Re: GPJ Moog-Spezial
- Zitat: BRAIN
Ist z.B. ein ARP-Synthesizer ein Alternativprodukt zu einem Moog-Synthesizer? Sind Polymoog, Minimoog usw. eigentlich eigenständige Instrumentengattungen und werden nebeneinander z.B. bei Liveauftritten eingesetzt oder sind es nur Weiterentwicklungen. Ich glaube ich werde so langsam zum Moogler! |
Wenn ich "nur" einfach einen Synthesizer will, ist es egal (und gleichermaßen teuer), ob ich einen Mogg oder ARP oder XYZ nehme. Wenn ich einen bestimmten Klang haben will, muss ich aber eben das Gerät von dem Hersteller nehmen, womit ich diesen Klang bekomme. In der Praxis ist es anders herum: Ich höre einen bestimmten Synthie und finde den Klang toll - und dann geht es wie bei mir und Du hast schnell mal 60 Synthesizer beisammen
"Polymoog, Minimoog usw." sind einfach verschiedene Modelle. Du bekommst von VW einen Kleinwagen, ein Cabrio, einen Sportwagen, einen Kombi und einen Transporter. Jedes Fahrzeug ist für bestimmte Anwendungen besser als die anderen geeignet. So ist es auch mit den Synthesizern.
Unter der Modellbezeichnung Minimoog wurde ein Gerät entwickelt und verkauf, das 3 Tonerzeuger und die weiteren Grundelemente mit dem von GPJ dankenswerterweise erläuterten speziellen Filter bei der Klangbeeinflussung als Ausstattungsmerkmale hat. Man kann mit dem Minimoog immer nur mit einer gedrückten Taste einen Ton erzeugen. Drückt man mehrere Tasten gleichzeitig, kommt auch nur ein Ton. Akkorde, d.h. gleichzeitig mehrere Töne über das Drücken entsprechend mehrerer Tasten können beim Minimoog nicht erzeugt werden. Man kann zwar die 3 Tonerzeuger verschieden, z.B. in einem Akkord stimmen, aber dann kommt eben immer dieselbe Tonkonstellation bei jeder gedrückten Taste, nur mit der Taste entsprechender Tonhöhe. Man nennt dieses Merkmal - immer nur ein Ton - Monophonie.
Kann man durch Drücken mehrerer Tasten auch entsprechend mehrere Töne auslösen, nennt man das Polyphonie. Und da wird eine Eigenschaft des Polymoogs schon klar: er ist eben Polyphon. Da der technische Aufwand bei Analoggeräten für Polyphonie sehr groß ist, musste trotz insgesamt gegenüber dem Minimoog und unter Einsatz modernerer Technik an anderer stelle abgespeckt werden: Er hatte für jede Tonauslösung nur noch 2 Oszillatoren als Tonerzeuger.
Es gab dann noch weitere Modelle von Moog: Micromoog (1 Oszillator) und Rogue/Taurus II und Multimoog (jeweils 2 Oszillatoren), die alle monophon waren und noch einige andere monophone "Kisten". Polyphon war einzig noch der Memorymoog, der (vor dem Polymoog entwickelt) eben das Abspeichern von 100 (!) Sounds ermöglichte und wirklich pro Tonauslösung 3 Oszillatoren hatte, aber nur maximal 6-stimmig spielbar war (das Ding kann also maximal 18 Oszillatoren gleichzeitig klingen lassen! - davon habe ich zwei Stück ).
Wärend Moog-Synthesizer eher für individuelles Melodiespiel ("Solos" à la Emerson und Wakeman) bevorzugt wurden, hatten die ARP-Synthesizer ihr Revier vorzugsweise bei "Sequenzer"-Abläufen, d.h. immer wiederkehrende abgespeicherte kurze Melodien. Im Bereich Minimoog/Micromoog gab es bei ARP den Odyssey/Axxe (wobei der Odyssey nur 2 Oszis und der Axxe nur einen hatte).
Uuuuuuuuuuuund zum Schluss noch a bisserl "Moog Music":
https://www.google.de/imgres?imgurl=https://musicbycybertron.com/images/other_images/Wendy_Carlos.JPG&imgrefurl=https://musicbycybertron.com/bio.htm&h=480&w=640&sz=18&tbnid=Yt_Q7whbks8ppM::&tbnh=103&tbnw=137&prev=/images%3Fq%3Dwendy%2Bcarlos&hl=de&usg=__dv7a6YMpfYZJj9HCD99V-hHyvTE=&ei=ai-2SfqrJ4mJ_gaB9KjGCw&sa=X&oi=image_result&resnum=6&ct=image&cd=1
(sind ein paar youtube Beispiele auf der Urheber-Seite; man sollte sich ein paar bessere Boxen an den Computer hängen, dann kommt das echt gut )
soundmunich