 (Nov.)
Auslandsschuld (% vom BIP) 28,4 26,9 26,5 29,0 35,4 85,9 102,3
Währungsreserven (in Mio US$) 2207 2590 2599 2773 3099 777 2.087
Daten: B.C.U Banco Central de Uruguay, IWF Internationaler Währungsfonds

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Export - Struktur Uruguays (in Mio. USD)

Export - Struktur Uruguays 2003 (in Mio. USD)
Mercosur 30,9% 715,3
EU 22,6% 521,2
USA 10,6% 244,6
Andere 35,9% 829,5


2001
Brasilien 471,7
Argentinien 330,9
USA 177,9
China 107,2
Deutschland 101,9
Paraguay 87,6
Mexiko 86,3
Spanien 79,0
Großbritannien 77,2
Italien 75,9
Andere 627,4
gesamt 2.223,0
2002
Brasilien 450,6
USA 149,3
Argentinien 115,9
Deutschland 115,4
China 111,8
Italien 94,8
Großbritannien 87,8
Spanien 77,6
Mexiko 73,0
Paraguay 61,2
Andere 664,5
gesamt 2.001,9
2003
Brasilien 508,6
USA 244,6
Argentinien 157,9
Deutschland 147,3
China 98,7
Mexiko 92,8
Italien 92,2
Kanada 89,7
Großbritannien 81,9
Spanien 78,7
Andere 718,2
gesamt 2.310,6

Daten: B.C.U Banco Central de Uruguay, Solicitudes de Exportación
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Import - Struktur Uruguays (in Mio. USD)

Import - Struktur Uruguays 2003 (in Mio. USD)
Mercosur 47,6% 1.042,1
EU 13,4% 293,0
USA 7,6% 165,6
Andere 31,4% 689,7


2001
Argentinien 704,8
Brasilien 625,9
USA 271,4
Venezuela 174,5
Frankreich 128,5
China 121,5
Spanien 100,8
Italien 100,3
Deutschland 93,3
Chile 67,1
Andere 671,8
gesamt 3.059,9
2002
Argentinien 540,6
Brasilien 389,6
USA 164,3
Deutschland 81,2
China 75,3
Frankreich 65,9
Spanien 61,9
Italien 46,4
Venezuela 44,2
Chile 40,1
Andere 454,8
gesamt 1,964,3
2003
Argentinien 572,6
Brasilien 458,8
USA 165,6
China 86,0
Afrika 72,5
Deutschland 61,7
Frankreich 50,5
Italien 50,2
Spanien 42,8
Chile 41,5
Andere 588,2
gesamt 2.190,4

Daten: B.C.U Banco Central de Uruguay, Importaciones de Mercaderias
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Handelsaustausch mit der BRD (Mio. USD)
2000 2001 2002 2003
Exporte Uruguays 93,0 101,9 115,4 147,3
Importe Uruguays 105,4 93,3 81,2 61,7
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Letzte Aktualisierung: 04/05/2004