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Krise in der Musikindustrie

Krise in der Musikindustrie

Hier ein kleiner Artikel zum Thema "Krise in der Musikindustrie":

Branchenriesen BMG und EMI werfen bis zu 60 Prozent der Stars raus

Die Luft wird dünn im Musikbusiness: Die Plattenfirmen BMG und EMI lösen Künstlerverträge, entlassen Personal. Und auch manchen Künstlern droht nun, Opfer des „Fallbeils“ zu werden.
Beispiel EMI: Der Branchenriese hat bereits 1500 Stellen weltweit (30 in Deutschland) gestrichen und will 20 Prozent der Künstlerverträge lösen. Damit könnten auch die Superstars Kylie Minogue und Janet Jackson ins Vertrags-Zittern geraten. Denn statistisch gesehen wäre jeder fünfte Rock- und Popstar von den Kürzungen betroffen.
Beispiel BMG: Der Konzern kündigte jetzt an, die Verträge mit 60 Prozent seiner Künstler aufzulösen. Übrig bleiben dann bloß noch die Top-Stars. BMG-Boss Maarten Steinkamp (übrigens wie EMI-Deutschland-Chef Niel van Hoff Holländer!) hatte kürzlich rund 60 der 300 Mitarbeiter entlassen. Mit der Begründung, dass weniger Künstler auch weniger Menschen brauchen, die sie managen und betreuen.
Auf dem BMG-Künstlersektor sind davon all die Interpreten betroffen, deren Platten sich maximal 25.000-mal verkauft haben. BMG werde sich künftig auf „vielversprechende Stars“ wie Yvonne Catterfeld, Oomph oder Andrea Berg konzentrieren, heißt es.
Ausverkauf der Musikindustrie oder was? Nein – wohl eher die Besinnung auf kleinere Plattenfirmen oder autarke Arbeit. Xavier Naidoo (u.a. Sänger der „Söhne Mannheims“) zum Beispiel leidet auch unter der Branchenkrise: „Meine Verkäufe haben sich halbiert. Aber wir haben es immer noch leichter als viele andere Bands. Wir sind keiner Plattenfirma angeschlossen, wir können unsere Entscheidungen selber treffen.“ Diejenigen, die sich über die vielen „frei werdenden“ Künstler freuen könnten, sind die kleinen Musikverlage. Wie zum Beispiel das Erfolgslabel „Pavement Records“ mit Sitz in Bergisch Gladbach (u. a. „Paveier“, „Wise Guys“, „Bläck Fööss“).
Label-Manager Christoph Gros: „Zum Glück sind wir von der allgemeinen Krise nicht so sehr gebeutelt, haben unsere Künstler sorgsam aufgebaut. Man wird künftig abwarten, wer ein neues Label sucht. Und wenn wir uns für einen neuen Künstler entscheiden, dann fällt diese Entscheidung sehr überlegt - es muss eben alles passen. Wir holen uns Künstler nicht um jeden Preis, sondern müssen von ihm und dem Produkt überzeugt sein.“