Vampirbiss Forum - Fan-Fiction

Scheidewege (4. Kapitel)

Scheidewege (4. Kapitel)

so... meine geschichte... ich habe den teard noch mal neu geöffent und hoffe das jetzt alles past...
viel spaß beim lesen und ein review wäre nett ♥

Titel: Scheidewege

Autor: isch…bad vampire prnicess

Genre: Fantasie/ Liebe

Altersbeschränkung: 12, kann aber noch erhöht werden falls nötig

Wichtige Personen: Emily, Christof, Simon, Sylvia, Tom, usw.

Inhalt:
Emily und ihr Bruder Simon ziehen mit ihrer Mutter
nach einem Streit der Eltern zu ihrem neuem Freund Tom.
Dort lernt sie den netten, geheimnisvollen
und äußerst attraktiven Christof kennen. Doch bald
muss sie sich entscheiden, entweder für Christof,
Simon oder Tom. Denn alle kann sie nicht haben…


____________________
Wie lange ich lebe, liegt nicht in meiner Macht. Dass ich aber, sobald ich lebe, wirklich lebe, das hängt von mir ab.

Sei du selbst... denn die anderen gibt's ja schon.

Glücklich ist nicht, der anderen so vorkommt, sondern wer sich selber dafür hält. (Seneca)

Remember the feelings, remember the day.
My stone heart was breaking, my love ran away. This moments I knew
Would be someone else,
My love turned around and I fell
be my bad boy, be my man
be my weekend-lover but don't be my friend
you con be my bad boy

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am 13.4. 2008 - 500 Beiträge

mein Vampir: Dante

Re: Scheidewege (4. Kapitel)

und hier ist das 1. kap:
(wirklich erste kap)

1. Kapitel
Die Scheidung
(3. 979 Wörter)

Emily und Simon waren Geschwister, sie lebten mit ihren Eltern Herr und Frau Berger in einem schicken Einfamilienhaus am Rande einer größeren Stadt, es könnte Wien gewesen sein, aber da es nicht so wichtig ist, forschen wir auch nicht weiter nach.
Emily hatte braune Haare, die ihr bis zu den Schulterblättern reichten. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bekam sie starke Korkenzieherlocken. Alle beneideten sie darum. Sie hatte den perfekten Körper, aber sie war, trotz allem nicht besonders beliebt in der Schule.
Simon war ihr im Aussehen sehr ähnlich, aber mit den Freunden wahren da große Unterschieden. Er hatte ebenfalls braune Haare, das er immer zu schicken Frisuren gelte – seine Mutter war damit nicht ganz einverstanden, aber das störte ihn herzlich wenig. Er war groß, hübsch und bei seinen Klassenkolleginnen sehr beliebt.
Die beiden Geschwister hielten in allen Situationen zusammen und wahren sich in (fast) allen Dingen einer Meinung. Die beiden ergänzten sich super, Emily hatte viel Fantasie und lachte gerne. Simon lachte auch gerne, blieb aber realistisch. Sie unternahmen zusammen gerne Ausflüge mit dem Rad. Sie kannten schon die ganze Gegend in und auswendig. Ihre Ausflüge wurden mit dem Alter immer größer und länger. Meist blieben sie zwei Tage weg, da beide gerne unter freiem Himmel schliefen.
Ihre Eltern wahren damit nicht ganz so zufrieden – sie wahren mit den meisten Sachen, die die beiden machten unzufrieden. Vor allem ihre Mutter Sylvia Berger hatte immer was zu meckern. Sie nörgelte den ganzen Tag, hier einpaar Beispiele: In der Früh begann mal alles damit, dass die beiden nicht so schnell aus den Federn kamen wie sie es gern hätte, beim Frühstück musste dann das Wetter daran glauben, entweder war es zu nass (es regnete) oder die Sonne schien zum Fenster hinein, dann hieß es, es währe zu heiß und die Blumen würden eingehen. Danach machte sie Stress wegen der Schule, reibt den beiden noch einmal alle ihre Fehler unter die Nase, das braucht dann wieder so lang, dass die beiden den Zug fast versäumten – was dann wieder zu ewiglangen Predigten führte. Man könnte jetzt noch weiter schreiben, aber zum Schutz der Leser lassen wir das lieber.
Emilys Vater, Stefan Berger, war da kaum besser. Die beiden Geschwister sahen ihn kaum, da er ein wichtiger Geschäftsmann war, der alles für seien Ruf tat. Er arbeitete hart und lang, oft war er auf Geschäftsreisen. Wenn es nicht so war, dann sahen ihn die beiden nur wie er in der Früh die Treppe herunter gerannt kam, in einem todschicken Anzug und einem Aktenkoffer in der Hand. Er hatte braunes Haar, genauso wie Simon, nur trug er es kürzer und streng nach hinten gekämmt. Wenn sie beiden Männer des Hauses dann doch einmal aufeinander kamen, nahm Emily den schnellsten Weg aus dem Raum, oder sie half ihren Bruder so gut wies ging. Meistens ging es um das Gewand, was Simon trug oder seine Haare, oft war es auch das Taschengeld, wenn man mehr brauchte. Wenn die Kinder Pech hatten kam dann noch ihre Mutter und half dann ihrem Mann tatkräftig.
Aus diesen Gründen meldeten sich die beiden in vielen Kursen an oder stellten sich als Nachhilfe Lehrer zu Verfügung, nur um länger von zuhause weg zu bleiben. Die beiden murrten aber kaum über ihr Leben, da sie es im Großen und Ganzen eh gut hatten. Die beiden hatten ein eigenes Zimmer, jeder einen Computer, Handy und im Kasten hing die neueste Mode. Ihre Eltern schickten sie immer mit Geld Kleider einkaufen, da sie zuwenig Zeit hatten, um stundenlang durch Geschäfte zu gehen und Hosen zu probieren – so auch die verschiedenen Meinungen beim Gewand. Im Wohnzimmer stand ein großer Fernseher, mit allen DVDs die neu am Markt waren und im Garten war ein großer Swimmingpool. Und in der Garage standen zwei neue Autos. Also alles was das Herz begehrt.

Simon und Emily waren wieder auf Radtour gewesen, eine ganze Woche, die Ferien hatten begonnen und nach der Zeugnisverteilung sind die beiden, mit einpaar anderen Jungs losgeradelt. Sie hatten eine sehrschöne Zeit und Emily währe gerne länger geblieben. Aber sie wollten ihre Eltern auch nicht zulange alleine lassen, sie könnten ja auf dumme Ideen kommen. Ihre Freunde hatten sie vor ihrem Haus abgesetzt und nun schoben sie die Räder in die Garage. Die beiden gingen zur Hintertür, die in die Küche führte, da die Vordertür immer abgeschlossen war und keiner der beiden einen Schlüssel mit hatten. Das Küchenfenster stand offen und der Geruch von angebratenen Zucchini wehte zu ihnen. Ihre Mutter war, auch wenn man es nicht glauben will, eine hervorragende Köchin, bei der nichts anbrannte, was nun die beiden noch mehr verwunderte. Emily ging zum Fenster hinüber und schaute in die Küche. Sie war ordentlich aufgeräumt, wie immer, nur auf dem Herd stand eine Pfanne mit bereits schwarzen Zucchinischeiben. Niemand war da. Eine eigenartige Ruhe lag über dem Zimmer. Emily die sofort sich die schrecklichsten Geschichten ausgedacht hatte, schlich zur Küchentür, öffnete sie und trat ein. Simon folgte ihr. Simon ging ins Wohnzimmer und blickte sich. Emily ging derweil in das Esszimmer. Und dort saß ihre Mutter, das Gesicht mit den Händen verborgen und weinte, Emily hatte nämlich etwas Nasses auf ihren Händen entdeckt, was verdächtig nach Tränen aussah. Ihr Vater stand mit dem Rücken zu ihr und starrte aus dem Fenster, seine Hände waren vor seiner Brust verschränkt. Er strahlte frostige Kälte aus. Emily stand etwas unschlüssig im Türrahmen, dann machte sie einpaar Schritte zurück und schlich zu Simon hinüber ins Wohnzimmer. Sie hatte sofort geschnallt, Familienstreit. In solchen Fällen, wollte Emily nie alleine sein. Denn meistens fehlten ihr die richtigen Worte, und sagte dann was Falsches. Es war immer schwierig die Sätze so zu formulieren, dass keiner der beiden Eltern sich verletzt fühlt. Was Emily am meisten aus der Bahn warf, war dass ihre Mutter weinte. Sie weinte sonst nie. Aber nun weinte sie und ihr Vater tröstete sie nicht einmal, im Normalfall hielten die Eltern zusammen und auch Streit war schnell vergessen. Doch diese Kälte, die ihr Vater ausstrahlte, war Emily unbekannt und unangenehm. Simon kam zu ihr und blickte sie fragend an, scheint’s musste sie blass geworden sein.
„Was ist los?“
Es war kaum mehr als ein Flüstern, was über seine Lippen kam. Wies aussah musste er kapiert haben, dass irgendwas passiert ist. Emily machte ihm mit einer ungeduldigen Handbewegung klar, dass er ihr folgen sollte. Sie führte ihn ins Esszimmer und blieb dann stumm neben ihm stehen. Simon machte einen Schritt vor, wobei er etwas fester auftrat, damit die Zerstrittenen seine Anwesenheit merkten. Mr. Berger blieb weiter hin wie versteinert am Fenster stehen, aber seine Frau hob den Kopf und blickte die beiden aus geröteten Augen an. Ihr Blick wanderte zwischen Simon und Emily hin und her, bis er schließlich auf Simon hängen blieb.
„Kinder, geht auf euer Zimmer und seit still!“
Das war Herr Berger. Seine Stimme war schneidend und jeder Taube hätte herausgehört, dass er keinen Widerspruch duldete. Simon atmete einmal tief ein und durchbohrte seine Mutter mit einem vorwurfsvollen Blick. In seinen Blick standen so viele Fragen, dass Emily ihren Blick senkte und nervös von einem Fuß auf den anderen trat. Sie würde erst gehen, wenn ihr Bruder ging und der ging, wenn er seine Fragen beantwortet bekommen hatte. Emily wusste, dass das den Streit nicht besser machte.
„Warum habt ihr euch gestritten?“
Simon stellte diese Frage in den Raum, mit einem Ton, der Häuser zum Einsturz brachte. Na ja,... nicht gleich Häuser, aber Mauern.
Seine Mutter rutschte unruhig auf ihren Sessel hin und her. Emily merkte sofort, ihre Mutter versuchte sich aus der Sache heraus zu reden, fand aber nicht die richtigen Worte. Emily sah das mit einer, ihr fremden, Genugtun.
„Ich... äh... und euer Vater haben-“
Scheint’s hatte ihre Mutter doch ihre Stimme wieder gefunden.
„Ich weiß, ihr habt gestritten...“
Simon hatte sie ungeduldigen Tones unterbrochen.
„Pass auf in welchen Ton du sprichst!“
Mr. Berger hatte sich nun umgedreht und funkelte Simon an.
„Aber warum streitet ihr?!“
Simon ignorierte seinen Vater einfach großzügig.
Doch da hörte Emily Schritte auf der Treppe. Zögernd drehte sie sich um und sah direkt in die braunen Augen eines großen Mannes. Ein Ton der Überraschung drang über ihre Lippen. Wer war dieser Mann? Er grinste sie nur an und schob sich dann an ihr vorbei. Auch Simon machte ein etwas verwirrtes Gesicht, fing sich aber dann schnell wieder und bohrte seine Mutter wieder mit Blicken.
„Wer ist dieser Mann?“
Simon warf dem Eindringling einen angewiderten Blick zu. Emily verstand ihn, wie konnte dieser rücksichtslose Mensch mit so meiner Selbstverständlichkeit in einen Familienstreit eindringen?! Sie beobachtete ihn bei jeder seiner Bewegungen, was für ein eingebildeter Mensch der doch war!
„Das ist der Mann eurer Mutter.“
Herr Berger sagte das mit einer Stimme, der sehr gut mit Simons angewidertem Blick harmonierte. Auch er schaute ihn mit einem Blick der Sorte Zerfall-zu-Staub-du-A**** an.
„Was soll das heißen ‚der Mann eurer-’?!“
Weiter kam er nicht, da seine Mutter wieder zum weinen begann. Unter Tränen erzählte sie ihnen was passiert war.
„Tom und ich waren verheiratet und dann haben wir uns geschieden... Ich hab euren Vater kennen gelernt und wir haben geheiratet, aber dann hab ich ihn wieder getroffen... und dann haben wir uns regelmäßig getroffen... und... und...“
(Immer wenn „...“ ist, dann muss man sich eine Seufzer, ein Schluchzen, ect. denken.) Sie wurde immer leiser, bis sie schlussendlich verstummte. Emily hatte verstanden, sie wusste auch wie die Geschichte weiter geht. Ihre Mutter hatte sich mit diesen Typen öfter getroffen, und mit der Zeit war die Liebesflamme wieder neu aufgeflackert und dann hatte sie ihn mal zu sich eingeladen, wie niemand zu hause war und dann wollte er wahrscheinlich mehr und schlussendlich sind die beiden im Bett gelandet. Ihr Vater hatte aber bereits Verdacht geschöpft und hatte sie bei frischer Tat ertappt. Das hatte Emily wirklich nicht erwartet, vor allem nicht von ihrer Mutter. Sie war doch immer so streng und korrekt...
Simon schien auch kapiert zu haben und schaute seine Mutter, dann den Typen und zum Schluss seinen Vater an, bei ihm verharrte sein Blick, bis er den Kopf schüttelte und zu Emily blickte. Sie erwiderte den Blick und dann drehte sie sich um und verließ den Raum.
„Wir gehen dann mal Koffer packen.“
Sagte Simon Schulter zuckend. Er folgte Emily hinauf in ihre Zimmer.
„Warte...!“
Herr Berger machte einen mickrigen Versuch die beiden aufzuhalten.
Emily ging die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Dort war es aber dann vorbei mit der Ruhe und der Emotionslosigkeit und sie warf sich schluchzend auf Bett. Sie weinte und weinte. Simon öffnete nach kurzen die Tür und trat leise ein. Auch er wirkte schockiert, aber etwas gefasster. Er setze sich zu ihr auf die Bettkante und legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter. Emily richtete sich auf und blickte ihn durch einen Tränenschleier an. Wie froh sie doch über die Nähe des großen Bruder war! Gegen nichts hätte sie ihn eingetauscht. Sein Schweige war tröstender als irgendwelche leere Aussagen, die viele sagen, in der Hoffnung zu Trösten.
Nach einiger Zeit setzte Emily sich gerade auf und blickte sich im Zimmer um.
„Wir sollten unsere Koffer packen.“
Emily blickte Simon an und wartete auf eine Antwort. Dieser erhob sich und wand sich zum gehen.
„Ich glaub du hast Recht, aber bei jeder Entscheidung die du fällst, ich bleib bei dir.“
Dann ging er. Emily war froh so dass er so dachte. Ein Streit zwischen ihnen würde sie nun wirklich nicht verkraften. Was sollte aber aus ihnen werden? Für welchen der beiden Eltern sollte sie sich entscheiden? Für ihren Vater? Oder doch lieber für ihre Mutter? Wer würde hier bleiben? Würde ihre Mutter zu ihren alten Mann ziehen? Was würde Simon machen? Würde er bei ihrer Mutter bleiben? Solch Fragen plagten sie. Sie kannte keine Antwort darauf, nur dass sie eine Entscheidung fallen müsste.
Von unten drangen die aufgeregten Stimmen ihrer Eltern. Wahrscheinlich stritten sie ums Haus oder das Geld. Emily hatte schon unten gemerkt, dass es eine Wiedervereinigung der Familie unmöglich war. Und sehr deutlich hatte sie auch gespürt, dass keiner mehr eine Nacht länger in diesen Haus bleiben wollte (deswegen auch das sofortige Kofferpacken).
Der Geruch der verbrannten Zucchini kam durch den Spalt des halb offenen Fensters. Scheint’s hatte sich noch niemand um sie gekümmert. Emily stand auf und ging die Treppe hinunter. Aus irgendeinem Grund schlich sie am Esszimmer vorbei, und ging in die Küche. Dort stand auf dem Herd immer noch unberührt die Pfanne mit den Zucchinischeiben, sie waren schon ganz schwarz und ungenießbar. Emily nahm die Pfanne von der Herdplatte und trug sie zur Spüle hinüber. Da drang die Stimme ihrer Mutter zu ihr hinüber.
„Ich werde zu Tom ziehen, noch heute, ich halt es hier nicht mehr aus!“
„Gut dann geh doch!“
Herr Berger brauste wütend auf.
„Beruhigen Sie sich wieder! Meinet wegen nehmen wir auch die Kinder.“
Das war Tom. Emily glaubte sich verhört zu haben. Wer nahm schon die Kinder eines anderen Mannes bei sich auf, und das noch dazu von einen Tag auf den andern?!
„Umso besser, sie sind ja genauso schlimm wie du!“
Auf diese Aussage ihres Vaters folgte ein ausstöhnen mütterlicher Seite und ein wütendes knurren von Tom und sonnst war alles still. Auch Emily hatte mitten in der Bewegung verharrt. Alle ihre Muskeln spannten sich an. Wie konnte ihr Vater es wagen! Am liebsten währe sie jetzt zu ihm gegangen und ihm mitten ins Gesicht gesagt, dass er schlimmer als dieser Tom ist. Doch ihr Verstand hielt sie davon ab. Sollte dieser Trottel doch sagen was er will, sie und wahrscheinlich auch Simon würden zu ihrer Mutter ziehen. Energisch stellte sie die Pfanne ab. Etwas zu energisch.
„Emily?!“
Ihr Vater hatte bemerkt, dass sie ihn belauscht hatte. Warum merkte er immer, dass sie ihn belauschte? Langsam ging sie ins Esszimmer. Was würde ihr Vater sagen? Würde er sich entschuldigen? Würde er sich verteidigen?
Angekommen blieb sie in der Türe stehen. Erwartungsvoll schaute sie von einem zum anderen. Emilys Mutter hatte scheint’s wieder geweint, oder ihr war etwas ins Auge gekommen. Emily tippte aber aufs erste, da beide verdächtig rot und wässrig wirkten. Ihr Vater dagegen funkelte nur wütend in die Runde. Tom lächelte sie munter an, er schien über seine Lage froh zu sein.
„Warum hast du uns belauscht?“
Emily kam es vor, als wenn in seiner Stimme ein wenig gebrochenes Selbstbewusstsein mitschwang. Scheint’s ging es ihm schon unter die Haut, aber er konnte seine Gefühle gut genug unterdrücken- im Gegensatz zu seiner Frau.
„Ich hab mich um die verbrannten Zucchini gekümmert.“
Antwortete sie Wahrheitsgetreu.
„Interessante Ansicht von Belauschung…“
Gab er kühl zurück. Mit ihm war heute wirklich nicht gut Kirschen essen.
„Ihr hab halt so laut geredet, ich hätt‘ es auch gehört wenn ich noch oben währ.“
Nun wurde auch Emily ungemütlich. Ihr Vater gab ein schwer deutbares Geräusch von sich, man wusste nicht recht ob es einen Reifen dem die Luft ausgeht, oder doch lieber ein Pferd mit Atemproblem darstellen sollte. Emilys Mutter beobachtete den Streit – ähm… Diskussion – mit verweinten, großen Augen. Tom konnte das Grinsen einfach nicht lassen. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd, ihm schien es zu gefallen, dass die Familie im Streit auseinander ging. Aber was soll’s, Emily brauchte keinen Vater, der sie als nutzlos bezeichnete. Sie setzte das beste Schmollgesicht auf was sie schaffte. Tom konnte es einfach nicht an sich halten, er prustete einfach los. War ihr Schmollgesicht wirklich so lächerlich? Aus dem Schmollmaul wurde in Hundertstelsekunden ein eiskaltes Funkeln. Tom beruhigte sich wieder und lehnte sich erwartungsvoll zurück. Emilys Vater hatte scheint’s von dem ganzen nichts mitbekommen – was sie auch erwartet hatte – und glaubte jetzt, dass ihm die unterkühlten Blicke galten, ihm war wirklich nicht zu helfen.
„Ich geh dann wieder, hier hält man es nicht aus!“
Emily ließ ihren kalten Blick noch einmal durch die Runde gleiten – jetzt bekam auch Herr Berger seine, ach so gewünschten, Frost-Blicke. Mit einer formvollendeten Umdrehung, das heißt, die Haare müssen schön fliegen, gerecktes Kinn… - ihr wisst was ich mein, verließ sie den Raum.
Frau Bergers Blick blieb noch eine Weile auf der Stelle, wo Emily stand, ruhen. Es wirkte als ob sie dort etwas sehen würde, was die anderen nicht sehen konnten – da war auch nichts, nicht dass ihr glaub, sie hätte die Gabe magische, unsichtbare, … Dinge zu sehen.

Mit sehr gekränkter Miene stampfte Emily die Treppe hinauf, sie hatte auch alle Gründe dazu. Was fiel ihrem Vater denn ein, so über sie und ihren Bruder zu reden?! Konnte man diesen Menschen noch überhaupt helfen? Wie hatte sie die ganze Zeit neben ihm leben können, genau genommen 15 ganze Jahre. Hatte er schon die ganze Zeit so über sie gedacht? Wahrscheinlich nicht, erst als er diese Frau da kennen gelernt hatte. Diese Frau. Emily hatte sie ganz vergessen. Sie hatte ihm mit dieser Frau in der Stadt gesehen, in einem Kaffee. Dort war er früher auch immer mit ihrer Mutter hingegangen. Seit dem Emily in dort gesehen hatte, arbeite er viel mehr, war gereizter, war öfter auf Geschäftsreisen,… Warum war ihr das nie aufgefallen!? Ihr Vater hatte auch eine Freundin! Was war das für ein verlogenes Rattennest. Emily blieb stehen und dachte nach. Was sollte das, ihre Eltern vertrugen sich doch, warum brauchten sie da andere Leute, denen sie Zuneigung gaben, hatten sich ihre Eltern schon früher zerstritten? Warum war es ihr nie aufgefallen, war sie zu oft weg gewesen? Am liebsten wäre sie jetzt hinuntergegangen und hätte es ihm laut und deutlich ins Gesicht gesagt, dass sie ihn durchschaut haben. Aber sollte sie jetzt noch ihre Mutter mit solchen Schocks belasten. Warum verschwendete sie jetzt so viel Gedanken an diesen Vater! Sie sollte sich doch eher Gedanken über ihren neune Vater machen, über Tom. Tom. Sie kannte ihn gar nicht und nun sollte sie ihm vertrauen, ihm ihre Zukunft anvertrauen. Was wen er ein Kinderschänder ist, der sie vergewaltigen wird. Emily verwarf den Gedanken gleich wieder. Tom machte einen netten Eindruck, viel Gedanken wird er sich zwar nicht gemacht haben, als er sich meldete, die Kinder auf zu nehmen.
Nun würde sie umziehen. Sie war noch nie umgezogen, nicht einmal als Baby. Eine gewisse Aufregung kam in ihr auf. Was würde sie erwarten? Erfreuliches? Negatives? Im inneren hoffte sie, den Neuanfang zu schaffen. Unter Neuanfang verstand sie, alles wirklich alles, neu beginnen. Alles, bis auf die Freundschaft mit ihren Bruder. Sie wollte neu Leute kennen lernen, neue Freunde finden, neue Lehrer, die sie mochten. Neue Landschaften zum erkunden, sie hoffte doch sehr, dass sie diesmal nicht so oft weg wollten, weil zuhause es am schönsten ist. Wo wohnte eigentlich Tom? Woher sollte sie das wissen, sie kannte ihn ja gerade erst eine halbe Stunde. Und noch dazu hatte sie nie mit ihm geredet. Da war es doch verständlich, dass sie das nicht wusste, man weis ja auch nicht wenn man in der U-Bahn steht und eine Person eine viertel Sunde lang anschaut, wo er wohnt, außer man hat Telepathische Kräfte. Die hatte Emily nicht und deswegen ließ sie sich überraschen und ging Koffer packen.
Im Zimmer fand sie zwei Koffer auf ihrem Bett liegend vor. Simon hatte scheint’s sie vom Dachboden geholt. Emily holte tief Luft – das war für sie so etwas wie der Startschuss – und begann alles in die Koffer zu packen, was sie nur fand. Ich will euch jetzt nicht mit ewiglangen Beschreibungen vom Kofferpacken zu todelangweilen – so viele Begräbnisse, würde ja auffallen, und dann würde ich in den Knast wandern – deswegen überspringen wir das.
Nach langen hin und her laufen hatte Emily alle ihr sieben Sachen zusammen und ging zu Simon hinüber ins Zimmer. Die Wände waren kahl, was Emily etwas irritierte, da sie es gewöhnt war, dass sein Zimmer mit Postern vollgepflastert war. Auf dem abgezogenen Bett standen mindestens fünf Kartons und drei zu platzen volle Koffer - fast wie bei ihr.
„Hallo, kannst du mir beim tragen helfen?“
Simon blickte auf und grinste sie munter an. Er schien die Scheidung der Eltern kaum was zu machen.
„Natürlich, für das sind Brüder ja da.“
Emily schaffte es auch noch zu einem Lächeln, wahrscheinlich sah es so künstlich aus, dass es schon wieder glaubhaft wirkte. Simon erhob sich und ging mit ihr in ihr Zimmer und half ihr wie versprochen beim Tragen – für was anderes sind Brüder ja nicht da. Im Zimmer erzählte Emily ihrem Bruder, was sie gehört hatte. Er sah das ganze etwas gelassener.
Als die beiden Kinder mit dem gewissen und auch gewünschten Lärm die Treppe runter kamen, schaute ihr Vater aus dem Elternschlafzimmer.
„Was soll der Lärm?!“
„Dir kann man auch nichts recht machen…“
Gab Simon kühl zurück.
„Ach hat deine kleine Schwester dir schon alles gepetzt.“
Mann, war der heut giftig!
„Ja hat sie, ich bin auch froh darüber.“
Simon beachtete seinen Vater weiter nicht und schob sich an ihm vorbei – er war den beiden in den Weg getreten. Er stellte den Karton zu denen seiner Mutter, wie es aussah hatte sie auch schon gepackt. Emily und er liefen noch ein paar Mal hin und her, bis sie endlich alle Sachen beisammen hatten – in einem ordentlichen Haus geht Packen um Welten schneller als in einem durchschnittlichen Haushalt. Tom kam mit seinem Auto angefahren, es war groß genug um alle Sachen hineinzubekommen. Alle, bis auf Herr Berger, der stand nur in der Tür und beobachtete das ganze, halfen mit die Kartons einiger Maßen in den Kofferraum stopfen, vieles musste aber dann auf die Sitze verteil werden. Mit einigem hin und her wurde noch ausgehandelt, welches Auto welcher Elternteil bekommt, und dann wurden die noch übrigen Koffer und Kartons ins Auto geschlichtet. Dann war es so weit – es war bereits sieben Uhr abends – als alle, Simon, Emily, Frau Berger und Tom, in die Autos stiegen. Emily saß bei ihrer Mutter und Simon musste sich mit einem, etwas engen Platz in Toms Auto zufrieden geben. Und dann fuhren die Autos los, Tom fuhr vor und Sylvia nach.
Emily schaute aus dem Fenster auf die vorbeigleitenden Felder. Das würde wahrscheinlich für lange Zeit das letzte Mal sein. Schwermütig dachte sie an die vielen Tage, die sie hier mit Simon und dessen Freunden verbracht hatte. Sie würde es vermissen, die Felder, die Bäume, alles. Wohin fahren sie nun? Wie sieht unser neues Zuhause aus? Emily hatte bereits von ihrer Mutter erfahren, dass sie in ein Haus in einer Kleinstadt ziehen würden, den Namen hatte Emily bereits wieder vergessen, denn was sie nicht interessierte, merkte sie sich auch schwer. In all der Aufregung, die an diesem Tag geherrscht hatte, hatte sie keine Zeit sich Namen ihres neuen Zuhauses zu merken - obwohl es im weitern Leben vielleicht gebrauchbar währe.
Nun fuhren sie durch einen schönen Wald – es könnte, wenn man annimmt dass die Stadt Wien ist, der Wienerwald sein. In Emily wurden die Erinnerungen wach, an all die lustigen Abende vor dem Lagerfeuer. Da kam auch der Zweifel in ihr auf, der Zweifel an der Boshaftigkeit ihres Vaters, an dem neuen Leben in der neuen Stadt. Würde sie dort wieder Freunde finden? Würde sie sich dort überhaupt wohl fühlen? Was ist wenn sie bis ans Ende ihres Lebens ein Außenseiter bleiben würde, nur weil sie keine gute Bildung hatte? Was gab es überhaupt für Schulen dort, die führ sie geeignet waren? Alles Fragen. Welche die Beantwortet werden könnten, welche die noch in den Sternen standen. All diese Fragen, sein sie nun beantwortbar oder nicht, so verkörperten sie doch alle das Selbe. Angst. Angst vor dem Neuen, Unbekannten. Angst vor dem Loslassen des Alten. Angst vor Veränderungen.
Der Wald zog an ihr vorbei und Emily schaute hinaus und dachte nach. In ihrem Körper breitete sich das Gefühl der Leere, der Einsamkeit aus, unaufhaltsam und unerwünscht. Zu all dem mischte sich nun auch das Selbstmitleid. Dieses Gemisch aus Gefühlen legte sich über sie und versetzte sie in einen Trancezustand. Aus der Trance wurde Müdigkeit. Ihre Lieder wurden schwer und langsam ließ sie sich ins Reich der Träume gleiten.


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am 13.4. 2008 - 500 Beiträge

mein Vampir: Dante

Re: Scheidewege (4. Kapitel)

2. Kapitel
Ein neuer Anfang
(1.621 Wörter)

Langsam verließ Emily wieder das Reich der Träume und kehrte in die Realität zurück. Mit ihrem Bewusstsein kamen auch die Erinnerungen. Erschrocken fuhr sie hoch, der Gurt hielt sie zurück nicht einfach – unbewusst, da sie sich erst daran erinnern musste, dass sie im Auto saß – aufzustehen. Verwirrt blickte sie sich um. Draußen war es bereits dunkel, also keine gute Hilfe beim herausfinden, wie viel Uhr es ist. Trotz der Dunkelheit konnte Emily Berge erkennen.
„Gut geschlafen?“
Ihre Mutter schaute in den Rückspiegel, um ihre Tochter besser zu sehen.
„Ja… aber wie lang hab ich geschlafen?“
„Zirka drei Stunden, nicht lang. Du brauchst aber nicht mehr einschlafen, da wir gleich da sind.“
Emily sah ihre Mutter in den Spiegel grinsen - wer schon mal mit einem Auto gefahren ist, der weiß, dass bei einem Auto vorne auf der Windschutzscheibe ein Spiegel hängt und wenn man in den reinschaut kann man auch erkennen, was auf der Rückbank passiert. Höflich lächelte sie zurück. Entweder war ihr Lächeln so künstlich, oder ihre Mutter hatte telepathische Kräfte, denn sie setzte nun einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Emily, jetzt schau doch nicht so. Du wirst dich bei Tom genauso wohl fühlen wie früher, wenn nicht sogar besser!“
„Ich wei߅ aber was ist aus meinen Freunden, was denken die sich, wenn ich von einen Tag auf den anderen umziehe und sie nicht einmal informiere?! Und außerdem, wer weiß ob ich mich in der neuen Umgebung überhaupt wohl fühl…?“
„Du wirst dich dort wohl fühlen, es ist ein wunderbarer Ort. Bevor ich deinen Vater kennen lernte, bin ich hier her mit Tom immer auf Urlaub gefahren. Dort kannst du mit Simon viel mehr entdecken, als anders wo.“
Emily gab nur ein undeutbares Geräusch von sich. Damit war das Gespräch beendet.
Da fiel ihr auf, dass ihre Mutter viel aufgeschlossener war als sonst. Sie hatte ihr keine Predigten wegen der Undankbarkeit von ihr gehalten. (Das hätte sich etwa so angehört: ‚Jetzt hör auf zu Murren, du kannst froh sein, dass wir in ein Dach über Kopf haben, und dass du und Simon nicht getrennt werden …‘.) Wahrscheinlich war selbst sie zu aufgeregt, oder müde, um noch zu streiten. Vielleicht – hoffentlich – hatte sie genug gestritten für ihr restliches Leben.
Vorne leuchteten zwei rote Lampen auf, Tom hielt. Aufgeregt drückte Emily ihre Nase am Fenster platt, sah aber trotzdem nichts außer schwarzer Nacht. Frau Berger stieg aus und öffnete ihrer vollkommen perplexen Tochter die Tür. Geschwind stieg Emily aus und schaute sich im fahlen Licht einiger altmodischen Straßenlaternen um.
Es war eine lange Straße, an deren Ende nichts war, das heißt, die Häuser standen in einer Reihe und hörten dann einfach auf, genauso wie die Straße. Zu den Häusern konnte man wenig sagen, das Licht reichte nicht, um erkennbar zumachen in welchen Zustand sie sind, aber man konnte sehen, dass sie alle im selben Baustil waren, wie die Häuser in Emilys alter Straße.
Tom winkte munter, was wahrscheinlich heißen sollte, dass alle ihm folgen sollen. Artig folgte sie ihm, in Begleitung von Simon und ihrer Mutter, und betrat das Haus – selbstverständlich mussten sie davor durch den Vorgarten, der einen sehr gepflegten Eindruck machte. Im Haus war es warm und – bis Tom das Licht anmachte – dunkel. Sie standen in einem Vorzimmer. Eine Treppe führte in den oberen Stock. An einigen Hacken hingen Mäntel, Westen und was man sonst noch alles brauchte. Einige Türen führten in andere Räume, die noch im Dunkeln lagen. Tom führte Simon und Emily die Treppe hinauf, zu ihren Zimmern. Sie waren zwar nicht so groß, wie die alten, aber um einiges ansprechender. Die Betten waren noch nicht überzogen – weshalb sollten sie auch? – aber mit einigen schnellen Handgriffen, konnte man dort gut übernachten.
Der restliche Abend verlief ruhig. Alle saßen zusammen unten im Wohnzimmer und redeten. Simon und Emily erzählten von der Schule und Tom erklärte, das es Absicht war, dass sie erwischt wurden, da Sylvia sich schon vor längerer Zeit von ihrem Mann scheiden wollte, deswegen war dieser schnelle Abgang auch möglich gewesen. Irgendwann krochen dann alle in die Federn und schliefen.

Warme Sonnenstrahlen kitzelten Emilys Nasenspitze. Durch das offene Fenster kam der Geruch von Heu und Sommer. Ein kleiner Windhauch bauschte den dünnen Vorhang auf und ließ ihn munter im Zimmer flattern.
Emily drehte sich im Bett um und vergrub den Kopf im Polster. Doch die angenehme Wärme die durch das Fenster kam und das helle Licht, brachten sie nach einiger Zeit doch aus dem Bett. Als ihr einfiel, wo sie war, war sie nicht geschockt oder ähnliches, sondern sie fühlte sich, als ob sie im Urlaub wäre. Ihr kennt bestimmt das Gefühl, wenn man am ersten Urlaubstag aufwacht und nicht weiß, wo man ist, dann kommt aber die Erinnerung und man hat so ein wohliges Gefühl im Bauch, so ging es jetzt auch Emily.
Sie schlüpfte in ihre Pantoffeln und ging hinunter in die Küche. Dort fand sie auch Simon der sich gerade eine dicke Schicht Nutella aufs Brot schmierte.
„Guten Morgen!“
Munter grinste er sie an. Musste wohl sein zweites Brot an diesen Morgen sein, da zwischen seinen Zähnen vereinzelt Nutella klebte.
„‘Morgen.“
Gähnend setzte sie sich ihm gegen über.
„Wo ist Tom und Mama?“
Fügte Emily etwas schlaftrunken hinzu. Es war eher eine Frage der Höflichkeit, als Interesse.
„Holen noch ein paar Sachen von Papa.“
Sie nickte und schmierte sich eine dünne Schicht Marmelade auf Brot. Sie nahm immer so wenig Marmelade oder Honig, dass Simon immer nur sagte ‚Das du davon noch was merkst… da könntest du ja gleich trockenes Brot essen‘, Grund dafür war, dass sie auf ihre Linie achtete, jede Frau kann das verstehen.
„Wie hast du geschlafen?“
Simon versuchte den verlorenen Gesprächsfaden wieder aufzunehmen, mit erträglichem Erfolg.
„Gut, und du?“
„Auch! Wollen wir uns heute die Gegend anschauen?“
„Weiß nicht… wir sollten unsere Sachen auspacken und so was…“
Murmelte Emily zwischen zwei Schlucken Orangensaft.
„Ich hab schon den Großteil meiner Sachen ausgeräumt, ich könnte dir ja helfen.“
Als er Emily Blick sah, fügte er noch rasch hinzu:
„Und am Abend können wir es auch noch machen…“
Emily merkte, dass er kaum noch sitzen konnte – kindisch – und gab daher nach.
„Na gut. Ich bin in fünf Minuten wieder da.“
Sie stand auf und lief in ihr Zimmer. Wenn sie sich dann einmal aufgerafft hatte, würde es ihr dann bestimmt Spaß machen. Sie erhob sich und eilte die Treppe hinauf. Wie versprochen war sie fünf Minuten unten vor Haus und blinzelte in die Sonne. Die Räder standen schon da – noch von gestern Abend. Simon kaum in dem Moment aus dem Haus, heftete einen Zettel an die Tür, auf dem stand dass sie weg waren. In einem Rucksack hatten sie etwas zu Essen für zu Mittag.
Emily lächelte ihren Bruder an, er lächelte zurück. Die Landschaft machte einen viel versprechenden Eindruck. ‚Vielleicht’, überlegte Emily. ‚hatte der Ausflug noch etwas anderes Gutes.’ Wenn sie sich bewegte, konnte sie besser nachdenken und das musste sie jetzt.
Emily schwang sich aufs Rad und fuhr einfach los. Simon fuhr neben ihr, in Richtung Ende der Straße. Die Straße war, wie Emily vermutet hatte, eine Sackgasse, das merkten sie schon als sie am Ende ankamen. Wie in einem Westernfilm standen die Häuser in einer Reihe, doch statt dass da die Straße weiter geht, hört der Asphalt hier einfach auf. Dort, am Ende war ein runder Sand-, Schotterplatz, auf dem die Autos umdrehten. Emily und Simon radelten einfach weiter auf einen schmalen Feldweg.
So vergingen die nächsten drei Tage ohne irgendwelche großen Ereignisse. Die beiden Kinder begannen sich in das neue Leben einzugewöhnen.
Emily fand eine kleine, alte Bibliothek im Nachbardorf. Das erleichterte ihr das Warten auf Veränderungen. Denn in dem Kaff, wo sie nun wohnten (es hatte sich heraus gestellt, dass es Unterach hieß) passierte nichts. Wirklich nichts. Die Sonne schien immer in der gleichen Stärke vom leicht bewölkten Himmel. Es hatte immer um die 25°C was für Emily eindeutig zu wenig war. Wenn man in der Früh versuchte aus dem Fenster zu schauen, dann sah man graue Wolken am Horizont, das heißt, hinter den Bergen und vereinzelte Schäfchenwolken an den restlichen Himmel. Regnen tat es immer in voraussehbaren Abständen und diese Abstände waren Emily eindeutig zu klein, denn es war hier eindeutig etwas zu feucht. Wenn man in der Früh raus ging, war das Gras taunass.
Überall in der Umgebung, floss Wasser, das heißt an jeder Ecke entsprang eine kleine Quelle. Und in den großen Wäldern war es immer kühl und schattig. Auf den alten Bäumen wuchs Moos und am Boden sprossen Pilze, die die Feuchtigkeit brauchen. Emily musste sich erst daran gewöhnen nicht durch Felder zu radeln, sondern an saftigen Kuhweiden vorbei. Überall waren Kühe, Schafe, Pferde und Rehe zu beobachten.
Simon schien die Landschaft zu gefallen. Es machte ihm Spaß Mädchen anzuspritzen, in dem er durch Lacken preschte, dass das Wasser in alle Richtungen spritzte. Er hatte in der Nähe einen kleinen Reiterhof mit guten Pferden entdeckt, und da er ein guter Reiter war, ließen ihn die Besitzer rasch auch ausreiten. Dann kam er immer hoch oben auf einem imposanten Friesen angetrabt und zog wieder die Blicke der weiblichen Reihen auf sich. Emily war stolz auf ihren Weiberheldenbruder. Bald gingen sie zusammen ausreiten, was noch mehr Spaß machte. Sie bevorzugte einen schlanken, weißen Araberhengst namens Scipio. Er war neu auf dem Hof und suchte nach einer Person, die sich auf ihn einließ, das tat aber niemand, da er zu den Problempferden zählte. Emily schaffte es aber sein Vertrauen zubekommen und er ließ sich – zur Erleichterung der Besitzer – von ihr reiten.
Simon ritt immer auf dem frechen, überdrehten, großen, schwarzen Friesenhengst namens Legolas (nach einer Person aus einem Buch benannt). Die beiden machten zusammen ein sehr gutes Bild und vertrugen sich auch so gut, wie sie zusammen aussahen.


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Wie lange ich lebe, liegt nicht in meiner Macht. Dass ich aber, sobald ich lebe, wirklich lebe, das hängt von mir ab.

Sei du selbst... denn die anderen gibt's ja schon.

Glücklich ist nicht, der anderen so vorkommt, sondern wer sich selber dafür hält. (Seneca)

Remember the feelings, remember the day.
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My love turned around and I fell
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am 13.4. 2008 - 500 Beiträge

mein Vampir: Dante

Re: Scheidewege (4. Kapitel)

3. Kapitel
Schule und mehr
(2. 130 Wörter)


Doch auch Ferien gehen irgendwann zu Ende – leider. In den letzten Ferienwochen konnte Emily sich kaum noch auf irgendwas konzentrieren. Beide hatten sich vorgenommen, etwas für die Schule zu tun. Simon und sie hatten sich in ihre Zimmer gesetzt und büffelten, keiner war ganz bei der Sache.
Immer wieder wanderte Emilys Blick zum Fenster. An verregneten Tagen wie diesen merkte sie wie sehr ihr das alte Zuhause fehlte.
Regelmäßig klatschten große Tropfen gegen die Fensterscheibe. Draußen hingen die Wolken tief und der ganze Himmel, bis zum nicht erkennbaren Horizont war grau. Der Wind trieb abgerissene Blätter herauf zu ihrem Fenster. Die Temperatur war rasant gesunken und in ihrem Zimmer war es unangenehm kalt. Die Regengüsse wurden stärker und immer mehr Regentropfen trommelten auf das Dach über ihr. Mit dem zunehmenden Regen nahmen auch die trüben Gedanken zu. Morgen würde die Schule beginnen… Was wohl auf sie zu kam? Wie würden ihre Mitschüler auf sie reagieren? Was wenn sie nicht im Unterricht mitkam, würden sie die anderen auslachen? Würde sie mehr Freunde finden, mehr als in der alten Schule? Hoffentlich. Hatte sie alles gekauft, alles eingepackt und gelernt?
Unruhig rutschte sie auf ihrem Sessel herum. Eine innere Unruhe hielt sie vom Lernen ab. Ungeduldig sah sie aus dem Fenster hinaus auf die leere Straße. In den trüben Lacken spiegelte sich der graue Himmel.
Irgendwann musste sie eingeschlafen sein, denn als sie die Augen öffnete schaute sie auf eine weiße Zimmerdecke. Sie lag in ihrem Bett. Irgendwer hatte sie dort hingelegt. Emily streckte sich ausgiebig und richtete sich auf. Laut ihren Wecker war es halb sechs in der früh. Eine Zeit lang starte sie die Ziffern auf ihren Digitalwecker an. Sie ließ die Beine aus dem Bett gleiten und schlüpfte in ihre Pantoffeln. Draußen zwängten sich die ersten schwachen Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke. In ungefähr einer Stunde würde die Sonne es ganz über die Bergpässe geschafft haben. Langsam erhob Emily sich von ihrem Bett. Einen kurzen Moment drehte sich alles um sie. Sie warf einen Blick in den Spiegel. Ein 15-Jähriges Mädchen mit zerzaustem Haar lächelte zurück. Im Kleiderkasten fand sie das richtige Gewand, ein schwarzer Pulli mit V-Ausschnitt und eine Jeans. Im Bad duschte sie rasch und machte sich für den bevorstehenden Tag fertig. In der Küche genoss sie, so weit das ging, ihr Frühstück. Irgendwann trudelte auch der Rest der Familie ein. Wie immer wurde schweigend gefrühstückt.
„Ich fahre euch zur Schule und hol euch ab, aber ab morgen müsst ihr dann mit dem Zug fahren.“
Tom begann schon nach dem Autoschlüssel zu suchen, wie immer fand er ihn nicht sofort. Von Seiten der Geschwister kam nur ein zustimmendes Kopfnicken. Beide waren nicht erpicht darauf mit ihrem neuen Vater in die Schule zu fahren.

Eine Viertelstunde später saßen alle drei im Auto. Emily und Simon kamen in das Gymnasium in der Nachbarstadt (Unterach war zu klein für eine eigene Schule). Es ging nach Attersee am Attersee (das vordere ist der Name der Stadt und das nachkommende ‚Attersee’ ist ein großer See an dem der Ort liegt). Sie fuhren rund eine halbe Stunde bis sie vor einem großen, alten Gebäude stehen blieben.
„So ab hier müsst ihr alleine weiter…“
Tom grinste sie munter an und machte eine auffordernde Kopfbewegung Richtung Schule.
„Tschüss.“
Gemeinsam verließen sie das Auto und folgten dem Strom von Schülern. Man beachtete sie kaum.

Die Schule war schön, groß und alt. In den ewiglangen, und immer gleich aussehenden Gängen verliefen sich die beiden einige Male, fanden aber irgendwann doch zu ihren Klassen. Am Gang auf den Fensterbrettern saß eine Gruppe lachender Mädchen. Sie winkten Emily zu, als sie vorbei ging.
„Ist das die 5a?“
„Ja. Und wer bist du?“
Ein blondes Mädchen lächelte sie munter an.
„Emily Berger. Ich bin neu hier.“
„Sehr schön, ich bin Katharina Halbwiedel. Wir wussten gar nicht das jemand neues kommt…“
„Ich wusste bis vor einem Monat auch nicht, dass ich umziehen muss.“
Das Mädchen, Katherina, machte einen netten Eindruck.
„Komm, gehen wir rein.“
Sie winkte den andere Mädchen zu und hängte sich bei Emily ein. Zusammen gingen sie in die geräumige Klasse. Am anderen Ende hing eine große, grüne Tafel und die Burschen waren gerade dabei die Tische in einem ‚U’ aufzustellen.
„Das dort drüben ist Sarah, Simone, Babsi.“
Sie wies auf eine Gruppe winkender Mädchen. Emily winkte tapfer zurück – sie wollte sich ihren schlechten Ruf nicht schon am ersten Tag holen.
„Und wie heißt ihr?“
Sie wies auf die Freundinnen von Katharina.
„Oh… wie unachtsam von mir sie dir nicht vorzustellen…Das ist Tina, Barbara – es gibt zwei in unserer Klasse – Caro – eigentlich Caroline -, Julia und Renate – Reni.“
Das waren auch schon alle Mädchen der Klassen, glaubte Emily, denn mehr waren hier nicht zusehen und es läutete in zwei Minuten. Sie ließ den Blick durch die Klasse schweifen und versuchte jedem wieder seinen Namen zuzuordnen. Alle wusste sie nicht mehr, aber erstaunlich viele.
Da läutete es schon. Alle schnappten ihre Sachen und setzten sich auf einen Platz. Julia griff nach ihrem Arm und zog sie zu einem freien Platz. Ganz unrecht war ihr das nicht, denn sie wusste eh nicht, wo sie sich hinsetzen sollte.
Da landete ein Papierflieger auf ihrem Platz vor ihrer Nase. Sie hob den Kopf und schaute sich nach einem Absender um. Am Platz gegenüber winkte ihr ein Junge mit breitem Grinsen zu. Sie winkte zurück und entnahm den Handgewackel des Burschen, dass sie den Flieger öffnen sollte. Mit geschickten Fingern entfaltete sie das Papier.

Hallo, wie heißt du?
Ich bin Charly.



Sie warf ihm einen abschätzenden Blick zu, sie war es nicht gewohnt mit offenen Armen begrüßt zu werden.

Ich heiße Emily.
Nett dass du dich vorstellst… *gg*


Flink faltete sie ihn wieder zusammen und schoss ihn wieder zu seinem Absender zurück. In ihrer alten Klasse hatte sie so oft lange ‚Gespräche’ geführt.
„Na… machst’ schon mit den guten Jungs der Klasse Bekanntschaft?!“
Julia grinste sie an, etwas Unangenehmes lag in ihrem Blick. Könnte es Eifersucht sein? Emily war sich sehr sicher. Und schon machte sie sich ihre Theorien dazu, vielleicht hatte sie einen Stand auf ihn und er wies sie ab… hörte sich sehr realistisch an.
„Na ja….“
Mehr sagte sie nicht, sollte Julia denken, was sie wollte.
„Ich war mit ihm zwei Jahre zusammen und jetzt hat er einfach mit mir Schluss gemacht, von einem Tag auf den andere!“
Empört rümpfte Julia die Nase und funkelte ihn wütend an. Na ja, man kann sich auch irren, diese Theorie war auf jeden Fall falsch. Emily konnte keinerlei Mitleid für diese missglückte Liebe empfinden. War ja nicht ihr Problem.
Da flog auch schon der nächste Papierflieger auf sie zu und krachte genau gegen ihre Nasenspitze.

Du kannst ja gut mit dem Flieger umgehen…
Wir haben jetzt den Mechtler.
Der ist voll scheiße…
Schimpft nur *grr*
Wir haben ihn noch in Deutsch und Mathe.
Aber heute leiert er uns nur was übers Schuljahr runter… *kotz*


Sie antwortete:

Danke für die Warnung… hoffe er mag mich *lol*
Muss bei ihm einwenig punkten *g*
Dann kann ich mehr erlauben.


Und der Brief flog wieder zurück. In der Klasse ging es rund zu. Das würde sich wahrscheinlich auch erst mit der Einkunft des Lehrers ändern, wenn überhaupt. Über den Köpfen der gackernden Schüler flogen Pantoffeln, Bälle und viele flugfähigen und unfähigen Dinge. Irgendein bedauernswerter Schüler in ‚edler’ Kleidung (das heißt Krawatten, Pullunder und Schnürdelsamthose) kroch unter den Tischen herum und suchte seine Brille, die lachende Buben sich auf gesetzt hatten. Ein Mädchen in ebenfalls schuluniform ähnlicher Kleidung saß auf ihren Platz und lernte in irgendeinem Buch und rief immer wieder was, wie „Seit doch endlich still, viele Leute wollen lernen!!!“ half aber nicht, da sie die einzige war die lernte. Auf der Tafel stand mittlerweile ‚Ade Ferien’ und ähnlich Sprüche, die das Vermissen der Ferien deutlich machen sollten.
Charly kam zu ihr rüber und lehnte sich lässig gegen ihren Tisch. Julia marschierte mit einem Geräusch der Empörung ab.
„So geht’s schneller… das kennen lernen.“
Er zog sich Julias Stuhl rüber und setzte sich Emily gegenüber. In ihr spannte sich alles an. Der Sessel wurde langsam unbequem und sie rutschte etwas hin und her und begann an ihrer Unterlippe zu kauen.
„Ja… Kommt der Mechtler immer zu spät?“
In ihrer alten Schule waren die Lehrer mit dem Läuten in die Klasse gekommen. In ihrer alten Schule ging es sowieso etwas (viel) strenger zu.
„Ne sonst nie, aber in der ersten Stunde… da kommt er immer um genau sieben Minuten zu spät. Der Mensch ist eine lebendig gewordene Uhr. Er kommt sonst zu jeder Stunde auf die Sekunde genau… echt nervend.“
„Dann muss er ja bald da sein.“
„Stör ich?!“
Mann, warum gibt es Menschen, die immer jedes Wort, das ihr Gegenüber sagt, auf sich beziehen?!
„Nein natürlich nicht…“
Er lächelte sie munter an. Scheint’s hatte er es wieder vergessen, oder gab es vor vergessen zu haben – macht in dieser Hinsicht kaum einen Unterschied.
Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloss und alle Schüler stürmten auf ihre Plätze. Ein hochgewachsener Mann, mit streng zurück gekämmten Haaren ging zur Tafel vor. Er trug einen Anzug und erinnerte sehr an einen Büromenschen, der nichts von Kindern versteht. Vorne angekommen dreht er sich um und starrte jeden der Reihe nach an. Bei dem einen oder anderen blieb sein Blick hängen, aber nur für einen kurzen Augenblick. Bei Emily war es genauso, er schaute sie kurz an, dann wanderte sein Blick weiter. Emily starrte ihn an, ganz genau wusste sie nicht, was an ihm so interessant war, vielleicht versuchte sie die Uhr in ihm zu erkennen. Als Prof. Mechtler mit seiner Runde zu Ende war, schaute er sie an. Emily. Schreck, oh Schreck. Sie wurde leicht rot auf den Wangen.
„Ähm… Herr Professor… ich bin die neue Schülerin, Emily Berger…“
„Ja, ja… ich weiß. Es wäre schön wenn du vor kommst und dich uns allen vorstellst.“
Oh nein. Das hatte gerade noch gefehlt. Mit Butter-Knien wackelte sie vor zur Tafel. Dort lächelte sie etwas zaghaft in die Runde und versuchte dann so furchtlos zu klingen, wie überhaupt nur möglich. Vorstellungsgespräche sollten verboten werden.
„Also… ich heiße Emily Berger…“
Mit zittriger Stimme begann sie sich vorzustellen. Wahrscheinlich hatte sie zu viele Füllwörter verwendet, denn Prof. Mechtler winkte irgendwann ungeduldig und schickte sie zurück auf ihren Platz.
„Mann, den kann man’s auch nicht recht machen?!“
Empört ließ sie sich neben Julia auf den Platz fallen.
„Hat dich Mr-Ich-bin-allwissend nicht darüber informiert, dass der Mechtler nichts von stotternd hält?“
„Was hättest du gemacht wenn du dort vorne gestanden hättest?“
Darauf antwortete Julia nicht mehr.
Der Rest des Tages verlief ruhig, der Mechtler leierte irgendwas über die Schulregeln runter, und mit jedem Wort wurde die Klasse lauter. Emily gefiel es mit jedem Brief den sie bekam besser. Nach der Schule traf sie sich mit ihrem Bruder. Er holte sie von ihrer Klasse ab (sie erntete von ihren Mitschülerinnen einige Blicke, die Emily noch stolzer auf ihren Bruder machte).
„Und wie war dein Tag so?“
„Gut, ich sitz neben Julia (Julia winkte ihr zu und stellte sich etwas ordentlicher hin), ich glaub die Klasse ist im Großen und Ganzen sehr nett.“
Zusammen, umringt von Simons neuen Freuden und Charly gingen sie runter, vor die Schule, wo schon ihr Vater wartete. Erschöpft ließen sich die beiden in die Sitze des Autos sinken und winkten nur mehr halbherzig den neuen Schulfreunden zu.

Der nächste Schultag und die darauf folgenden Tage verliefen ähnlich, außer dass das ewige Vorstellen weg blieb. Emily begann sich die Namen ihrer Mitschüler zu merken und bald wusste sie den einen und anderen Nachnamen. Langsam lernte sie auch mit welchen Lehrern gut Kirschen klauen war und welchen man aus dem Weg gehen sollte. Sie kam auch im Unterricht gut mit und fiel auch nach einer Woche nicht negativ unter ihren Klassenkameraden auf. Sie versuchte auch Kontakt zu ihren alten Freunden aufzunehmen, die gingen aber nie ans Telefon oder es war gar ganz ausgeschalten. Viel machte es ihr nichts aus, aber leichte Kränkung verspürte sie schon, wenn sie nicht einmal zurückriefen.
Über diesen geringen Schmerz verhalfen ihr die vielen Treffen mit ihren neuen Freunden hinweg. So merkte sie auch nur im Unterbewusstsein, dass ihr Bruder immer öfter und länger mit seinen Freunden weg war.
In ihrer Familie verlief alles ruhig und da Sylvia und Tom arbeiten waren, ging Emily immer öfter zu ihren Freundinnen oder lud sie zu sich ein. Tom arbeitete auch oft (fast immer) nachts – er war, vermutete Emily, so etwas wie ein Wachmann. Sylvia – Emily nannte sie immer öfter bei ihrem Vornamen – arbeite als Sekretärin in einem Büro und war ebenfalls sehr beschäftigt. Für Essen sorgten immer noch die Eltern, und wenn sie dann wirklich mal keine Zeit hatten, dann gingen die beiden Geschwister zu Freunden.
So verging der erste Monat.


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Wie lange ich lebe, liegt nicht in meiner Macht. Dass ich aber, sobald ich lebe, wirklich lebe, das hängt von mir ab.

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am 13.4. 2008 - 500 Beiträge

mein Vampir: Dante

Re: Scheidewege (4. Kapitel)

4. Kapitel
It’s Party Time
(2.580 Wörter) 

Eines wunderschönen Morgens lag Emily in ihrem Bett und träumte noch etwas vor sich hin. Heute würde sie sich einen schönen ruhigen Tag machen und vielleicht wieder mal etwas mit Simon zu unternehmen. Draußen hatte es sich abgekühlt und sie genoss die Wärme unter ihrer Decke. Halb schlafend, halb wach lag sie da und genoss den Samstag. Doch es sollte nicht so schön bleiben. Etwas unsanft wurde sie von einem Anruf aus den Träumen geholt. Kathi, ihre im Moment beste Freundin, hatte sich die Frechheit erlaubt, sie um die Uhrzeit zu wecken. Noch halb schlafend hob Emily ab. „Guten Morgen Kathi.“ „Hallo. Falls du es wissen willst, es ist bereits 12 Uhr! Das ist Mittag. Schläfst du etwa immer noch?!“ „Nein, jetzt nicht mehr. Was gibt es den so dringendes, dass du jetzt anrufen musst?“ „Ich fahre mit Freunden nach Seewalchen. Willst du mit?“ Seewalchen war die größte Stadt am Attersee. Der Vorschlag dort hinzufahren, gefiel Emily. Wahrscheinlich würden sie dann einkaufen gehen und ihr Kasten fühlte sich sehr leer an(was er eigentlich immer ist). Ein paar neue Kleider würden nicht schaden. „Wann geht’s denn los?“ „Wir dachten so an, sechs, halb sieben…“ Das war dann wohl kein Einkaufen. Um die Zeit sperrten die meisten Geschäfte zu oder hatten das schon längst. Vielleicht sollte sie es sich doch noch einmal überlegen… „Und wer kommt alles mit?“ „Naja… Caro, Reni, Julia, Babsi und noch ein paar andere. Ben hat gesagt, er und seine Freunde würden uns führen, wenn sie mit kommen dürfen.“ Hörte sich ja verlockend an. Sich einfach in das Auto eines dieser Buben zu setzen. Sie kannte sie und konnte sich auch denken, wie sie fuhren. „Und was werden wir machen?“ „Dort ist so `ne kleine Party… leider darf man erst ab 16 Jahren rein, das heißt Caro, Julia und du, ihr müsst euch ein Jahr älter machen.“ Emily verdrehte die Augen. Sich in eine kleine Party schmuggeln war immer schon ihr Traum gewesen – wenn sie ehrlich war, Matheunterricht war besser als das. Emily hatte von einem Mädchen gehört, die wurde erwischt und hatte dann eine Vorstrafe bekommen, also damit war nicht zu scherzen. „Das hältst du für vernünftig?“ „Ja, tatsächlich, das tu ich. Sei nicht so eine Spielverderberin… komm doch mit.“ Warum hatte sie schon wieder erraten, dass Emily was dagegen hatte? Klang das so in ihrer Stimme mit? „Warum sollte ich dort aber hin?“ „Naja… die Partys dort werden sehr gepriesen und angeblich sind dort auch ein paar fesche Jungs unterwegs…“ „Ich brauch aber jetzt keinen Freund.“ „Komm, bitte!“ Emily seufzte extra laut, und gab sich dann geschlagen. Das Verbotene war doch so verlockend. „Na gut. Ich komm mit.“ Von der anderen Seite der Leitung drang Jubelgeschrei. „Wir holen dich dann ab. Zieh dich schön an, vielleicht triffst du ja doch jemanden netten.“ Ja, natürlich, jetzt wird sie die Liebe ihres Lebens treffen. Kein Junge schaute sie an und das war vielleicht auch gut so. Ihre Mutter war nicht begeistert, besser gesagt gar nicht begeistert. Natürlich hatte Emily ihr nicht erzählt, dass sie sich in eine Party schleichen, aber dass es spät werden könnte muss man erwähnen, sonst rief sie noch die Polizei. „Emily, was willst du denn dort machen?“ „Ben macht eine Geburtstagparty und er hat alle eingeladen.“ „Wer ist dieser Ben?“ „Ach nur irgendein Freund aus der Schule…“ Dass der 19 war und dass die Geburtstagsparty keine war, konnte man ja übersehen. „Und wie alt wird der?!“ Der Anflug Panik war nicht zu überhören. Wieso sehen Mütter in Buben immer nur Gefahren?! „Ähm… ich weiß nicht so recht… er ist glaub ich ein Jahr oder so älter als ich… ich muss ihm aber kein Geschenk mitbringen.“ „Aha. Na gut, wer bringt dich aber heim? Und komm ja nicht zu spät!“ „Ja… ich fahr mit Katherina mit.“ „Okay, aber pass auf dich auf!“ Mit einem schiefen Grinsen marschierte Emily aus dem Wohnzimmer. Das war dann mal erledigt. Und zuviel hatte sie auch nicht gelogen! In höchst Stimmung stand Emily an diesem Nachmittag in ihrem Zimmer und wendete sich vorm Spiegel, sie konnte mit sich zufrieden sein. Sie trug ihre niegel-nagel-neue Jeans und ein schickes Top. Ein weiter Kapuzenpulli sorgte dafür, dass ihre Mutter es nicht sah, ihrer Meinung nach währe es zu klein. An den Ohren baumelten zwei große Ringe und um ihren Hals lag eine Kette. Ohrringe und Kette waren gold, passend zu den Farben ihrer restlichen Kleidung. Ihre Füße steckten in Schuhen mit einem hohen Stiftabsatz, sie wollte so erwachsen wirken, wie überhaupt nur möglich und das war ihr gelungen. Da läutete ihr Wecker (sie hatte ihn extra gestellt, damit sie auch nichts verpasste). Rasch steckte sie ihr Handy und etwas Geld in eine kleine, goldfarbene Tasche und so stolzierte sie runter, vors Haus (sie konnte mit den Schuhen gut gehen, da sie schon vor Jahren begonnen hatte mit denen ihrer Mutter zu üben – welches Mädchen tut das nicht). Dort warteten ein paar Autos die nicht besonders aufregend aussahen. Doch sie wusste, dass sie mehr konnten als man dachte, denn die Buben bastelten viel an ihnen rum. Zum Beispiel in Bens war eine riesige Musikanlage eingebaut. Und beim Auto ganz vorne (Bens Auto) stand Kathi und winkte sie übermütig zu sich. Auch sie war gut bekleidet. Man sah ihr an, dass sie im frischen Oktoberwind fror – wie war doch der wunderbare Spruch? ‚Schönheit muss leiden’ … „Nett, dass du dich auch mal aus dem Haus begibt’s!“ „Ja… ich musste mich nur schnell mal schön machen.“ Lachend stöckelte sie zu dem Auto und ließ sich vorne neben den Fahrer in den Sitz gleiten – Katharina bevorzugte die hinteren Plätze. Ben beugte sich zu ihr rüber und sah sie genau an. „Du, ich glaub du hast da eine Wimper…“ Rasch zog sie den Taschenspiegel hervor und begutachtete sich. Da war nichts außer perfektes Style, wirklich, Emily war Königin im Schminken. Misstrauisch begutachtete sie Ben. Sie hatte ihn noch nie leiden können. Er war einer der unangenehmen Mädchenaufreißer. „Da ist nichts. Und ein einfaches ‚hallo’ würde reichen.“ „Oh doch, da hast du was.“ Na die Fahrt konnte ja lustig werden. Eine ganze Stunde würden sie fahren und sie musste eine ganze Stunde lang Ben über sich ergehen lassen. „Warte ich mach sie dir weg…“ Und da beugte dieser Mensch sich wirklich zu ihr rüber und fuhr geschickt mit dem Daumen über ihre Wange und wischte die imaginäre Wimper weg. „Vergiss nicht, dass du eine Freundin-“ „-hatte.“ Mist, ausgerechnet jetzt musste er keine haben. Er hatte doch sonst immer eine… (zwar immer eine andere, aber er hatte meist eine). „Sie haben heute Mittag Schluss gemacht, Babsi wollte nicht mehr…“ Wie nett es doch war eine Freundin zu haben, die einen immer wieder am Laufenden hielt. Kathi grinste zu den beiden vor und zwinkerte Emily verheißungsvoll zu. Emily würde jetzt gerne hinten bei den anderen beiden, aber da saß Reni und Kathi und in der Mitte war ein Haufen Taschen und Pullis). Da fuhren sie auch schon los, und Ben hatte keine Zeit mehr Emily zu begrapschen. Als sie dann nach einer ruhigen Fahrt eine Stunde später auf der anderen Seite des Sees in Seewalchen ankamen, war es bereits dunkel. Die Autos hielten vor einem heruntergekommenen Haus. Aus dem Inneren des Gebäudes drang laute Musik und lautes Gelächter. Es würde kurz diskutiert, ob man Shirts und Westen mitrein nehmen sollte und wie die zu jungen hinein kommen würden. Heraus kam, dass Westen und ähnliches in den Autos blieben und das Ergebnis, wie man reinkommt war dagegen etwas unschöner… Jeder der Jungs schnappte sich ein Mädchen (Ben nahm Emily – welch ein Wunder) und marschierte mit ihm rein – Ben mit Emily allen voraus. So würde es angeblich weniger auffallen. Sie schafften es auch hinein, nur zu ihren großen Bedauern ließ er ihre Hand als sie drinnen waren nicht los. Drinnen machte das Haus einen ganz guten Eindruck – auf jeden Fall im weißen oder blauen Scheinwerferlicht. Eine große Discokugel reflektierte das Licht und verstreute es im ganzen, überfüllten Raum. Auf einem erhöhten Pult standen ein großer Turntable und dahinter ein dunkelhäutiger DJ. Eine Treppe führte in einen höheren Stock, wahrscheinlich gab es dort die Getränke. „Du bist mit Ben rein gekommen?“ Charly trat mit hochgezogenen Augenbraun auf sie zu. Vielleicht schwebte etwas Eifersucht in seiner Stimme mit. „Ja. Willst du was trinken?“ Emily startete einen verzweifelten Versuch die Freundschaft zu retten. Charly war in solchen Dingen sehr empfindlich. „Ja gerne, aber beim nächsten Mal lad ich dich ein!“ Zusammen zwängten sie sich durch die tanzenden Menschen. Die Stimmung auf dieser Party war super. Emily konnte ihre Freunde sehen, wie sie zu den anderen Tanzenden gingen und auch begannen. Warum brauchte es bei ihr so lange, bis sie in Stimmung kam?! Oben angekommen, stellte sich ihre Vermutung als richtig dar – endlich mal wieder. Am anderen Ende des Raumes stand eine große Bar mit Barhockern. Es waren im ganzen Raum Sitzgruppen aufgebaut auf denen auch meistens schon Leute saßen. Die Party war richtig gut besucht. „Was hätte die Lady gerne?“ Ein großer Mann mit breiten Schultern beugte sich zu ihr vor. „Bitte zwei Red Bull.“ Etwas Alkoholisches wagte sie nicht zu nehmen, die Angst mit Promillen im Blut erwischt zu werden war immer noch anwesend. „Hier.“ Der Mann schob ihr zwei Dosen rüber und Emily gab eine an Charly weiter. Sie setzten sich auf einer der Posterhaufengruppe. Langsam kamen sie ins Gespräch, es erstarb aber immer wieder. In einer längeren Schweigepause beobachtete sie die vorbeigehenden Leute. Einige der Mädchen – ähm Frauen (sie wahren nicht die einzigen rein geschmuggelten) – und Männer waren jetzt schon betrunken. Gelangweilt beobachtete Emily das Treiben der kommen und gehenden Leute. Und da fiel ihr einer auf. Er war nicht anders gekleidet wie die anderen, er trug eine schwarze Hose und ein dunkles T-Shirt. Auch die Frisur war normal. Aber irgendwas war anderes an ihm. Es lag auch nicht daran, dass er aus sah wie eine Kreuzung zwischen Topmodel und griechischen Schönheitsgott. Irgendwas an seiner Ausstrahlung... sie war anziehend aber löste in Emily auch eine gewissen Abwehr aus, warum wusste sie nicht. Seine Bewegungen hatten eine raubtierhafte Eleganz und ließen die der anderen plump und ungeschickt wirken. Da schaute er sie an. Ihre Blicke trafen sich und Emily lief rot an. Er hatte Augen zum versinken, sie hatten die Farbe von Bernstein oder goldenen Honig. Das Gold seiner Augen leuchtete lebenslustig, anziehend und aufmerksam. Emilys Blick blieb in ihnen hängen, der Bann seiner Augen hatte sie erfasst und hielt sie fest. Wie er blinzelte, seine langen, dunklen Wimpern für einen Moment senkte, wurde ihr klar, wie sie ihn anstarrte. Wieder stieg ihr das Blut in den Kopf und färbte ihre Wangen rosa. Beschämt senkte sie den Blick. Peinlich diesen Jungen einfach so offen anzustarren... Als sie wieder aufsah war er weg, besser gesagt, Katharina schob sich in ihr Blickfeld. "Ach Emily! Was sitzt du denn hier noch herum?! Da unten ist super Stimmung und die Jungs hier sind einfach super!" Kathi grinste sie auf eine Art und Weise an, dass Emily sofort wusste, dass sie schon jemanden gefunden hatte - die Glückliche. Das mit den super Jungs glaubte sie ihr sogar... man musste nur an den Typen von eben zu denken. "Aber ich hab ja niemanden zum Tanzen und außerdem bin ich unfähig." Schob sie ein. Charly neben ihr wollte eben etwas sagen, da plapperte Kathi schon weiter. "Ah ah ah! Das stimmt gar nicht, du traust dich nur nicht!" "Und wenn doch? Was ist wenn mich alle auslachen?!" "Wer sollte das tun?! Komm schon... Charly will bestimmt mit dir tanzen - Ben sucht dich auch schon." Emily blickte rüber zu Charly. Er war ja ganz nett... aber mit ihm tanzen? Oder Ben! Noch schlimmer!!! "Hm... vielleicht später... du hast Recht, ich sollte mich umsehen. Neue Leute kennen lernen." Sagte sie in der Hoffnung, dass sie einen Tanz mit Ben oder Charly entgehen konnte. Dass Charly sie enttäuscht anfunkelte, überging sie. Spätestens übermorgen würden sie sich wieder vertragen. "Super! Ich muss dir wen vorstelle! Der ist einfach super süß und hat keine Freundin! Der würde super zu dir passen..." erklärte Kathi schon wieder munter weiter. Emily seufzte und sah ihre Freundin etwas wenig begeistert an. "Sehr nett, aber ich will mich selbst umsehen..." gestand Emily und erhob sich, um dann weg zu stöckeln. Dass ihr einige Blicke von Männern folgten, merkte sie nicht. Sie wollte einfach nur einem Tanz oder wie auch immer man dieses seltsame Gewackel nannte, entgehen. Sie konnte es zwar, aber sie genierte sich immer furchtbar. Die hohen Absätze wären ja nicht einmal so schlimm, mit denen konnte sie umgehen. Extra langsam stieg sie die Treppe hinunter und sah sich um. Es waren mittlerweile wieder mehr Leute dazugekommen. Über den Köpfen der Tanzenden dröhnten die Beats eines DJs, der etwas von seinem Handwerk verstand. Emily kannte sich etwas mit der Musik aus, doch jeder Trottel hätte erkannt, dass der was drauf hatte. Unter ihr schien der Boden durch die Bässe zu vibrieren. Sie warf einen Blick zu den Turntable um zu sehen, wer der DJ war. Mit dem der dort stand, hatte sie nicht gerechnet. Es war der Junge, den sie vorhin so angestarrt hatte. Wie wenn er ihren Blick gespürt hätte, sah er auf und ihre Blicke trafen sich ein weiters Mal an diesem Abend. Er zwinkerte ihr zu, wand sich aber dann wieder den Geräten vor sich zu. Ihre erröteten Wangen beruhigten sich erst nach einiger Zeit wieder. In Gedanken stand sie da und betrachtete die tanzende Menge. Doch sie wurde jäh wieder aus ihren Gedankenflüssen herausgerissen, als etwas Nasses über ihren Arm schwappte. Ein übertriebenes >Entschuldige< und >tut mir leid< folgte sofort und eine Person begann mit etwas ihrem Arm abzutupfen. Erschrocken sah sie zu der Person neben ihr. Es war ein Junge, c.a. zwei Jahre älter als sie. Er hatte braunes Haar und ein interessantes, freundliches Lächeln, was er ihr jetzt in großem Übermaß schenkte. "Es tut mir wirklich leid, kann ich das wieder gut machen?!" Fragte er und sah ihren Arm an, als wenn er aus Zucker wäre und bei geringsten Tropfen Wasser zerfließen würde. Es war eigentlich kaum etwas passiert, sie hatte kurze Ärmel, daher war auch nichts von ihrer Kleidung nass geworden. Emily schenkte ihm ein verzeihendes Lächeln, ratterte aber im Kopf schon wieder durch, was für eine Ausrede sie nehmen könnte, um von diesem Typen weggehen zu können, ohne das es unhöflich war oder nach Flucht aussah. "Kann ich dich auf etwas einladen?" Fragte der Typ nun weiter. Emily sagte immer noch nichts, sondern zog nur überrascht die Augenbrauen zusammen. Dann entschied sie sich für einen Ausweg und setzte ein entschuldigendes Lächeln auf. "Tut mir leid, aber ich muss schon wieder weiter, ich werde erwartet." Mit einer perfekten Umdrehung wand sie sich ab und steuerte auf die Treppe hinunter zu dem WC zu. Doch weit kam sie nicht. Als die Treppe eine Biegung machte, sah sie nicht, dass jemand dort stand und wäre fast mit der Person zusammen gestoßen. Die Person machte aber in letzter Sekunde einen Schritt zur Seite und verhinderte damit einen Zusammenstoß, doch Emily hatte heute keinen guten Tag, denn sie stolperte über etwas hartem - wahrscheinlich ein Fuß. Bevor sie das Gesicht des Übeltäters, der ihr den Fuß gestellt hatte, sehen konnte, flog sie ihn weitem Bogen nach vorne, von ihrem eigenen Schwung angetrieben. Instinktiv streckte sie die Hände aus. Doch dass sie stürzte konnte sie nicht verhindern. Und das vor den Augen irgendwelcher Leute, die bestimmt gleich darüber lachen würden... Peinlich!

Review wäre nett... eh klar... kann ruhig auch kritik drin sein ;)




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Wie lange ich lebe, liegt nicht in meiner Macht. Dass ich aber, sobald ich lebe, wirklich lebe, das hängt von mir ab.

Sei du selbst... denn die anderen gibt's ja schon.

Glücklich ist nicht, der anderen so vorkommt, sondern wer sich selber dafür hält. (Seneca)

Remember the feelings, remember the day.
My stone heart was breaking, my love ran away. This moments I knew
Would be someone else,
My love turned around and I fell
be my bad boy, be my man
be my weekend-lover but don't be my friend
you con be my bad boy

Mitglied#1 im "Ich-bin-ein-hoffnungsloder-Freak" -Club Vampire

Mitglied #1 des 'Wenn-mich-wer-entführt-gibt-er-mich-spätestens-morgen-zurück'- Club

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am 13.4. 2008 - 500 Beiträge

mein Vampir: Dante

Re: Scheidewege (4. Kapitel)

5. Kapitel
Drei Jungs – eine Nacht
(5.384 Wörter)


Hart schlug Emily auf den dreckigen Fliesen auf. Ihre Handballen schrammten über den Boden und ihre Knie krachten schmerzhaft gegen Bodenplatten. Verärgert stieß sie einen Fluch aus und richtete sich auf. Mit frustrierter Miene betrachtete sie ihre Hände. Es war zwar nichts schlimmes, aber weh tat es trotzdem. Eben wollte Emily aufstehen, als jemand ihr eine Hand entgegen streckte. Verwundert runzelte sie die Stirn und sah auf, wer ihr da aufhelfen wollte.
Oh mein Gott, das war der fesche Junge von vorhin, den sie so angestarrt hatte – der DJ. Er hielt ihr seine blasse, aber starke Hand hin. Einen Moment betrachtete Emily sie, doch dann griff sie zu. Seine Haut war kalt – sehr kalt. Wie wenn sie aus Stein wäre… Fast hätte Emily sie losgelassen, doch sie kippte nur etwas nach hinten. Doch sie fiel nicht wieder hin, denn seine Finger hatten die ihren umschlungen, hielten sie fest. Mit dem Lächeln eines Engels zog er sie auf die Beine, als wäre sie eine Feder.
„Alles noch dran?“, fragte er. Seine Stimme war tief und samtig. Sie jagte Emily einen wohligen Schauer über den Rücken. Seine Augen funkelten sie neugierig an. Sie waren dunkelbraun, gesäumt von einer Reihe langer, dunkler Wimpern. Emily schien in ihnen zu versinken. Sie waren tief wie ein Brunnen, in den man fiel und fiel und fiel und nicht am Grund ankam. Es war berauschend in sie zu blicken. Wie in Trance, vergaß Emily fast zu atmen. Mit einem Kopfschütteln riss das Mädchen sich aus dem Bann seiner Augen.
„Wo hast du dich verletzt?“
Klang er besorgt? Er hatte wohl ihr Kopfschütteln falsch gedeutet. Naja… es war ja eigentlich auch nicht für ihn bestimmt.
„Nein, mir geht’s gut.“
Emily versuchte überzeugend zu lächeln, war aber, wie es aussah nicht überzeugend genug, denn er betrachtete sie immer noch mit gerunzelter Stirn.
„Mir geht es wirklich gut.“
Wiederholte sie. Bedacht nicht in seine Augen zu blicken, lächelte sie ihn noch einmal an und ging dann zu ihrer Tasche. Doch er war schneller und hob sie für sie auf.
„Danke.“
Sie nahm die Tasche entgegen und sah hinein, ob noch alles heil war. Doch das war es nicht, ihr Lieblingsparfum war zerbrochen. Emily hatte es von ihrer Oma bekommen. Das gab es nicht mehr im Geschäft, denn das Fläschchen war schon sehr alt. Sie seufzte über den Verlust, nahm die Scherben heraus und warf sie in den nächst bestem Mülleimer. Mit einem Papiertuch wischte sie ihre Tasche aus und wandte sich dann wieder zur Treppe.
Aber da stand immer noch der DJ, der ihr aufgeholfen hatte und beobachtete sie genau.
„Du hattest das Parfum sehr gerne… nicht war?“
Fragte er, doch es war eher eine Feststellung. Emily nickte nur dämlich, seine Nähe verunsicherte sie, wie es kaum ein anderer Junge je geschafft hatte.
„Tut mir Leid…’tschuldige.“
Es klang ehrlich, doch Emily verstand nicht wirklich, weshalb er sich entschuldigte.
„Warum entschuldigst du dich? Du kannst ja nichts dafür, dass ich gestolpert bin und noch dazu so dumm war, mein Lieblingsparfum mitzunehmen.“
„Tja… fürs Stolpern kann ich was dafür.“
Emily zog darüber nur verwundert die Augenbrauen hoch.
„Du bist über mein Bein gestolpert.“
Er grinste versöhnlich, da konnte man ihm kaum böse deswegen sein.
„Wow… was für ein Geständnis!“
Meinte Emily scherzhaft, solange sie ihm nicht direkt in die Augen sah, konnte sie sich einiger maßen vernünftig unterhalten. Das hieß aber noch lange nicht, dass sie kein beklomenes Gefühl hatte.
„Nur weil ich heute einen besonders freundlichen Tag habe.“
Entgegnete er mit einem schiefen Grinsen, was ihm unheimlich stand. Emily musste den Blick rasch von den Jungen abwenden, sonst, wäre sie in seinem unwiderstehlichen Bann gefangen gewesen und hätte ihn peinlich lange angestarrt.
„Aber du willst auf etwas hinaus…“
Erwiderte Emily. Sie wagte ihn wieder anzuschauen, um seine Reaktion zu sehen. Er verzog seine sinnlichen Lippen zu einem noch schöneren Lächeln und entblößte wunderschöne weiße und gepflegte Zähne.
„Vielleicht… Darf ich mich vorstellen?“
Er streckte ihr die Hand hin.
„Emily Berger.“
Stellte Emily sich vor und ergriff seine Hand. Diesmal vorbereitet auf die Kälte, erschrak sie nicht so sehr. Er war wie ein lebender Marmorengel. Kalt, schön und geheimnisvoll.
„Christoph Rüdt. Sehr erfreut.“
Gespielt förmlich antwortete er. Noch einmal wanderte sein Blick über sie. Sein Blick war weder gaffend noch herablassend, sondern nur freundlich. Christophs Finger hielten ihre Hand einen Moment lang fest, bevor er ihre Hand wieder los ließ.

Emily war dies nicht entgangen. Sie betrachtete ihn noch einmal genauer. Christoph machte einen ganz netten Eindruck. Er war nicht so ein oberflächlicher, gut aussehender Macho. Seine ganze Ausstrahlung war anders. Zwar merkte man, dass er nicht einer war, der sich herum kommandieren ließ, aber er wirkte auch nicht überheblich und arrogant. Emily hatte noch nie so einen Mann getroffen. Er war anders als andere, dass hatte sie schon bemerkt, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte. Irgendwas in ihr wehrte sich dagegen, sich seinem Charme zu ergeben und einfach mal ein wenig zu flirten. Sie kannte dieses Gefühl nicht und wusste nicht so recht, wie sie es einordnen sollte. Wahrscheinlich war es nur deswegen, weil sie noch (fast) nie so auf einen Menschen reagiert hatte.
„Hat dich heute schon jemand auf einen Drink eingeladen?“
Fragte er freundlich.
„Nein…“
Antwortete sie, der Gedanke mit ihm etwas zu trinken, war verlockend, doch dieses eigenartige Gefühl, das ihr sagte, von dem Typen weg zu bleiben, war immer noch da.
„Darf ich dich einladen?“
„Bist du nicht der DJ?“
„Ja, aber jetzt hab ich eine Stunde frei.“
Erklärte er und lächelte sie entwaffnend an. Emily verscheuchte das dumme Gefühl und lächelte zurück. Ein kleiner Partyflirt konnte nicht schaden.
„Na dann… komm.“
Er nickte in Richtung Treppe und zusammen gingen sie wieder hinauf. Seine Freunde, mit denen er vorher hier gestanden hatte, waren weg.
Zusammen gingen sie rauf zur Bar, wo Christoph zwei Drinks bestellte. In einer Ecke nahmen sie Platz. Von hier aus konnte man ungesehen zur Bar blicken und auch die anderen Sitzgelegenheiten waren – mit einigen Kopfverrenkungen – sichtbar. Sie ließen sich auf zwei Sesseln nieder und Christoph reichte ihr das Glas. In ihm schwappte ein roter, durchsichtiger Cocktail. Zwar hatte Emily sich vorgenommen keinen Alkohol zu trinken (das hier war 100% einer), doch sie wollte das Getränk nun auch nicht mehr ablehnen.
Zaghaft machte Emily einen Schluck, sie hatte noch nie einen Cocktail getrunken und wusste nicht, mit was sie rechnen musste. Kühl, wie Christophs Haut, floss der Cocktail in ihren Mund. Exotisch, fruchtig und süß, mit einem leicht herben Nachgeschmack. Das Getränk schmeckte ihr.
Emilys Augen betrachteten Christoph über den Rand ihres Glases.
In seiner Hand hielt er sein Glas und schwenkte es leicht hin und her. Das dunkle Rot (das bei ihm etwas dunkler wirkte) war ein schöner Kontrast zu seiner hellen Haut. Seine Augen hafteten auf ihr, doch es war nicht gaffend. Sein Blick folgte ihrem Glas, das sie wieder zum Mund führte. Doch den erreichte es nicht.
„Trägst du Kontaktlinsen?“
Sie stellte ihr Glas wieder und sah ihn prüfend an. Mit einer gewissen Ironie, fühlte sie sich an eines ihrer Lieblingsbücher erinnert. Christoph schien die Frage zu verwirren. Elegant zog er seine wohl geformten Augenbraun zusammen. Eine senkrechte, zarte Falte bildete sich zwischen ihnen.
„Wieso dass denn?“
Er verriet sich aber, in dem er die Hand in Richtung Augen hob.
„Naja, ich wollte wissen ob du Kontaktlinsen trägst, denn deine Augen haben zwei verschiedene Farben.“
Murmelte sie. Das war peinlich. Was für ein Trottel sie doch war! Sie hätte den Mund halten sollen, nun hielt er sie für dumm, wenn er keine trug. Es gab vielleicht Menschen mit zwei verschieden farbigen Augen. Nun hatte sie ihn sicher beleidigt, denn seine Gesichtszüge wurden leicht verärgert. Na eben, sie war so ein Trampel!
„Nein, so war das nicht gemeint! Im Licht hat das nur so ausgesehen!“
Fügte sie rasch hinzu, sie wollte ihn nicht verärgern, nicht den Abend verderben. Jetzt hatte sie für eine Stunde den feschesten Jungen ganz Seewalchen und sie musste es gleich verhauen. Nur durch ihr unüberlegtes Geplapper.
Doch Christophs Gesicht hellte sich wieder auf und er lächelte entschuldigend.
„Ja, hast eh Recht. Da muss ich wohl eine verloren haben.“
Murmelte er, hob seine Hand zu seinen Augen und nahm die Kontaktlinse heraus. Nun waren seine Augen honiggelb. Wie flüssiges Karamell, so hell und schön, dass sie schon wieder unwirklich wirkten. Wenn es einen Gott der Schönheit gäbe, hätte er diese Augen. Wie auch schon vorhin, schien sie in ihnen zu versinken, wieder war dieser Brunnen dar, gefüllt mit Honig.
Widerwillig löste sie den Blick und sah wieder Christoph als Person an, nicht mehr nur seine Augen. Doch sein ganzes Gesicht schien sich verändert zuhaben.
„Warum trägst du sie?“
Fragte Emily dämlich.
„Und schmeckt es dir?“
Lenkte er das Gespräch von seinen Augen auf ihren Cocktail.
„Gut, aber du hast meine Frage nicht beantwortet. Ist es dir peinlich weil du eine Brille sonst hättest?“
„Nein, ich hab sehr gute Augen, das kannst du mir glauben, aber meine Augen sind nun mal etwas auffallend. Und sonst stellen Leute dumme Fragen.“
„Aber sie sind doch wunderschön…“
Murmelte Emily, sie verstand es nicht, warum man solch einen Schatz verstecken sollte. Aber andererseits war es auch gut, denn dieses Gold fesselte ihren Blick mehr als das Braun, und ließ ihre Gedanken zum Stillstand bringen. Für manche Augen sollte man einen Waffenschein einführen. Doch wenn Emily es sich recht überlegte, Christoph machte nicht den Eindruck, als ob er sich für seine Augen eine Bewilligung holen würde. Er war nicht der Mensch der sich um Dinge wie Bewilligungen kümmerte. Auch Raubkatzen holten sich keine Bewilligung, wenn sie auf die Jagd gingen, dass sie das Tier erlegen durften. Und Christoph war nicht zu unbändig wie eine Raubkatze, auch das hatte Emily schon von Anfang an gewusst, und das machte ihn umso attraktiver.
„Erzähl doch was über dich.“
Schlug er vor.
„Wieso? Interessiert es dich? Wohl kaum.“
„Und wenn doch?“
„Dann bist du krank.“
„Sollte man nicht nett zu Kranken sein?“
„Bin ich denn nicht nett zu dir wenn ich dich vor deinem Tod an Langeweile bewahre?“
„Ach… den Tod sterbe ich gerne. Und ich bezweifle dass es so schlimm ist.“
Grinste er – er wollte es tatsächlich wissen!
„Na dann gut. Was willst du denn genau wissen?“
„Du bist neu hier, nicht war?“
„Jep. Weiter…“
„Seit wann bist du hier und warum?“
„Weil sich meine Eltern geschieden haben und wir vor zirka eineinhalb Monaten hier her gezogen sind. Genauer nach Unterach.“
„Ah… und wer sind deine Eltern?“
„Oh Mann, das willst du wissen?! Na dann gut. Ich hab eine Mutter, Sylvia und einen neuen Vater, Tom. Bei dem wohnen wir jetzt.“
„Du hast nen Bruder oder? Simon…“
„Jaaa… woher kennst du ihn?“
„Naja. Wir haben uns mal irgendwo kennen gelernt.“
„Freut mich. Was willst du noch wissen?“
„Wie alt du bist und vielleicht wo du in die Schule gehst.“
„Ich bin 15 und in die Schule geh ich in Attersee. Aber warum diese Fragen?“
„Naja, hast du irgendwas auf dem Herzen über das du sprechen willst. Und dann frag ich dich nur solche Dinge?“
Fragte er scherzhaft ernst und besorgt.“
„Nein… nur es wundert mich. Ich erzähl dir Dinge die dich eigentlich nichts angehen.“
„Ich frag dich und du antwortest. Aber wenn es dir zu nahe tritt, könne wir es auch sein lassen.“
Innerlich schlug sich Emily. Sie war so ein Idiot! Ein Junge wie er wollte was über sie wissen und sie reagierte so! Aber andererseits hatte sie auch Recht, denn man sollte wildfremden Leuten nichts über sich erzählen. Also was sollte sie tun? Weiter reden und hoffen das er es nicht weitererzählt oder lieber schweigen?
Wenn alle zwei Möglichkeiten nicht besonders verlockend waren, musste man sich eine dritte suchen und die lag in dem Fall darin, das Thema zu wechseln.
„Also, ich stell jetzt mal Fragen okay?“
Amüsiert lächelte er, willigte aber mit einem Kopfnicken ein und hob das Glas an seine Lippen. Emily öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch als das rote Getränk über seine hellen Lippen floss, verschlug es ihr die Sprache. Ihr Blick hing wie gebannt an seine Lippen und sah zu wie die rote Flüssigkeit in seinen Mund floss.
Ihrer war immer noch offen. Das Blut schoss ihr in die Wangen und sie schloss ihn rasch wieder. Sie schluckte schwer und versuchte den Kloß in ihrem Hals zu lösen. Als sie endlich wieder ihre Stimme gefunden hatte, räusperte sie sich und suchte nach irgendeiner Frage, denn alle die ihr auf der Zunge gelegen hatten, waren weg.
„Bist… bist du hier immer DJ?“
Fragte sie, ihre Stimme fühlte sich eigenartig rau an. Sie wusste selbst nicht wieso sie so auf die ganznormale Bewegung Christophs reagiert hatte. Oft genug hatte sie Leute trinken gesehen, also dran lag es nicht, vielleicht lag es daran, dass es bei keinem so verlockend und verführerisch ausgesehen hatte. Doch das war kein Grund für so eine Reaktion. Oder doch?
„Nein, nur ab und zu.“
„Und weshalb?“
Wow, was für eine einfallsreiche Frage!
„Weil das mein Hobby in der Freizeit ist.“
„Und was machst du sonst?“
„Das was jeder Mensch macht – arbeiten.“
„Wie alt bist du?“
„18. Ich konnte ein paar Jahre in der Schule überspringen.“
Erklärte er. Emily lachte ungläubig. Christoph war klug, das merkte man, doch dass er gleich einpaar Jahre übersprungen hatte war weniger so seins.
„Ich muss gleich wieder runter. Kommst du mit und tanzt etwas?“
Fragte er mit einem Blick auf die Uhr.
„Schade, war schön sich mit dir zu unterhalten. Aber tanzen? Mit wem?“
„Mit einem meiner Freunde… oder vielleicht brauchen sie mich doch nicht immer…“
Grinste er. Sein Blick wanderte etwas weiter rechts von Emily. Ein belustigtes Lächeln umspiele seine Lippen. Sie wand sich auch um, um zu sehen was ihn so amüsierte.
Eng umschlungen stand – ähm, verzeih… lag traf es schon eher – Reni in den Armen eines Freundes Christophs. Er küsste gerade ihren Hals. Emily wand sich wieder Christoph zu, auch ein Lächeln um die Lippen.
„Tja… Felix ist wie es sieht beschäftigt. Aber wir werden schon ne Lösung für dich finden. Trinkst du das nicht mehr?“
Fragte er und deutete auf ihre Glas, das noch kaum berührt da stand. Wieder bekamen ihre Wangen einen leichten Rotschimmer. Rasch griff sie danach und trank es in großen Schlucken aus.
Zusammen erhoben sie sich. Christoph legte den Arm um ihre Schultern und so gingen sie zusammen hinunter. Er hatte dies getan, als wenn es ganz normal wäre, als wenn sie sich schon ewig kennen würden. Emily genoss es. Seine kalte Haut auf ihren nackten Schultern war ein betörendes Gefühl.
Auf der Treppe saßen Leute und sahen auf die Tanzfläche. Ein knutschendes Paar saß auf der Treppe, andere tranken Bier. Die Stimmung hier war heute schon einmal besser gewesen – als Christoph am Turntable war. Gemeinsam gingen sie über die Tanzfläche. Emily konnte keinen ihrer Freunde dort sehen, was sie etwas enttäuschte, sie hätte so gerne gewusst wie sie darauf reagiert hätten, wenn sie gesehen hätten mit wem sie da herum lief.
Christoph stieg rauf zum Turntable, sprach kurz mit einem Mann mit Kopfhörern, der ihn ersetzt hatte. Als er zurückkam, sah er nicht ganz so glücklich aus.
„Tut leid. Ich kann leider nicht, Tim will jetzt auch was machen und ich hatte es ihm versprochen.“
„Na dann… ist schon gut. Ich werd halt schauen, ob ich wen finde.“
Meinte Emily. Sie hatte Christoph heute zum ersten Mal gesehen und mal kurz mit ihm ‚geflirtet’ – naja… es war eher reden gewesen -, da konnte sie sich noch lange keine Hoffnungen machen. Er musste arbeiten und daran wollte sie ihn nicht hindern. Wenn alles gut ging, waren sie befreundet und wenn sie (ganz viel) Glück hatte, würde sie ihn irgendwann mal wieder sehen, und wenn sich das noch irgendwie steigern ließ, würde er sie wieder erkennen. Aber dass er sich ihren Namen merken würde, verlangte sie gar nicht.
„Macht es dir wirklich nichts?“
„Ich komm schon klar. Dank.“
Sie lächelte ihn noch einmal an und wand sich dann um und verschwand im Gedränge der Leute, die auf die Tanzfläche strömten. Innerlich hatte sie sich mit diesen Worten ganz von Christoph verabschiedet, wahrscheinlich für immer. Ach Mann, was sollte das alles?! Das hörte sich an als ob sie mit ihm Schluss gemacht hätte und derweil kannten sie sich grade erst mal eine gute Stunde.
Sie steuerte auf einer der Ecken der Tanzfläche zu, wie gesagt würde sie tanzen. Emily dreht sich um und sah zum Turntable. Dort trat Christoph grade an das Mischpol. Die Musik änderte sich, wurde etwas flotter und leichter tanzbarer. Die Leute um Emily jubelten als Christoph richtig loslegte. Er war echt guter DJ, das konnte man nicht abstreiten.
Emily begann auch zu tanzen. Sie hatte fünf Jahre lang einen Tanzkurs besucht. Auf der Tanzfläche war es eng. Die Leute tanzten eng an einander, doch die Stimmung war super.
„Hey Emily.“
Ben trat von hinten auf sie zu und begann mit ihr zu tanzen. Emily seufzte innerlich auf, doch fügte sich ihrem Schicksal. Ben war weder hässlich und konnte gut tanzen, also wehrte sie sich nicht. Zusammen tanzten sie einige Zeit schweigend.
„Was hast du vorhin mit den DJ gemacht?“
Fragte er nach einiger Zeit. In seiner Stimme klang etwas mit, was Emily zum Schmunzeln brachte.
„Ich hab mit ihm was getrunken und geredet.“
Sagte sie und tanzte unverdrossen weiter. Ben war stehen geblieben und schaute sie misstrauisch an. Emily beschloss ihn ein wenig zu reizen, da er nicht mehr ganz nüchtern war, wurde ihr das erleichtert.
„Problem damit?“
Fragte sie lammfromm und begann um ihn herum zu tanzen, aber darauf bedacht ihn nicht zu berühren.
„Ähm. Ja – nein natürlich nicht.“
Er redete irgendetwas zusammen über >nur so ne Frage< und >einfach nur Neugier unter Freunden<. Er stellte sich fast so dumm an wie Emily bei Christoph, stellte sie mit Genugtuung fest.
„Ach komm. Sag doch einfach, dass du eifersüchtig bist.“
Schurrte sie und versuchte ihn damit aufzuziehen. Er schaute sie nur böse an, derweil sie frech vor ihm mit der Hüfte wackelte.
„Ich bin nicht eifersüchtig. Ich will nur nicht, dass du dich mit so einem Gesindel rum treibst. Ich bin viel besser.“
Stellte er trocken fest. Emily versuchte das Grinsen gar nicht zu unterdrücken, Ben war der Weiberheld und nun stellte er sich so dämlich an (eigentlich sollte sie nicht groß reden, sie war nicht viel besser).
„Also doch eifersüchtig.“
„Nein, nur besorgt.“
Korrigierte er sie. Lächerlich.
„Ja ja ja. Ich bleib aber der Meinung, dass du eifersüchtig bist. Ende.“
Schnurrte sie weiter und tanzte von ihm weg in Richtung Mitte der Tanzfläche. Zwar konnte Christoph sie dann sehen, doch das störte sie nicht – auf jeden Fall redete sie sich das ein, denn in Wirklichkeit verunsicherte sie das sehr. Ben folgte ihr und begann weiter zureden über irgendwas mit >der will dich nur flachlegen<. Wahrscheinlich meinte er mit ‚der’ Christoph, doch das störte sie nicht weiter. Das zwischen ihr und Christoph war Freundschaft und lang keine Liebe. Und mit ihm irgendwo alleine hingehen würde sie so und so nicht mehr, da, wie gesagt, das zwischen ihnen jetzt schon aus war.
„Hörst du mir überhaupt zu?“
Fragte Ben irgendwann über den Lärm hinweg. Emily lachte und schüttelte den Kopf. Unbeirrt tanzte sie mal kurz mit einem Jungen mit Hut. Doch da packte Ben sie plötzlich und hinderte sie daran, sich von ihm abzuwenden. Weil einige Leute begannen die beiden dumm anzusehen, zog er sie von der Tanzfläche. Emily währte sich, doch Ben war stärker.
„Hey Kleiner! Lass sie los!“
Forderte jemand schroff hinter ihnen. Als Emily sich umdrehte stand ein großer Typ hinter ihr mit breiten Schultern und finsteren Gesichtsausdruck. Er hatte braune Augen und kurze braune Haare. Seine ganze Ausstrahlung war einschüchternd. Ben sah ihn verwirrt an, ließ Emily aber nicht los.
„Wieso mischst du dich da ein?“
„Weil ich es für richtig halte.“
Knurrte er. Ben zog gespielt überrascht die Augenbraun in die Höhe. Entweder war er betrunken oder blind, denn gegen einen Typen, wie den hatte er keine Chance. Unter dem schwarzen T-Shirt zeichneten sich deutlich durchtrainierte Muskeln ab, mit denen Ben nicht mithalten konnte.
„Wenn alle das tun würden was sie für richtig halten, dann wäre hier ganz schönes Chaos. Also mach ne Fliege.“
Sagte Ben vollkommen cool – er war wirklich schon betrunken.
„Na na na... So schnell wirst du mich nicht los. Also lass jetzt ihren Arm los.“
Dieser Typ wusste dass Ben keine Chance gegen ihn hatte, und gab daher nicht klein bei.
„Und was willst du machen, wenn ich sie nicht los lasse?“
Ben war wirklich auf Streit aus und den konnte er haben. Emily stand neben den beiden, ihr Arm war immer noch umklammert von Bens Fingern. Wenn ihr Retter ihn verprügelte, würde sie nichts dagegen tun, denn Bens Rumgemache ging ihr allmählich auf den Zeiger.
„Dann bekommst du Probleme.“
Stellte der Typ trocken fest. Sein Gesichtsausdruck zeigte, dass er es ernst meinte. Wie gesagt, Ben war betrunken – auch wenn man es vorher nicht so bemerkt hatte – denn er kapierte nicht, dass er wirklich Ärger bekam.
„Und du willst mich hier verprügeln?! Da wirst du aber dann rausgeschmissen, dass weißt du doch, oder?“
„Lass die Kleine jetzt los oder du fliegst raus.“
Er unterstrich das ganze noch damit, dass er seine Finger knacksen ließ.
„Du willst mich rausschmeißen?“
Lachte Ben – als Antwort bekam er einen Kinnhaken der ihn zwei Meter nach hinten warf. Emilys Arm war immer noch in seinem Griff und wurde mitgerissen. Zwar nicht die ganzen zwei Meter, denn Ben ließ sie während des Fluges los, doch sie fiel auch hart auf den Boden. Der Typ half ihr sofort auf und schob sie hinter sich.
Mittlerweile hatten die Leute rundherum bemerkt, dass es hier was zu sehen gab. Es bildete sich ein Kreis aus gaffenden Menschen, um die drei. Irgendjemand hinter Emily rief >Prügeln! < und einige andere Stimmten in das Gebrüll lachend ein.
Auch Christoph hatte es bemerkt, denn er legte härtere Musik auf, mit harten Bässen, bedrohlichen Rhythmen, die die gespannte Stimmung noch mehr steigerte. Emily fand das nicht gut. Die beiden prügelten sich nur wegen ihr und dass war es sicher nicht wert. Wenn Ben jetzt liegen bleiben würde, würde sich das Thema erledigen und sie würden nicht von der Party geschmissen werden. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass ein hysterisches Mädchen zum Türsteher gelaufen war, doch dieser lachte nur und sagte etwas was wie >Lass sie< und dreht sich wieder um.
Derweil Emily den Türsteher angesehen hatte, hatte sich Ben wieder aufgerappelt. Er knurrte leise etwas vor sich hin, während er sein Kinn betastete. Seine Lippe war aufgepatzt. Als er merkte dass sonst alles noch einiger maßen heil war, ging er – zum Schecken Emilys – wieder auf den Typen zu. Dieser lachte nur. Ben holte aus ohne lang zu überlegen und schlug ihm ins Gesicht, direkt auf die Schläfe. Es krachte, als würden Knochen brechen, die Leute rundherum johlen auf, Emily verzehrte das Gesicht und der Typ kippte, wie ein Brett zur Seite. Es sah aber nicht aus, wie wenn er umfiel aufgrund Bens Schlag, es erinnerte eher an eine Breakdance-Einlage. Er fing sich, bevor er auf den Boden aufschlug, mit den Händen ab, holte derweil mit den Beinen aus und zog mit einer geschickten Bewegung Ben die Füße unterm Hintern weg. Dieser krachte wieder auf den Boden, nun fiel Emily auch auf, dass sein Gesicht ebenso schmerzverzerrt war, er umklammerte seine rechte Hand, weswegen er sich auch nicht abfangen konnte und das zweite Mal innerhalb von zwei Minuten auf den Boden krachte. Seine Lippe begann stärker zu bluten. Empört und besorgt trat Emily hinter dem Typen hervor und kniete sich zu Ben. Dieser hielt fluchend seine Hand und starrte wütend zu dem Typ hoch. Aus dem Gedränge um die drei trat Kathi und einige andere aus ihrer Klasse und knieten sich neben Ben.
„Was war hier los?“
Fragte Kathi und sah zu Emilys zweifelhaften Retter empor. Sie hatte das ganze Spektakel scheint’s versäumt.
„Naja, Ben hat mich genervt (sie überhörte Bens unverständliche Einwürfe) und dann ist dieser nette Herr (sie nickte zu dem Typ) gekommen und hat mich gerettet. Ben hat aber dann begonnen sich mit ihm zu prügeln (wieder unverständliches Gemurmel von Ben). Leider hat Ben ihn unterschätzt, was am Alkohol liegt. Nun ja, er hat sich, wie es aussieht an der Hand verletzt, die Lippe blutet und er wird ein paar blaue Flecken bekommen.“
Sie sagte das unberührt, nahm Bens Hand und betrachtete sie. Ein paar der Finger schienen gebrochen zu sein. Das Feststellen ging ganz einfach, nur Ben schrie etwas herum, was Emily aber nicht weiter störte.
„Man sollte ihn ins nächste Krankenhaus bringen.“
Sagte sie trocken, stand auf und wand sich dem Typen zu. Sie lächelte dankbar.
„Danke. Ben ist ab und zu echt nervend, überhaupt wenn er getrunken hat. Geht es dir gut?“
Fragte sie und sah besorgt zu seiner Schläfe auf.
„Ja, mir geht’s bestens. Hast du etwas?“
Er musterte sie nun auch genau, aber Emily hatte sich bei ihrem Sturz nicht verletzt.
„Nein, auch mir geht es gut. Ich bin übrigens Emily.“
Sie steckte ihm die Hand entgegen (wieder Empörung von Ben). Ihr Retter ergriff lächelnd die Hand. Seine Finger waren genauso bleich und kalt wie die von Christoph.
„Ich heiße Vincent. Komm doch mit, ich glaub Christoph hat kurz mal Zeit für dich…“
Er nickte in Richtung Christoph und zusammen gingen sie zu ihm. Da schnallte Emily, Vincents war einer von Christophs Freunden.
„Warum hast du mir geholfen?“
„Weil Christoph es gesagt hat.“
„Aha… und weil er es sagt machst du es gleich… klar…“
Sie lächelte leicht, doch Vincent blieb ernst.
„Naja… auch wenn er es nicht gesagt hätte, hätte ich dir geholfen. Der Typ war ja nicht besonders nett…“
Nun lächelte auch er. Es war ein warmes Lächeln, was Emily sofort mochte.
„Er ist eigentlich ganz okay, aber ab und zu ist er etwas nervend.“
„Wenn du meinst…“
„Aber wieso hat er sich verletzt, obwohl er dich geschlagen hat?“
„Naja, wenn man die Faust falsch ballt und dann zuschlägt, kann da leicht etwas passieren und ich hab einen etwas härteren Kopf. Aber dass kann der Arme ja nicht wissen.“
Mittlerweile waren sie beim DJ-Pult angekommen und Christoph schaute lächelnd zu ihnen hinunter.
„Nervt der dich öfter?“
Fragte Christoph sie. Auch er lächelte und Emily wurde ganz anders.
„Nein, eigentlich nicht, ich kenn ihn nicht so gut.“
Was auch stimmte. Sie hatte viel von ihm gehört, doch heute war das erste Mal dass sie ihn sah. Sie war ja erst vor kurzem hier her gezogen.
„Komm doch rauf.“
Schlug er vor, was sie gerne annahm. Sie war dort oben beim Turntable noch nie gewesen, was unter anderem daran lag, dass sie noch nicht auf so vielen Partys war. Eben als sie neben Christof trat und auf die wogende Menschenmenge blickte, trat der andere DJ dazu.
„Ach komm Christoph, ich hab jetzt wieder Zeit, geh doch und amüsier dich ein wenig. Wenn du nichts dagegen hast, komm doch in einer Stunde wieder.“
Schlug er vor und lächelte nett. Christoph überlegte kurz, sah zwischen den tanzenden Leuten und Emily hin und her (man sah ihm an, wie viel Spaß es ihm machte, Stimmung auf einer Party zu machen).
„Komm. Hast du Lust ein wenig zu tanzen? Ich muss mich bewegen, das ganze Stehen…“
Grinste er und streckte ihr die Hand hin. Es war eine ganz natürliche und freundliche Bewegung, doch in Emily wurden Schmetterlingsschwärme freigesetzt. Sie gingen Hand in Hand auf die Tanzfläche, ganz als ob sie es immer schon so tun würden.
Christoph steuerte auf den Rand zu, was Emily nur recht war. Mit einer Bewegung seines Handgelenkes dreht er sie um ihre eigene Achse. Glücklich lachte sie auf, hatte sie nicht vor kurzem gedacht, dass es mit der einen Stunde reden zu Ende war? Nun tanzte sie mit ihm, doch all zu viele Hoffnungen wollte sie sich auch nicht machen. Sie würde diesen Moment genießen und ihn sich merken, damit sie sich immer wieder daran erinnern konnte, denken konnte >ach war das ein schöner Abend< doch es dabei bleiben lassen.
Der DJ gab sich nun etwas mehr Mühe als beim letzten Mal und das ganze wurde ganz annehmbar. Um sie herum, eng aneinander gedrängt, tanzten Leute, lachten und hatten Spaß und endlich war Emily auch eine von ihnen. Hatte auch jemandem zum tanzen und lachen, musste nicht mehr am Rand stehen und zusehen. Das Gefühl dazu zu gehören überkam sie und bildete mit den Schmetterlingen eine wunderbare Mischung.
Über den Köpfen zuckten die Lichter, reflektiert von den Spiegeln der Discokugel. Ein atemberaubendes Spiel aus Schatten und Licht. Christophs Gesichtszüge wurden durch die scharfen Schatten betont und unterstrichen seinen mysteriösen Teint. Seine Augen leuchteten, seine sinnlichen Lippen umspielte ein Lächeln. Emily genoss es in vollen Zügen. Christoph war ein begabter Tänzer, ohne jede Frage. Seine Bewegungen waren flüssig, sicher und elegant. Wann immer seine kühle Haut ihre berührte, jagte es einen wohligen Schauer über ihren Rücken. Dieser Mensch stellte mit ihr etwas an, was vorher noch nie einer geschafft hat, und das in nicht mehr als einer Stunde! Vielleicht traf das der Begriff ‚Liebe auf den ersten Blick’, doch Emily wollte das hier noch nicht als Liebe bezeichnen. In ihrem Kopf war Liebe etwas anderes, etwas was Zeit brauchte, was sich erst aufbauen musste. Man musste den anderen schon kennen, ihn vertrauen können. Wie gesagt gab es auch Liebe auf den ersten Blick, doch wie fühlte es sich an? Emily stellte es sich vor, dass man wenn man die Person sah, voll und ganz wusste das er oder sie es ist. Dass jede Faser des Körpers voll und ganz dieser Person gehörte. Aber das war in ihrem Fall nicht. Da war noch dieses kleine Monster, es kommt nicht von Stricken sondern von
ßwas in ihr saß und sich strikt gegen Christoph wehrte. Zwar hatte es sich nun irgendwo hin verkrochen, war aber noch da um jeder Zeit wieder herauszukommen. Wenn es das gab, war es dann auch noch Liebe?
Emily beschloss es sich ein für ein anderes Mal aufzuheben, jetzt den Moment zu genießen und dann wenn sie daheim war, konnte sie immer noch darüber nachdenken. Sie fixierte Christoph mit ihrem Blick und begann wieder sich sein Gesicht einzuprägen.
Die Musik war gut, schnell und rhythmisch. Emily hatte alle Berührungsängste vergessen und genoss es. Wie in Trance tanzte sie mit Christoph, vergaß die Leute um sie herum. Die Bässe ließen den Boden vibrieren. Endorphine gemischt mit dem Alkohol – auch wenn es nicht sehr viel war –, veranlassten sie ihren Tanzstile ausgelassener zu tanzen.
Nach einigen Liedern wechselte es auf ruhigere Melodien und Emily blieb mit einer letzten Umdrehung nach Luft schnappend stehen. Christoph trat neben sie, er schien überhaupt nicht aus der Puste zu sein. Sein Lächeln war immer noch da, strahlte immer noch ansteckend. Emily lächelte ihn zufrieden an.
„Danke.“
Presste sie heraus, immer noch nach Luft schnappend, aber lachend.
„Wieso danke?“
„Weil es toll war.“
„Da sollte ich mich dann wohl auch bedanken… es hat echt viel Spaß gemacht. Du bist wirklich gut!“
Emily errötete noch mehr, ein Kompliment von Christoph war etwas Besonderes.
„Willst du was trinken? Ich lad dich gerne noch einmal ein.“
„Gerne.“
Emily nahm die Einladung gerne an, wieder mit ihm zu reden war einfach nur zu verlockend. Erst jetzt begann sie ihre Umwelt wahrzunehmen. Etwas hinter ihr standen Kathi und Babsi und sahen sie verwundert an. Beide kamen zu ihr herüber geeilt als sie gemerkt hatten, dass Emily und Christoph wieder gehen wollten.
„Hey.“
Begrüßte Kathi Christoph, als der mit einem Nicken in ihre Richtung die Begrüßung erwiderte. Kathi wandte sich aber auch schon wieder an Emily, nur Babsi starrte ihn noch weiter an.
„Ich hab dich überall gesucht. Ben wurde ins Krankenhaus gebracht, alle seine Finger sind gebrochen. Wir müssen daher mit Martin fahren und der fährt jetzt. Auch wenn du dich jetzt so amüsierst, wir müssen los. Ich würde ja auch gerne noch etwas hier bleiben.“
Emily seufzte und fügte sich ihrem Schicksal. Christoph wollte etwas einwenden, doch Emily fiel ihm ins Wort.
„War echt schön… ich komm bestimmt wieder einmal hier vorbei. Würde ja gerne noch etwas hier bleiben, aber Kathi hat recht. Na dann… Tschüss.“
„Okay… Tschüss.“
Emily winkte ihm und wand sich um und ging mit Kathi weg. So sah sie auch nicht mehr, dass Christoph ihr noch eine Weile nachblickte, lächelte und sich mit einem Seufzer fast widerwillig von ihr abwandte.

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wenn ihr mir eine Freude machen woll.... dann schreibt doch ein review... wenn nicht... dann eben nicht...

P.S.: das ist der 1.000 Beitrag!!!

 




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Wie lange ich lebe, liegt nicht in meiner Macht. Dass ich aber, sobald ich lebe, wirklich lebe, das hängt von mir ab.

Sei du selbst... denn die anderen gibt's ja schon.

Glücklich ist nicht, der anderen so vorkommt, sondern wer sich selber dafür hält. (Seneca)

Remember the feelings, remember the day.
My stone heart was breaking, my love ran away. This moments I knew
Would be someone else,
My love turned around and I fell
be my bad boy, be my man
be my weekend-lover but don't be my friend
you con be my bad boy

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am 13.4. 2008 - 500 Beiträge

mein Vampir: Dante

Re: Scheidewege (4. Kapitel)

leute....

bald werd ich das forum schließen...

sry

aba es is keina da...

wer wissen will wie die geschcihte nun ist (ganz neu geschrieben) und wie sie weiter geht... soll hier lesen:

https://geschichten.internet4um.at/f9t33-scheidewege-2-kap.html 




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