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Rekordsommer in den USA verursacht massenhaftes Fischsterben

Rekordsommer in den USA verursacht massenhaftes Fischsterben

Lincoln/USA (dapd). Der heiße, trockene Sommer im Mittleren Westen der USA fordert seinen Tribut: Zehntausende Fische verenden in ausgetrockneten Flüssen und bei Wassertemperaturen um die 36 Grad.

Allein im US-Bundesstaat Iowa sollen nach Angaben von Experten rund 40.000 Störe verendet sein. Im Bundesstaat Nebraska sprechen Fischereivertreter von Tausenden toten Fischen im Platte River, darunter vom Aussterben bedrohte Schaufelstöre. Und in Illinois sagen Biologen, dass die Hitze Zehntausende Barsche und Welse umgebracht sowie das Überleben großer Saugkarpfen gefährdet hat.

Die Fische sind Opfer eines extrem trockenen und heißen Sommers. Nach offiziellen Erhebungen erleben fast zwei Drittel der US-Bundesstaaten - unterschiedlich stark ausgeprägt - Dürre. Mehr als 3.000 Hitzerekorde wurden im vergangenen Monat gebrochen.

So etwas habe ich noch nie in meiner Karriere gesehen, und ich bin hier seit mehr als 17 Jahren", sagt Mark Flammang, ein Fischerei-Biologe am Referat für natürliche Rohstoffe in Iowa. Die dortigen Experten beziffern den Wert der allein im Des Moines River tot aufgefundenen Störe auf fast zehn Millionen Dollar (8,06 Millionen Euro). Störe sind als Lieferant von Kaviar hochbegehrt.

"Diese Fische waren für Abertausende von Jahren in den Flüssen und haben sich an alle Wetterbedingungen angepasst", sagt Flammang. "Aber manchmal scheint es, dass Bedingungen herrschen, die den Toleranzbereich sprengen." Ab 27 Grad bekommen Störe Gesundheitsprobleme, sagt Flammang.

Experten besorgt über Langzeitfolgen

Auch in Illinois ist die Situation dramatisch. "Wir sprechen über Hunderttausende tote Fische, vielleicht sogar schon Millionen", sagt Dan Stephenson vom dortigen Referat für natürliche Rohstoffe. Darunter seien wahrscheinlich Tausende von Edelfischen. "Dieses Jahr ist wirklich, wirklich schlecht - unverhältnismäßig schlecht im Vergleich zu anderen Jahren", sagt Stephenson.

Am Powerton Lake in Illinois haben tote Fische die Wasserzufuhr eines Kohlekraftwerks verstopft und zur zeitweiligen Notabschaltung geführt, bestätigte ein Sprecher des Betreibers. Während sonst im Sommer die Fische meist in kleinen Bächen und Tümpeln sterben, erwischt es sie dieses Jahr fast überall, sagt Stephenson.

Wie anderswo treiben auch im Platte River in Nebraska massig tote Fische. "Es sind viele Meilen Fluss und viel toter Fisch", sagt Daryl Bauer, ein örtlicher Fischerei-Manager. "Die meisten der Fische sind kaum noch identifizierbar. In dieser Hitze verwesen sie sehr schnell." Bauer befürchtet bei anhaltend hohen Temperaturen schrumpfende Fischbestände wie Mitte der 2000er Jahre.

"Diese beiden letzten Jahre sind die heißesten, die wir je erlebt haben", sagt in Kansas der Fischerei-Experte Dog Nygren. Das Wetter könne Einfluss auf das Vorkommen verschiedener Fischarten haben. "Barschen etwa kommen diese hohen Wassertemperaturen nicht zugute, aber widerstandsfähigere Arten könnten von einem Schwund unter Raubfischen profitieren." Noch ist der Sommer nicht vorbei.

Quelle

https://de.nachrichten.yahoo.com/rekordsommer-den-usa-verursacht-massenhaftes-fischsterben-162517693.html