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Eloy

Re: Eloy

Krautrock? Nee, das ist das nicht!
"Krautrock" sagt nicht mehr aus, dass es sich um deutsche Bands handelt; "Krautrock" ist ein Stil, der aus Deutschland kam, aber später auch in anderen Ländern übernommen wurde.
"Eloy" ist von dem ganzen Stil her kein bisschen krautig, das ist eher Prog oder Art... also müsste man es Deutschprog / Deutschartrock nennen.
Man darf sie nicht mit anderen Krautrockgrößen (Kraan, Can, Birth Control, Jane, von mir aus auch Grobschnitt) vergleichen... sie orientierten sich eher an der Inselmusik (NICHT am Inselalbum )... nur beim Debut vll. nicht... aber das kenne ich noch nicht - muss man es kennen? Ich denke, die nächste Anschaffung wird "SC&ME" sein.

Das ist doch klar...


Re: Eloy

ich lege die "Ocean" auf und versuche mal, die Kritikpunkte nachzuvollziehen...
Aber es wird wohl nicht funktionieren...

der Anfang von "Poseidon's Creation" ist schonmal wunderbar... der Teil danach auch; kantiger Bass, tolle Keyboards und schöne Gitarrensoli... und auch der Gesang gefällt mir. Er passt toll zu der Musik; keine Ahnung ob es an den Effekten liegt oder nicht - auf jeden Fall gefällts mir.
#2 ist kriechend und athmosphärisch... auch toll.

btw: Im direkten Vergleich zu Pink Floyd muss ich doch sagen, dass Pink Floyd über alles erhaben sind. Trotzdem bleibt ELOY wunderschön...

Re: Eloy

Da gehe ich davon aus, daß sie Dir gefällt!
Das Debut hat mit dem Rest quasi nichts zu tun, was nicht bedeuten soll, daß sie schlecht ist, eben anders.

"Metromania" und "Destination" sind für mich die Schlußlichter in der Eloy Discographie. Und die zwei "Chronicles" brauchen nur so Spinner wie ich, die alles komplett haben wollen.


<hr>

Re: Eloy

Re: Eloy

Dito . Nach meinem Eindruck gebe ich fox recht, auch musikalisch ist das z.T. gut gemacht, nach meinem Dafürhalten aber auch recht belang und ausdruckslos, da gibt es haufenweise Bands, die eine Investition sehr viel mehr lohnen. Wahrscheinlich fehlt mir einfach der Zugang zu Eloy . Doch wer es mag ...

Re: Eloy

In den 70erm waren Eloy eine Institution. "Dawn" und "Ocean" wurden massenweise verkauft. Eloy war eine Kultband. Aber mal ehrlich...heutzutage spielt doch da auch sehr viel Verklärung mit.
Es war einfach eine "Jugendsünde"....als Instrumentalband hätte die Gruppe wirklich mehr Potential gehabt.
Schlimm das Frank Bornemann auf die vielen, wirklich ernst gemeinten Kritiken, nie wirklich reagiert hat. Das ist zwar wurscht, weil es doch nur eine verschwindend geringe Zahl von Leuten interessiert, leider aber irgendwie auch tragisch.
Aber es muß auch sowas geben!

Re: Eloy

Ich werde deren Musik mal weitererkunden.

Re: Eloy

Nun ist aber bitte mal Schluß mit den Rumgehacke auf Eloy.

  1. ich liebe Eloy seit 1977
  2. ich liebe ihre Musik noch immer!
  3. die Stimme von Frank paßt sehr gut zur Musik !
  4. ich bin KEIN Einzelgänger!
  5. es gibt zwei etwas schwächere Alben (siehe weiter oben, mein Tipp an Max), aber die meisten Alben sind gut bis SEHR GUT !!!

Und wer es nicht hören will, muß es auch nicht kaufen.

...und nicht mies machen !!!!!!


Puh, jetzt gehts mir wieder besser.
Das mußte ich einfach loswerden.


<hr>

Re: Eloy

OK....dann halt mal was die Presse zu Frank Borneman meint:

" Audio
Hobbygitarristen können sich freuen: Endlich gibt es wieder Klangfutter für die ungeübten Finger. Denn Frank Bornemann hat die siebenjährige Pause seiner Melodie-Rock-Formation Eloy offensichtlich nicht genutzt, um Gitar- renstunden zu nehmen. Trotz Themen wie Genmanipulation gefällig und belanglos. ***

© Audio

Stereoplay
Die Hannoveraner sind sich wieder mal treu geblieben: Was Eloy auf ihrer musikalischen Parabel über den Selbsfindungsprozeß eines Retortenmenschen hören lassen, erinnert so sehr an die Urzeiten des Krautrock, daß man seinen Ohren nicht zu trauen glaubt. Einfachste und abgegriffenst Harmoniefolgen dominieren, Monotonie ersetzt kompositorische Spannung. Auch elektronisches Equipment bringen Eloy wie Anfänger zum Einsatz. Sphären- klänge der schwelgerischen Art beherrschen die britischen Romantikrocker Barclay James Harvest noch allemal besser.


Die "Babyblauen"

"Dass an der Geschichte von Eloy etwas "kurios" ist, ist auch dem Schreiber des Begleittextes im Beiheft von "Ocean" aufgefallen. "Genau zu dem Zeitpunkt, als Eloy diesen Riesenerfolg hatten", schreibt er (und meint damit den Verkaufserfolg von "Ocean" ), "schüttete die schreibende Journaille ganze Hasstiraden über die Band aus, die niemand so recht verstand". Niemand? Also, ehrlich gesagt, habe ich für solche Tiraden schon Verständnis und oute mich damit wieder als "Böser". Eloy nerven schlicht und einfach, und das ganz gewaltig. Dieser bombastisch-mystische Symphoprog ist kaum auszuhalten und geht mir ziemlich auf den Wecker. Die Musik ist allerdings nicht ganz so übel, wie das theosophische Atlantisgebräu, das Texter Rosenthal hier dem Hörer vorsetzt. Im Prog sind zwar "phantasievolle" Konzepte und Texte weit verbreitet und ich achte eigentlich nie sonderlich darauf, doch hier ist das Ganze so penetrant, dass es selbst mir zu viel ist. Man höre z.B. die von Rosenthal stockend gesprochene Einleitung zu "Atlantis' Agony". Dass soll wohl feierlich oder bedeutungsvoll klingen, wirkt auf mich aber nur albern. Vielleicht liegt meine Aversion auch daran, dass man durch den pathetisch-gehetzten und teutonisch-englischen Gesang geradezu dazu gezwungen wird auf den Text zu achten. Zur Musik!

Diese wird dominiert von Schmidtchens Tasten, der ein dichtes Netz aus allerlei schwebenden, pumpenden und gleitenden Klängen erzeugt. Bornemanns E-Gitarre arbeitet sich nur selten in den Vordergrund. Über weite Strecken (gerade im abschliessenden Longtrack) wirkt die Musik wie ein aufgedonnertes "Shine on you crazy diamond" ohne Gilmour. Ansonsten kommen mitunter härter rockende Strukturen zum Vorschein, die aber nicht die klar vorhandenen, “atmosphärischen” Längen vertuschen können. Alles in allem ist das Ganze aber ordentlich gemacht (ausgenommen sind allerdings alle Stimmeinlagen) und sehr gut produziert.

Eines der besten Progalben aus Deutschland? Na ja, das kommt wohl darauf an, was man unter Prog versteht. Wer bombastisch-pathetischen Schmalzprog schätzt, der sollte hier aber unbedingt zugreifen!"


"Eloy war bei Kritikern immer extrem umstritten. Einer der Hauptkritikpunkte war die Stimme von Frank Bornemann. Zum einen war sie etwas dünn, was bei der Art von Musik aber aus meiner Sicht wenig störte, und zum anderen war die deutsche Aussprache in den englischen Texten unüberhörbar. Letzterer Kritikpunkt war sicherlich berechtigt und führte zur Einordnung der Band in die Rubrik Krautrock. Der zweite Hauptkritikpunkt war, dass sie Band zu sehr bei Genesis und Pink Floyd abkupfern würde. Manche sprachen deswegen auch bei Eloy von der "Pink Floyd für Arme". Unzweifelhaft wurde die Band hierdurch beeinflusst. Aber das gilt für viele Bands. Und die Kritik ist maßlos überzogen, denn die Band entwickelte in den 70er Jahren ihren unverwechselbaren eigenen Sound (den sie später wechselten).

Letztendlich gab der Erfolg Eloy recht. Die Band hatte zahlose Fans und nicht nur in Deutschland, sondern auch in Großbritannien. Die Alben verkauften sich in den 70er Jahren hervorragend und das völlig zurecht. Denn Eloy verstand es wie fast keine andere Band, mit ihren Klangteppichen den Zuhörer in andere Welten zu entführen. Über die mystischen Texte der Band ließ sich hingegen sicherlich streiten. Aber musikalisch waren die Jungs einfach großartig."

Re: Eloy

@roland
Das ist es: Die Beziehung, die man in den entscheidenden und prägenden Jahren zu seiner Musik aufbaut. Das macht einen zum lebenslangen Fan, führt zu Sammelleidenschaft, aber auch zum Verstehen der Musik, die anderen - zumindest auf diese einzigartige Weise - verschlossen bleibt. Ich kann deine Einstellung gut verstehen, mir geht es ja ähnlich mit YES und den für mich prägenden Tales, die ja auch gerne verrissen werden...
Ich hab mich immer für diese Art Musik interessiert und Eloy kamen mir da gerade recht...und ich hab mir wirklich Mühe gegeben, da einen Zugang zu finden... aber ich fand sie zunächst etwas einfallslos, dann sehr bemüht und die Musik konstruiert (gute Momente gab es da aber immer), schließlich ertrug ich sie überhaupt nicht mehr. Floating, PATP, Dawn und Ocean waren die LPs, mit denen ich es versucht hab, dann hab ich aufgegeben...Es war gar nicht mal so sehr der Gesang, mehr die bemühte Art progressiv zu klingen... "meins" sind Eloy also nie geworden...




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