Der deutsch-uruguayische Kommunist Ernesto Kroch ist in der Nacht zum Sonntag im Alter von 95 Jahren verstorben. Kroch hatte als jüdischer Jugendlicher in Deutschland Widerstand gegen die Nazidiktatur geleistet. Im November 1934 verhaftet, wurde er zu einer 18monatigen Gefängnisstrafe verurteilt und anschließend in das KZ Lichtenburg eingeliefert. 1937 konnte er Deutschland verlassen und nach Uruguay emigrieren.
Ernesto Kroch über den Sozialismus im 21. Jahrhundert und die Casa Bertolt Brecht *
Der deutsche Kommunist und Gewerkschafter Ernesto Kroch war in dieser Woche in der ND-Redaktion zu Gast. Der 94-Jährige mischt sich noch immer in die Kämpfe der Zeit in seiner Exilheimat Uruguay ein. Und verfolgt von dort, wie sich zeigte, auch aufmerksam den Weg der deutschen Linken. Kroch, der als jüdischer Jugendlicher dem Widerstand gegen den Faschismus angehörte und Mitglied der Kommunistischen Partei/Opposition war, wurde von den Nazis ins KZ Lichtenburg gesperrt. Später emigrierte er nach Uruguay. Nach dem Militärputsch 1973 musste er erneut in den Untergrund und ging 1982 in die BRD ins Exil. 1985 kehrte er nach Lateinamerika zurück. Gabriele Oertel sprach mit ihm für das Neue Deutschland (ND) und Ulli Winkler fotografierte.