Great to be here! WHERE AM I? - Ray Wilson in Zarpen 26.01.07
Great to be here!!!
WHERE AM I ???
Ray Wilson in Zarpen, 26.01.2007
Eingehend sei gesagt, dass ich Ray Wilson nicht besonders mochte und eigentlich nur wegen der Genesis-Lieder, die ich bei jeder Gelegenheit gerne live höre, mit Eric nach Zarpen gefahren bin. Seit dem Konzert bin ich ein Ray Wilson-Fan!
Warum das so ist, wird, so mir dieser Bericht gelingt, im Folgenden deutlich.
Vorrausschicken möchte ich allerdings ein paar Worte zum Veranstaltungsort. Zarpen. Eckkrug. Ein Begriff unbekannter als der andere. Wie Ray auf solche Ortschaften kommt, ist mir schleierhaft, aber wenn man mal einen Blick auf den Tourplan wird, wundert einen einiges nicht mehr.
Von Zarpen habe ich angesichts des Sonnenstandes nicht mehr viel gesehen, aber es scheint sich um eine größere Ansammlung von Häusern zu handeln, da es da auch so was wie Infrastruktur (Schule, Supermarkt, Kirche etc.) gibt...
...bei besagtem Eckkrug handelt es sich um einen Gasthof, der schätzungsweise zweihundert Menschen fasst.
Nun aber zum Künstler des Abends: Der kam nämlich mit viertelstündiger Verspätung zielstrebigen Schrittes durch die Menge auf die Bühne zugetrabt. Das war schon mal ein Highlight für mich. Fand ich irgendwie klasse, wie er so ganz unscheinbar durch die Menge stolziert. Musste dreimal hinzugucken, um zu verifizieren, ob er es überhaupt ist, der kleine Schotte...
Ich werde jetzt nicht jedes Lied detailliert kommentieren, was damit zusammenhängt, dass ich mit Rays Diskographie noch nicht wirklich vertraut bin. Allerdings kann ich allgemein festhalten, dass die Lieder alle ziemlich eingängig sind, teils emotional und sehr interessant sind. Gefiel mir durchweg gut, was ich da alles zum ersten Mal gehört habe.
Ray stand nun also mit dem Stiltskin Gitarristen Ali Ferguson auf der Bühne. Na ja, Bühne... So ein kleines Erkerchen, geschätzte zwei Quadratmeter groß, mit ausreichend Platz für zwei Mikros.
Ray hat durchgängig Akustik-Gitarre gespielt. Sein Kompagnon, zumeist auch, wobei er aber bei ein paar Liedern zur elektrischen gegriffen hat. Zudem war er nicht immer auf der Bühne. Die CAS-Lieder hat Ray alleine gespielt, ehe er sich in der Pause ein Jägermeister organisieren wollte.
Schon der Opener "Sarah" gefiel mir richtig gut! Alsbald kam dann auch der erste Genesis-Song mit FYFM, welcher mir in dieser Version sehr gut gefallen hat. Wo ich gerade bei den Genesis-Songs bin, arbeite ich die mal eben ab. Ray hat weiterhin auch Carpet Crawlers gespielt, was mir richtig gut gefällt. Aus dem Song hat er noch richtig was herausgeholt. Nicht so "konzeptmäßig", sondern ein richtig starker Song. Des Weiteren gab er No Son Of Mine mit tatkräftiger Unterstützung der Stammgäs.. des Publikums.
Zu den CAS-Songs sag ich jetzt mal nichts. Die find ich nicht besonders...
So, jetzt kommt aber der Knaller, den ich mir für den Schluss aufgehoben habe: Land Of Confusion. Fand ich nie toll, das Lied. Aber was daraus wurde ist Wahnsinn. Wie das dank der genialen Gitarrenarbeit gerockt hat! Das wurde ein richtiger Rocksong und kein Plastiksampler. Hätte nie gedacht, dass das Lied soviel Gas geben kann. Klasse!
An dieser Stelle möchte ich auch allgemein meine Achtung kundtun, wie viel Power die beiden, oder auch schon Ray alleine mit zwei akustischen Gitarren rüberbringen. Beeindruckend!
Von "Philip" gab's dann noch In The Air tonight, was auch gut war.
Von Rays Songs gefielen mir auf Anhieb Goodbye Baby Blue, Sarah (wie ja schon gesagt), The Actor (richtig gut! Avanciert zu einem meiner Lieblingssongs), Ever the Reason und, ein Lied, was ich auch vorher schon kannte, Change.
Auch Inside wurde in einer sehr starken Version zum besten gegeben.
Ach ja, bitte glaubt nicht an eine Chronologie in meinen Ausführungen..!
Was mir gerade einfällt ist, dass ich Lover's Leap unterschlagen habe, Klasse, so hab ich mal einen Teil von Supper's Ready live gesehen. Wurde als vorletztes Lied gespielt. Fand ich sehr passend.
was mir an Ray auch gut gefällt ist, dass er einen absolut ungezwungenen Humor hat. Viele wirklich witzige Geschichten und Witze zwischen den Songs rundeten das Gesamtbild dieses großartigen Abends ab.
Ich probier mal, ob ich eine Geschichte zusammenkriege: Ray kam irgendwie auf Esperanto, die europäische "Einheitssprache" und machte einen Schwenk darauf, dass jede Sprache "gute Wörter" hätte. Zum Beispiel gibt es im Italienischen "ciao". Aber er ha nie verstanden, wie man auf ein Wort wie "Entschuldigung" kommen kann. "Can you imagine Elton John?". Da hatte der Witz eigentlich schon gezündet, aber was macht dieser Ausnahmesänger? Er stimmt a cappella "Entschuldigung seems to be the hardest word" an, mit einer Stimmgewalt und Klasse, die Elton John die Tasten vom Klavier gepustet hätte.
Wirklich klasse der Wilson...!
Abschließend möchte ich an jeden, der knappe zwanzig Euro entbehren kann und sich einen unvergleichlichen Konzertabend gönnen möchte, appellieren, doch mal zu Ray auf ein Konzert zu gehen.
Den Mann muss man live sehen! Die (wirklich gute) Ray Wilson Live, die ich mir, Eric erwähnte es bereits, noch von dem völlig entspannt in der Ecke auf einem Hocker sitzenden Ray hab signieren lassen, kommt nicht annähernd an seine Live-Power heran.
Und nachdem Ray in Zarpen war kann man wirklich sagen, dass er überall hinkommt.
Ich bin nachhaltig begeistert von diesem Konzertabend der Extraklasse mit einem solchen Ausnahmesänger- und Musiker und darüber hinaus absolut sympathischen Menschen Ray Wilson!
...to be continued!
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They call our studio the hospital
Making money from the sick
We let people be themselves
There is no other trick
Extract from 'The Barry Williams Show' by Peter Gabriel
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