Die letzte Zuflucht der Avalonier - Xans Oden und Geschichten

Xanathar`s Geschichten

Xanathar`s Geschichten

Hier stehen Xans Geschichten bzw. Kurze Storys drin.

König von Danwyn
Dínturion
Ehemals Chronist im Rat von Avalon
Gatte von MerlinX
Vater von Amber, Luca und Inoweé

Insel-Monarchie:
Elwik
Insel: Elwan: .::3820::.

Re: Xanathar`s Geschichten

Erinnert Ihr Euch noch an diesen netten Brief vom 15.04.2002?

Sehr geehrtes Black-Star Team,

ich möchte mich mit diesem Brief einmal recht herzlich für dieses wirklich
tolle Spiel und seine tiefgründige Umsetzung bedanken.
Siege of Avalon hat es wie kein anderes Spiel geschafft mich so zu
beeindrucken und gleichzeitig zu fesseln. Auch das Umfeld wie das Forum oder die
Veranstaltungen rund um SOA werden mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben.
Nachfolgend möchte ich kurz auf einige Dinge eingehen, die mich besonders
fasziniert haben.


Kapitel 1

Der Gefangene im Kerker der Burg ist wohl eines der besten Beispiel dafür,
dass schon im Mittelalter enorme Probleme mit der Kommunikation zwischen
Wächter und Gefangener gab.
Ein Umstand, der sich bis heute nicht geändert hat.
Auch der Bezug der Umweltproblematik sehe ich mit der Käferplage im Keller
sehr gut dargestellt.
Der Einfluß fremder Kulturen mit deren Sprachen wurde mir auch durch die
Lösung des Schriftrollenrätsels bewusst.
Sehr tiefsinnig empfand ich es, dass man erst durch durchsuchen von Leichen,
bzw. das genaue ansehen derselben, eine Lösung für Probleme im Leben findet.
Noch heute träume ich davon, wie ich den toten Shamanen die Ringe von den
Fingern ziehe.
Belohnt wurde das jedoch mit der Familienzusammenführung mit Corvus.
Man kann es in der heutigen Zeit gar nicht genug betonen, wie wichtig der
Familienzusammenhalt ist.

Kapitel 2

Nachdem ich herausgefunden habe, dass sich einige Kämpfe mit der Betätigung
der Leertaste sehr beschleunigen lassen wurde mir klar wie groß der Einfluß
von richtigen Handwerkszeug ist. Der leicht okkultische Spielfluß setzt sich
hervorragend mit der eigen Frage: "Was kommt nach dem Tod" , auseinander.
Auch der schlimme Verlust eines Begleiters wird sehr anschaulich
beschrieben.

Kapitel 3

Dieses Kapitel beeindruckte mich zutiefst, durch die Heranführung des
Spielers an die Hilflosigkeit.
Zuzuschauen wie ein armes Einhorn vom Feinde dahingemetzelt wird, nur damit
man an sein Horn gelangen kann, war für mich ein Zeichen dafür, wie groß
manchmal die Opfer sein müssen, um einer großen Sache zu dienen.
Sehr lustig empfand ich es auch stundenlang mit einer Fahne am Hinterteil
durch einen Wald zu laufen, um später zu erfahren, das man mich dabei
beobachtete.
Die voyeuristische Zweideutigkeit stimmte mich allerdings sehr nachdenklich.
Die Warnung an den Spieler sich verschwiegen zu verhalten, wurde im Beispiel
von Sir Fagen sehr eindrucksvoll gezeigt. Auch der Hinweis nicht gleich
Vergeltung zu üben.
Ich gebe zu ich war versucht nach dem Hinterhalt in den Höhlen Sir Fagen zu
bestrafen, aber dank der gut durchdachten Geschichte, wurde mir sehr gut vor
Augen geführt, dass Rache nicht der Weg sein kann.


Kapitel 4
Ein großes Lob für den Einfallsreichtum, mal in die Rolle und sogar den
Körper des Feindes zu schlüpfen. Besonders hervorheben möchte ich auch, dass in
diesem Teil auch das sinnlose töten im Vordergrund stand.
Ich habe stundenlang in den Lagern die Feinde dahingemetzelt, bis ich
bemerkte, das die Wiederauferstehung meiner Feinde mir etwas sagen wollte.
Nämlich, dass es sinnlos ist immer nur zu töten.
Auch das die Nagas nicht mit einem sprechen wollten habe ich zunächst
missverstanden.
Es ist wohl eine Andeutung darauf, dass wir nicht immer Antwort auf unsere
Fragen im Leben bekommen.
Oder auch der Hinweis auf die Feindseeligkeit zwischen verschiedenen
Kulturen, wie wir es doch so häufig in den Medien sehen.
Im gleiche Kapitel ist ein weiterer Hinweis auf eben diese
Völkerverständigung versteckt.
Einige Personen bedienen sich auf einmal einer anderen Sprache.
Dies zwingt den Spieler dazu sich mit der Problematik, sich verständigen zu
müssen, auseinander zu setzen.
Ein pädagogisch sehr wirksamer Effekt.
Auch die ausdauernde Suche nach etwas, dass man niemals findet, wird in der
Geschichte des Grenk sehr gut dargestellt.


Kapitel 5

Ein sehr futuristisches Kapitel. Setzt es sich doch mit dem Thema fremder
Welten und Paralleldimensionen auseinander. Ein Kapitel, dass nicht nur
Quantenphysiker beeindrucken dürfte.
Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Klimabedingungen und deren Einfluß
auf die Flora und Faune, sowie des Menschen ist hervorragend gelungen.
Dem Spieler wird eindrucksvoll gezeigt was geschehen kann, wenn er weiter
dem Thema Klimaschutz ausweicht.
Besorgniserregend empfand ich allerdings, daß ein ehemaliges Versuchsobjekt
auf einmal die Rolle seines Schöpfers einnimmt.
Bones soll uns wohl zeigen was geschehen könnte, wenn wir die Genforschung
zu blauäugig betrachten. Gleichzeitig ist es wohl ein Beispiel dafür, das sich
eine Schöpfung irgendwann auch gegen seinen Schöpfer richten kann.


Kapitel 6

Das wohl tiefsinnigste Kapitel. Die Steigerung ist durch die Kapitel gut
gelungen.
Für ein Verbrechen angeklagt zu werden, dass man nicht begangen hat, ist
wohl eine Metapher die uns zeigen soll, wie schnell man vom Jäger zum Gejagten
werden kann.
Etwas später die Heranführung des Spielers an die Abgründe der eigenen
Seele.
Man muß einen der eigenen Leute töten um an einen eigentlich bedeutungslosen
Gegenstand zu kommen. Nicht schlimm genug dieses Verbrechen zu begehen, nein
es wird auch noch eindrucksvoll geschildert, dass man ungeschoren davonkommt
wenn man diesen Mord von jemanden anderem begehen lässt.
Diese sozialkritische Aussage, fasziniert und erschrickt zugleich.
Doch das beste ist und bleibt wohl der offene Schluß der Handlung.
Der böse Mithras bekommt seine Strafe, aber es wird dem Spieler nicht
verraten, ob er nun den Lohn für seine Dienste bekommt oder man ihn nun
letztendlich für das nicht gegangene Verbrechen hinrichtet.
Der König der zum Schluß Einzug hält zeigt dem verblüfften Spieler
lediglich, das es nicht in unserer Macht steht das Ende zu beeinflussen. Vielen Dank
für diese Erkenntnis.


Forum:
Besonders bedanken möchte ich mich noch bei Ihnen für die ständigen neuen
Herausforderungen, die sie mir durch die Forumsarbeit bereit gestellt haben.
Ich konnte sehr viel daraus lernen.
Immer wenn ich einmal nicht weiterkam und heimlich schummeln wollte, haben
sie das Forum entweder uneinsehbar für mich gemacht oder es einfach gelöscht.
Dadurch konnte ich lernen, dass es nicht ausreicht über ein Problem nur 4
Stunden zu grübeln, sondern das es durchaus auch länger dauern kann.
Auch der kryptische Hinweis auf die Vergänglichkeit des geschriebenen Wortes
hat mich sehr bewegt.
Das sie sich dazu bereit erklärt haben alles das was in mühsamer Arbeit
einmal in die Foren geschrieben wurde einfach zu löschen, nur um mir diese
Erkenntnis zu ermöglichen, dass war wohl eine der größten Gesten der
Opferbereitschaft für den Kunden, die ich je erlebt habe.


Vielen Dank!

Ein neuer Fan von SOA.

Kleine freche Kräuterhexe aus den Wäldern um Avalon!

Re: Xanathar`s Geschichten

Vom 25.03.2002

Ode an den Wahnsinn

Die Arbeit des Tages ist getan
Leg müde mich aufs Sofa nieder
Dann schalt ich noch den Fernseher an
Und der Wahnsinn packt mich wieder

Zapp

Die Spendengala mit den vielen Stars
Sie hilft den Menschen in der Welt
Die Show vorbei und Schluß das wars
Man braucht ja Quote, das bringt Geld

Zapp

Zwei Völker sich zum Kriege rüsten
Jeder für sich in Gottes Namen
Sich mit toten Menschen brüsten
Man pflanzt den Hass mit diesem Samen

Zapp

Neuer Fortschritt Medizin, ein Durchbruch wie man sagt
Leider zu teuer für die Armen
Sie sterben weiter, keiner klagt
Lieber Gott hab doch erbarmen

Zapp

Brust OP und Fett absaugen
Ein neuer Trend er ist geboren
Soll bei Teenagern bereits auch taugen
Die Ärzte bleiben ungeschoren

Zapp

Im Müll geboren, viele Kinder
Sie kennen weder lieb noch Spaß
Sammeln Plastik und Zylinder
In mir aufsteigt blinder Hass

Zapp

Die Armee braucht neue Waffen
Das Geld dafür stellt man bereit
Auf den Unfalltoten tut man gaffen
Für diesen Wahnsinn hat man Zeit

Zapp

Im Krieg stehn zwei Entwicklungsländer
Sie kaufen Waffen jetzt zu jedem Preis
Das Volk verhungert, trägt Totenbänder
Es gibt kein Geld für Brot und Reis

Zapp

Die Vernichtung der Überproduktion
Verschlingt Milliarden jedes Jahr
Jetzt wird mir richtig übel schon
Ist soviel Dummheit wirklich war

Zapp

Wir können jetzt auch Menschen klonen
Wir spielen Gott ohne Verstand
Der Profit daraus er soll sich lohnen
Zur Faust verkrampft sich meine Hand

Zapp

Der gläserne Mensch, es gibt ihn schon
Kein Schritt im Internet bleibt ungesehen
Nur die Kinderschänder ohne Hohn
Machen weiter als wär nichts geschehen

Zapp

Neues Gesetz ist auf den Weg gebracht
Die Therapie verspricht Erfolg dann später
Keiner sich um die Opfer sich Gedanken macht
Denn das Gesetz ist für den Täter

Zapp

Der Spätfilm der ist sehr brutal
Er handelt von Gewalt und Blut
Doch was ich seh ist mir egal
Bei der Nachricht Schreckensflut

Zapp

Mir wird schlecht, ich geh ins Bett
Lieg lange wach, fühl mich allein
Es geht vielen so, darauf ich wett
Fast schäm ich mich ein "Mensch" zu sein

Vom 15.12.2003

Alle Jahre wieder....etwas zum grübeln


Vor meinen Augen nichts als Dunkelheit
Gefesselt an einen harten Stuhl aus Eiche
Geknebelt auf das niemand hört wie er schreit
Welche Folter erwartet mich in Alptraums Reiche

Der Stuhl sich in Bewegung setzt sodann
Wie auf Schienen in der Geisterbahn
Ein Tunnel schmal ich nun erkennen kann
Eine Galerie gebaut aus Trug und Wahn

Spiegel hängen an den Wänden
Ein fahles Licht strahlen sie aus
Gehalten werden sie von steinern Händen
Mein Stuhl rückt weiter hin geradeaus

Am ersten Spiegel angekommen
Dreht sich der Stuhl und ich muß sehen
Von Angst erfüllt bin ganz benommen
Was erkennen soll, doch nicht verstehen

Ein junges Paar steht dort vor einer Wiege
Und schaut glücklich dort zu Kind hinein
Nichts schlimmes, doch ich falsch hier liege
Zwei Gestalten erscheinen noch im fahlen Schein

Das eine hell in goldenem Licht
Ohne Gesicht jedoch voll Friede
Das andere erkenn ich fast nicht
Als ob lieber dort im Schatten bliebe

Die Fesseln an den Händen brennen
Was ist dies hier für übles Spiel
Im Paar meine Eltern tu erkennen
Das alles wird mir hier zuviel

Die Fahrt geht weiter gnadenlos
Das nächste Ziel ich kann es sehen
Was soll das all der Terror bloß
Was wird als nächstes nun geschehen

Erneut es dreht der Stuhl mich hin
Kann meine Augen nicht verschließen
Sehe ein Kind das ich wohl bin
Tränen über seine Wangen fließen

Daneben streitet laut das Paar
Das Kind versteht die Welt nicht mehr
Und mir wird so langsam klar
Der Weg vor mir er wird sehr schwer

Im Hintergrund die zwei Gestalten
Keiner hilft niemand greift ein
Niemand lässt hier Nachsicht walten
Ich möchte, doch ich kann nicht schrein

Der nächste Spiegel eine neue Pein
Ich steh auf einer grünen Wiese
Und vor mir, dass kann nicht sein
Eine Freundin..damals...krieg die Krise

Habe damals einen großen Fehler gemacht
Ich wollte damals einfach nicht verstehen
Mein zu hören wie das Schicksal lacht
Hab danach sie niemals mehr gesehen

Die Gestalt die verschwommen war und dunkel
Sie steht nicht mehr soweit im Hintergrund
Und die andere mit goldenen Lichtgefunkel
Ist gleich mit ihr auf sie stehen im Bund

Die Fahrt des Grauens sie geht weiter
Nächstes Ziel ein Krankenhaus
Doch diese Szene hier ist heiter
Mein Kind kommt aus dem Kreissaal raus

Doch Zweifel überkommen mich
Noch ein Stück näher dunkler Mann
Hinfort mit dir, ich hasse dich
Weil ich dich nicht vertreiben kann

Das goldne Licht des andren Wesen
Es scheint schwächer mir zu sein
Wünscht ich könnt Gedanken lesen
Ich fühl mich machtlos und allein

Die Fahrt geht weiter ohne Licht
Doch unter mir ein Abgrund nun
Auch kein andrer Spiegel mehr in Sicht
Zeit um die Nerven etwas auszuruhn

Doch was ist das dort in Dunkelheit
Eine Art Saal tut sich dort auf
Für Entspannung also keine Zeit
Des Lebens Weg nimmt seinen Lauf

Der Stuhl er steht nun regungslos
Meine Fesseln gleiten von mir ab
Was in Gottes Namen ist hier los
Ist das hier das Ende, hier mein Grab
Doch nein, das ist hier nicht das Ende
Auch hier wieder drei Spiegel stehen
Der Schreckensspiel nimmt eine Wende
Ich fange langsam an es zu verstehen

Im ersten Spiegel steh ich da
Die dunkle Gestalt an meiner Hand
Es war der Tod den ich dort sah
Doch keine Furcht in meinen Zügen fand

In den zweiten Spiegel seh hinein
Das goldene Licht ich erkenn es wieder
Steht erneut neben einer Wiege klein
Das Leben ist es, scheint hernieder

Der dritte Spiegel wird gefasst
Diesmal nicht von steinern Hand
Von zwei Statuen welche verblasst
Doch erkennbar nun des Kreislaufs Band

Ich sehe hinein und sehe mich
Mein Spiegelbild es winkt wir zu
Warte...so viele Fragen hab an dich
Doch es lächelt nur, wendet sich ab in aller Ruh

Vorbei der Alptraum, bin erwacht
Stehe auf und geh zum Spiegel hin
Schweißbedeckt und mit bedacht
Sehe ich hinein und such den Sinn

Habe alles richtig ich gemacht
Würde alles so noch einmal tun
Hör ich das Schicksal das da lacht
Oder hat dieses damit nichts zu tun

Dann lächle ich den Spiegel an
Seh mich selbst dort an der Wand
Und wie im Traum ich wende dann
Das Schicksal es liegt nicht in meiner Hand

Kleine freche Kräuterhexe aus den Wäldern um Avalon!