Bitte ladet das Forum NEU!!! - Allgemeines

Creativer Unfug!

Creativer Unfug!

Immer wenn ich traurig bin oder verzweifelt, schreibe ich mir die Sorgen vom Leib. Das mache ich dann in Form von kleinen Geschichten oder ähnlichen Texten. Sinnhaftigkeit kann man darin selten entdecken, denn ich schreibe einfach drauf los. Das heißt hier stehen keine RPGs die ich mir vorher fein säuberlich ausgedacht habe, sondern lediglich vollkommen spontane Texte, die meine jeweilige Gefühlslage wiedergeben.



Der Weg des Lebens


Graue Schleier bedeckten den weiten Himmel der Steppe. Trübe Schatten warfen die wenigen vereinzelten Bäume auf den tristen rauen Boden. Der Wind trieb ihm einen kühlen scharfen Wind ins Gesicht, so dass er seine Hände schützend vor die Augen halten musste.

„Einen Fuß vor den anderen!“ keuchte er. Knirschend gab die rissige trockene Erde jedem seiner schleppenden Schritte nach.
„Einen Fuß vor der anderen!“ flüsterte er verzweifelt, während der stechende Wind ihm die Tränen in die Augen trieb und seine Hände taub an ihm herabhingen.
„Einen Fuß...“ stammelte er verloren, als Tränenströme sanft über sein Gesicht flossen.
„Einen Fuß vor den anderen!“ lispelte er schwach, bevor er das linke Bein in die Höhe schob, um es dann auf den Boden sinken zu lassen.

Die Müdigkeit nach den vielen Entbehrungen, Kämpfen und leidvollen Erlebnissen, wog wie eine schwere Last. Sie hatte ihm die Freude, an allen Dingen geraubt und seine Kraftreserven aufgezehrt. Nur einen Augenblick, der Ruhe indem er seine Lider schließen könnte, würde ausreichen. Er müsste nur stehen bleiben und schon wäre es überstanden, aber durfte er das?
Konnte er einfach so stehen bleiben ?
Er hatte versprochen nie zu kapitulieren, aber der Weg war beschwerlich und das Ziel fern. Es gab keinen Trost, keine Hoffnung und auch kein Glück mehr für ihn. Wieso also nicht aufgeben? Dem Leid ein Ende setzen?

Stechende Schmerzen ließen ihn gewahr werden, dass sein rechter Fuß umgeknickt war.
Treibend rief er sich selbst zu: “Renn, bleib nicht stehen!“. Unbeschreibliche Pein durchzuckte seinen Körper, denn bis zur Ohnmacht schwang er ein Bein vor das andere, um dann letztendlich zu stürzen.

Ein lauter befreiender Schrei, hallte in der Landschaft wider. Wie jene ewiglich geplagten, denen endlich Barmherzigkeit zuteil wird, entzog sich jede Spur von Leid seinem Gesicht.

Re: Creativer Unfug!

Das einzige was an diesem Beitrag Unfug ist, ist dass du "creativ" mit "c" schreibst!

Ganz im Ernst. Du hast einen guten Schreibstil. Ist das wirklich von dir?
Sicherlich warst du zu dem Zeitpunkt leicht depressiv, kann das sein?

Auf jeden Fall meine Anerkennung vor solchem Talent!
Wie alt warst du noch gleich?

Re: Creativer Unfug!

Ich danke dir für das Lob.

Wie ich mich beim Schreiben gefühlt habe, will ich im Forum lieber nicht besprechen, aber es spiegelt wie gesagt meine Gefühlslage wieder.

Es ist von mir vor einer Stunde geschrieben worden. Normalerweise lösche ich solche Texte, aber da hier jetzt ein neues Forum entstanden ist und das Beiträge gut gebrauchen kann, wollte ich es diesmal anders angehen.

Stimmt kreativ wird mit k geschrieben...peinlich peinlich... Wenn man ständig lateinische Begriffe nachschlägt, kann das passieren. *gg*

Ich bin 22 und du warst 24 richtig?

Re: Creativer Unfug!

Netter kleiner Text, Ianitor, muß ich schon sagen... Respekt.

Ich mache es genau wie Du und schreibe mir meinen Kummer und meine Sorgen von der Seele. Ich sag immer: "Wenn es auf dem Papier steht, dann ist es nicht mehr in meinem Kopf und zieht mich runter!" Ok, daß das nicht immer klappt, ist klar...

Da ich nicht zu Hause bin, kann ich leider keinen Text von mir präsentieren, aber Montag hole ich das nach.

P.S.: Löschen würde ich Texte nie. Wer weiß, was daraus noch werden könnte...

Re: Creativer Unfug!

kann mich nur anschließen, der text ist echt klasse.

Und löschen würd ich soche texte auch nicht, vielleicht hast du irgendwann lust an einem davon weiter zu schreiben oder so!?

man kann ja nie wissen

ich schreib eigentlich auch recht gerne, bloß bin ich wohl ein wenig zu
selbstkritisch und stelle so die texte nie fertig oder bin einfach irgendwie unzufrieden damit...

naja.....

Re: Creativer Unfug!

Es ist mir eine Freude Menschen in diesem Forum zu begegnen, die ihren Gefühlen ebenfalls durch das Schreiben Ausdruck verleihen. Ich hoffe in nächster Zeit etwas von euch lesen zu dürfen.

Im Übrigen möchte ich euch für die positive Resonanz danken. Den Text habe ich nach einer schlaflosen Nacht und einem sehr niederschmetternden Erlebnis geschrieben. Ab jetzt werde ich sie nicht mehr löschen.

Wenn das empfundene Leid bestimmte Grenzen überschreitet, kann man schnell zu der Ansicht gelangen, dass die Situation aussichtslos ist. Es ist daher von enormer Bedeutung zu wissen, wie man diese Gefühle bewältigt.

Das Schreiben stellt die wohl konstruktivste Methode für mich dar.

Bei mir war oder ist es nicht anders, deswegen kann ich das nachempfinden. Um wirklich frei schreiben zu können, solltest du dich nicht von übermäßiger Selbstkritik einschränken lassen. Versuche einen Text vollkommen losgelöst von dem Gedanken, ob er denn nun gut sein wird oder nicht, zu verfassen. Lass dich durch starke Empfindungen treiben und überwinde dich dann, indem du uns oder dein näheres Umfeld daran teilhaben lässt. Es wird befreiend wirken.

Re: Creativer Unfug!

@Lumira: Naja... welcher Schreiberling kennt das nicht, daß er mit dem Text nicht zufrieden ist. Das kenne ich natürlich auch. Ich habe allerdings entdeckt, daß man trotzdem weiterschreiben und die Texte auch seinen besten Freunden und Freundinnen zeigen sollte. Denn die entdecken immer wieder neue Dinge im eigenen Text, die einem selbst nie aufgefallen sind. Das meinte wohl Ianitor auch in seinem Post.

@Ianitor: Du hast vollkommen recht. Als ich mit dem Schreiben angefangen habe, lief einiges schief bei mir und es war damals eine Art Selbsttherapie, die mir sehr geholfen hat. Die Schreiberei ist eine Methode, um seinen Alltag entweder hinter sich zu lassen oder ihn besser zu verstehen. Je nach dem...

Re: Creativer Unfug!

Der folgende Text ist vor kurzem entstanden.

Er ist sehr emotional..zumindest für mich!



In den unbelebten grauen Gassen der Stadt herrschte Totenstille. Düstere Wolken hatten den Himmel über den Häusern ergriffen und das Antlitz der Sonne verhüllt. Während der Regen vom scharfen Nordwind unablässig in die schmalen Straßen gepeitscht wurde, stand eine Gestalt einsam auf dem alten leeren von Trostlosigkeit überschatteten Marktplatz.

Lediglich ein zerlumpter Mantel kleidete ihn und bot ihm einen dürftigen Schutz vor der klammen kalten Luft und der alles durchdringenden Nässe. Durch die Rillen in den klobigen Pflastersteinen des Platzes strömten Wasserbäche, die seine zerschlissenen Schuhe umspülten.

Sein Blick schweifte langsam an den verlassenen kleinen Steinbauten vorbei und blieb am finsteren Firmament haften. Graublaue trübe Augen voller Gram und gefüllt mit dem Leide der ewigen Einsamkeit, versuchten verzweifelt durch die dichte Wand der schwarzen Schleier zu stoßen. Auf die wonnigen Leben spendenden Strahlen des uralten Sterns sehnsüchtig wartend, wand er sich nicht ab und verharrte Stunde um Stunde, Tag um Tag. Doch die Unbarmherzigkeit des Wetters kannte kein Nachgeben, verstand kein Mitgefühl und so blieb der undurchdringliche Wall die Schranke zu seinem Glück.

Eine Regung folgte der anderen, kummervolles Zittern ergriff die Lider, verstörtes Zucken den Mundwinkel und die Qual der Hoffnungslosigkeit stieß ihn plötzlich mit aller brutalität auf die Knie. Mit geballten Fäusten schlug er verbissen auf die Erde ein bis das Blut aus dem geplatzten Fleisch der Hände quoll.
Vor Schmerzen gekrümmt, rief er geplagt gen Himmel:„Verwunschene Welt…warum.. warum nur schmettertest du mich nieder? Was tat ich dir?“

Doch die Dunstglocke hing teilnahmslos über der Stadt und die Regentropfen fielen weiter beständig und gleichgültig herab.

Den geschundenen Körper wieder erhoben, schaute er gebrochen zum Himmelszelt und harrte bis sein Durst nach Licht und Wärme gestillt werden würde.

Re: Creativer Unfug!

ja, das mache ich auch so. aber ich schreibe nicht für mich, auch wenn es mit hilft, sondern für meine freundin. hoffe sie hat nichts dagegen wenn ich hier was poste ;). also kopier ich mal das letzte, oh das vorletzte (das letzte hat nichts mit rollenspiele zu tun) hier rein.

eine kleine halle, wie eine kripta mit kalten steinwänden an denen das feuchte moß im schein der wenigen kerzen schimmert. du stehst am anfang eines langen leufers, der sich quer durch den raum erstreckt und früher wohl einmal rot war. die tür fällt knarrend hinter dir zu, wärend die schritte des wächters im gang verhallen. die gegenüberliegende seite verbirgt sich in dunkelheit. ein funke und eine kerze geht an.
du beobachdest ihn und er dich. das gesicht, dass bei jeden schritt den du näherkommst tiefer in die höhlen des schädels flüchtet wird auf ewig unereichbar für dich sein. lediglich seine stimme wird in deinem gedächnis den raum verlaßen können. tief und rau, die eines tieres. "so das ist also die kleine bruja die aus törichkeit die masquerade verletzte, setz dich" er deutet auf einen hocker, ihm schräg gegenüber...
kleine tautropfen hängen aufgereiht an seinen beinen aus schwarzen ebenholz. sie sind so kalt wie du selbst. langsam gießt er sich eine dunkle flüßigkeit ein, von der du schon längst weißt das sie kein wein ist. schließlich setzt du dich doch, in dir der nagende hunger nach einen schluck, nur einen einzigen tropfen.
wärend die zeit stillsteht, schaut er dich weiter an. zereißt den moment, "gestern nach erhilt ich nachrichten, die mich meine pläne ändern ließen. schlechte nachrichten für mich, gute für dich. du bist frei. du kannst gehen wohin du willst." du spielst mit, läßt dich überrascht aussehen.
"ich sehe ich brauche dir nicht zu sagen, dass das unsinn ist. dennoch ist es unendlich mehr als ich dir zu geben bereit war." ...


Re: Creativer Unfug!

während sich das gras sanft in den ewig wärenden bewegungen des windes wiegt, wärend bäume den ewig wärenden tanz des regens mittanzen, während die erde selbst den ewig währenden kreislauf des lebens mitgeht, sitzt du dort. inmitten einer gruppe von menschen, verhungernd, fast wahnsinnig vor durst, am rande des todes und doch nicht gewillt in anzunehmen. du sitzt dort und bist der einzige in dieser kleinen welt, der vollkommen ruhig ist. hunger und durst haben mit ihren zähnen deine nervenstränge durchtrennt, du fühlst nicht mehr. du sitzt und denkst an die natur. was bleibt jemandem anderes übrig, der weiß, dass sie ihn bald annehmen wird? die menschen schreien vor dem leid, dass sie sich selbst zugefügt haben.

wird es ewig so weitergehen?


hoffe es gefällt euch...