Bei der
Loveparade sind nach Angaben der Stadt Duisburg 17 Menschen ums Leben
gekommen. "Nach jetzigem Kenntnisstand" seien etwa 80 weitere Menschen
bei dem Unglück im Zugang zum Festivalgelände verletzt worden, teilte
Oberbürgermeister Adolf Sauerland auf der Internetseite der Stadt mit.
Nach Behördenangaben waren die Opfer an einem überfüllten Tunnel über
Absperrungen geklettert und abgestürzt, wobei sie sich tödliche
Verletzungen zuzogen. Bundespräsident Christian Wulff äußerte die
Hoffnung, dass "die Ursachen rückhaltlos aufgeklärt werden".
15 Tote bei Massenpanik auf der Loveparade
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Sauerland erklärte, die Stadt habe im Vorfeld
der Loveparade mit den Veranstaltern "ein stichhaltiges
Sicherheitskonzept" ausgearbeitet. Ermittlungen müssten nun den genauen
Hergang des Unglücks klären. Nach Behördenangaben waren die Opfer an
einem überfüllten Tunnel über Absperrungen geklettert und abgestürzt,
wobei sie sich tödliche Verletzungen zuzogen.
Das Unglück
ereignete sich am Samstag kurz nach 17.00 Uhr. Der Tunnel sollte
vorherigen Planungen zufolge einziger Zugang zum Loveparade-Gelände am
alten Duisburger Güterbahnhof sein. Nach dem Unglück wurden laut Polizei
alle Notausgänge des Areals geöffnet, die für den Verkehr gesperrte
Autobahn 59 neben dem Güterbahnhof wurde als Fluchtweg freigegeben.
Nach
Angaben der Polizei wurden im Bereich des Tunnels "Menschen überrannt".
Die Techno-Party wurde nach dem Unglück zunächst fortgesetzt. Der
städtische Krisenstab habe gewollt, "dass diese Veranstaltung in Ruhe
ausklingt" und keine Panik entstehe, begründete Rabe die Entscheidung.
An der zum dritten Mal im Ruhrgebiet veranstalteten Loveparade hatten
nach Angaben der Organisatoren über den gesamten Tag verteilt 1,4
Millionen Menschen teilgenommen.
Augenzeugen äußerten scharfe
Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen bei dem Raver-Spektakel. Es habe
im Tunnelbereich "einfach gar keine Ausweichmöglichkeit" gegeben, sagte
eine Teilnehmerin im WDR-Fernsehen. Auch Loveparade-Gründer Dr. Motte
kritisierte in seinem Internet-Blog, ein einziger Zugang durch einen
Tunnel berge "die Katastrophe in sich".
Die Veranstalter der
Loveparade sprachen den Angehörigen der Opfer in einer
Internetmitteilung ihr Beileid aus. "Unser Anliegen, ein fröhliches
Miteinander von Menschen durchzuführen, ist heute von den tragischen
Unglücksfällen überschattet worden", hieß es in der kurzen Erklärung auf
der Internetseite www.loveparade.net, die auf völlig schwarzem
Hintergrund erschien. "Unser aufrichtiges Beileid gilt allen Angehörigen
und unsere Gedanken sind bei denjenigen, die derzeit noch versorgt
werden müssen."
Wulff reagierte mit Bestürzung auf das Unglück.
"Eine solche Katastrophe, die während eines friedlichen Festes
fröhlicher junger Menschen aus vielen Ländern Tod, Leid und Schmerz
verursacht, ist furchtbar", erklärte Wulff nach Angaben einer
Sprecherin. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich
"entsetzt" und "traurig" nach dem Unglück. "In diesen schweren Stunden
bin ich in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer", erklärte Merkel.