Ich muß bei meinem Mopped die Kette wechseln, weil sie absolut auf ist . Nun stellt sich aber die Frage: eine Endloskette oder eine mit Schloß? Welche Art von Kette soll man einbauen. Da gibt es doch auch verschiedene. Wer kann mir da mit guten Ratschlägen zur Seite stehen?????????
Re: Kettenwechsel mit oder ohne Schloss ?
Hallo tuemmi, das ist so als wenn Du fragst, welches Öl soll ich fahren. Du wirst viele verschiedene Antworten kriegen. So wird das auch bei einem Kettensatz sein. Ich verwende eigentlich immer einen Kettensatz von D.I.D. als Endloskette. Andere haben eine Schwinge in der FJ eingebaut, die einen Unterzug hat, der nicht zu öffnen ist. Diese FJ- Treiber verwenden einen Kettensatz mit Kettenschloß. Es ist auch weniger Aufwand die Kette zu wechseln, wenn man keine Endloskette benutzt. Ich würde immer eine Endloskette nehmen und darauf achten das die Kette von einem Markenhersteller kommt. Gruß
Mattes
Wer später bremst, ist länger schnell
Re: Kettenwechsel mit oder ohne Schloss ?
Eine Kette mit Nietschloss sollte man auch ordentlich vernieten können (Werkzeug vorhanden?).
Aber mal ein anderer Aspekt dazu:
Die Nieten(r) wechseln 3-4 mal die Kette (100 000 km oder mehr) und freuen sich über gesparte Arbeit. Irgendwann ist dann die Schwinge fest und die Hebelei komplett ausgeschlagen. Man sollte einen Kettenwechsel deshalb zum Anlass nehmen, die Schwingen- und Hebelei-Lager zu prüfen und zu fetten. Also ab und zu mal die Schwinge ausbauen und prüfen - ein Kettenwechsel ist ne gute Gelegenheit dafür. Wenn man soweit ist, spricht nichts gegen eine Endloskette und man spart sich noch dazu das Geld für ein Vernietwerkzeug.
Info am Rande: Manche Händler verkaufen billig Original-DID-Ketten mit billigen Ritzeln. Erkennt man an der Nicht-Originalvepackung. Bringst aber nix. Qualitätsritzel leben einfach länger und man kann den nächsten Kettenwechsel evtl. eine Saison später machen - ansonsten spart man sich 20 Euro. Und dann: Schmieren, schmieren, schmieren oder Scottoiler, besser CLS. Nach einer halben Stunde Regenfahrt hat der Wasserstrahl vom Hinterrad die Kette sauber entölt und man fährt mit Eisen auf Eisen....
Re: Kettenwechsel mit oder ohne Schloss ?
Hallo tuemmi,
alles Wichtige ist gesagt:
- Markenkettensatz nur in bester Oualitätsstufe, dies zahlt sich durch längeres Leben aus
- Endloskette, ist am Besten! Auch wenn nieten oder mit Schloß funzt.
- Kettenöler. Hab ich auch. Nie wieder klebriges Fett!!! Ggf. auch Dry Lube, ist aber nicht mein Ding.
- Preise vergleichen.
MfG
BZ
Re: Kettenwechsel mit oder ohne Schloss ?
Zitat: 68K
... Und dann: Schmieren, schmieren, schmieren oder Scottoiler, besser CLS. ...
Einspruch, Euer Ehren. Nicht das Schmieren ist das wirklich wichtige, sondern das Reinigen.
In modernen O- / X- / XW-Ringketten ist das eigentliche Schmiermittel verkapselt in den Hülsen enthalten. Die jeweiligen O- / X- / XW-Dichtungen, nach denen die Ketten benannt sind, verhindern, daß das Schmiermittel nach außen gelangt.
Wenn nun von außen geschmiert wird, dann ist das in erster Linie mal ein Überbleibsel aus den Zeiten einfacher Ketten, die keine integrierte Schmierung hatten und in zweiter Linie ein Rostschutz für die Kette. Und dieses "Schmieren, schmieren, schmieren" ohne gleichzeitiges Reinigen kann je nach verwendetem Schmiermittel kontraproduktiv sein.
Die meisten Kettensprays sind extrem klebrig, damit das Schmiermittel auf der Kette haftet. Das hat den Nachteil, daß sich in diesem klebrigen Schmiermittel Dreck und Staub absetzt und auch schön drin bleibt. Und dieser Dreck und Staub bildet mit der Zeit eine Art Schmirgelpaste, die die O- / X- / XW-Dichtungen angreift und zerstört.
Ist so eine Dichtung erst einmal zerstört und tritt das interne Schmiermittel nach außen, dann beginnt sich die Kette ungleichmäßig zu längen, da dieses Schmiermittel neben der schmierenden auch eine kühlende Funktion hat. Und diese Kühlung fällt weg, wenn das Schmiermittel weg ist. Damit beginnt sich die Kette ungleichmäßig zu erwärmen und in der Folge auch ungleichmäßig zu längen.
Das macht es so extrem wichtig, die Kette regelmäßig vom alten Fett und den eingelagerten Dreckteilchen zu reinigen. Dadurch kann sich erst gar keine "Schmirgelpaste" bilden. Die Benutzung von Kettensprays ist dann anschließend nur noch erforderlich, um Rostbildung auf der Kette zu verhindern. Rost ist nämlich auch ein hervorragendes Schmiermittel.
Kettenölersysteme (McCoi / CLS / Scottoiler / Kettenöler.com und wie sie alle heißen) arbeiten nach einem anderen Prinzip. Durch die regelmäßige Gabe von relativ dünnflüssigem, nicht klebenden Öl (i.d.R. Kettensägenöl, nur anders verpackt) wird der Dreck durch die Fliehkraft regelmäßig weggeschleudert. Er kann sich erst gar nicht an der Kette absetzen und somit auch nicht seine schmirgelnde Wirkung entfalten.
Die Kettenölersystem verlängern die Lebensdauer der Kette nachweislich. Egal, um welches System es sich handelt.
Eine weitere Alternative zum herkömmlichen Kettenspray ist das so genannte Dry Lube. Das ist ein Trockenschmierstoff, dessen flüssige Bestandteile sehr schnell nach dem Auftragen verdunsten. Da dieser Trockenschmierstoff nicht klebt, setzt sich auch kein Dreck und Staub fest. Die Kettenreinigung wird dadurch sehr einfach. Einfach mit einer trockenen, mittelharten Bürste die Kette ab und zu abbürsten. Fertig.
Weiterer Vorteil: Die Felge und andere Bauteile werden nicht mit Kettenfett oder Kettenöl verschmutzt.
Es gibt aber auch Nachteile. Dry Lube ist im Vergleich zu Kettensprays teurer und nicht sehr regenbeständig. Also ist nach jeder Regenfahrt neu einsprühen angesagt.
In modernen O- / X- / XW-Ringketten ist das eigentliche Schmiermittel verkapselt in den Hülsen enthalten. Die jeweiligen O- / X- / XW-Dichtungen, nach denen die Ketten benannt sind, verhindern, daß das Schmiermittel nach außen gelangt.
Wenn nun von außen geschmiert wird, dann ist das in erster Linie mal ein Überbleibsel aus den Zeiten einfacher Ketten, die keine integrierte Schmierung hatten und in zweiter Linie ein Rostschutz für die Kette
Wenn du dir so eine Rollenkette (https://www.hug-technik.com/inhalt/fb/rollenkette.html oder https://www.bs-wiki.de/mediawiki/index.php?title=Kettentriebe&printable=yes) mal ansiehst, merkst du dass die Rollen auf den Hülsen ungeschmiert laufen. Nur der Bolzen ist zur Hülse abgedichtet und geschmiert. Zwischen Rolle und Hülse sowie zwischen Rolle und Kettenblatt findet der meiste Verschleiß statt. Darum sollte auch eine O-Ring-Kette immer geschmiert sein. Eine Kette dehnt sich übrigens nicht. Die vermeintliche Dehnung entsteht durch Spiel in den Bauteilen. Ungleichmäßige Längung entsteht auch nicht durch Hitze, sondern durch steife Kettenglieder, die nicht mehr in die "Gerade" zurückkehren, sondern einen leichten Knick behalten.
Einige Trockenschmiermittel schnitten in Tests schlechter ab als konventionelle Kettensprays. Sie hatten teilweise nicht die Kriechfähigkeit um unter die Rollen zu gelangen bevor das Lösungsmittel verdampft war. Mein Tipp: Castrol, da weiß man was man hat. Bloß nicht am falschen Ende sparen.
Mit dem Verschleiß der O-Ringe durch Schmutz hast du natürlich Recht. Da lautet mein Tipp: Nur mit Ältöl oder Öl putzen (Ich weich sie ab und zu in der Altölwanne ein - nach einem Tag ist sie blitzblank, wenn sie abgetropft ist. Benzin und Lösungsmittel können bei leicht defektem O-Ring eindringen und das Fett auswaschen. Dann hat man ne Woche später ein "steifes Glied". ;-)
Ich hoffe, du verübelst mir den abgelehnten Einspruch nicht...
Re: Kettenwechsel mit oder ohne Schloss ?
Kettenöler sind nun mal am Besten!
Schmutz wird mit überschüssigem Öl regelmäßig abgeschleudert. Alle Metallreibflächen der Kette (Rollen und Kettenräder) werden geschmiert und somit vor Verschleiß geschützt.
MfG
BZ
Re: Kettenwechsel mit oder ohne Schloss ?
Zitat: 68K
Einspruch abgelehnt ;-) ...
... Ich hoffe, du verübelst mir den abgelehnten Einspruch nicht...
Ach was - warum sollte ich?
Zum einen lerne ich gerne immer wieder noch was dazu, zum anderen ging es mir in erster Linie darum zu zeigen, daß es mit dem "Schmieren, schmieren, schmieren" alleine nicht getan ist, sondern daß da immer noch das "Reinigen, reinigen, reinigen" dazu gehört. Sonst kann man schmieren soviel man will und die Kette wird trotzdem nach relativ kurzer Lebensdauer aufgrund der zerstörten Dinchtringe am Ende sein
Einspruch abgelehnt ;-) ... ... Ich hoffe, du verübelst mir den abgelehnten Einspruch nicht...
Ach was - warum sollte ich? Zum einen lerne ich gerne immer wieder noch was dazu, zum anderen ging es mir in erster Linie darum zu zeigen, daß es mit dem "Schmieren, schmieren, schmieren" alleine nicht getan ist, sondern daß da immer noch das "Reinigen, reinigen, reinigen" dazu gehört. Sonst kann man schmieren soviel man will und die Kette wird trotzdem nach relativ kurzer Lebensdauer aufgrund der zerstörten Dinchtringe am Ende sein
Richtig, sonst hat man das beste Schleifmittel (sandiges/schmutziges Fett/Öl) da, wo man es eigentlich nicht haben will => an der Kette! Nachschmieren bringt dann garnix!
Und nicht nur die Dichtungen leiden, auch alle anderen (Metall-)Reibflächen.
Besonders Kettenfettbenutzer sparen sich meist diese (mühselige) Reinigungsarbeit.
MfG
BZ
Re: Kettenwechsel mit oder ohne Schloss ?
Moin alle!
Um nochmal zum Thema zurückzukehren. Ich bin gerade beim kettenwechseln und es hat sich als absolut richtig herausgestellt, die Schwinge auszubauen. Die Lager waren nämlich alle! trocken und lechzten nach Schmierstoff. Noch eine Saison ohne hätte unweigerlich größere Schäden nach sich gezogen.
Und so viel mehr Arbeit ist es ja nun auch nicht.
Gruß Jörg
Ach ja, genommen habe ich die DID 530 ZVM vom Motorraddiscount. Endlos.