Das Fachforum der Vogelzucht - Positurkanarien - Postuur Kanarie - Canarini di Forma

Entstehung einiger Haltungs Frise Rassen

Entstehung einiger Haltungs Frise Rassen

Da in Deutschland viele verschiedene Versionen existieren woher und wie die heutigen Haltungs Frise Rassen entstanden sind, habe ich schon vor längerer Zeit damit begonnen
die Geschichte der Rassen Südholländer,, Melado Tenerfeno, Gibber Italicus uns Giboso Espanol zu recherchieren.

An der Entstehung Maßgelblich beteiligt war der Bossu Belge, und ein Frise Kanarien Vogel, der aber keiner bestimmten Rasse zugehörig war, (zumindest konnte ich keine Namen für diesen Vogel ausfindig machen). Es muß sich bei diesem Vogel um einen Frise Vogel gehandelt haben den man als Landkanarien bezeichnete. Ein Vogel mit den 3 Grundfrisuren,
alle Vögel die mehr wie diese Frisuren besaßen waren dem hohen Adel vorbehalten, zum Beispiel der Picard einem Vorfahren des Pariser Trompeters. Um das ganze jetzt zeitlich genau zusammen zubringen, muß man die Entstehung der Rassen Bossu und dem Landkanarien gegenüber Stellen. Der Bossu Belge wird ab ca 1750 erwähnt
die sogenannt Landkanarien ab ca. 1800. So kann man von ausgehen das irgendwann nach 1800, damit begonnen wurde diese beiden Rassen zukreuzen. Man kann davon ausgehen das es die ersten Haltungs Frise Kanarien ab ca. 1830 gegeben hat. Diese Rasse wurde bezeichnet als Frise Bossu. Dieser Name Frise Bossu wurde für alle Haltungs Frise Kanarien benutzt die keiner bestimmten Rasse zugehörig waren, optisch vergleichbar mit dem Südholländer.
Der Südholländer und der Melado Tenerfeno sind dann
auch die beiden ersten Rassen die namentlich als eigenständige Rassen erwähnt werden ab 1850. Weiterhin gibt es aber noch den Frise Bossu der namentlich auch noch bis zum 2. Weltkrieg zufinden sein wird. Beim Melado sind auch die weiteren Rassen im groben bekannt, die an seiner Erzüchtung beteiligt gewesen sind. Neben den Bossu auch der Scotch und ein Frise Kanarien, den es auf Teneriffa bereits gab und später soll auch der Hamburger Frise eingekreuzt worden sein. Beim Scotch handelt es sich aber nicht um den heutigen sondern um den damals modernen Typ der dem Bossu ähnlich sah.Doch die internationale Anerkennung sollte noch über 1 Jahrhundert andauern.

Nun kommen wir zu einer weiteren Rasse die aus dem Bossu Frise entstand und die maßgeblich beteiligt war an der Erzüchtung des Gibbers sowie des Gibosos. Ab Anfang des
20 Jahrhunderts taucht diese Rasse auf, sie verschwindet erst mit der Erzüchtung des Gibosos.
Der Finos Sevillaño als geografische Rasse des Frise Bossu in der Gegend um Sevilla. Optisch war dieser Vogel dem Südholländer ähnlich, nur das diese Rasse in intensiv gezüchtet wurde. In Italien existierte zur gleichen Zeit ein ähnlich Vogel der Cerlino. Durch den 2 Weltkrieg wurden in Italien die meisten Zuchten zerstört. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Restbestände des Cerlino wieder aufgefrischt durch den Fino Sevillaño.
Aus diesen Vögeln züchtet Frau Maria Giamminola aus Como den Gibber Italicus. Sie präsentierte diesen
Typ Vogel zum ersten mal 1950 auf der 3. Internazionale di Reggio Emilia. Dieser Vögel war zu diesem Zeit Punkt eine Sensation, die Italianer hatten ihn sofort in Ihr Herz geschlossen wobei es bei der Namensgebung noch heiß hergangen ist. Es standen viele Namen für diesen
Vogel zur Debatte. Frau Giamminola selber nannte diesen Vogel Larinello zur Ehrung ihrer Geburtsstadt. So wurde er auch 1951 auf der Weltschau in Bern vorgestellt. Viele weitere Namen wie Como, Lario,Cerlino und Napoli wurden zurückgewiesen. In die engere Auswahl kamen dann neben Gibber Italicus auch Gobbuto Italiano und Septim Italicus. Man entschied sich schließlich für den heutigen Namen Gibber Italicus.

Die Erzüchter des Gibosos waren Don Jesús Jiménez Cossio aus Alcalá de Guadaira (Sevilla) und Don Antonio Rodríguez Acuña von La Laguna (Teneriffa). Im Jahre 1971 tauschten die beiden Züchter Vögel aus. J. Jiménez Cossio bekam von A. Rodriguez Acuna Melado Tenerfeños und im Gegenzug erhielt er Finos Sevillaños. Die beiden Züchter begannen die Rassen zukreuzen mit dem Ziel die Größe und die extreme
Haltung des Melados und die kleineren Frisuren und den intensiv Faktor des Finos Sevillaños zu vereinen. 1975 hatten sie die ersten Vogel der Rasse Giboso Español so wie man ihn heute kennt vorgestellt. Im Jahre 1979 wurde der "Giboso Sevillano y de Tenerife" umgenannt in Giboso Español und endgültig anerkannt wurde er 1980 in Spanien. Schon 1982 wurde er auf der Weltmeisterschaft in Roselaer vorgestellt, darauf 1983 in Piacenza und anerkannt wurde er dann 1984 in Pirmasens. Auch heute noch sind diese beiden Regionen die Hochburgen der Giboso zucht.

Ich hoffe das Euch die kleine geschichtliche Exkursion gefallen hat.


Gruß
Guido