BAS-LAG: Das China Miéville-Forum - Dies, das und jenes

Miéville liebt BUFFY

Miéville liebt BUFFY

Habe gerade einen Artikel über den neuen Film von Joss Whedon "Serenity" im SF-Fan-Forum gelesen, in dem u.a. auch kurz die Rede von Whedons TV-Serie Buffy ist.

Dabei ist mir wieder eingefallen, dass Miéville in einigen Interviews auf seine Buffy-Begeisterung zu sprechen kommt.
Ich muss gestehen, dass ich bisher höchstens eine (aus jedem Kontext gerissene!) halbe Episode gesehen habe, die mich aber rasch dazu verleitet hat, weiterzuschalten.

Als Vampir-Liebhaber fand ich gerade diese erbärmlich billig und extrem konventionell dargestellt und Buffy als alleskönnende Teeny-Heroine (mit all den dabei implizierten Problemen) sehr weit entfernt von meiner Sicht der Welt. Alles wirkte very traschy!

Gibt es hier andere Buffy-Fans, die mir vielleicht erklären können, was ein so schlauer und talentiert unkonventioneller Mensch wie Miéville wohl an Buffy zu schätzen weiß??

Es grüßt





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Re: Miéville liebt BUFFY

Ich glaube, ich habe die gleiche Meinung zu Buffy, wie du. Was Mieville dran findet, ist also auch mir nicht ganz klar. Allerdings kenne ich einige Leute, die ich als wirklich klug und literarisch/filmisch kennerversiert bezeichnen würde und die sich mehr oder weniger offen auch als Buffy-Fans geoutet haben :).
Aber hat nicht fast jeder einen kleinen Hang zu etwas sehr trivialem in dem Bereich? Ich mochte und mag die Shadowrun-Romane von einigen Autoren. Ich meine, trivialer (und teilweise einfach nur schlechter) gehts wirklich nicht .

Re: Miéville liebt BUFFY

Nun ja, ich liebe Akte X und Deep Space Nine (u.a. noch andere Bereiche des ST-Universums). Wobei man problemlos über die Trivialität bestimmter TV-Serien streiten kann! Ich frage mich nur, was ein Buffy-Fan wohl an der Serie schätzt?!

Es grüßt





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Re: Miéville liebt BUFFY

Schönen guten Tach,

bin soeben auf dieses schöne Forum gestoßen. Ich bin doch sehr erfreut das es Leute gibt die meine Begeisterung für Bas-Lag und China Miéville teilen... man kommt sich in Deutschland da doch relativ allein vor. Jedenfalls ist mir da doch gleich dieses Thema ins Auge gesprungen und ich als alter Buffy-Fan muss mich dazu mal äußern auch wenn der Thread schon ziemlich "reif" ist. Ich sag schonmal Entschuldigung fürs wieder raufholen ;). Also zum Thema Buffy:
Fest steht Buffy ist keine Serie die man mal ne halbe Stunde gucken sollte. Sie wirkt auf den ersten Blick vorallem billig. Gerade die erste Staffel war nicht unbedingt die beste (fand ich zumindest). Nun was hat mir dann an der Serie gefallen? In erster Linie waren es ganz klar die Charaktere. Auch wenn Buffy sehr stereotypisch bietet sie doch so einige charakterliche Tiefen. Gerade in den letzten beiden Staffeln als Buffy mal wieder von den Toten auferstanden war und anschließend jede Lust am Leben verlor, weil sie den Himmel gesehen hatte und nun wieder in die Hölle zurückgeworfen wurde. Doch viel mehr begeistern konnten mich die Nebencharaktere. Gerade Willow hat ein sehr spannende Wandlung während der kompletten Serie durchgemacht.
Von den Klasse gestalteten Bösewichtern mal abgesehen.
Nunja mir fällt es sehr schwer die Punkte warum ich Buffy Klasse finde zusammen zu fassen. Als kleinen Hinweis kann ich nur die wikipedia nennen, da gibt es einen schönen Artikel dazu.
Ein kleines Wort vielleicht noch zum künstlerischen Aspekt von Buffy:
Die Serie bietet einige sehr mutige und vorallem gute Highlights. Sei es "Hush" (ein Folge wo 20 Minuten nichts gesprochen wird), "The Body" (bis auf die Titelmelodie gab es keine Musik in der Folge, außerdem wurde wie ich finde sehr intensiv Trauer dargestellt) oder die unvergessliche "Once more with Feeling", eine Musicalfolge. Fest steht Joss Wheadon hat mit Buffy etwas geschaffen das es so noch nicht gab.

Also zum Abschluss nur nochmal den Hinweis, Buffy nicht nur halbe Stunde gucken und vielleicht die ein oder andere Folge der ersten und zweiten Staffel meiden.

Grüße Rene

Re: Miéville liebt BUFFY

Da hast Du ja scheinbar eine Begeisterung mit China gemeinsam.
Wie gesagt, habe ich es bisher nicht wirklich über eine halbe Folge hinaus geschafft. Als Vampir-Fan reagiere ich immer tierisch allergisch auf die platte Darstellung von Stereotypen.

Du meinst wirklich, man sollte sich die erste und/oder zweite Staffel schenken? Kommt man denn dann überhaupt in den "Serien-Flow"?


Es grüßt





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Re: Miéville liebt BUFFY

Nun vielleicht nicht die kompletten ersten beiden Staffeln, schließlich werden da auch die guten Bösewichter wie Spike und Drusilla eingeführt. Aber so einige Folgen, naja kann man sich halt schenken. Ich persönlich mag auch die Liebesgeschichte zwischen Angel und Buffy nicht besonders - erst als Angel seine Seele verliert wird das richtig lustig *g*. Aber am meisten beindruckten mich eben die Nebencharaktere allen voran Willow, die beste lesbische Hexe im Fernsehen . Der ein oder andere schicke Mann kommt auch vor.
Nochmal zum Vampir als Sterotyp: Stereotypisch sind vorallem die Friedhof-Vampire... also die nur mal zum schnellen verkloppen da sind, während die oben genannten Spike und Drusilla z.B. oder der böse Angel (da dann Angelus) und schließlich auch der Meister durchaus Charakterschichten haben die nicht in jedem Vampirfilm breitgetreten werden. Besser kommen die Charakterzüge allerdings in dem Spin-Off Angel zum tragen mit seinen genial "historischen" Rückblenden in das frühere Leben von Angel bzw. Angelus.

Irgendwie verleitet dieses Forum mich zu langen Posts... schlimm ist das

es grüßt der Rene

Re: Miéville liebt BUFFY

Hmm, Buffy.

Vorneweg: Ich halte Buffy für einen Meilenstein der Fernsehgeschichte - doch mittlerweile sind wir einige Kilometer dran vorbeigefahren.

Mit "Buffy" wurden einige Wagnisse eingegangen:

Dazu kommen noch die ungewöhnlichen Formate, die schon erwähnt wurden.

Viele Leute machen den Fehler, "Buffy" für eine Gruselserie mit Vampiren zu halten (ist Gruselserie nicht schon ein Paradoxon an sich?). Das ist es nicht, es ist der postmoderne Kommentar auf Gruselserien mit Vampiren - und vieles andere. Einige Folgen sind allerdings durchaus gruselig.

Theophagos


 Re: Miéville liebt BUFFY

Interessant, unter diesen Gesichtspunkten habe ich BUFFY nie betrachtet.

Scheinbar ist es dort ähnlich wie bei den X-FILES zugegangen, wo sich die Macher nach einiger Zeit an interessante Experimente mit dem Format herantrauten, wie eine Live-Handkamera im Zuge einer Doku-Soap meets X-Files-Folge, oder die völlig witzige Episode, wo Scully und Mulder zu den Dreharbeiten eines X-Files-Film eingeladen werden und die Scully-Darstellerin zur "echten" Scully sagt, "Sie müssen mir zeigen, wie sie mit diesen hohen Absätzen so schnell laufen können...".

Vielleicht schaue ich mir doch mal ein oder zwei Staffeln von BUFFY an.

Ich habe vor einigen Tagen ein Interview mit Méville von 2004 gelesen, wo er sich auch noch einmal zu BUFFY bekennt.

Witzig ist, dass er dort ebenso seiner Begeisterung über drei meiner Lieblingsfilme nämlich MATRIX, ALIEN und vorallem ALIEN³ Ausdruck verleiht. Ich liebe im Gegensatz zu vielen anderen den düster-existentenzialistischen Look von Finchers Alien-Film und habe erfreut festgestellt, mich in guter Gesellschaft zu befinden...

Es grüßt





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Re: Miéville liebt BUFFY

Ich finde Buffy immer noch unsäglich, habe aber eh nur ein paar Folgen der 1. Staffel gesehen. Aber das tut Mieville ja keinen Abbruch . Seinem, und Seblon, deinem Filmgeschmack kann ich mich aber anschließen, insbesondere was Alien 3 angeht. Wobei ich den 2er auch sehr gut fand, ich mag Filme die perfektionistisch umgesetzt sind. Schade, daß von Cameron nix mehr vergleichbares kam (oder doch?).

 Re: Miéville liebt BUFFY

Mir geht's wie Dir, ich liebe perfekt komponierte Filme, wie z.B. auch Ridley Scotts BLADE RUNNER. ALIENS finde ich auch fabelhaft, wenn er auch von seiner Stimmung längst nicht an ALIEN³ herankommt. Derzeit steckt Cameron in der Vorproduktion eines neuen riesigen SciFi-Projekts namens AVATAR.

Der Inhalt:
2100 A.D.
Die Erde ist am Ende und platzt aus allen Nähten. Die Menschheit bereist das Weltall und versucht neue Welten in Beschlag zu nehmen, u.a. den Planeten Alpha Centauri B-4 oder kurz: Pandora, der von den primitiven Na'vi bevölkert wird. Diese sollen durch sündhaft teure geklonte Hybriden dazu gebracht werden, den Planeten für Menschen bewohnbar zu machen. Der verkrüppelte Ex-Soldat Josh Sully (Sam Worthington, u.a. "Das Tribunal") ist ein Controller, der einen solchen Avatar per Gedankenkontrolle fernsteuert...

Die Dreharbeiten beginnen im November 2006... "Avatar" wird aber wohl nicht vor 2008 in die Kinos kommen...

Da können wir gespannt sein!

Es grüßt





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